Irland 2024

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


 

 

Weiter geht es in Nordirland

 

 

24.09.2024

 

In unserer Nähe gab es den Wasserfall Glenevin mit einer Fallhöhe von etwa 15 Metern. Der 1 km lange geschotterte Weg dorthin ist von der Dorfgemeinschaft angelegt und wird auch von ihr gepflegt. Und die Grünflächen natürlich von Schafen und Ziegen. Entlang des Weges waren immer wieder kleine Häuschen für die Elfen aufgestellt. Das ist wirklich nett gemacht. Von einer Anhöhe konnten wir sehr gut den Wetterwechsel innerhalb weniger Minuten ansehen bzw. den Nieselregen auch spüren.

Danach ging es den Wild Atlantic Way bis zum "Malin Head", das ist der nördlichste Punkt Irlands. Stürmisch war es heute und so brausten die Wellen an die Klippen. Unterhalb des Aussichtspunktes sieht man den Schriftzug "EIRE 80", der den Piloten im Zweiten Weltkrieg signalisierte, dass sie sich über neutralem Gebiet befanden.

Danach sind wir noch zu einem weiteren Aussichtspunkt, der etwa 50 Minuten Fahrt entfernt war, gefahren. Von hier, dem "Magilligan Viewpoint" auf 380 Metern Höhe und inmitten von Moor- und Heidelandschaft, konnten wir schon die Küste Nordirlands sehen. Da wussten wir aber noch nicht, dass wir dort am Abend sein werden. Denn wegen des starken Windes, der auch für die Nacht vorgesagt war, haben wir diesen Platz zur Übernachtung gestrichen und mussten uns was Neues ausdenken. 

Nun ja, der Ort Derry (wie die Iren sagen) oder Londonderry wie es offiziell in Nordirland heißt, war nicht mehr soweit entfernt. Der Grenzübergang von Irland zu Nordirland war nicht mal gekennzeichnet und hier endet auch der Wild Atlantic Way. 

In Nordirland gilt weiterhin Linksverkehr, aber keine Kilometer sondern Meilen, kein Euro sondern britische Pfund. 

Von Londonderry fuhren wir zum Strand von Benone, den wir schon von Irland aus (Magilligan Viewpoint) gesehen hatten. Hier darf man auch auf den Strand fahren, übernachten darf man in der Strandzufahrt, da ist es auch ein bisschen windgeschützter.

 

Ein kleines Fazit zu Irland:

Wir wollten ja überprüfen, ob es stimmt, dass Irland so grün ist. Das können wir nun bestätigen, so eine Vielfalt von Grüntönen ist echt unglaublich. Nur im Nordwesten, wo die Moore und Heidelandschaften sind, ist es anders, aber auch schön. Uns haben auch die vielen etwa 2-3 Meter hohen Fuchsienhecken neben den schmalen Straßen und die bunt gekennzeichneten Schafe gefallen. Beeindruckender als den Osten Irlands fanden wir die Landschaft im Westen der Insel mit den vielen Steilküsten und dem brausenden Atlantik. Dort gibt es auch viele Plätze in der Natur, die ein autarker Camper (wie wir) nutzen kann/darf.

Erstaunlicherweise haben wir doch nur eine Whiskey-Destillerie besucht. Es gibt ja durchaus mehr in Irland, aber meist kamen wir am Wochenende da entlang (war geschlossen) oder viele Destillerien gibt es erst seit 2020. Wir haben jedoch bei der Verkostung gelernt (und geschmeckt), dass so junge Whiskeys sich eher für Mixgetränke eignen. 

Die eine Mikro-Brauerei-Besichtigung war uns auch ausreichend, denn das Bier ist so lecker, da mussten wir nicht weiter suchen.

In Europa zu reisen ist so viel einfacher als in Afrika, angefangen von reichlich vorhandenen Supermärkten, Tankstellen, netten Restaurants/Pubs bis hin zum sehr einfachen Grenzübergang. Schon fast langweilig .-)

 


23.09.2024

 

Auf schmalen Straßen, manchmal gesäumt von hohen Fuchsienhecken, fuhren wir zur nächsten sehenswerten BuchtStrand, der "Ballymastocker Bay". 3 km lang und feinster goldgelber Sand. Kein Wunder, dass er von den Lesern einer englischen Zeitung zum zweitschönsten der Welt gewählt wurde. Die Aussicht von weiter oben war durch Nieselregen etwas getrübt. 

Den Wild Atlantic Way ging es, diesmal meist am Wasser entlang, über Letterkenny (die Waschmaschine an einem Shoppingcenter haben wir genutzt) und Buncrana. Die Bergkette "Urris Hills" tauchte auf und wir fuhren geradeaus steil bergauf über den Mamore-Pass und in Serpentinen wieder hinunter. Freilaufende Schafe und eine wunderschöne Landschaft. 

Kurz darauf erreichten wir die "Tullagh Bay", wo wir einen Stellplatz für die Nacht fanden. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


22.09.2024

 

Die Sonne hatte leider die Wettervorhersage nicht gesehen (da sollte sie nämlich scheinen) und so machte sie sich sehr rar.

Der erste Strand des Tages war der "Mullaghderg Beach". Diese Bucht ist von runden Felsen umgeben und das Schwimmen ist wegen der Strömungen ausdrücklich untersagt. 

Danach stoppten wir am "Magheraclogher Beach". Hier gab es mehr zu sehen, denn es gibt ein hölzernes Schiffswrack namens "Bád Eddie (Eddies Boot)". Es liegt seit den 1970er Jahren dort auf dem Sandstrand und dient als beliebte Kulisse für Hochzeitsfotos. Nur: Wir hatten gerade den höchsten Stand der Flut. Uli hat noch versucht, das Wrack zu erreichen. Leider zu tiefes Wasser. 

Der nächste Aussichtspunkt "Knockfola" (blutige Vorland) kommt erst beim Sonnenuntergang so richtig zur Geltung, denn da leuchten die rötlichen Felsen wohl intensiv rot. 

Danach ging es zum "Lurgapack National Reserve". Hier gibt es einen schönen Rundweg. Zuerst ging es durch Wald, Brombeeren säumten den Pfad, Vogelgezwitscher begleitete uns. Dann führte der Weg durch Dünen, bis wir von oben den langen Sandstrand sahen. Oberhalb des Strandes ging es dann weiter, zum Schluss durch eine grasende Kuhherde und wieder ein Stückchen Nadelwald. Eine schöne 1,5 stündige Wanderung durch die Natur.

Der "Horn Head Loop" ist eine Auto-Rundtour, die teils auf schmaler Straße verläuft (wie so oft hier in Irland). Am Aussichtspunkt kann man die Küste mit den abfallenden Klippen betrachten. Von oben immer schön. 

Dann ging es flott auf der N 59 voran und über kleinere Straßen erreichten wir den "Fanad Head Lighthouse", einen Leuchtturm, der in spektakulärer Klippenlandschaft steht. Der Leuchtturm wurde gebaut, um weitere Schiffsunglücke zu verhindern. Denn in 1811 versankt das Segelschiff HMS Saldanha im schweren Sturm, von den 264 Mann Besatzung überlebte Strurmkeiner. Gebaut wurde der Turm ab 1815, derr erste Leuchtturmwärter begann seinen Dienst am 17.03.1817. t

Das letzte Ziel war unser Platz für die Nacht: Ein neu asphaltierter, ebener Parkplatz mit grandioser Aussicht auf die Umgebung. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


21.09.2024

 

Wir lernen ja jetzt seit gut 100 Tagen Spanisch, als Vorbereitung auf das nächste große Ziel, Südamerika. Martina hat jetzt einen neuen Lieblingssatz: “Es caro y además feo”. Es ist teuer und außerdem hässlich. Beste Vorbereitung auf Preisverhandlungen.-)

Zuerst ging es auf kleiner Straße los, vor uns eine Kuhherde, die die Weide wechselte, so  rollten wir gemütlich im "Kuhtempo" hinterher. Später gab es dann bei Sligo sogar ein Stück 4-spurige Straße. Ein ganz anderes Tempo. Die N15 nahmen wir bis Donegal, wechselten dann auf die N 56 und auf die R 263. Im Ort Killybegs konnten wir unseren Gastank und den Kühlschrank auffüllen. Zwei bekannte Ausblicke (Muckross Head und Slieve League) konnten wir nicht anfahren, für Wohnmobile länger als 6 Meter wegen enger Kurven nicht geeignet. So kamen wir weiter flott voran und stoppten dann beim "Malin Beg - Silver Strand". Hoch über dem Meer liegt der Parkplatz und man geht eine Steintreppe in die Bucht hinab. Rechts und links liegen hohe Felsen, teilweise sehr bunt. Da auch ganz kurz die Sonne schien, leuchteten die Brauntöne sogar.  

Dicht an der Wasserkante (es war mal wieder Ebbe) lagen Felsen auf denen neben Algen auch Pferdeaktinien zu finden waren. Die Pferdeaktinie ist eine rote Seeanemone, die bei Niedrigwasser auch trocken fallen kann. Sie zieht dann ihre 192 Tentakel ein und schützt sich durch Schleimproduktion vor dem Austrocknen. 

Nach diesem interessanten Strandbesuch überquerten wir später den 300 Meter hohen Glengesh-Pass und konnten in das Tal sehen. Am Ende des Tales lag Ardara, dort besuchten wir einen Shop für Tweedbekleidung. Der Tweed wird dort noch an den zahlreichen Webstühlen hergestellt. Aber nichts hat uns so richtig begeistert. Im Ort wollten wir ursprünglich übernachten, aber die Beschreibung eines Restaurants für Fischspeisen ließ uns weiter bis nach Burtonport weiterfahren. Vor dem Restaurant "Lobster Pot" gibt es sogar 3 Plätze für Camper, einen haben wir, auf den anderen beiden parken PKWs. Das Essen war okay, aber nichts besonderes. 

 

 

 

 

 


20.09.2024

 

Heute früh guckte die Sonne beim Aufgehen gleich durch unser Schlafzimmerfenster. Schon fast störend.-) 

Bei dem Wetter gab es dann das erste Mal auf dieser Tour draußen Frühstück. Dabei konnten wir dann dem ablaufenden Wasser zu gucken. 

Eigentlich wollten wir heute im Atlantik baden, aber, was sollen wir sagen. Erst war das Wasser so weit weg, und dann war es Zeit, den Lachs für das Abendessen vorzubereiten. Der Atlantik muss also noch warten.

