Tansania Teil 2, November / Dezember 2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 Aktuelle Route 

 

Route 2022 / 2023 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


 

Weiter geht die Reise in Kenia

 

13.12.2023

 

Nach dem erlebnisreichen Tag gestern sind wir heute die uns bereits bekannte Strecke zurück nach Arusha gefahren. Wir wollten noch einmal die leckere Pizza vom Restaurant "The Blue Heron" essen und bleiben wieder über Nacht. 

Wir haben kurz bei einem Shop für afrikanische Kunst angehalten. Viele tolle Arbeiten aus Holz, aber viel zu groß zum Mitnehmen. Unterwegs fotografierten wir aus dem Auto heraus ein paar Impressionen.

Morgen wollen wir die Grenze zu Kenia überqueren, unser voraussichtlich letztes Land auf unserer Afrikatour. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


12.12.2023

 

Wir hatten ja bereits erwähnt, dass wir mit unserem Heim leider nicht in den Ngorongoro-Krater hineinfahren dürfen, maximal 3.5 Tonnen. Deshalb haben wir eine Tour gebucht und fahren mit Raphael von der Foresight Lodge. 

Neben dem Eintritt für Personen muss auch für das Auto eine Gebühr für die Fahrt in die "Ngorongoro Conservation Area" gezahlt werden. Dann kann man in das Schutzgebiet fahren und bei wenigen Aussichtspunkten in den 600 Meter tiefen Krater blicken. Wenn man dann auch hinab in den Krater fahren möchte, weil sich dort die vielen Tiere aufhalten, bezahlt man nochmal eine extra Gebühr für das Fahrzeug. In Tansania ist der Besuch von Nationalparks sehr teuer. Aber wir sind nur einmal hier, wollen das sogenannte 8. Weltwunder sehen und jammern nur leise. 

Das Schutzgebiet der Ngorongoro Conservation Area umfasst etwa 8.300 km2, wobei der Krater rund 300 km2 misst. Es ist das einzige Schutzgebiet in Tansania, aus dem die Massai nicht vertrieben wurden. So leben sie in den Bergen, hüten ihre Tiere, dürfen aber mit ihren Rinderherden mittlerweile nicht mehr in den Krater hinunter. 

Der Ngorongoro-Krater entstand vor 2,5 Millionen Jahren bei einem gewaltigen Vulkanausbruch und misst 20km mal 17 km. Der Blick von oben (2.300 Höhenmeter) ist beeindruckend. Durch den vielen Regen in letzter Zeit ist alles grün und viel Wasser zu sehen. Der Magadi-See nimmt einen großen Teil der Fläche ein. Da er salzhaltig ist, sind an seinem Ufer die beiden Flamingoarten zu finden, aber deutlich weniger als im Arusha Nationalpark.

Wir waren noch auf dem Weg nach unten in den Krater, da lief vor uns ein männlicher Löwe über den Weg. Die Gnus, Zebras und Büffel gucken sehr aufmerksam, aber der Löwe lief nur zu einem Rest eines Tieres (an dem die Geier vorher zu sehen waren), fraß kurz und kam dann wieder in unsere Richtung. Er sah jedenfalls gut genährt aus und war der einzige männliche Löwe den wir sahen. Im Laufe des Tages erspähten wir noch viele weibliche Löwen, teilweise auch in Bewegung, aber wir konnten leider keine Jagd verfolgen.

Auf dem Kratergund auf 1.700 Metern Höhe leben Elenantilopen, viele Thomson-Gazellen und wenige Lichtenstein-Antilopen. Dazu Hunderte von Gnus, Zebras und Büffel. Wohin man auch schaute, überall waren Tiere. Unglaublich, diese Tierdichte. 

Ein paar Elefanten waren in der malerischen Kulisse unterwegs und ganz stolz war unser Guide Raphael, als er, jedoch ganz weit weg, Nashörner entdeckte. 

