Namibia, April 2023

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


 

Vorher waren wir im Süden Namibias. Den Beitrag findet Ihr hier

 

 

01.04.2023

 

Als wir heute morgen beim Frühstücken waren, kam Joe vorbei. Er bietet geführte Touren zu den Epupa Wasserfällen und in ein Himba-Dorf an. Das Angebot nahmen wir gerne an und vereinbarten für den Nachmittag die Wasserfälle zu Fuß zu besichtigen und morgen früh dann zu den Himbas zu fahren. Also bleiben wir noch eine Nacht unter den Palmen. 

Tagsüber hatten wir Zeit die Echsen am Platz zu beobachten, am späten Nachmittag ging es dann durch das Dorf Epupa zu den gleichnamigen Wasserfällen. Auf der Fläche, von der wir die Wasserfälle sehen konnten, stand vor einer Woche noch das Wasser durch die Regenfälle zuvor. Die Wasserfälle des Flusses Kunene zwängen sich durch ein Labyrinth von Felsschluchten. Aktuell dann aber doch deutlich weniger Wasser als wir erwartet hatten. 

Auf den Felsen um die Wasserfälle wachsen Baobabs, die alle grüne Blätter haben und auch schon kleine Früchte tragen. Wir sind dann einen schmalen Trampelpfad einen Hügel hinauf gegangen und hatten einen Blick in die Schlucht und auf die umliegenden Berge. 

Auf dem Weg zurück zum Camp haben wir im „Supermarkt“ für den Besuch der Himba eingekauft (morgen ist Sonntag, da ist der Shop geschlossen). Es wird erwartet, dass man den Himba Lebensmittel als Geschenk überreicht. Der Laden ist ein kleines Gebäude, die Waren drinnen durch Gitter geschützt. Wir kauften also Maismehl, Zucker, Salz und Speiseöl.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 

02.04.2023

 

Früh um 8.30 Uhr stieg Joe bei uns ins Heim und wir fuhren dann in ein Himbadorf. Hier haben wir dann gelernt, dass die Himbas keine Eier essen, sondern nur das Fleisch der Hühner. Tagsüber dürfen diese überall herumlaufen, abends werden sie zum Schutz vor Schlangen dann in kleine Hütten eingesperrt.

Wir erlebten dann die Trennung der Ziegen von dem Nachwuchs, man merkte, dass das jeden Tag passiert. Das ganze war sehr entspannt für alle Beteiligten. Die Trennung wird gemacht, da die Ziegen abends gemolken werden, die Milch wird für den Maisbrei und zum Trinken benötigt. Wenn der Nachwuchs mit den Müttern zum Grasen geht, trinkt der die Milch weg.

Dann ging es in die Haupthütte. Hier werden die Kleidungsstücke der Frauen aufbewahrt und die Erstfrau saß mit ihren Zwillingen in der Hütte und zeigte uns, wie sie ihre Kleidung und Haare durch Räuchern von Gräsern parfümiert, denn die Kleidung aus Fell und die spezielle Haartracht können nicht mit Wasser gewaschen werden. Nach einigen weiteren Informationen über ihre Lebensweise überreichten wir zum Abschluss die Lebensmittel und setzten Joe wieder in Epupa ab. 

Es war gerade mal 10 Uhr und so beschlossen wir, weiter zu fahren. Wir wollten die Strecke von Epupa nach Ruacana fahren, die Piste führt entlang des Flusses Kunene. Da es in der letzten Zeit viel geregnet hat, fragten wir die Campingplatzbetreiberin und Joe, ob es möglich sei, diese Strecke zu fahren. Beide meinten, dass wir es nicht versuchen sollten.

Als wir am Ortsausgang waren, beschlossen wir, uns die Strecke mal anzusehen und wenn es Schwierigkeiten mit den vielen Flussdurchquerungen gibt, kann man ja immer noch umdrehen. 