Dafür kam heute endlich die Sonnencreme zum Einsatz, so viel Sonne war die Haut gar nicht mehr gewohnt.

 


19.09.2024

 

Heute früh hat uns endlich mal die Sonne geweckt. Nach dem Frühstück ging es dann 10 km zu unserem ersten Ziel, dem Erris Head.

Eine Wanderung führte uns 5 km lang durch die Moorlandschaft des "Erris Head", der äußersten Nordspitze der Mullet-Halbinsel. Der Untergrund federte bei jedem Schritt und die feuchtesten Passagen waren mit Holzplanken oder Metallblechen überbrückt. Die zahlreichen Schafe grasten friedlich und es war ganz still, da es auch keinen Wind gab. Von dem höchsten Punkt, 82 Meter hoch, war es wieder ein schöner Blick auf Meer, die Klippen und die kleinen vorgelagerten Inseln. Und da wir recht früh waren hatten wir es ganz für uns alleine.-) 

Nach 1,5 Stunden waren wir wieder zurück am Heim und fuhren über den Ort Belmullet auf der R314 bis zu einer Aussichtsplattform, von der man auf eine 100 m hohe Steilküste schaut. Danach erreichten wir die Landzunge "Downpatrick Head". Dort steht der Felsen "Dún Briste" isoliert im Wasser, interessant sind die vielen Gesteinsschichten. Auf der Landzunge gibt es noch ein (umzäuntes) Blowhole, leider war mal wieder Ebbe, so dass durch die Öffnung kein Wasser nach oben schoss. 

Danach folgten wir weiter dem Wild Atlantic Way, sahen ausgedehnte Sandstrände, schaukelnde Boote bei Inishcrone und erreichten schließlich das "Beach Bar Camping". Angekommen, auf dem letzten Platz direkt zum Wasser eingeparkt, und beschlossen, hier bleiben wir zwei Nächte. Der Platz liegt wirklich schön an einem (bei Ebbe) sandigen Strand, das Essen in der Bar/Pub schmeckte sehr gut. Morgen genießen wir hier mal einen Tag in schönstem Sonnenschein (so der Plan ).

Jeder Einheimische spricht uns übrigens auf das sonnige Wetter an, ist wohl sehr ungewöhnlich, 4 Tage am Stück trocken und Sonne.

 

 


18.09.2024

 

Auf der weiteren Umrundung der Insel Achill besuchten wir zwei schöne Sandstrände. Der eine hieß "Keem Beach", den konnte man von der 150 Meter hohen Klippe von der Straße aus schon mal sehen. Es war noch ablaufendes Wasser, so dass die Sandfläche relativ groß war. Der andere war beim Ort Doogort, über eine Mini-Düne erreichte man den Strand. Hier gibt es auch bei Flut noch mehr Liegefläche. Bei beiden Stränden konnten wir uns vorstellen, mal einen Tag dort zu verbringen, denn es waren echte Sandstrände, ohne störende Felsen/Klippen. 

Da für heute nochmals Sonnenschein vorgesagt war, sind wir weitergefahren, denn Landschaft ansehen macht mit Sonne auch mehr Freude. Dazu tragen auch die Schafe bei, die gern mal versteckt zwischen Felsen oder mitten auf der Straße liegen. Uns zaubert es immer wieder ein Grinsen ins Gesicht.

Deshalb verließen wir die Insel wieder über die kleine Drehbrücke und erreichten das Besucherzentrum des "Ballycroy National Park". Im Zentrum erfährt man einiges über das Hochmoor und drumherum kann man auf einem 2 km langen Rundweg durch Moorlandschaft mit der leider schon verblühten Heide sowie Gräsern und Wacholder laufen. 

Es war noch Mittag und so fuhren wir auf die Mullet-Halbinsel. Zuerst ging es zur Südspitze, da haben wir nur unser Baguette gegessen, mehr war da nicht los. Dann ging's auf der schmalen Straße zum Steinkreis "Deirbhile's Twist". Nun dachten wir immer, dass Steinkreise uralt sind. Aber dieser hier wurde erst 1993 von einem Künstler zu Ehren der heiligen Deirbhile, die im 6. Jahrhundert hier lebte, errichtet. 

Anschließend kamen wir auf kleinen asphaltierten Schleichwegen zwischen Rinderweiden zu unserem heutigen Übernachtungsplatz am Atlantik. Rauschende Wellen, noch immer Sonne, ein Gin im Glas. Was will man mehr?

 

 

 

 

 

 

 

 


17.09.2024

 

Heute war irischer Sommer! Nachdem sich die tief hängenden Wolken verzogen hatten, war es ab etwa 10 Uhr sonnig. Später sogar ganz ohne Wolken und mittags waren es 19 Grad. 

Wir fuhren immer weiter auf dem Wild Atlantic Way, umrundeten die nächste Halbinsel. Immer wieder schöne Aussichten und nun wissen wir, wo die bunte Wolle herkommt ;-))

Auf der Insel "Achill" führte der Streckenverlauf immer weiter an der Küste entlang. Wir erreichten einen gut erhaltenen Steinturm. Das Turmhaus gehörte der Piratenkönigin Grace O'Malley die im 16. Jahrhundert, zusammen mit ihrem Clan, die Westküste unsicher machte. Sie verdienten ihr Geld mit Handel, Piraterie und Besteuerung von Booten, die durch ihr Gewässer segelten. Grace dehnte ihre Raubzüge aus und kam schließlich mit der englischen Königin Elisabeth I. in Konflikt. Gegenüber Elisabeth I. rechtfertigte sie ihre Seeattacken als die einzige Möglichkeit, den Lebensunterhalt ihrer Leute zu sichern. Als Gegenleistung für Elisabeths Entgegenkommen bot sie an, „ihr Leben lang mit Schwert und Feuer“ alle Feinde Englands zu bekämpfen. 

Nach diesem kulturellen Ausflug in die Vergangenheit umrundeten wir die Südspitze von Achill Island und fanden gleich darauf einen perfekten Platz für die Nacht. Fantastischer Blick auf "Clare Island" (auf dieser Insel wurde angeblich Grace geboren) und auf die vom Atlantik umspülten Klippen. Dazu jede Menge frei herumlaufende Schafe. Die Sonne meinte es heute echt gut mit uns und am Abend gab es einen farbenfrohen Sonnenuntergang. Später zeigte sich auch noch der Vollmond am wolkenlosen Nachthimmel.

 


16.09.2024

 

Hinter dem Ort Clifden beginnt eine tolle, manchmal auch schmale, 13 km lange Panoramastraße, die "Sky Road". Die heißt wohl so, weil es immer stetig bergauf geht bis man den wunderbaren Aussichtspunkt erreicht. Hinab es dann auf der Nordseite der kleinen Halbinsel, aber den schöneren Blick gab es auf der anderen Seite. Das nächste Ziel war die Insel Omey, die man nur bei Ebbe erreichen kann. Wir konnten auf dem festen Sand bis vor die Insel fahren, da dort aber leider keine Übernachtung erlaubt ist, drehten wir wieder um. 

Der nächste Stopp war am "Connemara National Park", wo wir einen einstündigen Spaziergang auf gut angelegtem Wanderweg durch die Moor- und Heidelandschaft unternahmen. Den gut 400 Meter hohen "Diamond Hill" hatten wir immer gut im Blick.  Das war ein schöner Zwischenstopp.

Weiter ging es über den Ort Leenaun (der von dem sehr touristischen Souvenirladen lebt: eine Busladung war gerade im Geschäft) und fast am Ende eines Fjords liegt. Wir fuhren dann erst ein Stück auf der anderen Seite des Fjords entlang um dann durch das "Delphi Tal" zu fahren. Wieder eine spektakuläre Strecke. Nun sind auch immer wieder Schafe auf der Straße unterwegs. Manchmal es es gut, dass sie grelle Farbflecken auf dem Fell haben. 

Auf einem Feld waren Torfziegel zum Trocknen aufgestellt. Erstaunlich, dass der Torf in diesem doch eher feuchten Klima wirklich trocknen kann. 

Für die Nacht haben wir uns eine Wiese direkt an einem kleinen Strand ausgesucht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


15.09.2024

 

Gestern gegen 20 Uhr ließ der Wind deutlich nach und wir hatten eine ruhige Nacht.

Ausgeruht ging es dann an diesem sonnigen Tag nach "Trá an Dóilín", dem Korallenstrand. Der rötliche Untergrund in der Bucht besteht weder aus Sand noch aus Korallen, sondern aus den Resten von Rotalgen. Wenn diese absterben, verlieren sie ihre rote Farbe und zerbrechen in harte graue, weiße und braune Stücke, die in der Fachsprache Maërl genannt werden. Maërl wird nur an wenigen Stränden in Irland angespült und schafft einen einzigartigen und fragilen Lebensraum mit hohem Erhaltungswert. Trá an Doilín befindet sich in einem ausgewiesenen Sonderschutzgebiet (SAC). Angespült werden natürlich auch Muscheln und Schneckenhäuser, manche echt winzig. Da gerade Ebbe war, konnten wir durch die mit den verschiedensten Algen bewachsenen Felsen hindurch spazieren. 

Danach fuhren wir immer weiter auf dem Wild Atlantic Way, der uns durch eine tolle Landschaft führte. Die Gegend ist dünner besiedelt, aber es gibt umso mehr von den niedrigen Steinmauern. Gelber Ginster, Reste von blühender Heide und viel Farn wachsen zwischen den reichlich vorkommenden Felsen. Zwischendurch ein Stopp, um die "Twelve Bens", einen malerischen Gebirgszug, im Wechsel zwischen Sonne und Wolken zu begutachten. 

Im Ort Roundstone gab es Mittagstisch, sehr umfangreiche Fischplatte und als Nachtisch ein Stück „Opera Cake“ (Opern-Torte). Die kannten wir noch nicht, sie wird aus Mandel-Biskuitschichten, die mit Grand Marnier getränkt sind, hergestellt, dazwischen kommt eine Kaffee-Buttercreme und obenauf eine Schokoladendecke. Super saftig und sehr lecker.

Kurz vor dem Ort "Ballyconneely" fanden wir einen kleinen Pier (von EU-Geldern neu saniert), traumhafter Blick. Hier übernachten wir auch. 