Vögel gab es natürlich auch: Riesentrappen und die Kronenkraniche liefen auf dem Grün. Ein Schwarzhalsreiher fing sich erst eine Maus, verschluckte sie im Ganzen. Gleich darauf fing er sich noch ein kleines Exemplar. Die weißen Reiher laufen gerne mit den Büffelherden mit, denn es werden Insekten aufgescheucht und so haben sie leichtes Spiel. Und neben vielen anderen gab es auch die Gäste aus Europa, die Weißstörche. 

An einem Wasserloch gab es Stress, denn Hyänen versuchen ein Gnu zu fangen. Das rettete sich jedoch erstmal in die Hippofamilie, die darüber aber auch nicht so begeistert waren. Jedenfalls zogen die Hyänen ohne Beute ab. 

Mittags zog dann ein Regenschauer über uns hinweg, den wir aber für unsere Lunchpause nutzten. Danach kam die Sonne wieder, welch ein Glück hatten wir heute mit dem Wetter. 

Mehr als 6 Stunden haben wir die vielen Tiere auf dem Kratergrund beobachtet, gegen 17 Uhr waren wir wieder bei unserem Heim.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


11.12.2023

 

Gestern haben wir unsere ersten Ziele für Kenia mal konkreter geplant, denn wir werden nur noch wenige Tage in Tansania sein. 

Für die nächsten zwei Nächte haben wir uns die auf 1.650 Metern liegende "Foresight Eco Lodge" in der Nähe von Karatu ausgesucht. Kaum hatten wir geparkt, wurden wir von 3 Mitarbeitern singend empfangen. Anschließend gab es auch noch gekühlten Mangosaft. Dies war eine sehr nette Begrüßung.

Am Abend gab es ein 3-Gänge Menü, mit einem super fluffigen Schokoladenkuchen als Nachtisch. 

Morgen früh um 6.30 Uhr geht's von hier aus los zum Ngorongoro-Krater.

 

 

 


09.12.2023

 

In den weiten Ebenen hier im nördlichen Tansania und auch im südlichen Kenia leben die Massai. Während unserer Fahrt auf der T5 und später der T17 in Richtung Karatu sehen wir sie in ihrer auffälligen Kleidung die vielen Rinder- und Ziegenherden hüten. Aber auch bei ihnen ist das Zeitalter der Technik angekommen, die Nutzung von Smartphone und Motorrad alltäglich. Es sieht alles sehr idyllisch aus, aber die Massai, die oft noch halbnomadisch leben, werden aus ihren Regionen vertrieben, indem die Regierungen von Kenia und Tansania das Straßennetz ausbauen. Auch wird die Nutzung von Weideflächen in den Nationalparks verboten. So ist es nicht verwunderlich, dass die Massai nunmehr vom Tourismus leben (müssen), in dem sie sich gegen Geld fotografieren lassen oder ihre Tänze aufführen. Es gab schon Fälle, bei denen die Kinder der Massai mit Steinen nach Touristen warfen, wenn sie keine Süßigkeiten erhielten. 

Von der Migombani Campsite, an einem Hang oberhalb des Ortes Mto wa Mbu gelegen, haben wir einen (diesigen) Blick auf den See Manyara. Hier bleiben wir für 2 Nächte. 

 

 

 

 

 

 


08.12.2023

 

Heute ging es nochmal nach Arusha, Wäsche abholen und klären, ob das Heim in den Ngorongoro Krater darf. Das Zentrum von Arusha ist sehr belebt. Die eigentlich 2-spurige Straße wird in voller Breite ausgenutzt, die Tuk-Tuks und Motorräder schlängeln sich zwischen den stauenden Autos, Lastwagen, Minibussen und uns hindurch. Es gibt an größeren Kreuzungen zwar Ampeln, aber da haben wir häufig das Gefühl, dass die nur ein Deko-Element sind. Aber, es funktioniert!

Unsere Wäsche war fertig eingepackt, riecht aber ein bisschen chemisch, möglicher Nebeneffekt, wenn man in einer Reinigung waschen lässt.

