Aktuelle Route
Route 2022 / 2023
Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Tourdarstellung: MapOut
02.11.2023
Heute ging es dann Richtung Norden, bis zum Ort Karonga waren es knapp 90 km. Zwischendurch haben wir kurz am Straßenrand angehalten und Mangos gekauft. Viele Frauen drängten sich um Uli, jede wollte ihre Früchte verkaufen. Nun haben wir kleinere, aber dafür schon etwas weichere Mangos, eine ganze Schüssel voll für umgerechnet 0,45 Euro. Und sie sind wirklich lecker.
In Karonga gibt es die "Golden Sand Lodge" (hat schon bessere Tage gesehen, aber wir haben ja unser Bett dabei), da bleiben wir für unsere letzte Nacht in Malawi. Auch wenn die Gebäude und das Grundstück, scheinbar seit längerem, Baustelle sind, haben wir einen schönen Sitzplatz unter Palmen am See gefunden.
Morgen geht's über die Grenze nach Tansania, die Einreiseformalitäten in Tansania dauern wohl so 2-3 Stunden, wir sind gespannt.
01.11.2023
Nochmal einen Tag lang mit leckerem Essen verwöhnen lassen, das Chamäleon betrachten und den tollen Blick über den Strand auf den See genießen. Morgen geht's dann aber wieder weiter.
31.10.2023
Heute haben wir immer wieder das Chamäleon beguckt. Das ist einfach zu schön und beeindruckend. Im Augenblick ist es dabei sich zu häuten, denn sie wachsen ihr Leben lang. Durch Reiben an den Zweigen versucht es, den Vorgang zu beschleunigen. Interessant zu beobachten sind die unabhängig voneinander bewegbaren Augen und wie langsam es die Greifhände/-füße benutzt. Auch der Greifschwanz wird beim Klettern bzw. Festhalten eingesetzt. Die Bewegung ähnelt der sich im Wind bewegender Blätter. Der Sehsinn ist sehr gut ausgebildet, dafür hören sie schlecht.
Die Schleuderzunge, die das 1,5fache der Länge des Chamäleons erreichen kann, haben wir bei "unserem" noch nicht gesehen.
Die Chamäleons imitieren häufig Blätter, was bereits durch die Körperform begünstigt wird. Unser gelbliches Chamäleon wohnt in einer Rankpflanze, die neben grünen auch gelbe Blätter in der Größe des Chamäleons hat, somit ist die Tarnung perfekt.
Sie kommen in ganz Afrika vor, aber auch auf der arabischen Halbinsel und im Mittelmeerraum, deshalb hoffen wir, dass wir noch mehr Chamäleons entdecken.
30.10.2023
Nur 10 Minuten Fahrt heute zum Chitimba Camp, ebenfalls direkt am Malawisee gelegen. Eine wunderschöne gepflegte Anlage, die von einem niederländischen Paar vor 16 Jahren aus dem Nichts aufgebaut und noch heute von ihnen gemanagt wird. Sie haben einer Köchin die Küche zur Verfügung gestellt, und El zaubert leckere Speisen für die Gäste. Wir haben uns für ein Fischfilet mit Gemüse und Kartoffelspalten entschieden, es war eine sehr gute Wahl.
Uns wurde eine Autowäsche angeboten, das Waschen war auch mal wieder dringend nötig. Leider hat jetzt unsere Frontscheibe einen langen Riss. Wie ist das passiert? Schulterzucken. Nun klebt erstmal Klebeband darauf, manch einer ist noch monatelang mit einem Riss in der Scheibe unterwegs gewesen. Und so hoffen wir das auch für uns.
In diesem Camp lebt ein „hauseigenes“ gelbes Chamäleon auf einem begrünten Pavillondach. Im Laufe des Tages, wenn es wärmer wird, kommt es weiter runter in den schattigen Bereich und verbringt dann dort, schaukelnd an einer Ranke, den Tag. Das ist natürlich recht interessant, dieses Tier zu beobachten.
Das Visum für Tansania (gilt ab dem 01.11.2023) haben wir heute morgen auch per Mail erhalten, aber es ist hier so schön, deshalb bleiben wir für 2 Nächte.
29.10.2023
Morgens um 6 Uhr: 12 Grad auf 2.300 Höhenmetern auf dem Nyika Plateau
Nachmittags um 16 Uhr: 38 Grad auf 486 Höhenmetern am Malawisee
Aber nun der Reihe nach: Ursprünglich wollten wir durch das nördliche Tor des Nyika Nationalparks in Richtung Chitipa fahren. Die erfahrenen Guides des Chelinda Camps rieten uns jedoch ab. Die Strecke sei seid ein paar Jahren nicht mehr überarbeitet worden und deshalb sehr uneben, ausgewaschen und nicht für unser Fahrzeug geeignet. Also blieb uns nur, die gleiche Strecke bis nach Rumphi zu nehmen. Die dortige Möglichkeit der Übernachtung sahen wir uns an .... und fuhren weiter in Richtung Malawi-See. Nach 190 km auf Pisten, geteerten Straßen mit und ohne Schlaglöchern stehen wir nun direkt am See und haben wieder diese hohen Temperaturen.
Im Nationalpark liefen uns heute noch die schönen Pferdeantilopen, eine der größten Antilopenarten über den Weg. Eine kleinere Art suchte schnell Schutz, war kaum größer als der Bewuchs. Auch viele wunderbar blühende Pflanzen kamen noch aufs Bild, darunter die seltene blaue Orchidee (Herschelianthe baurii) die vor der Regensaison blüht. Die anderen in diesem Park vorkommenden Orchideen erblühen erst nach den ersten Regenfällen.
28.10.2023
einfach mal Pause
27.10.2023
Der Nyika Nationalpark war der erste in Malawi, im Jahr 1965 war erst nur das 900 km2 große "Nyika Plateau" Schutzgebiet, 1978 wurde der Park auf seine heutige Größe ausgedehnt. Er hat nun eine Fläche von 3124 km2, ein Großteil der Fläche liegt über 2100 Höhenmetern, die Berge sind über 2600 Meter hoch. "Nyika" bedeutet Wildnis, aber das bezieht sich nicht auf die Wildtiere, sondern vielmehr auf die Landschaft. Sanfte Hügel, mit Farnen und Wildblumen bewachsen, dazwischen kleine Pinienwälder.