 

 

 

 

 

 

 


14.09.2024

 

Wir richten uns auch heute nach dem Wetter und sind nur 15 km bis "Spiddal" weiter gefahren. Es ist Sturmwarnung bis Stärke 8 und durchgängig Regen angesagt. Wir stehen hier an einem Platz am Strand, der durch ein Pier etwas geschützter ist. Am Abend soll es sich beruhigen und morgen geht's dann weiter. 

Lustigerweise stehen wie hier direkt neben einer kleinen Sauna am Strand. Wir waren überrascht, wie viele Iren hier zum saunieren kamen und dann zum Abkühlen ins Meer gegangen sind. Muss man schon mögen. Nach dem Baden im Salzwasser gab es dann weder eine Dusche noch einen geschützten Bereich zum Abtrocknen. Alles im Freien / im Wind bei 10 Grad. Und mit den nassen Badesachen (und was auch immer drüber) ging es dann ins Auto. 

Da fühlt man sich im geheizten Wohnmobil mit Dusche schon etwas fehl am Platz.-)

Heute Abend soll der Wind deutlich nachlassen und der Regen aufhören. Wir sind mal gespannt.

 


13.09.2024

 

Für heute war "null" Sonne vorhergesagt und das stimmte auch. Aber es blieb bis zum späten Nachmittag trocken, nur ein bisschen Niesel. Das hielt uns jedoch nicht davon ab, vom Campingplatz im westlichen Vorort Salthill in das Zentrum der Stadt "Galway" zu radeln. Parkplätze für Wohnmobile gibt es dort nicht wirklich. Also war das Fahrrad die deutlich bessere Wahl, denn so konnten wir direkt bis vor die "Galway Cathedral" fahren. Die Kathedrale wurde im August 1965 eröffnet, aber schon im Oktober 1957 wurde das Grundstück (früher stand das Gefängnis darauf) und der Grundstein gesegnet, Baubeginn war im Frühjahr 1958. Sie ist 92 Meter lang, die Höhe der inneren Kuppel beträgt 38 Meter, außen 44 Meter. Das Gebäude besteht aus grau-schwarzem Kalkstein, die Böden aus Connemara Marmor. In dem Kirchraum finden bis zu 1.500 Besucher auf den Sitzbänken aus westafrikanischem Sipo-Mahagoni Platz. Die Kassettendecke ist aus rotem Zedernholz von der amerikanischen Pazifikküste gefertigt. Die Gesamtkosten inklusive der Ausstattung beliefen sich auf 1 Millionen Pfund. 

Die Kathedrale hat uns sehr beeindruckt, die grauen dicken Steine und die bunten Glasfenster passen perfekt zusammen. So ein Stilmix von Renaissance und Romanik bekommt sicher nicht jeder Architekt (hier war es John J. Robinson aus Dublin) hin. Die große Orgelempore reicht von einer zur anderen Seite mit einer Vielzahl an Orgelpfeifen. Darüber das bunte Glasfenster als Rosette. Schön. An gegenüberliegenden Wand gibt es ein großes Mosaik, auch das ist stimmig. Die Kuppel wird von 4 Pfeilern gestützt und zwischen der Kuppel und den Bögen sind 4 Erzengel dargestellt. 

Nach einem Bummel durch die mit bunten Wimpeln geschmückte Fußgängerzone und einzelnen Straßenmusikanten radelten wir zurück. Glücklicherweise fing dann erst der Regen an. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


12.09.2024

 

Also, dass mit der Musik im Pub hat gestern Abend nicht geklappt. Die fangen erst um 21 Uhr damit an. Und weil wir die letzte Nacht eher wenig geschlafen hatten, waren wir doch schon zu müde. 

Etwas nördlich von Doolin liegt eine Kalksteinhöhle, die "Doolin Cave", die im Jahre 1952 von britischen Höhlenstudenten entdeckt wurde. Sie folgten dem Wasser, das in dem Berg verschwand. Sie krabbelten dabei durch engste Lücken in den Felsen. Heute geht man bei einer geführten Tour bequem auf einer Metalltreppe 125 Stufen hinab, dann muss man sich einen Helm aufsetzen. Das war auch gut so, denn der Tunnelgang ist nicht so hoch, wir mussten gebückt gehen. Schließlich erreichten wir die Höhle, in der der drittgrößte Stalaktit der Erde zu sehen ist. Er wiegt über 10 Tonnen, ist 7,3 Meter lang und ist seit seiner Entdeckung vor 72 Jahren nur 7 mm gewachsen. 

Danach fuhren wir zum "Burren" (übersetzt: steiniger Ort), eine Karstlandschaft, die während der Eiszeiten glatt geschliffen wurde. Beim "Poulnabrone-Dolmen", einem Großsteingrab, konnten wir über die bizarren Kalksteine gehen. In den Spalten wachsen Gräser, Kräuter, Moose, sogar kleine Glockenblumen gab es. 

Das Grab stammt aus der Jungsteinzeit, ist etwa 2 Meter hoch und der waagerecht aufliegende Deckstein hat eine Länge von etwa 3,60 Meter und wiegt 1,5 Tonnen. Bei Ausgrabungen im letzten Jahrhundert wurden die Gebeine von 17 Erwachsenen und 16 Kindern gefunden. Genial sind auch die vielen Steinmauern, bei denen die Steine mit viel "Luft" dazwischen gestapelt wurden und trotzdem seit Jahrzehnten stabil sind. 

Etwas weiter war die Karstlandschaft noch ausgeprägter, fast wie eine Mondlandschaft. Wir fanden sie faszinierend. 

Über Nacht stehen wir am Pier von Ballyvaughan. Am Abend besuchten wir einen Pub im Ort, der für seine reichliche Whiskey-Auswahl bekannt ist. Echt urig dort und die Besitzerin hatte hinter der Theke alles im Griff. Der Whiskey, den wir probierten, lagerte ein paar Jahre im Portweinfass, hatte dadurch eine rötliche Färbung und war sehr lecker. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


11.09.2024

 

Unseren Zustand nach der Nacht beschreibt man am besten mit „Geschüttelt und nicht gerührt“. War schon ein ziemliches Gewackel die Nacht, obwohl wir mit der Nase des Heims im Wind standen (Windstärke 6-7).

Weiter ging es dann entlang der Küste, mit mega-grandiosen Eindrücken / Ausblicken. Heute war der bisher beeindruckendste Tag hier in Irland. So eine tolle Landschaft. Die Strecke führte an der felsigen Steilküste entlang, die Felseninsel "Illaunonearaun" (klasse Name, oder?) war umtost von dem Atlantik. Gleich dahinter gab es einen Parkplatz, von dem wir ebenfalls die Felseninsel und die "Kilkee Cliffs" sahen. Wir hatten so ein Glück mit dem Wetter, denn zuvor hat es noch ordentlich (waagerecht) geregnet. Und O-Ton Uli: " So ein tolles Grün!". Und das als Dauerschleife ;-)))

Zum Abschluss kamen wir dann heute an die "Cliffs of Moher". Sehr touristisch, Busse und PKW ohne Ende, aber auch ganz nett anzusehen. Im Besucherzentrum haben wir uns einen kurzen Film aus der Vogelperspektive angesehen, da gibt es für uns Zuschauer auch echten Wind und echten Nieselregen. Das hätten wir so zwar nicht gebraucht (gab es draußen ja genug davon), aber der Film war gut gemacht. 

Heute Abend geht es dann im Dorf Doolin ins Pub, hier wird jeden Tag Musik gemacht, wir sind mal gespannt! 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


10.09.2024

 

Das Wetter zu Beginn ein typisch irisches: Grauer Himmel, einige Schauer mit Nieselregen und dazu heftiger Wind. Also haben wir uns morgens mit dem Abfahren Zeit gelassen, denn gegen Mittag sollte zumindest der Regen beendet sein (war er dann aber doch nicht). 

Wir folgen weiterhin dem Wild Atlantic Way, der uns durch kleine Ansiedlungen mit vielen saftige Kuhweiden bis zum Leuchtturm an de Landzunge "Loop Head" führt. Seit 1670 gibt es in Loop Head einen Leuchtturm, der jetzige Leuchtturm wurde 1854 erbaut und ist 23 Meter hoch. Die Reichweite des Lichtes beträgt 42 Kilometer, 1991 wurde die Station automatisiert. Wegen der schlechten Sicht haben wir auf eine Besteigung verzichtet, der Blick von dem Klippenrand auf die peitschenden Wellen war jedoch phantastisch. Übrigens: Die Gegend um den Leuchtturm war ein Drehort für den Film "Die letzten Jedi" der Serie "Star Wars". Den müssen wir uns wohl nochmal ansehen. 

Vom Parkplatz ging es nur noch 6 km auf der einspurigen Coast Road (Küstenstraße, mit Ausweichbuchten, aber es kam kein Gegenverkehr) bis zum Parkplatz bei den "Bridges of Ross". Dies waren ursprünglich drei wie Torbögen geformte Landbrücken, die vom Meer unterspült wurden. Im 19. Jahrhundert stürzten zwei davon ein, aber über die Drittte kann man heute noch gehen. 

Der tobende Atlantik und die Steilküste sind beeindruckend. 

Auf dem Parkplatz bleiben wir eine Nacht. 

 

 

 

 

 

 


09.09.2024

 

Gestern Abend lugte die Sonne noch ganz kurz durch die Wolkendecke und zauberte eine eindrucksvolle Atmosphäre.

Weiter ging es nun über Dingle, Tralee bis zum Ort Tarbert am Fluss Shannon. Dort nahmen wir die Fähre über die Flussmündung und wir hielten Ausschau nach den Großen Tümmlern, einer Delfinart, die hier ganzjährig leben. Leider sahen wir keine und erreichten Killimer auf der anderen Seite des Shannon nach 20 Minuten. Von dort waren es nur noch wenige Kilometer bis zum Tesco-Supermarkt in Kilrush. Erneutes Wäsche waschen während des Einkaufens, klappt echt super. 

Zur Nacht stehen wir in der Marina von Kilrush.

 

 

 

 

 

 


08.09.2024

 

Heute Vormittag folgten wir dem "Slea Head Drive", einer Panoramastrecke, die dicht an der Felsküste hoch über dem Meer verläuft. Die Straße ist stellenweise recht schmal, so dass die Fahrtrichtung (im Uhrzeigersinn) vorgegeben ist. Denn diese Strecke wird auch von vielen Omnibussen befahren. 