Dann waren wir im Ngorongoro Informationscenter und haben erfahren, dass wir nicht mit unserem 7 Tonnen Heim in den Ngorongoro Krater hinabfahren dürfen. Deshalb haben wir für Dienstag eine Tour in den Krater bei einer Lodge in Karatu gebucht. 

Wir bleiben noch eine weitere Nacht beim Restaurant stehen, denn Freitagabends gibt es dort immer Spanferkel und Lamm, dazu viele Salate. Ein mega leckeres Buffet.

 


07.12.2023

 

Auf dem Weg nach Arusha haben wir viele Arbeiter gesehen, die mit einer Machete das höhere Grün neben der Straße mühsam „abmähen“

In Arusha gaben wir Wäsche bei einer Reinigung ab und bekommen sie morgen zurück. Es wird nach Kilogramm abgerechnet und wir bezahlen für 9 kg Wäsche 20€. Dafür, dass in mancher Lodge für das Waschen eines T-Shirts schon etwa 3€ verlangt wird, ist das ein guter Preis. Aber warten wir morgen mal das Ergebnis ab. 

Ein Stück außerhalb von Arusha übernachten wir auf einer kleinen Campsite bei dem  Restaurant "The Blue Heron". Dort gibt es eine sehr leckere Pizza und den Mount Meru können wir nun von der westlichen Seite aus sehen.

Heute Vormittag haben wir unsere Mail mit den genehmigten Visa für Kenia erhalten. Das ging innerhalb eines Tag und war wirklich eine schnelle Bearbeitung.

 


06.12.2023

 

Heute haben wir uns um 7.30 Uhr von unserem Guide Peter in einem Safarifahrzeug abholen lassen um in den Arusha Nationalpark zu fahren. Wir haben uns für eine Tagestour entschieden und so konnten wir viel Zeit in diesem 500 km2 großen Park verbringen. Gleich nördlich des Ngongongare Tor liegt die "kleine Serengeti". Auf dem offenen Grasland weiden Zebras, Büffel und schon die ersten Giraffen. Danach ging es den steinigen Hauptweg durch den Park weiter und hatten oft den 4566 Meter hohen Gipfel des Mount Meru im Blick. 

Es gibt verschiedene Vegetationszonen, die größte Fläche des Parks besteht aber aus tropischem (Berg-) Regenwald. Auf dem Weg zu den Momella-Seen gab es wieder grüne Grasflächen mit Wasserböcken, Zebras, Warzenschweinen und jede Menge Massai-Giraffen in allen Größen. Es war ein friedliches Miteinander und wir genossen es sehr, diese Idylle zu beobachten. Raubtiere wie Löwen gibt es nicht in diesem Park. 

Der erste der sieben Momella-Seen ist mit frischem Wasser gefüllt, angeblich sollen dort sogar Hippos wohnen (wir sahen keine). Der zweite, flache See ist salzhaltiger und dort sind hunderte Flamingos auf Nahrungssuche. Es sind die beiden Arten Zwergflamingo (engl.: Lesser Flamingo) und Rosaflamingo (engl.: Greater Flamingo). Sie trippeln auf der Stelle um die Krebstierchen aufzuwirbeln, einige baden und auch schwimmend sind viele auf dem See unterwegs. Als sich ein Pavian dem Wasserrand nähert bewegen sich alle Flamingos weiter in das Wasser hinein. Der Pavian wollte aber nicht ans Wasser und nach einiger Zeit beruhigten sich alle wieder. 

Der Wespenbussard (Pernis apivorus) saß auch sehr malerisch auf einem Baum am See. Er ist ein Überwinterungsgast aus Europa, wo er sich nur von Anfang Mai bis Ende August aufhält. Sein englischer Name "European Honey-Buzzard" ist irreführend, denn er frisst keine Bienen oder Honig, sondern die Brut von Wespen. 

