Aktuelle Route
Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Tourdarstellung: MapOut
29.01.2024
Sharjah ist eines der sieben Emirate und ist sehr konservativ, wenn es um islamische Werte geht: Es besteht ein komplettes Alkoholverbot, auch für Ausländer (im Emirat Abu Dhabi gibt es in den größeren Hotels Alkohol) und ein Gesetz verbietet das Tragen von Strandkleidern und bauchfreien Tops in der Öffentlichkeit.
Unser Hotel liegt an der Corniche Road, direkt dahinter ist der Fußweg. Er führt zwar am Wasser entlang, ist aber nicht so breit und gepflegt wie in Abu Dhabi. Am Ufer liegen die Fischerboote und der Blick geht auf eine vorgelagerte Halbinsel, die das Hafengebiet ist. Bis zu einer Mall (Souk Al Jubail) sind wir gelaufen, dort gibt es einen Supermarkt, kleine Läden und je eine große, abgetrennte Abteilung für Fleisch und Fisch. Wären wir mit unserem Heim unterwegs, hätten wir dort sicherlich eingekauft. Alles sieht frisch und appetitlich aus.
Durch einen anderen Souk schlenderten wir auch, hier gab es Seiden- und Kaschmirschals, Bekleidung und allerlei Souvenirs. Zwar wird man von jedem Inhaber angesprochen, aber wenn man freundlich lächelnd nein sagt, wird man nicht weiter bedrängt.
Nun gibt's noch die Geschichte vom Mietwagen der Firma Hertz: Heute sollte um 10 Uhr unser Mietwagen bei unserem Hotel abgeholt werden. Obwohl Uli bereits um 10.30 Uhr bei denen angerufen und nachgefragt hat, wann sie kommen, tat sich bis Mittag nichts. Schlüssel hinterlegten wir nach Absprache bei der Rezeption des Hotels. Dann gingen wir los, kamen zurück, der Wagen stand noch auf dem Parkplatz. Nächster Anruf gegen 15.30 Uhr: Er wird noch heute oder morgen abgeholt und kein weiterer Ausleihtag berechnet. Hoffentlich. So ein unorganisiertes Chaos. Am späten Nachmittag wurde es dann tatsächlich abgeholt.
28.01.2024
Wir besuchten heute den Kamelmarkt im Ort Al Ain. In vielen Ställen stehen die Kamele zum Verkauf. Die Käufer fahren mit ihren Autos die Gänge ab und kaufen die Tiere aus dem Auto heraus. Danach werden die Kamele auf Transporter verladen. Die halbwüchsigen werden darauf gehoben / seitlich geschubst, die größeren gehen über eine Rampe. Dabei werden sie am Strick geführt, aber wenn das Kamel nicht weiter will, legt es sich hin und ist eigentlich nicht mehr bereit, weiter zu gehen. Und so ein Kamel ist dann sehr störrisch, alles ziehen nützt dann nichts. Ist es dann auf dem Transporter, soll es sich hinlegen, das will es dort jedoch nicht. Aber irgendwann klappt es doch. Auch Schafe und Ziegen kann man dort kaufen, in allen möglichen Farben. Manche haben sehr lange Ohren, manche sind einfach nur kuschelig.
Nebenan gibt es ein (kleines) IKEA, da musste Lakritze und auch ein Eis mit. Auf das Hähnchen-Hot Dog haben wir verzichtet, hatten ja auch erst Frühstück.
Danach ging es noch fast 200 km wieder an die Küste, bis nach Sharjah. Dies ist unsere letzte Stadt in den Vereinigten Arabischen Emiraten. Morgen geben wir unser Mietauto wieder ab und sind mehr als 1.000 Kilometer gefahren. Wir haben viel gesehen, von Küste und Wüste.
Den Nachmittag verbrachten wir am Pool des Hotels Chedi Al Bait, 2 Nächte bleiben wir in Sharjah.
27.01.2024
Das große Schmausen ging heute morgen weiter: Das Frühstücksbüffet war riesig, kalte und warme Speisen, Obst, Gebäck, Fisch, Sushi und vieles mehr. Dazu ein zuvorkommender Service, der einfach perfekt war. In diesem Hotel fühlt man sich wirklich willkommen. Jeder Angestellte, auch der Gepäckträger, denkt mit und macht es dem Gast so einfach wie möglich. Der Aufenthalt im Emirate Palace Hotel war wirklich etwas Besonderes.