Der Park hat nur zwei Eingänge, das Kaperekezi Tor und das Thazima Tor, an dem wir letzte Nacht standen. Zwischen beiden Toren führt die M9 als Transitstrecke hindurch. Es ist aber eine unbefestigte, manchmal ausgewaschene und steinige Piste. Eigentlich wollten wir bei der ersten Gelegenheit rechts von der M9 abbiegen und über eine Nebenstrecke zum Camp fahren. Erste Zweifel kamen auf, als neben der M9 ein Elektrozaun auftauchte. Die Frage war, wie sollen wir da durch kommen. Aber, als wir abbiegen wollen gab es eine Stelle im Zaun, bei der man die Absperrung unterbrechen konnte. Also, Zaun geöffnet und durchgefahren. Aber nach einigen hundert Metern haben wir dann doch abgebrochen. Jede Menge Bäume mit Ästen, die deutlich zu tief für das Heim waren. Also rückwärts zurück zur M9. Diese sind wir dann doch, mangels Alternativen, weiter gefahren.
Nach 45 km auf der M9 bogen wir Richtung Chelinda Camp ab und machten erstmal unsere Frühstückspause am Wegesrand. Kurz darauf für ein kleiner LKW an uns vorbei. Da haben wir ja ein gutes Timing gehabt. Hätten wir den 1 KM zuvor getroffen, hätten wir ein Problem gehabt. Da waren wir gerade auf einer einspurigen Kraxelstrecke mit Untersetzung im ersten Gang dabei den Berg zu erklimmen. Da hätten wir nicht rückwärts fahren mögen.
Am Chosi-Aussichtspunkt, ein paar Kilometer weiter, konnten wir von einem Felsen aus wunderbar die Rundumsicht genießen. Es sieht sehr nach schottischem Hochland aus (was wir noch überprüfen müssen). Ein Safarifahrzeug hielt dort auch noch an, der Guide mit dem Namen Blessing warnte uns noch vor unserer weiteren Route. Dort sei es sehr uneben. Da hatten wir jetzt also zwei Menschen, einer mit sehr besorgtem Blick, der andere mit dem Kommentar: "Das ist kein Problem, nur tiefhängende Bäume sind ein Problem“. Also weiter den Weg gefahren. Er war wirklich sehr ausgewaschen, sehr tiefe Spurrillen, da war die Bodenfreiheit echt ein Thema. Zweimal hat unser Unterfahrschutz unter der Vorderachse mit deutlichen Geräuschen kund getan, dass wir keine Luft mehr haben. Also jeweils zurück, eine andere Spur suchen. Ging aber. Einmal waren wir zu dicht an der hohen, harten Kante des Weges, jetzt fehlt noch ein bisschen mehr Farbe und wir haben Rillen an der Kabinenkante. Nun ja, alles kein Problem ;-)
Neben der schönen Landschaft haben wir unterwegs auch ein paar Tiere gesehen: Auf den Hochebenen im Nationalpark grasen die "Crawshay-Zebras". Sie haben die dichteste Streifung und wirken dadurch fast schwarz. Sie beobachten uns schon von weitem, denn sie haben ein sehr gutes Gehör. Aus unserer Sicht sind dies die schönsten Zebras, die wir bisher gesehen haben.
Eine andere Antilopenart ist hier auch vertreten, die Großriedböcke. Sie stellen spezielle Ansprüche an den Lebensraum, denn sie benötigen Feuchtwiesen und Gewässer mit hohen, deckungsreichen Riedgräsern. Die Schulterhöhe liegt bei 80-105 cm, das Fell ist graubraun, der Bauch weiß und die Vorderläufe tragen vorn einen senkrechten schwarzen Streifen.
Gegen Mittag erreichten wir das Chelinda Camp, hatten große Mühe, eine einigermaßen gerade Fläche zum Stehen zu finden. Kurz danach funktionierte unsere Wasserpumpe nicht mehr, einen Ersatz hatten wir zum Glück dabei. Nach nicht mal einer Stunde war die Pumpe gewechselt.
Für 16 Uhr hatten wir einen Game-Drive, also eine Pirschfahrt gebucht, es war diesmal eine Kombination aus Tages-und Nachtfahrt. Wir fuhren mit dem Safarifahrzeug Strecken, die für unser Heim echt nicht geeignet sind. So konnten wir die wunderschöne Landschaft genießen, Tiersichtungen gab es aber sehr wenige. In der Dunkelheit hat der Beifahrer wieder mit einer Leuchte versucht, nachtaktive Tiere zu finden. Er stand dafür auf einer umgedrehten leeren Getränkekiste und hat durch eine offene Dachluke geleuchtet. Vier Nachtschwalben (Nightjar), die gerne die Wärme des Fahrwegs nutzen, 3 Hasen und eine Eule waren die Ausbeute.
Kurz nach 19 Uhr waren wir wieder am Heim und wurden von einem wärmenden Lagerfeuer erwartet. Es ist wirklich kalt auf 2300 Meter. Wir haben dann mit Jacke und Decke den Abend im fast Vollmond ohne störende Lichter oder Geräusche verbracht. Wir waren im Umkreis von einigen Kilometern die beiden einzigen Menschen hier.
26.10.2023
Rundfahrt in Mzuzu:
Erst an der zweiten Tankstelle konnten wir Diesel tanken, mittlerweile gibt es wohl auch eine Dieselknappheit. An dieser Tankstelle nur gegen Barzahlung, aber, so wurde Uli erklärt, das ist ja kein Problem, sie haben ja auf dem Tankstellengelände auch einen Geldautomaten. Als wir da dann Geld abheben wollten erklärte uns die Security Dame, dass der Automat leider kein Geld mehr hat… Haben wir aus unseren Beständen bezahlt und später Geld an einem anderen Automaten geholt.
Weiter ging er zum Supermarkt. In der drittgrössten Stadt Malawis wollten wir unsere Vorräte nochmals aufstocken. Aber, was sollen wir sagen, lange Einkaufsliste, am Ende ein fast leerer Einkaufswagen.
Für Tansania haben wir das Visum schon vor Tagen beantragt, es gab aber noch keine Bestätigung für die Einreise. Deshalb fuhren wir zum Einwanderungsbüro und ließen unsere Visa für Malawi verlängern. Das hat nur 5 Minuten gedauert, vielleicht auch, weil die Beamten kein Wort mit uns sprachen.