Nach der Umrundung der Seen mit der schönen Landschaft ging es dann zum Ngurdoto Krater. Vom Rand des Kraters kann man 400 Meter tief hinunterblicken und auf dem sumpfigen Grund die Büffel weiden sehen. Die Hänge sind auch hier mit Bäumen bedeckt. Unser Guide Peter machte uns auf laute Ruf-Geräusche aufmerksam: Direkt vor uns im undurchdringlichen Gebüsch war ein schwarz-weißer Kolobus-Affe (der auch auf dem Eingangsschild beworben wird),  jedoch haben wir weder ihn noch später eines der seltenen Tier sehen können. 

Dafür haben wir neben den Pavianen die Diademmeerkatzen (im englischen Blue Monkeys = blaue Affen) gesehen. In Afrika sind 17 Unterarten beheimatet. Die Diademmeerkatzen sind jedoch nicht blau, wie es der englische Name vermuten lässt, sondern oliv oder grau, mit einem dunklen Gesicht und einem blassen oder gelblichen Fleck auf der Stirn, dem "Diadem". Sie sind 50-65 cm groß, der schwarze Schwanz ist fast genauso lang. Er ernährt sich hauptsächlich von Blättern und Früchten. Immer wieder hockten die Affen mit den schönen Gesichtern am Wegesrand.

Spät am Nachmittag kehrten wir zu unserem Heim zurück und freuten uns über die vielen Tiersichtungen und dass wir den ganzen Tag keinen Regen hatten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


05.12.2023

 

In Moshi haben wir Orangen, wirklich leckere reife Mangos und Avocados an einem gut sortierten Stand eingekauft und sind heute bis kurz vor Arusha gefahren. Auch auf der T2 sind die Straßenbauarbeiten in vollem Gange. Zuerst wird die schadhafte Stelle mit weißer Farbe umrandet, dann wird von vielen Arbeitern mithilfe einer Spitzhacke die obere Teerschicht abgetragen. Das ausgehobene, etwa 3 cm tiefe Rechteck verbleibt dann solange, bis irgendwann der Flecken geteert wird. 

Die Twiga Lodge liegt nur 1 km vom Arusha Nationalpark entfernt, morgen wollen wir einen Gamedrive in den Nationalpark machen und bleiben deshalb für 2 Nächte hier stehen. 

 

 

 


04.12.2023

 

Wir sind noch einen Tag in der "Tulivu Lodge"geblieben. Das Anwesen ist sehr schön angelegt und es gibt sogar ein kleines Restaurant. Für die Zubereitung unseres Fisch-Curry und Burgers benötigten sie allerdings fast 2 Stunden, obwohl wir die einzigen Gäste waren. Dies könnte noch verbessert werden. Ansonsten war der Service topp, denn wir bekamen zum Beispiel einen Regenschirm gebracht, damit wir trocken zum Sanitärgebäude / Heim gehen konnten, es gab Popcorn am ersten Abend,…. Schon wirklich nett hier.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


03.12.2023

 

Da für den Tag erneut ab Mittag Regen vorgesagt war, sind wir weitergefahren. Manche Straßen wurden nach den Regenfällen der letzten Zeit von Schlamm befreit. Auch neben der Straße gab es immer wieder Seen zu sehen, die da sicher nicht immer sind und von der Erde rot gefärbt waren. Die Minibusse transportieren nicht nur die Menschen, sondern haben auch meist noch jede Menge, hier mal Möbel, auf dem Dach festgezurrt. 