Die Landschaft war einfach großartig. Palmen wuchsen überall in Wassernähe, die Bäume waren schön grün, gelbe Blümchen säumten den Weg. Wir mussten immer wieder Flussbetten durchqueren, war manchmal sehr steil aber überwiegend trocken. Einmal mussten wir auch etwas Sand wegschaufeln. Die Piste war insgesamt gut zu befahren. An einer Stelle hat ein Fluss die Straße unpassierbar gemacht, die steile Abbruchstelle wären wir nicht runter gekommen. Das Problem hatten aber schon andere vor uns, es gab eine „Umleitung“. Wir mussten steil zum Kraal hinauf und noch steiler wieder hinunter, dann hatten wir die Piste wieder erreicht. Dabei haben wir uns unseren Heckunterfahrschutz etwas verbeult, die Kante hier war immer noch arg hoch.-)

Danach kamen wir an einen Fluss mit längerer Durchfahrt. Wir sahen kurz vor dem anderen Ufer einen PKW im Wasser stehen. Er hatte sich festgefahren. Die Einwohner der umliegenden Hütten hatten sich schon zahlreich eingefunden, endlich passierte mal etwas. Nur helfen konnten sie nicht wirklich. Da ging es uns mit dem Heim natürlich besser. Wir haben das entsprechende Equipment dabei, also los. Nachdem wir die etwas trickreiche Abfahrt in das feuchte Flussbett geschafft hatten (sehr dicker Ast hing recht tief), versuchten wir durch Rückwärtsfahren den PKW herauszuziehen. Dabei drehten unsere Räder dann aber durch, wir gruben uns selbst ein. Also haben wir den Versuch abgebrochen und fuhren wir auf das andere Ufer. So konnten wir das Auto dann problemlos frei bekommen. 

Anschließend ging es noch bis zur Mavinga Lodge Campsite und als wir eincheckten, kamen auch die „Geretteten“ und blieben ebenfalls für die Nacht. Sie luden uns ein, mit kaltem Getränk und nettem Gespräch verbrachten wir gemeinsam den Abend.

 


04.04.2023

 

Gestern blieben wir auf der Campsite, die Ruhe am Fluss war einfach herrlich. Morgens schwamm ein ziemlich grosses Krokodil vorbei, tagsüber gab es den einen oder anderen Grenzübertritt von Namibia nach Angola (oder umgekehrt) ganz ohne Formalitäten, einfach per Boot rüber und fertig.

Heute Morgen gab es nochmal ein Frühstück am Kunene mit Blick nach Angola. Heute Abend aßen wir in Tsumeb. Dazwischen liegen 480 km, davon nur 20 km auf geschotterter Piste. Der Rest der Strecke war geteert. 

Die Landschaft zu Beginn war nochmal besonders flach (auf 1.100 Höhenmetern), mit einzelnen Palmen und Senken mit Wasser, viele Kühe und noch viel mehr Ziegen. Die Tiere liefen auch direkt neben der Straße und überquerten sie auch oft. Irgendwann wurde die Besiedlung dichter, mehrere Städte reihten sich übergangslos aneinander. Da sind wir dann seit langem mal wieder in einer langen Kolonne von Autos „mitgeschwommen“. Schließlich kamen wir auf die B1 und erreichten den Ort Tsumeb. Dort bleiben wir im Kupferquelle Resort für zwei Nächte. 

 


05.04.2023

 

Heute haben wir den Tag genutzt, um unsere Lebensmittel zu ergänzen. Aber das Highlight war die Autowäsche. Die  3 Jungs vom "Car wash" freuten sich riesig und reinigten das Heim von Hand und mit Hochdruckreiniger. War ja schließlich auch ziemlich dreckig. Wir saßen derweil im dazugehörigen Café mit lecker Kaffee. Das ist eine tolle Geschäftsidee, Autowaschen und Café miteinander zu kombinieren. Was uns ziemlich erstaunte, war der Preis für die Wäsche. Für nicht einmal 3 € haben 3 Männer eine gute Stunde gearbeitet. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


06.04.2023

 

Von Tsumeb ging es heute über Grootfontein zum Hoba Meteorit. Er ist der größte der Welt und liegt noch immer an seiner ursprünglichen Stelle, denn er wiegt geschätzte 50-60 Tonnen. Einen Krater des Einschlags gibt es nicht. Der Meteorit soll sehr flach auf die Erde aufgekommen sein, und ist dann, wie ein Stein, der über das Wasser hüpft, mehrfach aufgeschlagen, bis er dann hier liegen geblieben ist. Gefunden hat ihn erst ein Farmer im Jahre 1920, als er mit seinem Pflug daran hängen blieb. Dieser Metallblock traf vor 80.000 Jahren auf die Erde, misst etwa 3x3 Meter und besteht zu 82,4% aus Eisen. Dort, wo versucht wurde, etwas abzukratzen, glänzt er silbern. Im Jahr 1955 wurde er unter Denkmalschutz gestellt um das zu unterbinden. Aber 2019 versuchten Diebe, etwas von diesem Meteorit abzubohren. Was aber misslang. 