Gestern haben wir bei Christian Sauerteigbrot, Bretzeln und Croissants vorbestellt. Der Deutsche ist für die Stiftung "Brot gegen Not" tätig und hilft jungen Erwachsenen mit einer praktischen Ausbildung im Bäckerhandwerk zu einer besseren Zukunft. Sie wollen, dass die Ausgebildeten dann in ihren Dörfern selbstständig Brot backen und davon leben können. Die kleine Bäckerei liegt eine halbe Stunde Fahrt außerhalb von Mzuzu, die letzten Kilometer wieder auf ausgewaschenen, rumpeligen Wegen. Leider waren weder Christian (wohnt am See, musste erst noch Diesel besorgen) noch Brot da (Stromausfall). Schließlich kam Christian und brachte den Generator zum Laufen, so selbstständig sind die beiden Auszubildenden also noch nicht. Unser Brot war nur zur Hälfte gebacken, "dauert nur noch 10-15 Minuten". Nach 45 Minuten konnten wir dann unser Sauerteigbrot und 3 Brezeln mitnehmen, die Croissants hätten noch 20 Minuten gedauert. Solange wollten wir dann nicht mehr warten, denn wir wollten noch bis zum Gate des Nyika Nationalparks, und das waren noch 4 Stunden Fahrt.
Zwischendurch stoppten wir kurz in Ekwendeni an der alten Missionskirche aus Backstein, die auch schöne Glasfenster hat.
Am späten Nachmittag kamen wir dann zum Thazima Gate, haben den Parkeintritt für den Nyika Nationalpark bezahlt, sind schon durch die Schranke gefahren und übernachten nur ein paar Meter entfernt davon. Um uns herum Dorfleben mit lauter Musik in Dauerschleife. Zum Abendessen gab es belegte Brote.
25.10.2023
Nun haben wir den schönen Platz am Malawisee verlassen, sind die 400 Meter ausgewaschene Erdpiste zur Hauptstraße gefahren. Wir waren überrascht, dass ab diesem Punkt die geteerte Straße so viel besser war als die letzten beiden Fahrtage. Schöne, breite zweispurige Fahrbahn, so kamen wir heute mal flott voran. Interessanterweise waren wenige Leute zu Fuß oder mit dem Fahrrad unterwegs. Immer wieder gab es Ausblicke auf den Malawisee, bevor die Straße ins Inland führte. Hier war die Landschaft bergig, so mancher LKW kam wieder mühsam die Steigung hinauf.
Dann fuhren wir durch eine Gummibaum-Plantage (Vizara Rubber Plantation) hindurch. Eine Besichtigung der Fabrik war leider nicht möglich, aber wir konnten von der Straße aus sehen, dass der Milchsaft in Tüten aufgefangen wird. Entlang der Strecke durch die Plantage bieten Jugendliche selbstgemachte Bälle aus Kautschuk an. Die Gummibälle sprangen wirklich gut, aber wir hatten keinen Bedarf.
Am Straßenrand gab es immer wieder Stände mit Bananen und Mangos.
Gegen Mittag erreichten wir die Stadt Mzuzu (gesprochen "Msusu"), die auf etwa 1300 Höhenmetern liegt. Sie ist die drittgrößte Stadt Malawis und hat über 220.000 Einwohner. Heute haben wir noch nichts von der Stadt gesehen, sondern sind gleich zu unserer Campsite "Macondo" gefahren, die auch ein Restaurant mit italienischen Speisen hat. Wirklich leckere Nudelgerichte, aber leider kein Speiseeis.
23.10. und 24.10.2023
Unter heutiges Ziel ist die Ngala Beach Lodge. Stehen auf dem Rasen unter Bäumen, direkt am Sandstrand des Malawisees.
Die Fahrt hat wieder etwas gedauert. Neben den Schlaglöchern hat heute vor allem der schmale Teerstreifen der Straße das Vorankommen gebremst. Immer wenn ein Fahrzeug entgegen kam wurde es arg eng, bei den Lkws mussten wir immer mit einer Fahrzeugseite runter vom Teer um auf dem Seitenstreifen zu fahren. Da der Übergang vom Teer auf den Seitenstreifen aber meist ein grösserer Absatz war ging das dann immer nur recht langsam.
Aber es waren ja nur 100 km, somit waren wir nach knapp 3 Stunden am Ziel. Und, es war wie erhofft. Ein Traum! Hier bleiben wir jetzt für zwei Nächte. Direkt hinter dem Heim steht ein Strohschirm, der uns den ganzen Tag Schatten gibt, wenn wir faul am Strand sitzen. Einfach perfekt. Nur baden mögen wir nicht gehen. Das Thema Bilharziose hält uns davon ab…. Baden muss halt warten, bis wir in Tansania am indischen Ozean sind.
Das Restaurant fügt sich perfekt in das Bild ein. Wir essen ja gerne früh zu Abend, hier war 17:00 kein Problem, und lecker war es dann auch noch. Daher sind wir dann auch noch morgens zum Frühstücken ins Restaurant gegangen.
Echte Verwöhntage!
22.10.2023
Heute, am Sonntag, waren es bei unserer Abfahrt um 10 Uhr schon 33 Grad. Wir sind weiter nördlich gefahren, wieder über Salima bis 8 km vor Nkhotakota. Für die Strecke von 120 km haben wir 2,5 Stunden benötigt. An der langen Fahrzeit kann man die Straßenqualität schon erkennen. Die geteerte Straße war gespickt mit Schlaglöchern aller Größen und Tiefen. Die Straßenränder waren ziemlich ausgefranst, so dass man auf der dadurch sehr schmalen Straße bei Gegenverkehr schon sehr aufpassen musste. Dann gab es mehrere Kilometer lang Baustellen, denn unter der Straße, in den Flussbetten, werden dicke Rohre verlegt. Der Ersatzweg ist neben der eigentlichen Straße eingerichtet, mal rechts bzw. links davon. Immer wieder haben wir ausgedehnte Zuckerrohrfelder gesehen.
Irgendwann bogen wir rechts auf die 4 km lange Zufahrt zur "Nhkotakota Pottery Lodge" ein. Begrüßt wurden wir von unzähligen kleinen Fliegen, aber am Strand im Wind sitzend, fehlten sie glücklicherweise. Nur noch einige getöpferte Becher und Teekannen konnte man in der Rezeption erwerben. Die Kannen mit Tierköpfen an der Seite sind zwar originell, aber sicher etwas unpraktisch im Gebrauch. Wir haben sie deshalb dort gelassen.