Nach 240 km hatten wir den Ort Moshi und die dort ansässige Lodge "Tulivu Kilimanjaro Retreat" erreicht. Bei unserer Ankunft wurde uns zur Erfrischung ein kalter Hibiskustee gereicht. Das war schon mal sehr nett. Wir stehen nun auf einer Rasenfläche, umgeben von gepflegten Beeten und konnten sogar schon den schneebedeckten Gipfel des Kilimandscharo sehen. Meist ist er tagsüber in Wolken gehüllt und zeigt seinen Gipfel erst gegen 18 Uhr. Das Kilimandscharo-Massiv ist vulkanischen Ursprungs, der höchste Gipfel des Massivs und damit höchster Punkt Afrikas ist mit 5895 m der Kibo (der Helle). Viele versuchen den Gipfel zu erreichen, wegen der Akklimatisierung sollten 5-7 Tage eingeplant werden. Darunter sind aber auch viele, die nie zuvor einen Mehrtagesmarsch unternommen haben. Doch aufgrund der physischen Anstrengungen erreichen nur etwa die Hälfte aller Gipfelstürmer den höchsten Punkt. Trotz der Kosten ab etwa € 2.000 für die Besteigung, ist es mittlerweile schon fast ein Massentourismus, denn etwa 800 zahlende Leute (plus Führer, Träger und Köche) sind täglich auf dem Weg hinauf bzw. hinab. Wir bleiben unten und erfreuen uns an dem Blick. 

 


02.12.2023

 

Die Irente-Farm war eine der experimentellen Kaffeeplantagen, die 1896 von der Plantagengesellschaft der deutschen Kolonialregierung gegründet wurden. Das Ziel war es, Kaffee als Ernte zu testen, aber aufgrund der Unfruchtbarkeit des Bodens wurde der Kaffeeanbau um 1914 aufgegeben.

Im Jahr 1961 kaufte die DKMS (Lutherische Kirche) die Farm. Im Laufe der Jahre entwickelten verschiedene Manager die landwirtschaftliche Infrastruktur, aber wirklich Gewinn warf die Farm nicht ab. Heute lebt die Farm von der Zimmervermietung, Camping, Wandertouren, Restaurant und Verkauf von auf der Farm hergestelltem Käse und Marmeladen.

Heute Vormittag waren wir mit Michael zu einer Tour über die Farm verabredet. Es gibt hier noch den ursprünglichen Bewuchs eines Regenwaldes, aber auch angelegten Wald mit japanischem Kampfer oder Eukalyptus. Nach einer Stunde fing es an heftig zu regnen und wir mussten/konnten uns bei einer Hütte unterstellen. Nach gut 40 Minuten ging es weiter zu unserem Highlight der Tour: Michael hat das hier endemische "West Usambara Two-Horned Chameleon", ein zweihörniges Chamäleon, erspäht. Und zwar von dem Weg aus in einem Strauch, der 10 Meter weit weg steht. Unglaublich. Drei weitere Chamäleons hat er noch entdeckt und erst wenn er uns gesagt hat, hier ist eines, haben wir es auch gesehen. Erwachsene Männchen haben ein Paar große Hörner an der Nase, die bei Weibchen viel kleiner bleiben. Die Spitzen der Hörner laufen auf einander zu. Diese Chamäleons sind einfach klasse, jedes in seiner Farbe (je nach Untergrund) unterschiedlich und beim Klettern sehr langsam und bedächtig. Martina durfte wieder eines auf die Hand nehmen, so toll.

Auf diesem Farmgelände wird von den Bewohnern auch Zuckerrohr angebaut. Dieser wird in Stück geschnitten, mit Wasser vermengt ein paar Tage stehen gelassen und schon hat man ein, wie Michael sagte, wohlschmeckendes alkoholisches Getränk.

Auf dem Rückweg ging einen glitschigen Abhang hinunter, wäre ohne den Regenguss vorher sicher besser zu bewältigen gewesen. Unsere Schuhe bedürfen nun nach dem Trocknen einer gründlichen Reinigung. 

Das Usambaraveilchen haben wir übrigens nur in der Blumenrabatte beim Restaurant gesehen.