Wenn man in der Mitte des Meteoriten steht und etwas sagt, gibt es ein Echo, das man interessanterweise nur selbst hört. Die anderen, die um den Meteoriten stehen, hören nur die normale Stimme. Wir waren sehr beeindruckt von diesem „Gruß aus dem All“.

Wieder zurück auf der B8 ging es in Richtung Otavi. Dort übernachten wir auf einem Weingut. Morgen haben wir eine Weinprobe gebucht, bleiben also 2 Nächte. 

 


07. und. 08.04.2023

 

Die Weinprobe vom "Otavi Vineyards" fand am späten Nachmittag statt. Von der Terrasse hatten wir einen Blick ins Tal. Das Weingut ist etwa 4 Hektar groß und sie haben verschiedenste Rebsorten. Sie produzieren etwa 8000 Flaschen Wein, jeweils einen weißen, Rosé und trockenen Rotwein. Daneben stellen sie einen süßen Dessertwein und einen Grappa her. Zur Verkostung der Weine wurde uns eine sehr leckere Wurst-Käse-Platte gereicht. Am Ende nahmen wir eine kleine Flasche Dessertwein für uns mit. 

Am 08.04. fuhren wir über die Orte Otavi und Tsumeb bis in die Nähe des östlichen Eingangstores zum Etosha Nationalpark. Denn dort wollen wir morgen hin.

 


09.04.2023

 

Heute ist Ostersonntag und wir wollten eigentlich ein Frühstück von der Gästefarm genießen. Es sollte ab 6.30 Uhr Frühstück geben, als wir kurz nach 7 Uhr  eintrafen, waren man gerade damit beschäftigt, die Tische einzudecken. Frühstück sollte es dann gegen 8 Uhr geben. Da sind wir dann ohne abgereist. Dafür waren wir dann schon vor 8:00 im Etosha. Erst ging es um die "Fischer Pfanne", da sahen wir schon jede Menge Zebras und Gnus, eine Tüpfel-Hyäne lief direkt vor uns über die Strasse. 

Dann parkten wir für unser Frühstück direkt neben den grasenden Zebra und guckten diesen bei ihrem Frühstück zu. 

Auf der Fahrt zum Wasserloch "Tsumcor" lief uns ein Elefant über den Weg. Die Elefanten des Etosha sind nochmal 30 cm höher als ihre Artgenossen in Südafrika. 

Das Wasserloch war bei unserer Ankunft ohne Tiere. Aber kaum 5 Minuten später sahen wir die ersten Giraffen. Wir standen dann fast 2 Stunden dort und sahen insgesamt 12 Giraffen. Sie hielten erst Abstand, aber über die Zeit wurden wir wohl als Teil der Landschaft akzeptiert, dann sind sie auch zum Wasser gekommen. Es sieht ja immer wieder klasse aus, wenn sie die Vorderbeine spreizen und einknicken, damit sie trinken können. 

An einem weiteren kleinen Wasserloch kämpften zwei Springböcke miteinander, ansonsten war es sehr ruhig dort.

Anschließend ging die Fahrt durch die grüne Savannenlandschaft zum Camp. Der Park so grün sieht wirklich klasse aus. Aber die Tiere sind so auch schwerer zu finden. Müssen wir im Zweifel später im Jahr nochmal wiederkommen.-).

Den Abend verbrachten wir im Camp Namutomi mit Claudia und Norbert. Die beiden haben uns ja eine Dieselpumpe mit nach Namibia gebracht und wollen die nächste Zeit einige Länder bereisen, die wir auch noch auf unserer Liste haben. Da gab es viel zu erzählen, wie immer verging die Zeit viel zu schnell.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


10.04.2023

 

Die Camps sind mit Zäunen umgeben und das Tor wird um 7 Uhr geöffnet. Und so starteten wir zu dieser Zeit zu unserer zweiten Pirschfahrt im Etosha. 