So viele tolle Ausblicke, die bei Sonnenschein sicher besser gewesen wären. So lagen die Wolken (oder Nebel oder Nieselregen) recht tief. 

Netterweise, wohl wegen der vielen Busse, gibt's auch hier größere Haltebuchten. Von einer führte ein kurzer Fußweg hinauf zu den "Beehive Huts". Die mehr als 4000 Jahre alten Hütten, die wie ein Bienenkorb aussehen, wurden aus Steinen gebaut, denn die gab es reichlich. Die Steine wurden in Form eines Kreises aus aufeinanderfolgenden Steinschichten errichtet, so dass jede Schicht etwas näher an der Mitte lag als die darunter liegende. So ging es weiter, bis oben nur noch eine kleine Öffnung blieb, die mit einem Stein verschlossen wurde. Es wurde kein Mörtel oder ähnliches verwendet. Außerdem sind die Steine nach unten und außen geneigt, um das Wasser abzuleiten. Mehrere Hütten waren oft miteinander durch eine Tür verbunden. Wir finden es immer wieder erstaunlich, was die Menschen früher schon so alles konnten. 

Danach ging es weiter, es kam der schmalste Abschnitt, aber wir hatten in Irland schon schmalere Wege, also überhaupt kein Problem. Bei einem Parkplatz kann man hinab zum Anleger der Fähren zu den Blasket Islands hinabgehen. Die Fähren verkehren nur nach Anruf, jedoch das Bild mit den Schafen, die den Weg hinaufkommen, hat uns erfreut. 

Das Wetter wurde zusehends trüber, Nieselregen setzte ein. Wir hielten (mal wieder) bei einem Pub an, bei dem wir ein leckeres Mittagessen hatten und wir dürfen auch dort auf dem Parkplatz übernachten. 

 

 


07.09.2024

 

Nach dem Ruhetag ging es heute weiter auf dem Ring of Kerry. Die ersten 15 km bis zum Ort Waterville gefielen uns am besten. Immer wieder gab es (auch für uns) Haltebuchten und wir konnten die Aussichten genießen. In Waterville steht eine Bronzestatue von Charlie Chaplin an der Promenade. Sie erinnert daran, dass der Künstler hier mehrfach seinen Urlaub verbracht hat. 

In Killorglin haben wir geräucherten wilden Lachs bei einer Fischräucherei gekauft, die seit 1782 existiert. Das Probieren steht aber noch aus. 

Damit verließen wir den Ring of Kerry und die Halbinsel Iveragh. Ein wenig später bogen wir in Castlemain auf die Halbinsel Dingle ab und folgen weiterhin dem Wild Atlantic Way. Der Ort Inch zeichnet sich durch seinen tollen Strand aus, den man bei Ebbe mit dem Auto befahren darf. Das haben wir genutzt, irgendwo geparkt, sind dann am Strand spazieren gegangen und saßen dann noch in der Sonne, sogar windgeschützt und mit Blick auf die vielen Angler am Wasser. Später am Nachmittag ging es dann über den Ort Dingle bis nach Ventry, wo der "PÁIDI Ó SÉ’S PUB" auf seinem Grundstück für Camper eine Übernachtungsmöglichkeit bietet. Das nutzten wir und kehrten auch im Pub ein, um etwas zu essen. Das letzte Bild zeigt dann noch die typische Situation wie der Blogtext entsteht. Beschwerliches Arbeiten in unwirtlicher Umgebung.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


05.09.2024

 

Vom Mizen Head folgten wir weiter dem Wild Atlantic Way, manchmal auf sehr schmalen Straßen, die dann auch noch sehr kurvig sind, so dass man nicht weit voraus blicken kann. Bei Gegenverkehr, gerade auch wenn LKWs kommen, sind jedoch beide Seiten sehr vorsichtig. 

Schließlich erreichten wir 1 km vor dem Ort Bantry das "Bantry House & Garden". Ein klassizistisches Herrenhaus, das etwa um 1720 herum erbaut wurde.  Das ursprüngliche Design des Gartens, das auf die Reisen von Richard White, dem 2. Earl of Bantry (1800-1865) zurückgeht, ist noch heute zu sehen. Er verwandelte das geerbte Haus und den Garten in einen "Palazzo", wie er sie auf dem Kontinent gesehen hatte. Den Garten gestaltete er mit sieben Terrassen (100 Steinstufen hinauf zum Wald), um sein Haus mit der Bucht dahinter sehen zu können. Auch heute noch ein toller Blick. In dem Haus, in dem leider nicht fotografiert werden darf, sind die Räume mit Möbeln, Gemälden und riesigen Gobelinteppichen an den Wänden ausgestattet.  

Im Ort Bantry begrüßten uns bunte Häuser und da der Ort für seine Miesmuschelzucht bekannt ist, gab es die natürlich auch zu Mittag für uns. 

Die Beara-Halbinsel können wir leider nicht umrunden, da die Straßen für Fahrzeuge über 2,8 Tonnen gesperrt sind. 

Daher fuhren wir die N71 weiter, die aber auch durch schöne Landschaft führt. Zwischen Glengariff und Kenmare erreichten wir den 332 Meter hohen "Caha Pass". Entlang der Passstraße gibt es nur Mini-Haltebuchten, bei einer haben wir uns knapp daneben gequetscht. Soviel Platz ist halt nicht, rechts der Hang nach oben, links der nach unten. Drei Tunnel, in den Felsen gehauen, reichten von der Durchfahrtshöhe von 3,85 Metern gut für uns. In Kenmare bogen wir dann auf den "Ring of Kerry" ab, der uns auf die Halbinsel Iveragh bringt. Wir sind jetzt an der südlichen Spitze angekommen und bleiben für zwei Nächte auf dem "West Crave Caravan Park". Alle schwärmen so vom Ring of Kerry, uns hat sich die Schönheit der Landschaft erst bei Stehen auf dem Campingplatz erschlossen. Bis hierhin führte die breite Straße sehr selten am Atlantik entlang. Wir sind gespannt, ob sich das auf der Umrundung noch anders zeigt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


04.09.2024

 

Nur ein paar Minuten Fahrt waren es heute Morgen bis zu unserem ersten Stopp im Örtchen "Timoleague". Wir besuchten zunächst die Ruinen des im Jahr 1240 von den Franziskanern gegründeten Klosters. Es bestand noch bis 1642, als es von englischen Truppen unter Lord Forbes niedergebrannt wurde. 

Dann war im Ort noch eine besondere Kirche zu sehen. Von außen erstmal recht schmucklos. Die "Church of the Ascension" (Kirche der Himmelfahrt) war verschlossen, aber es ist eine Telefonnummer an der Eingangstür vermerkt. Wir riefen an und bekamen den Zahlencode für den Schlüsselbehälter. Damit konnten wir uns selbst aufschließen und in Ruhe den beeindruckenden Innenraum ansehen. Die Wände sind mit prächtigen Mosaiken gestaltet, die von einem indischen Maharadscha in Auftrag gegeben und bezahlt wurden. Die Holzdecke war sehr dunkel, ein guter Kontrast zu den Engeln, die den Altarbereich über"wachen". Es war so viel zu entdecken, ein Storch im Nest, der seine Jungen füttert, goldene Mosaiksteine, schön gestaltete bunte Glasfenster, die Darstellung der Himmelfahrt Christi an der Westmauer. Die Fotos können leider nur ein bisschen von dem tollen Eindruck vermitteln, den der Kirchraum bei uns hinterlassen hat. 

Unser nächster Stopp war in "Ballydehob", das Wahrzeichen des Ortes ist ein Eisenbahnviadukt mit 12 Bögen. Genutzt wurde die Brücke von 1886 bis 1947. Es war Ebbe und bei Flut mit Wasser unter der Brücke sieht es bestimmt schöner aus. 

Gut 7 km hinter "Schull" erreichten wir einen winzigen Parkplatz, der zu einem Keilgrab, dem "Altar Wedge Tomb", gehört. Es ist 1989 ausgegraben und restauriert worden, es stammt wahrscheinlich aus der frühen Bronzezeit um 2000 v.Chr.. Die umliegende Landschaft mit den Buchten und Klippen gefiel uns sehr. 

Das heutige Ziel (mit Übernachtung) war das "Mizen Head", eine 1906 errichtete Signalstation. Gleichzeitig ist es der südwestlichste Punkt Irlands. Vom Besucherzentrum führen verschiedene angelegte Wege zu mehreren Aussichtspunkten. Über eine in den Jahr 2009-2011 erneuerte Bogenbrücke (ursprünglich in 1908/1909 gebaut, 48 Meter über dem Wasser) erreicht man die eigentliche Signalstation. Eher ernüchternd, denn seit die Anlage automatisiert wurde, steht da nur eine kleine "Lampe". Aber sehr stürmisch war es an dieser Ecke und der Atlantik prallte an die vorgelagerte Klippe. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


03.09.2024

 

Gestern haben wir einen Ruhetag eingelegt. 

Heute sind wir zum Park & Ride Parkplatz in Cork gefahren. Dort zahlt man € 5 für den ganzen Tag parken und fährt kostenfrei mit dem Bus direkt in die Innenstadt. Das war eine sehr gute Lösung, denn in der City der zweitgrößten Stadt Irlands gibt es keine Parkplätze für große Autos. 

Zuerst liefen wir hinauf zur "Cathedral of St Mary and St Anne". Die Kirche wurde im frühen neugotischen Stil entworfen und kombiniert roten Sandstein mit weißem Kalkstein. Der Bau begann im Jahr 1799 auf dem Gelände einer ehemaligen Kirche, die in den 1730er Jahren erbaut wurde. Die Kathedrale wurde am 22.08.1808 von Erzbischoff Thomas Bray of Cashel geweiht. Eine letzte Renovierung fand in den Jahren 1994-1996 statt. In der Kirche wird eine leise, angenehme Meditationsmusik gespielt. Der Innenraum ist so ganz anders als die bisher gesehenen Kirchen. Es gibt einen Holzfußboden, die Säulen bestehen aus dicken Bambusstämmen. Die bunten Fenstern haben uns sehr gefallen, der ganze Kirchraum wirkt großzügig und hell. 

Danach ging es zurück. Dabei kamen wir an einem Kirchturm vorbei, ein Lachs als Wetterfahne. Die Uhrzeiten sind schon unterschiedlich, aber eigentlich war es 11.10 Uhr als wir vorbeigingen. Hier gehen halt die Uhren ein bisschen anders.