21.10.2023
Ruhiger Tag am See. Vormittags auf der Liege am Strand, nachmittags neben dem Heim beim Beobachten der Maskenweber beim Hausbau.
Und, wo der Sonnenbrand herkommt wissen wir nun wirklich nicht.-)
20.10.2023
Warnung "Bremsbeläge verschlissen, Werkstatt aufsuchen". Nur welche Werkstatt? Alle drei von Mercedes Europa genannten scheint es in Malawi nicht zu geben…. Also erst einmal zum See fahren!
Unterwegs auf der M12 in Liwonge fiel auf, dass alle 100 m ein Polizist stand, der gespannt den Bereich von der Straße weg überwachte.
Dann wurden alle Fahrzeuge von der Straße gewunken, wir mussten in einer Nebenstrasse warten. 300 Meter vor unserem Zwischenziel, dem Foodlovers Supermarkt…
Nach 10 Minuten ging es dann aber schon weiter. Wer jetzt mitten in der Kolonne war konnten wir leider nicht feststellen.
Beim Verlassen von Lilongwe gab es dann nochmal Diesel, es fehlten zwar nur 20 Liter, aber voll ist immer besser,-)
Unterwegs an einer der Polizeikontrollen wollte der Polizist dann unbedingt in das Heim gucken. Also Uli nach hinten, Tür von der Kabine (bei laufendem Motor) geöffnet und auf den Polizisten gewartet, der stand auf der anderen Seite und wartete drauf, dass eine Tür aufgeht (halt Rechtslenker gewohnt). Irgendwann kam er dann auf die richtige Seite. Aber er kam nicht rein, bei laufendem Motor kann man die zwei Stufen vor dem Eingang ja nicht rausfahren. Als er dann auch noch etwas zu essen für sich und seine Kollegen wollte war Schluss mit lustig. Wir haben ihm freundlich erklärt, das es nix gibt und sind (unbehelligt) weitergefahren.
Dann ging es noch gut 100 km zurück zum Malawisee zur Senga Bay. Wir stehen für 2 Nächte auf der Wiese der "Cool Runnings Campsite" unter einem Flammenbaum. Am schmalen Sandstrand verweilen die Kühe mit ihren Kälbern.
Am Platz angekommen hat Uli dann ein Vorderrad abgebaut, um mal nach den Bremsbelägen zu gucken. Entwarnung, die haben noch 4 von den ursprünglichen 12 mm. D.h., wir haben auf 77.000 km grad mal 8 mm „verbraucht“, da reichen die verbliebenen 4 mm noch eine Weile. Die Warnung zum Verschleiß war heute auch wieder weg… wir werden sie die nächste Zeit, falls sie wiederkommt einfach mal ignorieren!
18. und 19.10.2023
Nach einer regnerischen Nacht war es am Morgen wieder trocken und sonnig. Unsere Fahrt ging weiter bis zur Hauptstadt von Malawi, Lilongwe. Auf dem Weg haben wir wieder die verschiedenen im Land genutzten Transportmöglichkeiten passiert. Der Fahrradfahrer hat das Holz mit dem Vorbau oben so gestapelt, damit er, wenn es nicht grad bergauf geht, auf dem Rad sitzen und fahren kann.
Die Stadt Lilongwe hat über 1 Millionen Einwohner, stark steigend. Zwei der großen Durchfahrtsstraßen werden zeitgleich neu gebaut, mit chinesischer Hilfe, wie wir an den wehenden Fahnen der Baufahrzeuge sehen konnten. Statt auf 4 Spuren verteilten sich alle Verkehrsteilnehmer auf nur 2 Erdpisten, die manchmal auch durch starke Benutzung und Regen unebener waren. Dazu dann auch noch ein paar Polizeikontrollen, die wir aber immer als freundliche Nachfrage empfunden haben.
Lilongwe haben wir für Einkäufe genutzt, frische Lebensmittel (und Gin) gingen zur Neige. Nur in einem der 3 Supermärkte haben wir einfachen Joghurt ohne Frucht erhalten. Wird hier anscheinend nicht so nachgefragt.
In der "Old Town Mall", einem klitzekleinen Einkaufszentrum in der Altstadt haben wir in einem italienischen Restaurant zu Mittag gegessen, Pizza und Nudeln mit Lachs, beides lecker.
Über Nacht standen wir zweimal auf dem Campingplatz der "Barefoot Lodge", 12 km westlich von Lilongwe.
17.10.2023
Nach 4 Tagen am Malawisee sind wir heute von Cape Maclear bis nach Dedza gefahren. Bei der Fahrt zum Eagles Nest hatten wir ja den Vorteil, dass wir die größten waren, die anderen mussten uns ausweichen. Heute traf es dann uns, uns kam ein LKW mit Boot entgegen, da mussten wir dann kurz aus dem Weg / in eine Seitenstraße, um ihn durchzulassen.
Nach dem dicht bebauten Dorf Chembe haben wir erst die gute Erdpiste T379 genommen, sie führte durch eine wirklich schöne Landschaft mit vielen Hütten und freundlich winkenden Bewohnern. Den ersten blühenden Baobab haben wir hier gesehen.
Später nahmen wir dann die kurvenreiche Bergstraße S127 über den Golomiti-Pass und waren schließlich auf 1550 Höhenmetern angekommen (beim Malawisee hatten wir 480 Meter). Die Aussicht in die Ebene oder auch auf die gepflegten Felder am Hang gefielen uns gut. Einige Stände verkauften selbstgemachte Autos aus Holz, sehr hübsch anzusehen. Riesige Eukalyptusbäume säumten die Straße, Bananen wurden angeboten.
In Dedza haben wir bei 3 Tankstellen gehalten, hier gab es jedoch, vielleicht weil Grenzstadt zu Mosambik, kein Diesel. Aber wir haben noch welchen im Tank, also kein Problem.
Wir übernachten bei der Dedza Pottery, eine Töpferei, die uns mit ihren Farben auf den Bechern und Schüsseln nicht überzeugte. Um 15 Uhr kam der angekündigte Regen und ein Gewitter, die Außentemperatur beträgt jetzt nur noch 22 Grad, innen haben wir 24. Wir empfinden es gerade als sehr angenehm.
16.10.2023
38 Grad unter Bäumen im Schatten sitzend, so kann man den Tag aushalten. Wir haben uns darauf beschränkt, die unmittelbare Umgebung zu beobachten: Bunte Echsen turnten auf den Felsen, Hammerköpfe und andere Vögel hielten Ausschau nach Fischen, ein Fischer in seinem Einbaum, ein Party-Boot mit laut singenden Mädels.