Am ersten Wasserloch, dicht bei Namutoni, hatten wir kein Glück mit Tieren. Dicke schwarze Wolken mit Regen über uns, aber die aufgehende Sonne zauberte einen Regenbogen an den Himmel. 

Auf der Weiterfahrt sahen wir schon einige Gnus und Zebras auf den Flächen grasen. Dann waren wir am Wasserloch "Kalkheuwel". Es war Zeit für ein Frühstück. Dort war zu Beginn nix los, dann kam eine Zebraherde. Von der anderen Seite kam die 2., noch größere Herde, und diese Zebras drängelten sich um das Wasserloch. Schließlich schritt noch ein Kudu heran, ganz gemächlich und trank dann auch sehr lange.

Unglaubliche Mengen an Zebras haben wir heute gesehen, bestimmt über 1.000 Tiere, auch noch einige Jungtiere dabei. Die sind natürlich ganz besonders niedlich anzuschauen. Einige Gnuherden, Springböcke, einen Elefanten und mehrere Giraffen waren im grünen Buschland unterwegs. Einen bunten Bienenfresser haben wir entdeckt.

An einer Stelle führt eine 3 km lange Stichstraße auf die Salzpfanne hinaus. Am Endpunkt darf man sogar aussteigen und hat einen Blick auf die endlos erscheinende Etosha Pfanne.

Im Halali Camp haben wir übernachtet. Ein Highlight ist hier das Wasserloch, das am Abend beleuchtet ist. Man sitzt erhöht und kann so das Wasserloch wunderbar überblicken. Wir hatten Glück, saßen in der ersten Reihe auf einer Bank (alternativ gibt es viele Felsen zum Sitzen) und wie bei einem Theaterstück traten verschiedene Akteure nacheinander oder zusammen auf. Es begann mit einem Spitzmaulnashorn, das ausgiebig trank. Dann kam ein zweites. Das erste trat ab. Danach kamen Hyänen und wieder ein anderes Nashorn. So ging das immer weiter, die Hyänen stritten sich, die Nashörner guckten zu. Dann hat ein kleineres Nashorn des öfteren mal die Hyänen gejagt. Es gab die ganze Zeit über immer wieder Aktionen und wurde nie langweilig. Am Ende hatten wir 5 verschiedene Spitzmaulnashörner gesehen, unsere ersten in gut 11 Monaten Afrika. Ein echt interessanter Abend.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


11.04.2023

 

Unser dritter Tag im Etosha. Gleich nach unserer Abfahrt sahen wir zwei Spitzmaulnashörner. Gestern Abend haben wir unsere ersten am beleuchteten Wasserloch gesehen. Und nun heute auch bei Tageslicht.

Das Wasserloch Rietfontein war unser erster Stopp und unser Frühstücksplatz. Beim Aufschneiden von Obst mal aus dem hinteren Fenster geguckt, da lagen doch zwei Löwen faul herum. Damit hatten wir nicht gerechnet. Nach kurzer Zeit versteckten sich beide im höheren Gras, schauten nur ab und an mal drüber. Die Zebras und Springböcke waren sehr vorsichtig, irgendwie ahnten sie wohl, dass da ein nicht so freundlicher Geselle lag. Aber die Löwen wollten nur ausruhen. Nachdem ihnen zu heiß in der prallen Sonne wurde, verzogen sie sich in den Schatten unter einen Baum. Wenn man nicht weiß, dass da Löwen liegen, bemerkt man sie nicht. 

Beim zweiten Wasserloch, an dem wir auch wieder 2 Stunden verbrachten, kamen nacheinander verschiedene Tiere, wie Springböcke, Oryxe, Zebras. Aber interessant war, dass eine Hyäne direkt ins Wasser ging und dort für über 30 Minuten verweilte. Die Enten schwammen direkt an ihr vorbei, Springböcke tranken am Ufer.  Irgendwann hatte die Hyäne genug und ging von dannen. 

Später auf unserer Route kam ein Elefant gerade vom Wasserloch, er glänzte noch nass in der Sonne, aber sein Bad haben wir verpasst.