Gegen Mittag sind wir dann von Abu Dhabi in Richtung Al-Ain gefahren. Von Al-Ain führt eine 12 km lange, perfekt ausgebaute Straße (2 Spuren hinauf, eine hinunter) in 60 Serpentinen auf den "Jebel Hafeet". Mehrere Parkplätze passiert man auf dem Weg, der letzte liegt auf einem Plateau, 1042 Meter hoch. Der Berg erhebt sich 1240 Meter über der umliegenden Landschaft und liegt 1350 Meter über dem Meeresspiegel. Das Café am Parkplatz ist durch einen Bauzaun gesperrt, mehrere Bagger arbeiten am Berg, dabei gilt dies als ein beliebtes Touristenziel. Die Aussicht auf das im Schachbrettmuster angelegte Al-Ain ist durch den Sand in der Luft stark eingeschränkt.
Nur 3 km Kilometer zurück liegt das "Alberni Jebel Hafeet Hotel", in dem wir für eine Nacht bleiben.
26.01.2024
Wir sind wieder in die Stadt Abu Dhabi gefahren. Gestern hatten wir unseren 33. Hochzeitstag und wollen mal was Besonderes machen. Dazu haben wir uns im Hotel "Emirate Palace Mandarin Oriental" für eine Nacht ein Zimmer gebucht. Dieses Hotel haben wir ja bereits vom Hotel Bab al Qasr aus gesehen und die nächtliche Beleuchtung bewundert.
Bevor das Gebäude ein Hotel wurde, war es ein Palast. Und das sieht man überall. Schon auf dem Weg zu unserem Zimmer wurden wir durch die große Halle mit einer beeindruckenden Kuppel geführt. In den hohen Gängen hängen Kristallleuchter, alles ist in dezenten Farben gehalten. In kleinen Nischen sind bequeme Sitzmöbel und die Blumendekoration aus Orchideen ist einfach schön. Es gibt einige kleine Boutiquen, viele Restaurants. Von unserem Balkon aus können wir den Präsidentenpalast sehen. Für den Abend hatten wir einen Tisch im "Lebanese Terrace" reserviert, in der Speisen der libanesischen Küche angeboten werden. Alles, was wir uns bestellten, war super lecker: Lentil Soup (Suppe aus gelben Linsen), Tabouleh (Salat aus Petersilie und Tomaten), Hummus (Püree von Kichererbsen), Hot Pastries (mit Käse, Fleisch, Spinat gefüllte Teigtaschen), Grilled Shish Taouk (gegrillte, gewürzte Hähnchenspieße). Zum Abschluss nahmen wir nur noch einen starken türkischen Kaffee, mehr ging nicht.
Beim Einchecken hat Uli der Dame an der Rezeption gesagt, dass wir unseren Hochzeitstag feiern wollen. Als wir von unserem Abendessen zurück ins Zimmer kamen, wurden wir überrascht. Auf unserem Bett war ein Glückwunsch aus Rosenblättern gelegt und zusätzlich gab es ein Stück Schokoladenkuchen mit Goldstaub und Erdbeere dekoriert. Dazu noch eine handgeschriebene Karte. Wir waren echt sprachlos.
25.01.2024
Von unserem Hotel aus sind es nur noch 12 km auf je zweispuriger, geteerter Fahrbahn mit Straßenbeleuchtung bis zur Moreeb-Düne. Sie gehört schon zu der "Rub al-Chali" (Leeres Viertel), der größten Sandwüste der Erde. Mit einer Höhe von 250 Metern und einer Länge von etwa 1,6 km gilt die Moreeb-Düne als die höchste Sanddüne der Wüste Rub al-Chali. Aufgrund ihres sehr steilen Anstiegswinkels von rund 50 Grad wird sie bevorzugt für wüstentypischen Motorsport genutzt. Im Winter gibt es ein 3-wöchiges Festival mit Wettbewerben deren Ziel es ist, mit allen möglichen Fahrzeugen den Dünenkamm zu erreichen. Die Fahrspuren auf die Düne sind noch zu sehen. Die großen Parkplätze, die bewohnbaren Container und die vielen Flutlichtlampen deuten auf ein großes Event hin. Heute, an einem Donnerstag, waren nur wir und ein paar Arbeiter da.
Die Stichstraße endet bei der Düne. Zurück haben wir die alte, meist parallel führende, schmale Zufahrtsstraße genommen, die jedoch nicht mehr gepflegt wird, der Sand bleibt auf die Fahrbahn. Ein Kamellager haben wir aber so entdeckt. Ob in den Badewannen Wasser oder Futter ist, konnten wir nicht erkennen.