Beim Frühstück hatten wir noch den schönsten Sonnenschein und konnten einen Kolobus-Affen beim Klettern im Baum beobachten. Nach unserer Tour war es bis zum Abend grau bewölkt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


01.12.2023

 

Heute früh um 7 Uhr begann die laute Disco-Musik bei der katholischen Gemeinde nebenan. Um 9 Uhr sprachen wir darüber mit Frank, dem Besitzer der Lodge. Er bedauert es sehr, hat schon seit Jahren auch mit Hilfe von Anwälten versucht, diese musikalische Dauerbeschallung zu unterbinden. Leider kein Erfolg seinerseits. Nach seinem Hinweis, der Lärm könnte auch bis Nachts um 3 Uhr weitergehen, haben wir dann beschlossen, doch keine weitere Nacht zu bleiben.

Nun waren wir spät dran bei unserer spontanen Abfahrt, so dass wir uns einen Besuch der (meist verfallenen) Gebäude in Bagamoyo gespart haben. 

Unterwegs haben wir uns über die grüne Landschaft gefreut, kamen entgegen unserer Erwartungen auch ziemlich flott voran. Erstmals haben wir den Anbau von Sisal entdeckt. Die Sisal-Agave ist eine bedeutende Faserpflanze, wurde Ende des 19. Jahrhunderts in Tansania eingeführt. Die Naturfaser wird klassisch zur Produktion von Tauen, Seilen, Kordeln und groben Garnen verwendet, die teilweise als Ausgangsmaterial für Teppiche sowie im Kunsthandwerk dienen.

Nach 6 Stunden Fahrt erreichten wir die Irente Farm Lodge in den Westlichen Usambara Bergen. Auf 1450 Metern Höhe ist es für uns erstmal wieder angenehm kühl, nur noch 25 Grad am Tag, 19 in der Nacht (in Dar und Umgebung: 36 Grad tagsüber, 30 Nachts). 

Hier wollen wir 2 Nächte bleiben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


30.11.2023

 

Die Stadt Bagamoyo liegt direkt am Indischen Ozean. Sie gilt als eine der ältesten Städte und war die von 1888-1891 die erste Hauptstadt von Deutsch-Ostafrika (so wurde in der Zeit von 1885-1916 die deutsche Kolonie bezeichnet). Das Gebiet umfasste die heutigen Länder Tansania (aber ohne Sansibar), Burundi, Ruanda sowie ein kleines Gebiet im heutigen Mosambik. Mit einer Gesamtfläche von 995.000 km² war diese Kolonie damit fast doppelt so groß wie das damalige Deutsche Reich. Die deutsche Kolonialzeit Bagamoyos endete 1916 nach dem Einmarsch britischer Truppen im Zuge des 1. Weltkriegs.

Von Bagamoyo aus wurden Ende des 18. Jahrhunderts Handelshafen die Sklaven, die vom Hinterland aus den Regionen um Morogoro, Usambara und dem Tanganjikasee herangeschafft wurden, nach Sansibar verschifft. Heute lebt Bagamoyo überwiegend vom Fischfang und von der Landwirtschaft.

Wir haben den Tag im schön angelegten Palmengarten der Lodge verbracht. Bei einem Rundgang haben uns die vielen verschiedenen Arten begeistert. Manche Höhe der Palmen kann man nur im Vergleich mit einem Menschen erkennen. Bis zu 3 Meter große Blätter gab es und wenn der Wind weht hören sich die raschelnden Blätter wie Regen an. Aber zum Glück blieb es trocken und wir konnten diesen Ruhetag genießen. 

Wir sind noch ein bisschen am Grübeln, wie wir weiter fahren. Uganda ist durch die heftigen Regenfälle so beeinträchtigt, dass die Menschen Abends die Häuser nicht verlassen sollen und die meisten Fernstrassen sind nicht befahrbar, da erst geprüft werden muss, ob die Brücken noch tragen. Die Prüfung macht aber wohl erst Sinn, wenn die Regenfälle aufhören.

Kenia hat aufgrund heftiger Regenfälle in 38 von 47 Landkreisen den Alarmzustand ausgerufen. Dort kann es zu Überschwemmungen, Erdrutschen und Schlammlawinen sowie stark anschwellenden Flüssen komme. Es muss auch mit plötzlich auftretenden Fluten gerechnet werden.