Unser letztes Nachtquartier im Etosha Nationalpark ist das Camp Okaukuejo. 

Auch hier gibt es ein bei Nacht beleuchtetes Wasserloch, jedoch von den Sitzplätzen weiter entfernt. Eine Giraffe, zwei Elefanten und ein Nashorn haben jeweils für kurze Zeit dort getrunken. Im Gegensatz zu gestern Abend eher langweilig. 

In den drei Tagen im Etosha haben wir über tausend Zebras, riesige Herden Gnus und Springböcke, zahlreiche Giraffen, die seltenen Spitzmaulnashörner aber nur 5 Elefanten gesehen. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


12.04.2023

Heute war ein Fahrtag: Wir haben den Etosha über das Anderson's Gate verlassen, sind über Outjo, Otjiwarongo nach Tsumeb gefahren. Dort haben wir in dem Kupferquelle Resort unsere Wäsche mal selbst gewaschen. Die Damen der gegenüberliegenden Wäscherei waren nicht motiviert, dies für uns zu tun. Es wäre zu teuer, sie müssten jedes Wäscheteil einzeln berechnen. Nun ja.......

Morgen bleiben wir auch noch hier stehen, bevor wir noch weiter in Richtung Caprivistreifen fahren. Wie wollen mal suchen, warum die Schalter für die Differentialsperren wieder dauerhaft blinken (und damit keine Differentialsperren eingelegt werden können)

 


13.04.2023

 

Die Ursache für die Probleme mit der Differentialsperre haben wir gefunden, ein Kabel von der hinteren Längssperre ist unterbrochen, irgendwo auf dem Weg von hinten bis unter den Fahrersitz. Muss mal ein neues Kabel eingezogen werden, da wir keine beschädigte Stelle gefunden haben. Wir fahren erst einmal so weiter, die Sperren brauchen wir die nächsten Tage nicht. 

Nachdem das geklärt war sind wir dann noch einmal in die Stadt zum einkaufen, die nächsten Tage werden wir Selbstversorger sein und dann ging es nochmal schnell zu den Jungs der Autowäsche. Das hat uns ja letzte Woche echt begeistert, und nach dem Etosha sah dass Heim schon wieder ziemlich schmutzig aus. Von daher lecker Kaffee für uns und eine Wäsche für das Heim.

Später konnten wir dann noch die Enten beobachten, wie sie im 50 Meter Becken Ihre Bahnen gezogen haben. Schon was anderes als Zebras und Gnus.-)

 

 

 

 

 

 

 

 


14.04.2023

 

Die nächsten Tage wollen wir mal am Fluss Kavango ausspannen. Daher ging es heute recht früh los, um 7:00 haben wir den Campingplatz verlassen, und dann ging es 500 KM in nördlicher Richtung über fast durchgängig gute Teerstrassen.

Nachmittags sind wir dann an unserem Ziel, an der Mobola Island Lodge angekommen. Hier stehen wir direkt am Fluss und werden die nächsten Tage einfach mal die Ruhe hier geniessen. Abends ging es dann zum Sonnenuntergang über eine Hängebrücke zur Bar auf einer Insel im Fluss. Da guckten wir dann wieder rüber auf das angolanische Flussufer. Es tauchten auch mal sehr kurz zwei Hippos auf, aber die waren dann schnell wieder weg. 

 

 

 


15.04.2023 - 17.04.2023

 

Wir befinden uns in der Region Kavango-Ost, die nach der hier lebenden Volksgruppe der Kavango benannt ist. Die Regionshauptstadt ist Rundu, durch die wir auf dem Weg hierher gefahren sind, die aber touristisch nichts zu bieten hat. 

Der Fluss, an dem wir jetzt stehen, entspringt als Cubango in Angola, wird im Mittellauf meist Kavango (ursprünglich Okavango) genannt und bildet für 400 km die Grenze zwischen Angola und Namibia. Er ist, je nach Wasserstand 1600-1800 km lang und endet im abflusslosen Okavangodelta in Botswana. Das haben wir uns ja letztes Jahr vom Flugzeug aus angesehen. Es ist immer wieder spannend, auf verschiedene Punkte eines Flusslaufes zu treffen.