Den Rest des Tages haben wir unseren Wüstenblick genossen, je nach Sonnenstand verändert sich die Farbe der Wüste. Auch heute färbte sich der Himmel in allen möglichen Rottönen.
24.01.2024
Für heute um 10 Uhr hatten wir einen Mietwagen zur Anlieferung ins Hotel bestellt. Kurz nach 10 rief der Fahrer an und fragte nach dem Hotelnamen. Hallo? Um 10 Uhr wollten wir los. Leider ist die Autovermietung Hertz auch in den Emiraten unzuverlässig. 1,5 Stunden haben wir dann noch auf die Anlieferung gewartet.
Aber dann ging es endlich los, selbst fahren im Rechtsverkehr erst noch ungewohnt, aber bei den vielspurigen Straßen nach kurzer Zeit kein Problem. Die Hinweisschilder sind zweisprachig. Nach etwa einer Stunde Fahrt erreichten wir das "Emirates National Auto Museum", in dem der Scheich Hamad seine gesammelten Autos ausstellt. An der Eingangsschranke war niemand zum Kassieren, obwohl das "geöffnet" Schild dort stand. Als wir schon weiterfahren wollten, kam doch noch jemand. Wir waren die einzigen Besucher in dem Museum. Auf dem Parkplatz standen schon der große Wohnwagen, als Weltkugel gestaltet und ein Auto mit 2 Meter hohen Rädern. Innen drin dann die Sammlung von teils sehr alten bis hin zu modernen Fahrzeugen. Insgesamt waren es zwar viele Autos, aber eher eine Halle, in der es darum ging ganz viele Fahrzeuge zu zeigen. Originalzustand oder verbastelt war egal und Detailinformationen gab es auch keine.
Als Nächstes sind wir die schnurgerade E65 bis nach Hameen gefahren und haben im Wüstenhotel "Qasr al Sarab Dessert Resort" einen späten Lunch zu uns genommen. Allein schon die 12 km lange Zufahrt über eine bestens geteerte Straße durch die roten Sanddünen der Wüste war spektakulär.
Um 17.30 Uhr erreichten wir schließlich unser Hotel "Bab al Nojoum Bateen Liwa", 20 km südlich vom Ort Mezirah. Auch dieses liegt am Rande der Wüste und wir hatten einen grandiosen Himmel nach dem Sonnenuntergang.
23.01.2024
Den heutigen Tag haben wir etwas ruhiger gestaltet. Mit einem Taxi sind wir zum "Old Souk" gefahren, der zwar in 2003 abgebrannt ist, aber neu neben der World Trade Center Mall aufgebaut wurde. Das Gebäude hat die vielen kleinen Läden, die für einen Souk so typisch sind. Teppiche, Kaschmirschals, aufwendig verzierte Gewänder, Gewürze, Datteln und vieles mehr gibt es zu kaufen. Nachdem wir eine Dattel, umhüllt mit Schokolade aus Kamelmilch probieren durften, musste solch eine Packung mit.
Über ein paar mehrspurige Straßen (gibt sehr schmale Fußgängerüberwege mit Ampel) erreichten wir die "Corniche", eine Art Strandpromenade. Sie ist 7 km lang, besteht aus abgetrenntem Radweg und zwei breiten Fußwegen. Blumenrabatten mit Petunien, akkurat geschnittene Bäume und Palmen säumen die Wege, es gibt mehrere Strandzugänge und einige Cafés. Der Blick auf die hohen Häuser mit den verglasten Fassaden ist schon beeindruckend. Wir bummelten bis zu unserem Hotel zurück, genossen den langen Spaziergang, es kamen immerhin 8 km zusammen.
22.01.2024
Für heute haben wir eine geführte Tour gebucht. Um 9.30 Uhr ging es los.
Zuerst ging es zu den Etihad Towers, 5 Türme die in der Nachbarschaft unseres Hotels stehen. Sie sind teilweise über 300 Meter hoch und im Turm 2 kann man mit einem Lift in den 74. Stock fahren. Auf dieser Etage hat man einen 360-Grad-Rundblick über Abu Dhabi mit Skyline, Küste und kleinen vorgelagerten Inselchen. Hier haben wir erfahren, dass es auf dem Gelände des Präsidentenpalastes noch 3 weitere Paläste gibt, je einen für den Kronprinzen, den Verteidigungsminister und den Vizepräsidenten.