Abends saßen wir bei einem Glas südafrikanischem Wein mit Christine und Stefan aus der Schweiz zusammen. Der Austausch von Erlebnissen ist immer wieder interessant und so ein Abend vergeht dann viel zu schnell.
Nachts kühlte es sich im Heim dann auf 34 Grad ab (nein, kein Tippfehler), der Schlaf ist da nur mäßig erholsam.
15.10.2023
"Lange" Anreise von 2 km, aber ziemlich holperig durchs Dorf, zur nächsten Unterkunft "Chembes Eagle Nest" am östlichen Strand von Cape Maclear. Es war arg eng. Ein Mann musste sein geparktes Moped mit quer auf dem Gepäckträger befestigten Matten umparken. Wir passten nicht zwischen dem Haus auf der einen und dem Moped auf der anderen Seite durch. Auch ein PKW-Fahrer brauchte einen Moment um zu akzeptieren, dass wir nicht an ihm vorbeifahren können. Warten und lächeln hilft da meist. Grundregel hier ist halt am Ende immer, dass der Grössere Vortritt hat.-)
Links und rechts der Straße gab es auch viele Gestelle mit Matten zum Trocknen der in der Nacht gefangenen Fische.
In Eagles Nest begrenzen große Felsen die Bucht und nun haben wir keine vor uns laufende Dorfbevölkerung mehr, sondern einen breiten Sandstrand.
Hier wollen wir auch noch 2 Nächte bleiben.
14.10.2023
Heute haben wir den Blick auf den See genossen, der im englischen auch gern als Kalender-See bezeichnet wird, da er 365 Meilen lang und 52 Meilen breit ist. Er nimmt übrigens 1/5 von der Gesamtfläche Malawis ein.
Morgens brachte ein Fischer einen frisch gefangenen Kampango (Riesen-Wels) zur Küche. Den haben wir dann abends als Filet und im Curry gehabt. Sehr schmackhaft.
Mittags kam dann eine große Familie (10 Erwachsene plus einige Kinder) in ihrem Bus zum Tagesbesuch auf unsere Campingsite. Vor dem Wegfahren musste erst ein platter Reifen gewechselt werden, aber dann stiegen alle ein und es ging 5 Meter vorwärts, dann blieben sie im Sand stecken. Schaufeln und schieben, nach wenigen Minuten waren sie dann abgereist.
13.10.2023
Am Vormittag verabschiedeten wir uns fürs erste von Christine und Werner, mit denen wir die letzten Tage zusammen waren. Sie fahren weiter in die Hauptstadt Lilongwe und wir reisen zum Cape Maclear. Die Ausfahrt aus dem Campingbereich führte uns durch ein hohes Tor mit Spitzdach. Und darunter im Schatten hingen die Fledermäuse, die wir am Abend immer über unserer Wiese fliegen sahen.
Etwa 12 km vor unserem Ziel war die Straße mit Steinen gesperrt, sie wird gerade geteert. Die Umleitung war dank unserer Karten nicht so schwer zu finden, ausgeschildert war sie nicht. Das letzte Stück durch den "Lake Malawi Nationalpark" war hügelig, Motorräder mit bis zu 4 Personen darauf, kamen uns entgegen.
Der Ort Cape Maclear wurde von David Livingstone nach seinem Freund Thomas Maclear benannt. Die Einheimischen nennen den Ort Chembe, sie leben hier vom Tourismus und der Fischerei. Unbefestigte Straßen führten uns im Dorf zur "Fat Monkeys Campsite", direkt am Malawisee gelegen. Wir stehen unter einem großen Mangobaum und der Blick sieht aus wie am Gardasee. Die Jungen und Männer des Dorfes wandern vor uns am Strand und im Wasser hin und her, unser Heim ist die Attraktion. Hier bleiben wir für 2 Nächte.
12.10.2023
Einen weiteren Tag verbrachten wir beim Kingfisher Inn. Der Wind wehte seit gestern am Abend vom See her, die kleinen Wellen platschten an den Strand und vertrieben auch die Mücken. Ab Mittag war es windstill und spiegelglatte See, die Graufischer fanden sich wieder ein. Das Baden im See ist uns wegen der Gefahr von Bilharziose zu groß. Das Wasser im Pool stammt zwar auch aus dem See, aber jeden Tag wird ein Eimer voll Chemie/Chlor hinzugefügt. Hoffen wir, dass das ausreichend ist.
11.10.2023
Heute früh hatten wir Besuch von Elefanten im Camp, einer hat zwar versucht, sich hinter der Wäsche zu verstecken, aber wenn man genau hinguckt sieht man ihn trotzdem.
Wir hätten gerne noch in einem Camp innerhalb des Liwonde Nationalparks übernachtet, aber das ist bis Ende Oktober ausgebucht. Also sind wir weiter bis zum Malwisee gefahren. Im Ort Mangochi haben wir unsere Lebensmittel ergänzt. Vor dem Supermarkt gab es einen Stand, an dessen Dach Fleisch baumelte. Das Fell plus Kopf lagen darunter am Boden. Nur noch eine kurze Fahrt trennte uns von unserem Ziel "Kingfisher Inn", das direkt am südlichen Ende des Malawisees liegt. Hier bleiben wir für zwei Nächte.
Der Malawisee ist mit 560 km Länge und bis zu 80 km Breite der neuntgrößte See der Erde. Der Staat Malawi liegt an der Westseite des Sees und hat die längste Uferlinie, die beiden anderen Anrainerstaaten sind Mosambik und Tansania. Bekannt ist der See für seine vielen Arten von Buntbarschen, der "Chambo" wird in den Restaurants in vielfältiger Zubereitung angeboten. Als Folge der Überfischung sind jedoch die Bestände des Chambo stark zurückgegangen.
Am Abend saßen wir auf unserer Campingwiese und erfreuten uns an den zahlreichen Glühwürmchen, die blinkend durch die Luft flogen.