Auf dem Weg zum nächsten Ziel, dem "English Market“, noch ein kurzer Stopp in einem Handarbeitsgeschäft. Uli blieb draußen und meinte nur „lass dir ruhig Zeit“. Eine gute halbe Stunde später war Martina aber schon wieder draußen. Zum Glück gab es nebenan lecker Espresso.-). Wir haben uns dann die vielen Verkaufsstände im "English Market" angesehen. Fisch, Fleisch (irisches Lamm und Rind, Hähnchen), Gemüse, Früchte, Schokolade, Seife und vieles mehr wurde sehr ansprechend angeboten. Im ersten Stock darüber gibt es ein Café, dort legten wir eine Lunchpause ein, bevor es mit dem Bus wieder zurück zum Heim ging. Als nächstes steuerten wir ein Geschäft für irische Wolle an, 2 Stränge durften mit. 

Danach haben wir Cork verlassen und fahren nun immer mal wieder auf dem "Wild Atlantic Way", eine 2.500 km lange Panoramastraße, die bis nach Londonderry in Nordirland verläuft. Zur Nacht haben wir uns einen kleinen Parkplatz mit Blick auf  eine Bucht ausgesucht. Nun können wir den Tag mit Beobachten des Auf- und Ablaufen des Wasser ausklingen lassen. 

 

 

 

 

 

 

 


01.09.2024

 

Nachdem die Sonne gestern den ganzen Tag schien, war heute für sie Ruhetag. Der Himmel zeigte sich in einem dezenten Grau, aber es war trocken. 

Wir sind zum "Blarney Castle & Gardens" gefahren, ein schön angelegtes Parkgelände mit einer Trutzburg.   Aber ein absolutes Muss ist die Besichtigung von Blarney Castle. Es gibt wie in einem Vergnügungspark Schilder, auf denen steht, wie lange man in der Warteschlange benötigt, um ganz oben in 29 Metern anzukommen. Wir benötigten nur 36 Minuten, es gibt auch ein Schild mit 1 Stunde. Die Wendeltreppe hinauf ist so eng, da kann man nur hintereinander hinauf. Oben angekommen, gibt es die Möglichkeit (neben dem Blick in die umliegende Landschaft) den "Blarney Stone" zu küssen. Dazu muss man sich auf den Rücken legen, den Hals ein bisschen nach unten recken und kann dann den Stein mit den Lippen berühren. Ein Angestellter hilft bei der Aktion, ein Foto davon kann man dann käuflich erwerben. Warum tut man das? Weil der Sage nach jedem die Gabe wunderbarer Beredsamkeit verliehen wird. Das Wort "blarney" kann auch mit Geschwätz übersetzt werden.

Um diesen Stein ranken sich mindestens 5 Legenden. Die schönste ist die von einer jungen Frau, deren Tränen auf den Stein tropften, auf dem auch schon das Blut ihres verunglückten Liebsten war. Dadurch bekam der Stein magische Kräfte.

Wir haben das Schauspiel nur beobachtet, wollten diesen Zirkus (Hygiene) nicht mitmachen. Danach haben wir uns dann in aller Ruhe den restlichen Park angesehen. Die Wege führen durch ein Arboretum mit beeindruckend großen Bäumen. Danach gingen wir durch den "Rock Close", das ist ein Bereich mit vielen Felsformationen, da haben wir sogar kleine Alpenveilchen entdeckt. Riesengroße Blätter gab es es im Wassergarten zu bestaunen, neben kleineren Wasserfällen und einer Hexentreppe. Später erreichten wir den Steinkreis aus 9 Steinen. Der Sage nach waren es 7 Schwestern und 2 Brüder. Die Brüder sind im Kampf getötet worden. Deshalb wurden, als Symbol, zwei der Steine umgeworfen, die 7 "Schwestern" blieben stehen. 

Nach einer kleinen Eis- und Kuchenpause beschritten wir dann als kleine Trainingseinheit den "Woodland Walk", ein einstündiger Weg durch den Wald. Plötzlich kam uns ein Polizei-Motorrad entgegen, hinter ihm etwa 50 Trecker und nochmal soviel PKW, teils Oldtimer. Hier kann man echt was erleben. 

Die Wasservögel auf dem See kann man von einem Häuschen mitten auf dem Wasser beobachten, es blühten sogar noch gelbe Seerosen. 

Das ist ein echt schön angelegter Park und hat uns sehr gut gefallen.

Nur ein paar Kilometer weiter ist ein Campingplatz auf dem wir für die Nacht bleiben. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


31.08.2024

 

Cobh, (ausgesprochen "koof"), ist eine Hafenstadt im Süden Irlands mit etwa 14.200 Einwohnern. Erstmals erwähnt wurde der Ort 1750 unter dem Namen Cove (Höhle). Im Jahr 1849 erfolgte die Umbenennung in "Queenstown" aus Anlass des Besuchs von Königin Victoria. 1922 wurde mit der Unabhängigkeit Irlands der englische Name Cove in die irische Schreibweise "Cobh" geändert. 

Das malerische Bild des Ortes ist geprägt durch seine Hanglage, es gibt daher einige sehr steile Straßen und auch der Parkplatz an der St. Colmen-Kathedrale war sehr schräg angelegt. Die dreischiffige Kathedrale haben wir besucht. Der Bau des neo-gotischen Bischofssitzes begann 1868, fertiggestellt wurde sie dann in 1915. Sie ist eine der größten Irlands, der Kirchturm ist über 90 Meter hoch. Bekannt ist sie vor allem durch ihr Glockenspiel mit 49 Glocken. Innen ist sie prächtig ausgestattet und die Sonne war perfekt für die bunten Glasfenster.

Auf dem steilen Weg hinab zum "Titanic Experience Cobh", einer Art Museum über den Untergang der RMS Titanic, sahen wir zahlreiche bunte Häuser. 

Die Titanic war ein britischer Passagierdampfer und bei ihrer Indienststellung am 02.04.1912 das größte Schiff der Welt. Sie sollte zwischen Southampton (Süd-England) und New York pendeln und startete am 10.04.1912 zu ihrer Jungfernfahrt. Am 11. April 1912 lag sie vor dem damaligen Queenstown vor Anker und mittels Tenderbooten kamen noch 123 irische Passagiere an Bord. Es war somit der letzte Hafen, den sie vor ihrem Untergang anlief. Eigentlich galt sie als unsinkbar, aber am 15.04.1923 kollidierte sie mit einem Eisberg und aufgrund des großen Schadens versank sie nach 2 Stunden 40 Minuten. Von den über 2220 an Bord befindlichen Menschen wurden nur 706 Personen gerettet. 

Anschließend fuhren wir in den Ort Midleton, der bekannt für die "Jameson Distillery" ist. 

Hier begann dann der lustige Teil des Tages.-)

Während der Führung haben wir gelernt, das ein wesentlicher Unterschied zwischen dem irischen Whiskey (so wird er in Irland geschrieben) und dem schottischen Whisky ist, dass das Malz für den irischen Whiskey über rauchfreiem (Holz)Feuer getrocknet wird. In Schottland nutzt man hier Torf, der beim Verbrennen viel Rauch verursacht, welcher dann das rauchige Aroma ergibt.

Damit der Whiskey auch so heißen darf muss er in Irland mindestens drei Jahre in Holzfässern gelagert haben.

Die meisten irischen Whiskeys sind "blends", verschiedene Whiskeys werden zu einem Markenprodukt mit immer gleichem Geschmack gemischt. Daneben werden Single Malts (aus reinem Gerstenmalz) und Pot Still Malts (aus gemälzter und ungemälzter Gerste) hergestellt.

Nach der Führung gab es dann eine erste Whiskey-Verkostung. Zusätzlich hatten wir noch die Premium Whiskey-Verkostung gebucht. Nicht wissend, dass das dann eine zweite Verkostung ist. 

Die Verkostung brachte uns Whiskeys mit unterschiedlicher Herstellung und verschiedenen Alters näher. Manche rochen stark nach Vanille und fruchtig, sie schmeckten sehr weich im Mund, später kam dann der Alkohol zum Tragen, im Abgang dann wieder harmonisch. 

Nach den beiden Verkostungen gab es dann an der Bar noch einen Whiskey zum Abschluss, war im Preis drin, haben wir also auch getrunken.

Dann wussten wir aber noch nicht wie der Gin schmeckt, und beim Whiskey waren wir auch noch nicht sicher, was nun am besten war. Also noch den lokalen Gin getestet und nochmal drei andere Whiskeys zum Probieren geholt.

Danach war klar, der Gin muss mit, einen leckeren Whiskey hatten wir auch gefunden. Mit den Einkäufen sind wir dann lustig zum Heim geschwankt. Zum Glück nur wenige Meter, und wir konnten hier für die Nacht stehen bleiben.

 


30.08.2024

 

Bei einem Supermarkt hatten wir zu Beginn unserer Irlandreise ein leckeres irisches Bier mit dem Namen "Howling Gale" (heulender Sturm) von der Brauerei "Eight Degrees" gekauft. Auf der Dose sahen wir, dass es in Mitchelstown gebraut wird, nur etwas mehr als eine Stunde Fahrt von Dungarvan entfernt. Führungen gibt es da nur einmal die Woche, Freitag nachmittag. Das passte ja bei uns, so buchten wir sie. Eight Degrees (acht Grad) heißt die preisgekrönte irische Mikrobrauerei, weil sie auf dem 8. Längengrad liegt und das Bier am Besten bei 8 Grad Temperatur schmeckt. 

Der Weg dahin war wieder durch eine tolle Landschaft, vorbei an einem schönen Schloss, durch „Tunnel“ unter Bäumen. Zwar immer etwas eng, aber einfach schön.

Von den 9 Mitarbeitern der Brauerei waren noch drei anwesend. Diese drei haben uns dann auch bei der Besichtigung und dem Verkosten von ihren Bieren begleitet.