Bei den Gebäuden haben wir gelernt, worauf es ankommt, Höhe.
Wir haben gesehen: Das Gebäude mit dem höchsten Verbindungsgang zwischen zwei Gebäuden in der Welt, das Gebäude mit dem höchsten freien Rahmen über dem Gebäude (und in Dubai, das ja zu den VAE gehört, steht das höchste Gebäude der Welt). Nicht so schön, in Saudi Arabien werden gerade Gebäude gebaut die alle höher sind. Aber, nicht schlimm, man hat schon Pläne für Gebäude, die noch höher sind als die, die Saudi Arabien bauen will.
Danach kam dann der nächste Teil „was macht man, wenn man nicht weiß, wohin mit seinem Geld“.
Zuerst fuhren wir zum "Qasr Al Watan", dem Präsidentenpalast. Er wurde in den Jahren 2010-2017 erbaut und zu Beginn nur für offizielle Zwecke genutzt (Empfang ausländischer Staatsoberhäupter, Sitzungen des Obersten Rates). Seit 2019 ist der Palast auch für Besucher geöffnet.
Die Fassade besteht aus den Farben weiß und gold. Weiß ist weißer Marmor und was golden aussieht, ist echtes Gold (nicht billiges Blattgold…). Die größte der vielen Kuppeln hat einen Durchmesser von 37 Metern, die Außenseiten der Kuppeln bestehen aus kleinen Mosaiksteinchen aus Marmor und Gold.
Man startet die Tour durch den Palast im zentralen Bereich, unter der größten Kuppel.
Dieser ist sehr beeindruckend mit seinen vielen, in harmonischen Farbtönen gestalteten Mustern. Grüne Glasfenster, mit Blumen verziert, sollen Licht von außen einfallen lassen. Tolle Muster auch im Fußboden. Leider fehlen unserer Meinung dort ein paar Stühle, damit man einfach mal alles auf sich wirken lassen kann.
Vom Hauptbereich gehen Flügel nach Westen und Osten ab. Im östlichen Flügel finden sich die Geschenke, die bei Staatsbesuchen den Emiraten überreicht wurden, und am Ende des Flügels befindet sich eine Bibliothek. Aber hier war das Geld wohl aufgebraucht, die (sehr hohen) Regale waren nur zur Hälfte gefüllt.-)
Im westlichen Flügel sind die Räumlichkeiten, die für offizielle Zwecke genutzt werden. Der Bankettsaal kann bis zu 300 Gäste beherbergen. Ein großer Sitzungssaal mit einem beeindruckenden Kronleuchter ist auch vorhanden. Der Kronleuchter wiegt 12 Tonnen und hat im inneren einen Gang, damit der Techniker die Lampen zur Wartung gut erreichen kann.
Übrigens wohnt der Präsident nicht im Palast, sondern in einem anderen Gebiet von Abu Dhabi. Er ist nur im Palast, wenn er Besuch hat,… macht sonst eher Home Office.
Der letzte Punkt unserer Besichtigungstour war die "Scheich-Zayid-Moschee (Sheikh Zayed Grand Mosque)". Für den Besuch der Moschee gibt es eine Kleiderordnung: Frauen müssen verhüllt sein und eine Kopfbedeckung tragen. Wenn man nicht schon Kleidung trägt, die die Körperform verschwinden lässt, kann man sich eine "Abaya" (schwarzer Umhang mit Kapuze) ausleihen. Männer tragen lange Hose und T-Shirt, einzig Tätowierungen müssen komplett verdeckt sein.
Für unsere Mittagspause hat uns unser Reiseleiter ein arabisches Lokal empfohlen, das Al Khayma Heritage Restaurant. Da saßen wir auf Matratzen auf dem Boden um niedrige Tische herum. Bestellt hatten wir uns eine kalte und warme Vorspeisenplatte. Alles war sehr lecker.
Vom Parkplatz bei der Moschee geht es hinab in eine Geschäftezeile, bekannte Burgerketten und Souvenirs aller Art, hier findet man alles. Ein unfassbarer touristischer Auflauf.