10.10.2023
Als der Liwonde Nationalpark morgens um 6 Uhr öffnete standen wir bereits vor dem Tor. Der 550 km2 große Park liegt direkt am Shire und erst seit 2015 mit der Übernahme des Parkmanagements durch African Parks und der konsequenten Strafverfolgung der Wilderer konnte sich die Tierwelt erholen. Es wurden Löwen, Geparden und Nashörner angesiedelt. Wir haben diese jedoch nicht entdeckt. Stattdessen unzählige Impalas, Wasserböcke, eine Büffelherde und einige Elefanten. Es ergaben sich immer wieder traumhafte Aussichten auf den Fluss mit den Palmen. Abseits des Flusses fuhren wir auf einer guten Piste durch trockene Wälder mit Baobabs und großen Euphorbien. Interessant waren die vielen Lianen, die sich an den Baumstämmen empor winden und durchaus auch Schlaufen bilden. Leider sahen wir keinen Pavian darauf schaukeln.
Am Nachmittag begann die Bootssafari mit einem Safariauto, das uns zum Fluss fuhr. Weil das Boot nicht bis an das seichte Ufer fahren kann, wurden wir in einem kleinen Holzboot übergesetzt. Mit 4 Personen plus Bootsmann waren wir aber zu schwer, wir setzten auf und wurden geschoben. Mit dem "richtigen" Boot ging es dann zwischen hohen Schilfinseln zur Uferkante. In den blau blühenden Wasserhyazinthen standen die Wasserböcke und Elefanten bis zum Knie im Wasser und ließen sich die Pflanzen schmecken. Eine Gruppe von 3 halbwüchsigen Elefanten waren mit Eifer dabei, von einer ausgerissenen Schilfpflanze die leckersten Teile abzureißen. Dies taten sie unter erschwerten Bedingungen, denn sie standen/lagen/schwammen im Wasser. Sehr lustig anzuschauen.
Ein dickes Krokodil lag entspannt auf einer kleinen Insel. Das Maul hatte es geöffnet um damit die Körpertemperatur zu regulieren. Irgendwann war es der Meinung, dass es jetzt reicht mit dem Fotografieren und es glitt elegant ins Wasser.
Die Vogelwelt war auch vertreten: die Klaffschnäbel suchten am Ufer nach Nahrung, der Graufischer war sowohl in der Luft im Rüttelflug als auch auf Ästen zu sehen. Seinen englischen Namen "Pied Kingfisher" (gescheckter Eisvogel) finden wir zutreffender. Bis zu 25 cm wird der weiß-schwarze Graufischer groß, auffallend ist sein langer Schnabel und der struppige Schopf. Er kann seine Beute auch im Flug verschlingen, so dass er länger über dem Wasser jagen kann. Ein Fischadler hatte auf einer Palme einen guten Blick.
Nach 3 Stunden war die Tour vorbei, wir haben den angenehmen Fahrtwind auf dem Boot sehr genossen, in unserem Camp waren es am Nachmittag 40 Grad. Auch nach Sonnenuntergang waren es noch 35 Grad. Aber das ist die normale Temperatur in Malawi im Oktober.
09.10.2023
Bis zum nächsten Camp, dem Liwonde Safari Camp, waren es gute 50 km. Gemütlich rollten wir auf der Straße dahin, wie immer in den zahlreichen Dorfdurchfahrten jede Menge Leute. So manches Mal sieht man kuriose Dinge, die bei uns einfach unvorstellbar sind. An dem Außenspiegel eines fahrenden Bus-Taxi hingen 3 Fische. Ob sie so stanken, dass sie draußen bleiben mussten, wir wissen es nicht. Gerupfte Hühner lagen in der Sonne zum Verkauf, und auch anderes Fleisch baumelte am Dach eines Verkaufsstandes. Wir mögen jedenfalls kein Fleisch ohne Kühlung kaufen.
Interessant ist auch der Verkehr in den Dörfern. Alles geht geruhsam vor, keine Drängelei oder lautes, energisches Hupen. Im Schritttempo kommt man ohne Probleme durch den dicksten Stau.
Auf der Campsite haben wir uns einen Platz neben einem dicken Baobab ausgesucht. In dieser Gegend kommen sie wieder reichlich vor, einige auch schon mit Blättern an einigen Ästen. Da das Camp schon im Liwonde Nationalpark liegt, können auch Elefanten vorbeikommen. Wir sind gespannt.
Morgen Vormittag wollen wir mit unserem Heim den Park erkunden und nachmittags eine Bootssafari auf dem durch den Park fließenden Shire zu machen.
08.10.2023
Das Zomba Plateau wird von mehreren Bergspitzen umschlossen und war früher mit dichtem Bergurwald bedeckt und steht seit 1913 unter staatlichem Schutz. In der frühen Kolonialzeit wurde bereits angefangen, den Bergurwald zu roden und stattdessen wurden Kiefern gepflanzt. Die geteerte Straße schlängelt sich in Serpentinen hinauf, an jeder Kurve wurden uns Teller mit gelben und schwarzen Beeren oder Kartoffeln zum Kaufen gezeigt. Eigentlich wollten wir eine Wanderung um den Stausee machen, aber wenn man auf Schritt und Tritt angesprochen wird, nervt das doch echt.
Stattdessen sind wir direkt auf das Plateau gefahren. Die Piste war stark ausgewaschen, wir mussten zu Beginn über eine schmale Holzbrücke (die war auch nach der Rücküberfahrt noch vorhanden!), es ging über Steine und Felsen in verschiedenen Größen. Richtig rumpelig. Beim ersten Aussichtspunkt dann ein Verkaufsstand. Der Mann sprach kaum Englisch, aber wir sollten was kaufen, es käme doch sonst niemand hier hoch! Nö, machten wir nicht und die Aussicht wäre bei klarer Sicht bestimmt klasse. Aber in dieser Jahreszeit ist es einfach nur diesig.
Der zweite Aussichtspunkt mit dem Namen "Emperor's View" (Kaiserblick) brachte auch keine Änderung in der Sicht, dafür aber zwei Verkaufsstände. Da gab es dann einen Trocken-Blumenstrauß für die Frau des Heimes, echt nett der Hausherr. Weiter wollten wir bei der schlechten Piste nicht fahren und es ging wieder hinab.
In Zomba gibt es einen traditionellen Markt, der sogar überdachte Stände hat. Da bekommt man wirklich fast alles: Gemüse, allerdings wenig Obst, Gewürze, Reis und Mehl, Kleidung, Schrauben und Elektroartikel. Wir kauften uns schlanke Auberginen und Gartengurken. Es werden immer 4 Teile für einen Preis verkauft. Sind die Gurken kleiner, reduziert sich der Preis. Auf dem Weg zum Auto lachten uns noch Erdbeeren eines Verkäufers an, der Teller voll kostete 1000 malawische Kwacha (€ 0,82). Abgewogen wird also auf solch einem Markt nichts. Die Erdbeeren verspeisten wir, nachdem wir wieder in der Casa Rossa zu einer weiteren Übernachtung eingeparkt hatten.