Martina hatte im Vorfeld schon vier Biere der Brauerei getestet. Wir haben dann heute gelernt, das ihr bisheriger Favorit, das Irish Pale Ale Howling Gale, das erste Bier war, das die Brauerei hergestellt hat. Heute haben wir dann neu ein Pilsener, das traditionelle Irish Red (ähnlicher Geschmack wie Malzbier, aber nicht so süß) und als Abschluss dann noch ein ganz neues Bier testen können, das erst Montag in den Handel geht, das Cumulus Lupulus. Was sollen wir sagen, das Cumulus Lupulus ist das erste IPA, das auch Uli schmeckt, und das Irish Red fand Martina auch ziemlich lecker. Die bisher noch leeren beiden Kisten in der Garage des Heims sind nun randvoll mit Bierdosen gefüllt, das Bier der Brauerei 8 Degrees wird vorwiegend in der hiesigen Region und, warum auch immer, in Norditalien vertrieben. Für die Italiener am Gardasee wird das Bier in 20-Liter-Plastikfässer abgefüllt. Für uns also eine der letzten Gelegenheiten, einen kleinen Vorrat anzulegen.-)

Sehr stolz sind die Brauer auf ihre Maschinen, sie stammen von einem Hersteller aus Bamberg, aus Ihrer Sicht der Rolls Royce der Braumaschinen.  Das Bier ist nach 3-4 Wochen fertig und wird dann auch vor Ort in die Dosen abgefüllt. Es gibt nur die eine Halle, in der das Büro, die Brauerei und die Abfüllung und Verpackung/Versand stattfindet. Da passt dann der Name Mikrobrauerei wieder.

Es war eine sehr persönliche Führung, total nett und sie war erst nach 2 Stunden zu Ende. Es hat riesig Spaß gemacht. Wenn Ihr mal in Irland seit, https://www.eightdegrees.ie einfach mal besuchen.

Da es in Mitchelstown keine Übernachtungsmöglichkeit gab, sind wir zum Ort Cobh weiter gefahren. Wie befürchtet waren die Plätze am Wasser so spät am Abend schon besetzt, nun stehen wir daher in einer Seitenstraße in Cobh.

 


29.08.2024

 

Mit unserem Heim haben wir auf dem Stellplatz für 8 Wohnmobile in Dungarvan um 10 Uhr geparkt. Dann die Fahrräder vom Träger geholt und los ging's dann auf den "Waterford Greenway". Die "Greenways" (grüne Wege) sind Routen abseits der Straßen für Wanderer und Radfahrer. Oft werden sie auf nicht mehr benutzten Abschnitten der irischen Eisenbahn angelegt. 

Der Waterford Greenway ist eine Route zwischen den Ortschaften Waterford und Dungarvan. Sie wurde im März 2017, fünfzig Jahre nach Stilllegung, auf der ursprünglichen Mallow/Waterford-Eisenbahnlinie eröffnet. Mit 46 km ist es Irlands längster Greenway. 

Oft ist der Weg von hohen Hecken aus Rotdorn, Holunder, Vogelbeeren, Brombeeren und großem Farn begrenzt. Aber es gibt zwischendurch tolle Ausblicke auf die großartige Landschaft.  

Da wir nur etwa die Hälfte der Strecke fahren wollten, war beim Kilmacthomas-Viadukt für uns der Wendepunkt. Dieses Viadukt konnten wir uns auch von unten ansehen, die anderen beiden überquert man einfach nur.  

Kurz vor dem 400 Meter langen Ballavoyle-Tunnel hatten wir für Fotos angehalten. An den Wänden der Felsen waren neben Farnen, Moosen und Efeu auch kleine Hausfassaden aus Holz in bunten Farben zu sehen. Ein zufällig vorbeikommender irischer Lehrer sprach uns an und wir hatten ein nettes längeres Gespräch. Zum Schluss erklärte er uns, dass die Kinder der umliegenden Dörfer diese Holzfassaden bemalen und sie an den moosigen Felsen anbringen, dies seien die Eingänge in die magische Welt der Feen. 

Es war bei sonnigem Wetter eine wunderschöne Tour, nach 4 Stunden und 48 Kilometern kamen wir wieder bei unserem Heim an. 

 


28.08.2024

 

Ruhetag.

Eigentlich wollten wir heute mit dem Fahrrad die Waterford Greenway Strecke fahren.

Aber das wären dann 15 KM Fahrt bis zu Strecke gewesen,  bei 250 Höhenmetern. Plus dann die eigentliche Strecke, das war uns heute früh dann doch Zuviel. Von daher gab es mal einen Tag im Grünen. Zur Erholung. Wir haben uns die Zeit damit vertrieben Schafe zu beobachten und die verschiedenen Blumen zu entdecken.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


27.08.2024

 

Am Vormittag fuhren wir, noch im Nieselregen, aus Waterford in Richtung Küste. Es heißt zwar Küstenstraße, aber sie führt nicht sehr oft an der Küste entlang. Einige Parkplätze gab es dennoch oben auf den Klippen, der Blick war fantastisch. Dann ging es auf dem "Copper Coast Drive" weiter, diese Strecke heißt so, weil im 19. Jahrhundert in dieser Region Kupfer (Copper) abgebaut wurde. Das Kupfer war ein Produkt der geologischen Vergangenheit, mehrere Unterwasservulkane brachten beim Ausbruch die Felsen mit den Mineralien hervor. Zur Erinnerung daran gibt es den gestalteten "Hinkelstein". 

Anfangs war es noch sehr trübe, später lockerte es immer mehr auf. Eine schöne Strecke war das, durch ein Gebiet der Viehbauern. Malerisch grasten die Kühe am Hang. Manche Grundstücke wirkten etwas steril, obwohl der Rasen perfekt gemäht ist (das ist hier übrigens überall der Fall), manche Häuser hatten richtig schöne Blumen davor und wirken ein bisschen wie aus einem Märchen. 

Das kleine Städtchen Dungarvan guckten wir uns an, das Castle, eine im Jahr 1185 errichtete Befestigungsanlage, war nicht wirklich spektakulär. Ein winzig kleines Museum mit 6 Schautafeln ist dort untergebracht. 

Für 2 Nächte haben wir einen Campingplatz in der Nähe gebucht, Kühe, Schafe und Ziegen hört man. Sehr ländlich.-)

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


26.08.2024

 

Wäsche waschen auf irisch: Im Ort Waterford gibt es "öffentliche" Waschmaschinen und Trockner (siehe Foto).  Das haben wir heute genutzt. In der großen Waschmaschine war nach 30 Minuten die Wäsche fertig, danach noch für 45 Minuten in den Trockner. Meist sind diese bei einem Supermarkt zu finden, in der Wartezeit haben wir eingekauft. 

Da es heute Nacht wieder stürmisch mit viel Regen sein wird, haben wir uns gegen einen Übernachtungsplatz an der Küste, sondern für einen Stellplatz auf einem Parkplatz in der Innenstadt von Waterford entschieden. Nicht schön, aber zweckmäßig. 

Waterford wurde im Jahre 914 von norwegischen Wikingern gegründet und ist damit die älteste Stadt Irlands. Der Uhrenturm, der mittlerweile etwas verloren am Straßenrand steht, wurde 1864 fertiggestellt. Bei einem Bummel durch die Fußgängerzone gefielen uns die vielen bunten Fassadenmalereien. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


25.08.2024

 

Die Nacht an der See war zunehmend stürmisch, ab 4:00 morgens wankte das Heim und die Dachluke über dem Bad war ziemlich am Klappern. Gut schlafen geht anders.-)

Eigentlich wollten wir an der Küste weiterfahren. Aber bei dem heutigen Wetter haben wir beschlossen, nur 15 km bis zu einem Stellplatz bei einem Fisch- und Steakrestaurant zu fahren. Das hat uns gestern schon gereizt. Also dann heute hier der nächste Stop. Auch hier sind tagsüber Windböen bis 61 km/h angesagt, aber es soll zur Nacht deutlich windstiller werden. Da diese Woche nur sehr durchwachsen ist, viel Wind, wenig Sonne, Tage mit Regen, haben wir beschlossen es mal langsamer angehen zu lassen. Ab Samstag soll das Wetter deutlich besser werden. Wir sind gespannt!

Zum Essen waren wir dann in dem Lokal und hatten eine leckere Fischplatte.

 


24.08.2024

 

Die nette Stadt Kilkenny haben wir heute wieder verlassen und sind zum Leuchtturm auf die Halbinsel "Hook Head"gefahren. Auf dem Weg dorthin haben wir uns noch das ehemalige Kloster "Tinternparva Abbey" angesehen. Gegründet wurde 

das Kloster um das Jahr 1200 herum. William Marshal, der Earl of Pembroke, war vor der Küste in Seenot geraten und schwor, dass er, wenn er lebend wieder an Land kommt, ein Zisterzienserkloster gründet, das mit Mönchen aus Tintern Abbey (Wales) belebt wurde. Die Abtei entwickelte sich schnell (große Ländereien) und galt bei ihrer Auflösung um 1537 als die drittwohlhabendste in Irland. Nach der Auflösung wurde sie an Anthony Colclough vergeben, dessen Familie die Kirche stark veränderte. Es kam ein Turm in der Mitte dazu, der auch immer wieder verändert wurde. Das Kirchenschiff wurde um 1790 in ein Wohnhaus im neugotischen Stil umgewandelt. Seit den 1960er Jahren wird die Anlage vom Staat verwaltet. 

Der "Colclough Garden" liegt nur 5 Minuten zu Fuß vom Kloster entfernt und wurde vor 200 Jahren angelegt. Noch heute wird er im Stil der damaligen Zeit erhalten. Eine etwa 3-4 Meter hohe Mauer umgibt den Garten, im vorderen Bereich sind die Blumenbeete. Der hintere Bereich ist als Nutzgarten angelegt, es stehen Apfelbäume (mit sehr kleinen Äpfeln) längs des Weges und in den Gemüsebeeten wächst derzeit noch Braunkohl, während Rot-und Weißkohl schon geerntet sind. 

Danach fuhren wir noch ein paar Kilometer weiter direkt an den Ozean und übernachten etwa 1 km vom Leuchtturm entfernt. Der wurde auch von dem oben erwähnten William Marshal errichtet, um den Schiffen den Weg in den Hafen von New Ross weiter im Landesinneren zu weisen. Der Bau des damals 16 Meter hohen runden Turmes ersetzte ein einfaches Leuchtfeuer, das die Mönche dort zuvor aufgestellt und gewartet hatten. Seine jetzige Form nahm der Turm (nun 36 Meter hoch) im Jahre 1863 an. Erst wurde er nachts mit einfachen Feuern betrieben, dann mit Kohlelampe, Walöllampe und seit 1972 mit Strom. Im März 1996 wurde er in den Automatikbetrieb umgerüstet, die Leuchtturmwärter wurden vom Standort abgezogen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


23.08.2024

 

Kilkenny ist für ihre vielen mittelalterlichen Bauten und ihr reges Nachtleben berühmt. 