Es geht dann über einen langen, unterirdischen Fußweg zur Scheich-Zayed-Moschee. Sie ist die größte Moschee in den Emiraten und auch die prunkvollste in der Welt. Die in 2007 eröffnete Moschee befindet sich auf einem rund 56 Hektar großen Grundstück und ist benannt nach Emir Zayid bin Sultan Al Nahyan, einem Mitgründer und erstem Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate. Für den Bau wurden 15 verschiedene Marmorsorten verwendet, die Blumen und Blätterranken sind mit dem bunten Marmor und Perlmutt wunderschön gearbeitet (gemäß Koran dürfen keine Menschen oder Tiere abgebildet werden). Sie hat vier Minarette (107 Meter hoch) und die Hauptkuppel über dem Gebetssaal hat einen Durchmesser von 32,5 Metern. Die 1000 Säulen haben am oberen Ende nachgebildete Palmenblätter, die mit Blattgold gestaltet wurden. Die Baukosten beliefen sich auf 545 Millionen US-Dollar. Die Moschee bietet Platz für 40.000 Gläubige, so ist es nicht verwunderlich, dass die Parkplätze die Größe eines Großstadiums haben.
Der Gebetssaal der Moschee ist mit einem 5627 Quadratmeter großen, handgeknüpften Teppich aus dem Iran ausgelegt. Er ist in einem Stück gefertigt, gilt weltweit als der größte seiner Art und ist 47 Tonnen schwer (35 Tonnen Wolle und 12 Tonnen Baumwolle). Als Besucher geht man auf Plastikwegen an der Außenseite des Gebetsaales. Zum Freitagsgebet werden die Wege erst ab- und danach wieder aufgebaut. Die prachtvollen, mit verschiedenfarbigen Swarowski-Kristallen besetzten Kronleuchter bestehen aus Messing und Edelstahl und wurden in Deutschland gefertigt. Der größte hat eine Höhe von 15 Metern, der Durchmesser ist 10 Meter.
Spät am Nachmittag kamen wir ins Hotel zurück. Da die ganze Tour super organisiert war, war es trotz der vielen Sehenswürdigkeiten ein entspannter Tag. Nur müssen wir nun mehr als 300 Bilder sichten und sortieren.
Sowohl der Palast als auch die Moschee haben uns sehr beeindruckt.
Gerade in der Moschee waren die Marmorarbeiten etwas, dass wir uns stundenlang hätten angucken können. Sowohl an den Säulen wie auch im Fußboden waren in die weißen Marmorplatten die Blumen durch eingearbeitete farbige Marmoreinlagen dargestellt. Jede von ihnen durch die natürliche Maserung des farbigen Marmors ein Unikat. An den Wänden waren die Blüten auf die Marmorwände aufgesetzt, das dann dreidimensional. Man kann das gar nicht beschreiben, eine unglaubliche handwerkliche Leistung. Was für uns aber schon auch erschreckend war, war der Massentourismus. Der Kommentar unseres Guides „wir haben Glück, heute ist recht leer“ hat uns schon etwas, sagen wir mal verstört. Wir hatten immer und überall Menschen um uns, die mit Selfies beschäftigt waren und alles um sich ausgeblendet hatten… wir freuen uns schon drauf, mit dem Heim dann demnächst mal ein paar Tage einsam in einer Wüste zu stehen und nochmal die vielen tollen Dinge des heutigen Tages zu reflektieren.-)
21.01.2024
Vorab einige Informationen über unser neues Reiseland:
Die Vereingten Arabischen Emirate (VAE) sind ein Zusammenschluss von sieben Emiraten im Osten der Arabischen Halbinsel, die Hauptstadt ist Abu Dhabi. Das Land liegt am Persischen Golf und grenzt an den Oman und Saudi-Arabien. Die Amtssprache ist Arabisch, aber Englisch gilt als Handelssprache. Die Staatsreligion ist der Islam. Die Währung ist der VAE-Dirham (kurz auch Dirham genannt), das Währungskürzel ist AED, 100 AED sind 25 Euro. Vor zwei Jahren wurde das Wochenende von Donnerstagnachmittag und Freitag auf Samstag und Sonntag verlegt, um besser mit der westlichen Wirtschaft arbeiten zu können. Wenn das so einfach in Europa ginge mit der Zeitumstellung.
Durch die großen Ölvorkommen ist es eines der reichsten Länder der Welt. Von den mehr als 10 Millionen Einwohnern sind 90% Ausländer, die nur zum Arbeiten hier leben. Sie stammen aus Indien, Pakistan, Sri Lanka, den Philippinen, um einige zu nennen. Da die Gastarbeiter überwiegend männlich sind, haben die Emirate auch den weltweit zweithöchsten Anteil von Männern an der Gesamtbevölkerung, im Jahr 2016 kamen auf 100 Frauen 216 Männer.