Abends wurde es dann wieder spät in gemütlicher Runde mit Christine und Werner.
07.10.2023
Die Kleinstadt Mulanje bietet sich als Start für eine Rundtour um das Mulanje Bergmassiv an, das aussieht, wie einfach mal in die Landschaft gesetzt. Es ist vulkanischen Ursprungs, die Ausdehnung Ost-West misst etwa 30 km, die Nord-Süd-Ausdehnung etwa 25 km. Der Sapitwa Peak ist mit seinen 3002 Metern der höchste Berggipfel Zentralafrikas. Im Nordosten führt eine 13 km lange Piste zwischen den Bergen Mount Mchese und Mount Mulanje hindurch.
Geplant hatten wir eine Rundtour Mulanje-Piste-Mulanje. Es kam anders, aber der Reihe nach.
Von Mulanje aus fährt man erst durch riesige Teeplantagen bis nach Phalombe. Dort stand dann ein privater "Maut-Kassierer" und wollte Geld für die Durchfahrt durch den Ort. Nach unserem wohl recht überzeugenden „wir verstehen Dich nicht“ konnten wir ohne Bezahlung durchfahren. Im Ort ging dann rechts die schmale Piste ab. Schon nach 50 Metern stand ein Schild: Straße gesperrt. Aber es gab eine Fahrspur um die kaputte Brücke herum. Die nahmen wir, es ging auf gut geteerter Straße weiter in die Höhe. Es kam dann die nächste Stelle, wo die Straße weggebrochen war, aber auch hier gab es eine Umfahrung. Zwischendurch immer wieder Ausblicke auf die Berge, leider werden immer noch die Bäume von den Einheimischen gefällt, so dass man auf kahle Berghänge blickt. Längs der Straße immer wieder Fußgänger oder Radfahrer mit riesigen Bündeln von Ästen.
Nach etwa 6 km wurde die Straße zu einer Erdpiste und kurz danach war dann Schluss. Der Zyklon Anfang des Jahres hat wohl ziemlich viel mit seinen Wassermassen zerstört, so auch die Brücke, über die wir hätten fahren müssen. Diesmal gab es keine Umleitung, es war ein tiefer Flusseinschnitt. Nur für die Fußgänger/Radfahrer gab es eine schmale hölzerne Brücke. Da blieb uns nur zu wenden und zurück zu fahren. Und wie es immer so ist, die Wendeaktion war dann Unterhaltung für über 30 Zuschauer, die uns da sofort umringten.
Damit war die Rundfahrt nicht mehr möglich, wir änderten die Route und fuhren direkt weiter nach Zomba. Von Ferne sahen wir das Zomba Plateau, das zum Shire Hochland gehört. Da wollen wir morgen mal rauf, aber erst übernachten wir in Zomba bei "Casa Rossa", dort gibt es lecker italienisches Eis und Pizza.
Unterwegs sind wir auf ein Brautpaar getroffen. Zwei Autos mit Warnblinker die Schlangenlinien über die gesamte Strasse fuhren. Im hinteren saßen die beiden Brautleute. Jeweils im offenen Fenster der Tür, Oberkörper und Kopf komplett außerhalb des Autos.
Außerdem gab es noch Diesel für das Heim. Wobei es erst bei der fünften Tankstelle Diesel gab, den wir mit Kreditkarte bezahlen konnten. Bei der ersten hätten wir Diesel bekommen, aber nur gegen Bargeld, bei der zweiten hätte es Diesel gegeben, aber die Pumpe, um den Diesel aus dem Tank der Tankstelle zu holen war defekt. Die nächsten beiden Tankstellen waren abgesperrt, die hatten wohl weder Diesel noch Benzin. Aber bei der fünften gab es dann die gewünschten 70 Liter Diesel.
06.10.2023
Hinter unserem Übernachtungsplatz begannen die Teeplantagen und ein Mitarbeiter der Lodge führte uns zu Macadamia-Bäumen, die auch dort wachsen. Die runden Früchte hängen zu mehreren an einem Zweig. Wenn sie reifen, platzt die äußere Schale auf. Die enthaltene braune Nuss wird noch bis zu 14 Tage lang getrocknet, dann wird die sehr harte Schale maschinell entfernt und der Nusskern geröstet. Uns wurde gezeigt, dass man mittels eines Steines die Nussschale aufklopfen kann. Der noch weiße Nusskern, weil er noch nicht die Trockenzeit hatte, schmeckte ein wenig wie Kokosnuss.
Anschließend fuhren wir zum seit 100 Jahren existierenden "Satemwa Tea Estate", wo wir eine Teeverkostung gebucht hatten. Schon der 5 km lange Weg zum kleinen Parkplatz beim Huntington-Haus führte durch die Teeplantagen, die malerisch in einer hügeligen Landschaft lagen. Es sah aus wie ein schön angelegter Park, zumal einzeln gepflanzte Bäume inmitten der Teefelder standen. Die Bäume dienen der Bewässerung der Teepflanzen. Wir haben es selbst erlebt als wir unter einem der Bäume standen: Es regnete dicke Tropfen von den Blättern. Erstaunlich, was die Natur so alles kann.
Die Teeverkostung fand in der Fabrik statt, die wir jedoch nicht besichtigen durften. Erst gab es einen kurzen Film über die Plantage und die Teeherstellung. Jeder Tee, ob schwarz, grün oder weiß, wird von derselben Teepflanze hergestellt. Sie ist immergrün und treibt das ganze Jahr aus. Der Unterschied in Geschmack und Farbe entsteht durch unterschiedliche Trocknung und die weitere Verarbeitung. Für die teuersten Teesorten werden die oberen Triebe mit der Hand gepflückt und für manche Sorte wird jedes einzelne Blatt mit der Hand gerollt. Meist werden jedoch die Teeblätter mit einer großen Schere abgeschnitten und in die Kiepe auf dem Rücken geworfen. Auf den Feldern haben wir heute niemanden bei der Tee-Ernte gesehen.