Hier in Tansania ist es auch ungewöhnlich feucht, alle sprechen von El Niño, aber wir haben zumindest noch keine Probleme durch die Regenfälle gehabt / bemerkt.

 


29.11.2023

 

Um 8 Uhr waren wir beim DHL Abhollager am Flughafen und Uli konnte unser Paket aus Deutschland mit den Bremsbelägen und dem Ventil für den Turbolader entgegennehmen. In Summe hat der Zoll in Tansania mal eben 50% Gebühren auf den Paketwert erhoben, und dass, obwohl die Ersatzteile ja mit dem Auto wieder ausreisen (auch eine Bescheinigung darüber half nicht). Neben Zoll und Mehrwertsteuer wurden auch noch 75 Euro andere Gebühren berechnet. Hat unser Gefühl, dass Tansania Touristen echt abzockt nun nicht gerade gemildert.

Für 8.30 Uhr hatten wir uns in der Mercedes Werkstatt angekündigt und auch hier wird es so langsam Weihnachten. Schon kurz nach 9 waren wir in der Halle und bis 11 Uhr waren die Bremsbeläge gewechselt, das war doch schneller als erwartet. Die Beläge an der Vorderachse waren dann nach 80.000 km schon recht runter.

Dann mussten wir wegen Feueralarm hinaus zum Versammlungspunkt. Zum Glück war es nur eine Übung und es konnte nach kurzer Zeit an unserem Heim weitergearbeitet werden.

Gegen 14:00 war dann alles fertig und wir sind, nach einem letzten Einkauf in einem Supermarkt in Daressalam, Richtung Norden bis zur Travellers Lodge in Bagamoyo gefahren.

Das waren zwar nur 50 KM, aber wir haben dann doch wieder über 90 Minuten für die Strecke gebraucht. Autoverkehr auch ausserhalb der Großstadt ist in Tansania echt ein zähes Thema, hatten wir die letzten zwei Wochen schon wieder vergessen.

 


28.11.2023

 

Nur 5 Minuten zu Fuß waren es vom "Palast" zur Fähre.  In Daressalam angekommen, gingen wir erst zum Zoll, um für unsere an der Grenze gezahlte Straßengebühr ein offizielles Dokument zu bekommen. An der Grenze ging ja damals der Drucker nicht, und die per WhatsApp geschickte Kopie ist nur so „halboffiziell“ und hat auch ein falsches Ende-Datum (2. Januar 2024 statt wie besprochen 1. Februar 2024). Dank der Overlander App wussten wir, wohin wir mussten und dass es das Dokument im 7.Stock geben sollte (das Gebäude hat über 30 Stockwerke). 

Aber nach nur einer halben Stunde waren wir wieder auf der Straße und versuchten, uns ein Taxi zu buchen. In Daressalam gibt es Uber. Wir wollten daher mit Uber-Taxi zum Campingplatz zum Heim fahren. Aber das war den meisten Fahrern zu weit ausserhalb. Die haben alle erst die Buchung akzeptiert, dann angerufen um zu fragen wo wir stehen (Uli war genervt, denn den Standort sagt Ihnen ja die Uber App), dann wollten sie wissen wo wir hin wollen (Uli war noch mehr genervt, auch dass sagt Ihnen die Uber App). Dem ersten war es zu weit, er hat die Buchung storniert. Der nächste wollte dann auch nicht. Erst der vierte Fahrer ist dann gefahren, aber gegen Barzahlung, ohne es über Uber laufen zu lassen. Naja, er hatte auch ein anderes Auto, als von der Uber APP angekündigt, auch andere Nummernschilder (dafür aber einen zweiten Satz anderer Schilder im Kofferraum). Zum Ziel sind wir dann aber trotzdem gekommen.

Wir waren dann am Nachmittag dann wieder bei unserem Heim. Es stand unversehrt wie abgestellt.

 


 

Vor der weiteren Reise durch Tansania haben wir einen Abstecher nach Sansibar gemacht