Das Trinkwasser wird aufwändig mit Hilfe von Meerwasserentsalzungsanlagen gewonnen. Von der Küste wird es über Pipelines in die Städte gefördert. Die Blumenrabatten, Rasenflächen und die Gärten in den Hotels werden künstlich bewässert.
Wir haben geschlafen wie die Murmeltiere und wachten erholt auf. Das reichhaltige Frühstücksbüfett hatte nur leckere Speisen: Dänisches Gebäck, Pfannkuchen, Obst, Joghurt, Labneh (libanesischer Joghurt-Frischkäse), warme Gerichte und noch vieles mehr. Man braucht mehrere Tage um alles zu probieren, aber dreimal dürfen wir noch schmausen.
In unserer Nähe liegt das "Heritage Village", ein nachgebautes Dorf in dem altes Handwerk wie Schmieden oder Weben gezeigt wird. Man kann hier auch die traditionellen Hütten ansehen. Je nach Wohngegend wurden unterschiedliche Materialien benutzt: In den Bergen hatten sie Steine, in der Oase nahmen sie geflochtene Palmenblätter und in der Wüste wurden gewebte Decken als Schutz vor Wärme bzw. Kälte genutzt. Ein Quotenkamel lag für die Besucher im Sand und kam gern für ein (oder mehr) Selfies mit aufs Bild. Die obligatorischen Shops, in denen pinke Plüschkamele verkauft werden, sind den Souks nachempfunden. In den Museen waren alte Dolche, Gewehre ausgestellt. Interessant war das Bild, dass Abu Dhabi im Jahr 1960 zeigte.
Danach sind wir in die "Marina Mall" gelaufen, ein riesiges Shoppingcenter. Meist bekannte Marken, hochpreisige Geschäfte, ein Supermarkt im Untergeschoss und die "Fressmeile" in der 3. Etage. Im Gegensatz zu Kenia findet hier keine Durchsuchung am Eingang statt, alle Juweliere hatten ihre Türe weit geöffnet. Das funktioniert aber nur, weil alle 10 Meter Sicherheitskameras angebracht sind. Viele Kilometer haben wir zurückgelegt. Erschöpft ließen wir uns mit einem Taxi zurück ins Hotel bringen.
20.01.2024
Gestern, am 19.01.2024, sind wir von Mombasa nach Dubai gestartet. Der Flughafen von Mombasa ist klein, nur vier Abfluggates, die Geschäfte verkaufen verteuerte Souvenirs, viele Läden sind leer. Sieht alles ein bisschen veraltet aus. Unser Boarding fand wie geplant gegen 21:00 statt. Bis zum Abflug vergingen dann noch 2 (!) Stunden, irgendwelche Probleme mit der Anzahl der Passagiere.
Ankunft dann in Dubai natürlich erst um 5.25 Uhr Ortszeit (wir sind euch jetzt 3 Stunden voraus). Bei der Einreise gab es lange Schlangen, ging aber zügig. Dort bekommt man eine SIM Karte in den Reisepass gelegt, bereits komplett registriert, mit einem Datenvolumen von 1GB für 24 Stunden, kostenlos. SIM Karte besorgen war noch nie einfacher. Unsere beiden Reisetaschen waren auch mit uns angekommen (kann man ja mal erwähnen). Anschließend sind wir mit dem Hotel-Shuttle-Bus zum Holiday Inn gefahren, haben um 7 Uhr dort eingecheckt und sind vor der (kurzen) Schlafenszeit noch schnell zum Frühstücken gegangen.
Um 12 Uhr stand unser Taxi nach Abu Dhabi bereit. Viel Verkehr, breite Straßen, Rechtsverkehr (ungewohnt, da wir die letzten Monate ja auf der linken Seite der Straße unterwegs waren). Etwas befremdlich war, dass unser Fahrer zwischendurch zum Tanken (immerhin 60 Liter) fahren musste. Aus Afrika kennen wir das ja, aber da haben die Taxifahrer immer sehr wenig Geld und tanken nur kleinste Mengen. Aber in den Emiraten? Hätten wir so nicht erwartet.
Wir haben ein Zimmer im 16. Stockwerk des „Bab Al Qwasr“ mit Blick auf den Präsidentenpalast und viele andere Gebäude/Hotels. Der Ausblick, auch gerade bei Nacht mit den vielen Lichtern, gefällt uns sehr.
Vor den Vereinigten Arabischen Emiraten waren wir in Kenia