Nach dem Film ging es zur Verkostung der einzelnen Tees in einen sehr schmucklosen Raum. Das hatten wir uns ein bisschen schöner vorgestellt. Auf einem langen Tisch wird der lose, getrocknete Tee plus eine kleine Schale mit dem zubereiteten Tee präsentiert. Man nimmt sich mit einem Esslöffel von dem Teeaufguss, gibt ihn in einen kleinen Becher aus Porzellan und trinkt dann daraus. Zwei Sorten waren zwar leckerer als die anderen, aber so richtig überzeugt hat uns keine. Schade, aber dafür geht man ja zum Testen.
Auf dem Areal gibt es seit 1971 auch eine Kaffeeplantage, aber die Kaffee-Ernte war für dieses Jahr schon abgeschlossen. Wir durften jedoch in einem kleinen Raum die Kaffeeröstung und anschließende Verpackung der Kaffeebohnen ansehen. Mehrere Frauen bilden sozusagen ein Fließband: Die erste Frau öffnet die Tüten, zwei füllen die gerösteten Bohnen in die Tüten, die nächste wiegt ab und mittels einer Maschine wird die Tüte dann luftdicht verschlossen. Als letztes werden die Tüten in große Kartons für den Versand gepackt. In dem Raum duftete es köstlich nach dem Kaffee, aber es war durch die Röstmaschine sehr laut. Die Frauen arbeiten 8 Stunden bei dem Lärm.
Zum Mittagessen (Burger mit Pommes, Kuchen mit Kruste und Vanillesoße) saßen wir nett in dem Garten des Huntington Hauses.
Danach brachen wir dann zu einer Tour zu Fuß durch die Plantage auf. Erst schön durch die Teefelder, dann in den Bereich mit den Eukalyptusbäumen (werden angepflanzt und zum Trocknen des Tees benötigt), später rechts und links Kaffeesträucher. Es war sehr heiß, so dass wir froh waren, nach einer guten Stunde wieder am Auto zu sein.
Zu unserem Übernachtungsplatz, dem "Mulanje Golf Club" in Mulanje waren es dann noch 50 km. Ziemlich erschöpft ließen wir den Tag mit Wein und ohne Essen (waren noch so satt vom Mittag) mit Christine und Werner ausklingen.
05.10.2023
Das Ausreisen aus Mosambik ging wie erwartet recht schnell. Den Ausreisestempel im Pass gab es innerhalb einer Minute. Das Abstempeln des Carnets für das Heim dauerte etwas länger. Der Zollbeamte war der Meinung, dass es für Mosambik kein Carnet braucht, daher dürfe er das auch nicht abstempeln. Den Hinweis, seine Kollegen hätten doch aber die Einreise abgestempelt, beantwortete er ungerührt mit „nur weil die etwas falsch gemacht haben, muss er das ja nicht wiederholen“… nach etwas diskutieren hat er es dann aber doch abgestempelt.
Für die Einreise nach Malawi hatten wir uns auf Empfehlung einen Helfer genommen. Gestern nahmen wir über WhatsApp mit ihm Kontakt auf. Er bereitete für uns die Auto-Versicherung vor, führte uns in die richtigen Büroräume und kümmerte sich um das Zolldokument und die Straßennutzungsgebühr. Außerdem hat er uns Bargeld in malawische Kwacha umgetauscht. Der Bargeldswechsel ist recht attraktiv, da bekommt man 40% mehr Geld, als wenn man das Geld aus dem Automaten zieht.
Erst hatten wir ja Bedenken, solch einen Helfer zu nehmen, aber die Empfehlungen haben sich echt bestätigt. So war es für uns ein sehr entspannter Grenzübergang, bei dem wir auch noch „Geld verdient haben“. Es hat aber trotzdem fast eine Stunde gedauert.
Die Landschaft nach der Grenze war sehr hügelig und es waren sehr viele LKW unterwegs, die die Hügel nur im Schneckentempo hinauf kamen. Das Überholen ist mühsam, die Straße hatte viele Kurven und es war reichlich Gegenverkehr. In den Ortschaften, die eigentlich fast die ganze Zeit entlang der Strecke waren, sind gefühlt alle Menschen des Dorfes unterwegs. Sei es zu Fuß, mit dem Fahrrad oder mit Motorrädern. Mit dem Fahrrad werden zum Beispiel Kohlesäcke, 3 Meter lange Schilfrohre oder Plastikkanister transportiert. (D.h., die überholt man auch nicht mal einfach so). Auf den Motorrädern sitzen bis zu 3 Personen plus Gepäck, oder es werden durchaus auch mal geschätzte 20 lebende Hühner, kopfüber an einer Stange hängend, transportiert.
Malawi hat über 20 Millionen Einwohner die auf etwas mehr als 118.000 km2 leben und zählt damit zu den am dichtesten bevölkerten Ländern Afrikas. So viele Menschen haben wir in noch keinem der von uns bereisten afrikanischen Ländern gesehen. (in Namibia leben 3 Menschen auf einem qkm, in Simbabwe 40, in Malawi 220)
Unser erstes Ziel war Blantyre.
Der Ort Blantyre wurde 1876 gegründet und erhielt den Namen von der schottischen Stadt Blantyre, in der einst der Afrikaforscher und Missionar David Livingsstone geboren wurde. Blantyre ist ein großes Handelszentrum und es leben hier etwa eine Million Menschen. Somit stockt der Verkehr immer wieder. Und das, obwohl im Augenblick in Malawi kein Benzin erhältlich ist. Deswegen gibt es vor den Tankstellen riesige Autoschlangen. Die Autos stehen hier und warten, bis es irgendwann mal wieder Benzin gibt. Dabei blockieren sie dann schon mal eine Fahrspur, denn in so einer Schlange stehen schon mal 50 Autos.
Diesel zu erhalten ist zum Glück in diesem Jahr möglich, wenn auch nicht an jeder Tankstelle.
In einem Shoppingcenter in Blantyre konnten wir SIM-Karten von zwei verschiedenen Anbietern erwerben, das hat hier in Summe nicht mal eine Stunden gedauert.
Anschließend wuselten wir uns aus Blantyre in südlicher Richtung hinaus bis zum "The Thyolo House", wo wir mit Christine und Werner verabredet waren. Das letzte Mal sahen wir die beiden Anfang Januar in Südafrika. Der Abend ging viel zu schnell vorüber, wir hatten soviel zu erzählen, aber morgen verbringen wir den Tag noch miteinander.
Vor Malawi waren wir in Mosambik.