Vormittags haben wir auf einem Parkplatz (extra für Wohnmobile und auch mit Übernachtung) mitten in der Stadt Kilkenny eingeparkt. Von hier aus können wir alles sehenswerte zu Fuß erreichen. 

Zuerst haben wir uns "Kilkenny Castle", das Schloss angesehen. Es liegt etwas erhöht und wurde um 1195 erbaut. Es war für fast 600 Jahren die wichtigste irische Residenz der mächtigen Familie Butler. Im Jahre 1935 verkaufte die Familie in einer 10-tägigen Auktion fast den gesamten Bestand des Schlosses. Aber erst 1967 verkaufte Arthur, der 6. Marquess of Ormonde, das heruntergekommene Castle für einen symbolischen Betrag von 50 Pfund an die Einwohner von Kilkenny. In jahrelanger Arbeit wurden die Räume in möglichst ursprünglichen Zustand wieder hergestellt. 

Im "Chinesischen Rückzugszimmer" (für die Damen nach dem Essen) sind noch Orignalabschnitte der handgemalten chinesischen Tapete von 1810 erhalten. Im "Staatlichen Speisesaal" (es gibt noch einen zweiten für den täglichen Gebrauch) gibt es wunderschöne Fenster. In der Eingangshalle mit dem schwarz-weißen Steinboden hängt ein riesiges Elchgeweih. Im nächsten Raum hängen Wandteppiche, die nach Entwürfen von Peter Paul Rubens nach 1616 gewebt wurden. In der Bibliothek ist die Inneneinrichtung eine originalgetreue Nachbildung des Einrichtungsstils aus der Mitte bis zum Ende des 19. Jahrhunderts. Im Bett im blauen Schlafzimmer wurde eher sitzend als liegend die Nacht verbracht und im chinesischen Schlafzimmer ist eine Reproduktion einer handgemalten Tapete mit vielen verschiedenen Vögeln zu sehen. Da es immer wieder mal An-und Umbauten gab, mussten auch neue Treppen her. Zur Unterhaltung der Gäste gab es verschiedene Tierdetails zu entdecken. Zum Schluss kamen wir in die fast 50 Meter lange Bildergalerie. Wirklich beeindruckend, bunt bemalte Schrägen, die Enden der Holzbalken mit einem goldenen Tierkopf geschmückt, ein Wandteppich, der sehr plastisch aussieht, ein Marmor-Kamin und natürlich viele Gemälde. 

Kurze Pause in einem Café, dann bummelten wir die Hauptstraße entlang, die mit vielen bunten Blumenampeln bestückt ist. 

Die "Black Abbey" (Schwarze Abtei) ist eine um 1225 gegründete Dominikanerkirche. Der Name von Black Abbey leitet sich von den schwarzen Ordensmänteln der Mönche ab. Zu sehen gibt es das größte bleiverglaste Kirchenfenster Irlands, das "Rosary Window". Es besteht aus 5 Segmenten und durch die hereinscheinende Sonne sah es einfach toll aus. Aber die Kirche hat noch viele andere Buntglasfenster. 

In der Welt bekannt ist Kilkenny vor allem durch das Bier gleichen Namens. Deshalb "müssen" wir natürlich eine Führung in der Brauerei Smithwick machen, die das Bier herstellt. Die Brauerei wurde 1710 von John Smithwick in der Abtei St. Francis gegründet. Das Bier wird wie überall auf der Welt mit Gerste, Hopfen, Hefe und Wasser gebraut. Am Ende gab es eine Probe von 4 Bieren. Wir durften sogar mal probieren, ein perfektes Bier zu zapfen. Als das gelungen war, erhielten wir noch ein Bierglas mit Gravur „Master of Ale“.

Dann gingen wir zum Abendessen in das "Kyteler´s Inn". Wir hatten einen Tisch mit direktem Blick auf die Bühne. Dort saßen drei Männer mit Gitarre, Flöte und Akkordeon und machten schwungvolle Musik. Eine Tänzerin kam bei zwei Stücken dazu und tanzte dazu. Echt toll und das Essen schmeckte auch noch. Perfekter Abschluss eines tollen Tages.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


22.08.2024

 

Die Nacht war für uns dann doch nicht so stürmisch, wir hatten einen guten, etwas windgeschützten Platz hinter hohen Hecken und Bäumen. Heute Morgen lugte sogar mal kurz die Sonne hervor.

Nach dem Frühstücken sind wir dann zur Küste an den "Curracloe Beach" gefahren. Die Parkplatzsuche ist hier in Irland etwas mühsamer, weil die meisten Parkplätze eine Höhenbegrenzung haben, da kommen dann nur PKW drauf. Aber wir hatten Glück und fanden einen für uns passenden. 

Da es gerade abfließendes Wasser war, wurde der zuerst sehr schmale Strand immer etwas breiter. Auf dem festen Sandstrand (mit wenigen kaputten Muschelschalen) konnten wir gut laufen und so absolvierten wir einen einstündigen Spaziergang am Meer. 

In der Nähe liegt das "Wexford Wildflow Reserve", ein kleines Naturschutzgebiet, das gerne von Blässgänsen zur Überwinterung genutzt wird. Sie werden ab Oktober erwartet, augenblicklich war der kleine Teich nur mit 2 Schwänen und ein paar Enten belebt. Sogar das Besucherzentrum war verwaist. 

Anschließend sind wir wieder in das Landesinnere gefahren, mal über breite Straßen, dann wieder über sehr schmale, deren Seiten immer (!) von Hecken und Bäumen begrenzt sind. 

Zur Nacht sind wir etwa 12 km von Kilkenny entfernt auf dem "Nore Valley Park" eingekehrt. Wir blicken in ein kleines Tal (Valley), in dem der Fluss Nore fließt. 

Den ganzen Tag hatten wir viel grauen Himmel, zu regnen begann es aber erst um 17 Uhr. Das dann aber reichlich. 

 


21.08.2024

 

Die Region von Dublin haben wir in südlicher Richtung verlassen. Die Straßen führten durch den "Wicklow Mountains National Park", wir passierten einen der höchsten Pässe von Irland, den "Sally Gap" in 503 Metern Höhe. Wunderschöne hügelige Heidelandschaft mit einigen Schafen. Wir hielten am See "Lough Tay" an, der auch als Guinness-See bezeichnet wird. Das Wasser wirkt so dunkel und es gibt ein Ufer mit hellem Sand, der den cremigen Schaum eines Guinnessbieres darstellt. 

Danach fuhren wird in das kleine Örtchen Avoca. Dort besuchten wir die "Avoca Mill", die älteste Handweberei Irlands. Sie besteht seit 1723 und hier werden noch immer Stoffe, Schals und Decken in Handarbeit an den Webstühlen hergestellt. Es gibt zwar auch Web-Maschinen, aber auch dort müssen die Kettfäden von Hand gespannt werden, das dauert ungefähr 3 Stunden. Und wenn die Maschine läuft, ist immer ein Mitarbeiter anwesend, der aufpassen und abgerissene Fäden neu anknüpfen muss. Es werden gesponnene Merino- und Mohairfäden verarbeitet, die mit Pflanzenfarben gefärbt wurden. Zur Herstellung von Fransen an einer Decke gibt es ebenfalls eine Maschine. 

Nach dem Weben wird eine abschließende Qualitätskontrolle durchgeführt und danach werden die einzelnen Bahnen zum Waschen gegeben, das Spinnöl wird damit entfernt und die Stoffe fühlen sich viel weicher an. Etikettiert wird ebenfalls vor Ort und die Ware innerhalb Irlands und in die ganze Welt verschickt. Diese Führung durch die Weberei war wirklich sehr interessant und hat uns gut gefallen. 

In der Nähe liegt der Ort Arklow, dort haben wir unsere Vorräte ergänzt und übernachten in ruhiger Lage auf dem Campingplatz "Moneylands Farm Arklow". Für die Nacht ist (mal wieder) heftiger Sturm vorhergesagt. 

 

 

 

 

 

 

 


20.08.2024

 

Gestern war ein Regentag mit heftigem Wind. Da sind wir beim Heim geblieben und haben mal nix gemacht.

Heute ging es dann mit dem Fahrrad die 15 km nach Dublin rein. Die Strecke war gut zu fahren, die Hälfte in einem Park / an einem Kanal entlang. Aber auch der andere Teil auf der Straße ging recht gut. Als Fahrradfahrer darf man hier die häufig vorhandene Busspur nutzen, da hat man gut Abstand zu den vorbeifahrenden Autos.

Der erste Stopp war die "Half Penny Bridge" über den Fluss Liffey, eine kleine Fußgängerbrücke, die es seit 1816 gibt. Zur Finanzierung musste pro Übergang ein halber Penny bezahlt werden. Hier ums Eck haben wir dann unsere Fahrräder geparkt, sind durch das Viertel "Temple Bar" weiter bis zu "St. Patrick´s Kathedrale" gelaufen. Diese Kirche haben wir besichtigt und erstmals Seniorenrabatt (ab 60 Jahren) erhalten. Mittels einer Art Telefonhörer (Audioguide) konnten wir uns an 19 Stationen Informationen anhören. Der Heilige Patrick hat einen nahegelegenen Brunnen benutzt, um Taufen durchzuführen. Genau an dieser Stelle entstand dann ab dem Jahr 1220 der heutige Bau. Zwischendurch wurde die Kirche mal für 5 Jahre wegen Restaurierung (beauftragt von Sir Benjamin Lee Guinness) geschlossen, dabei wurden etliche Wände entfernt, so dass ein großer Raum geschaffen wurde. Viele der Buntglasfenster stammen aus dem späten 19. Jahrhundert/ frühen 20. Jahrhundert. Sie wurden von verschiedenen Künstlern und Firmen gefertigt. 

Eine Wendeltreppe führt hinauf zur Orgel. An den Seiten hängen die Fahnen und Helme der Ritter von St. Patrick. Ein Portrait von Jonathan Swift, Dekan der Kathedrale von 1713 bis 1745, ist ebenso zu sehen. Uns ist er aber eher bekannt als der Autor des Werks "Gullivers Reisen". Begraben ist Swift zusammen mit seiner besten Freundin, Esther Johnson, unter der Kathedrale. 

 

Den 70 Meter langen Lesesaal im Trinity Kollege haben wir ausfallen lassen. Hier werden derzeit alle Bücher digitalisiert, wir hätten also vor leeren Regalen gestanden.

 

Auf dem Weg zur Grafton Street, der Fußgängerzone von Dublin, kamen wir an der Statue von "Molly Malone" vorbei, die im Jahr 1988 zur 1000-Jahr-Feier Dublins aufgestellt wurde. Es ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Um 1883 wurde das bekannte irische Lied über die schöne Dubliner Fischhändlerin geschrieben. Die Dubliner gaben der Statue verschiedenen Spitznamen wie z.B. „Dish with the fish“ („scharfe Braut mit dem Fisch“), ihr Busen scheint jedenfalls eine besondere Anziehungskraft zu haben. Der Klassiker hier ist ein Bild mit einer Hand an der Brust der Dame, daher die helle Farbe in dem Bereich.

Zum Mittagessen kehrten wir in "Bewley´s Café" ein. Dieses gibt es seit 1927 und innen gibt es noch das Original Jugenstil-Interieur. 

 

Danach ging es mit dem Fahrrad weiter zum Guinness Store. Leider mit etwas Regen. Im Vorfeld waren wir unsicher, ob der Guinness Store wirklich unser Ding ist. Klar, da gibt’s am Ende ein Guinness (findet Martina total lecker, Uli mags gar nicht), aber die Besichtigung ist eine Art Museum, keine Brauerei-Besichtigung. Am Ende wurde uns die Entscheidung abgenommen. Man kauft die Tickets typischerweise vorab, das geht online mit einer auf 15 Minuten genauen Eintrittszeit. Daher hatten wir vorab nicht gebucht, so planen wir unsere Tage nicht. Unsere Hoffnung, dass wir Tickets am Eingang kaufen können, wurde leider nicht erfüllt. Als dann noch mehrere Versuche die 60 Euro für den Eintritt online zu zahlen nicht klappten (Kreditkarte nicht akzeptiert und online-System funktionierte nicht) hatten wir die Nase voll: Eh nicht überzeugt gewesen und ein unfassbarer Touristenauflauf. 

Da sind wir dann zurück zum Heim geradelt. Zu Beginn in blödem Regen, danach aber mit viel Gegenwind und etwas Sonne. Da waren wir fast wieder trocken, als wir zurück waren.

 

Zum Wetter, recht frisch hier. Wind bis 65 km/h, immer mal wieder etwas Regen. Die Wetter App spricht von gefühlten 10 Grad Tages Höchsttemperatur.

Wir denken, dass das stimmt.-)

 


18.08.2024

 

Nur knapp 2,5 Stunden dauerte unsere Überfahrt von Holyhead über die Irische See nach Dublin, die Hauptstadt und größte Stadt Irlands. Mehr als 5 Millionen Einwohner hat Irland, das zur Europäischen Union gehört. Wir zahlen in Euro, im Jahr 2005 stellte Irland auf das metrische System um, dass heißt, die Geschwindigkeit wird in km/h und die Entfernung in Kilometern ausgewiesen (in Großbritannien sind es Meilen). Es gilt aber weiterhin Linksverkehr. 

Nach einem kurzen Einkauf bei Lidl sind wir zu dem Campingplatz gefahren, den wir für die nächsten 3 Übernachtungen gebucht haben. Der liegt 15 km von der Innenstadt entfernt, leider gibt es keine Möglichkeit, in der Innenstadt zu „wohnen“. Für heute ist nur noch Ausruhen angesagt, seit zuhause sind wir schon 1.400 km gefahren. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


17.08.2024

 

Heute früh ging es dann erst einmal wieder über schmale Straßen mit viel Grün weiter Richtung Holyhead. Auch heute war wieder unglaublich viel Verkehr auf der Straße. Unterwegs sind wir an einem Ort vorbei gekommen, eigentlich unauffällig, bis auf den Namen, Llanfairpwllgwyngyllgogerychwyrndrobwllllantysiliogogogoch, da sind keine Tippfehler drin und es fehlen auch keine Leerzeichen, der Ort heißt wirklich so! Wales halt, auch die Straßenschilder sind zweisprachig, oben „versteht man nicht“ und unten englisch.-)

Dann haben wir im Stau auch noch einen schönen blauen Oldtimer gesehen. Und um 14 Uhr hatten wir unseren Platz für die Nacht erreicht. Nun stehen wir auf einer Rasenfläche, Meeresrauschen (und ziemlich viel Wind) im Hintergrund. Bis zur Fähre haben wir morgen dann nur noch 20 Minuten zu fahren. 

 


16.08.2024

 

Das Vereinigte Königreich ist eine Union aus vier Landesteilen: England, Wales, Nordirland und Schottland.

Zurzeit reisen wir also durch England, fahren dann noch durch Wales bis an die Küste. Diese beiden Landesteile nutzen wir nur zur Durchreise bis zur Fähre nach Irland. Nordirland und Schottland werden wir nach dem Besuch von Irland erkunden.

Die Fahrt der 380 km bis zu unserem heutigen Übernachtungsplatz war doch mühseliger als gedacht. Immer wieder stockender Verkehr auf den 3-4 spurigen Autobahnen. Letztendlich haben wir 2 Stunden mehr gebraucht, als das Navi zu Beginn gemeint hat. Ganz zum Schluss fuhren wir durch die schöne, typisch englische Landschaft. 

Wir stehen die Nacht auf dem Parkplatz bei einem Pub, nen bisschen schräg der Platz. Hat etwas länger gedauert, bis wir eine Lösung hatten, bei der wir nicht aus den Betten rollen.-)

Aber das Essen war total lecker, ein / zwei erste Guinness für Martina und das Ganze in der Sonne am sehr grünen Ufer des Severn war ein ein wunderbarer Ausklang. 

 


15.08.2024

 

Nach einer ruhigen Nacht sind wir in den Niederlanden gestartet, sind durch Belgien gefahren und kamen schließlich in Frankreich in der Ortschaft Coquelles in der Nähe von Calais an. Dort beginnt der Eurotunnel. 

Reisen in der EU ist schon echt einfach, da fährt man einfach über die Grenzen und erkennt es nur aufgrund der Schilder am Straßenrand. Wenn wir da an die Prozeduren in Afrika denken,… Ein bisschen aufwändiger wurde dann die Fahrt von Frankreich nach Großbritannien, ist halt keine EU, von daher Reisepass notwendig und Kontrollen sowohl von den französischen wie auch den britischen Grenzbeamten. Dann noch kurz die Briten gucken lassen, ob sich im Heim wirklich niemand versteckt, dann war das auch erledigt und wir standen in der Schlange um in den Zug zu fahren.

 

Der Eurotunnel, auch als Kanaltunnel bezeichnet, wurde am 06. Mai 1994 von der Königin Elisabeth II. und dem französischen Präsidenten Mitterrand eröffnet und seitdem gibt es eine direkte Eisenbahnverbindung für Personen und Fahrzeuge zwischen Frankreich (Ortschaft Coquelles bei Calais)) und dem Vereinigten Königreich (Stadt Folkestone). 

Der Kanaltunnel besteht aus drei parallelen Tunneln: zwei eingleisigen Haupttunneln (Durchmesser 7,6 Meter) im Abstand von etwa 30 Metern, in denen die Züge jeweils nach Norden beziehungsweise Süden fahren. Dazwischen liegt ein kleinerer zweispuriger Servicetunnel (Durchmesser 4,8 Meter). Insgesamt ist der Tunnel 50,45 km lang und führt dabei 38 km unter der Straße von Dover (das ist die engste Stelle im Ärmelkanal) hindurch und ist damit der längste Unterwassertunnel. Die tiefste Stelle liegt bei 75 Metern. 

Am 15. Dezember 1987 begannen die Bohrungen auf der britischen Seite, am 28. September 1988 erfolgte der Start der Arbeiten in Frankreich. Am 1. Dezember 1990  trafen sich die englischen und französischen Tunnelbaumannschaften dort, wo sich heute eine der „Überkreuzungshallen“ befindet, in denen die Züge von einer Hauptröhre in die andere umgeleitet werden können. Die Baukosten waren mit 15 Milliarden Euro doppelt so hoch wie ursprünglich geplant. 

 

Die Fahrt auf den Eisenbahnzug war recht unspektakulär. Man fährt im Konvoi in den langen Zug bis es nicht mehr weitergeht, weil vor einem schon ein Fahrzeug parkt. Es ist alles hell beleuchtet und zwischen den einzelnen Waggons werden Trennwände geschlossen. Durch die kleinen Fenster sieht man zuerst noch die Außenwelt, dann aber ist alles dunkel (wir sind ja im Tunnel).

Nach einer Reisezeit von etwa 35 Minuten, davon 20 Minuten im Tunnel, kamen wir in Folkestone in Großbritannien an. Nun sind wir wieder im "Linksverkehr" unterwegs, hatten wir seit Januar 2024 nicht mehr. Eine Stunde wurde uns auch geschenkt, wir haben es 20 Uhr, wenn ihr 21 Uhr habt. 

In der Nähe von Folkestone übernachten wir auf einem Caravanpark. Es ist schon den ganzen Tag sehr windig, in Frankreich war noch Sonne, in Großbritannien ist es bedeckt mit 19 Grad. 

 


14.08.2024

 

Nach fast 4 Monaten in Deutschland sind wir wieder unterwegs. Unser Heim verweilte in Werkstätten und ließ sich auf Vordermann bringen. Und wir haben viele Geburtstage, einen 65. Hochzeitstag und eine Hochzeit gefeiert. Es ist immer wieder schön, alle Lieben zu sehen. 

Nun sind wir auf dem Weg nach Irland und wollen mal "überprüfen", ob die Insel wirklich so grün ist, dass das Guinness lecker schmeckt, wissen wir ja schon. 

Kurz hinter Hannover gab es dann schon den Wetterwechsel, es regnete sehr heftig. Ist das schon ein Vorgeschmack auf Irland? Wir hoffen, dass wir dort auch ein paar trockene Tage haben. 

Unser erster Übernachtungsstopp ist in Venlo in den Niederlanden. 

 


 

Vor Irland waren wir in Saudi Arabien