Wir verbringen nun sehr geruhsame Tage am Grenzfluss, dessen Wasserstand zur Zeit 30 cm höher als in der Trockenzeit ist. Eines Abends waren Schüsse zu hören, da kam dann Alexander, der Campbesitzer, und hat uns erklärt, dass wir uns keine Sorgen machen müssen. In der Nähe sei ein Hippo, der den Menschen regelmässig zu nahe kommt und sie vertreiben es durch Schüsse in die Luft.

Also, Schüsse kein Problem, aber auf Hippos aufpassen!!

 


18.04.-20.04.2023

 

Heute haben wir eine wahnsinnig weite Anreise von 4 (vier!) Kilometern gehabt. Dann sind wir bei der Riverdance Lodge angekommen. Wir haben die Nr. 1 von insgesamt 4 Stellplätzen, sitzen im Schatten der Bäume und gucken diesmal von oben auf den Fluss Kavango. In der Dämmerung hören wir Hippos, gesehen haben wir keine. Es ist doch noch ein bisschen mehr Urlaubsgefühl als beim letzten Campingplatz, zumal wir hier uns auch verpflegen lassen können. So gehen wir morgens zum Frühstücksbüffet und abends dann zum 3-Gänge Menü auf die Terrasse des Restaurants. Natürlich auch mit Blick auf den Kavango. Allerdings wird es jetzt schon gegen 18.30 Uhr dunkel, dann kommt die stimmungsvolle Beleuchtung zur Geltung. 

Wir genießen diese ruhigen Tage, bevor es wegen des Termin in der Werkstatt am 24.04. zurück nach Windhoek geht. Das sind 900 km, die wir uns in mehrere Tagesetappen einteilen werden.

 


21.04.2023

 

Der erste Teil der Strecke bis Windhoek führte uns über Rundu. Unser 90-Tage Visum läuft 4 Tage nach unserem Abflug ab. Die "Uhr" wird zwar angehalten, aber man erhält nur einmal 90 Tage im Kalenderjahr. Eine Verlängerung soll aber möglich sein. In Rundu haben wir im Ministerium für Familienangelegenheiten vergeblich versucht, unser Visum verlängern zu lassen. Das wäre doch bei erneuter Einreise im Juli kein Problem erklärte uns die Dame am Schalter für Einwanderung. Wir waren nicht zufrieden mit dieser Aussage und wollen es in Windhoek nochmal probieren. 

Dann setzen wir unsere Fahrt auf bekannter Straße B1 weiter bis zu "Roy's Camp" fort, insgesamt waren es dann etwa 300 km.

 


22.04.2023

 

Heute waren es auch wieder etwa 300 km, davon aber 100 km mit rüttelnder Wellblechpiste. Aber wir wollten nicht wieder die B 1 benutzen. So ging es dann von Grootfontein auf geteerter Straße C22 zur Ansiedlung "Coblenz" und dann auf die Piste C42 nach Okakarara. Ab da dann wieder geteert bis zur Otjiwa Safari Lodge Campsite, 35 km südlich von Otjiwarongo gelegen. Wir stehen an einem Flussufer, sogar noch mit etwas Wasser. Eine Familie Nyalas (er mit gelben Beinen, die Weibchen in braun mit weißen Streifen) kam zum Grasen entlang der Stellplätze. Der sehr scheue Wasserbock mit seinem flauschigen Fell traute sich nicht an das Wasser im Fluss. Der Rotbauchwürger kam ganz nah bei uns vorbei, ebenso der Rotschnabelfrankolin. Viel Vogelgezwitscher um uns herum (meist unsichtbar in den begrünten Büschen), aber wieder mal, wie die ganze letzte Woche, kein Internet auf der Campsite. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


 23.04.2023

Heute sind wir nur noch den kleinen Rest von 220 km bis nach Elisenheim, einem Vorort von Windhoek gefahren. Die grauen Wolken waren verschwunden, der blaue Himmel zierte sich ab Mittag mit schönen weißen Wolken. Sehr malerisch. Wir befinden uns jetzt wieder auf 1.600 Höhenmetern, die Gegend um Windhoek ist bergig. So langsam müssen wir unsere Vorräte aufbrauchen, deshalb gab es heute Nudeln mit Thunfisch-Paprika-Tomatensoße und geriebenen Parmesan. Dazu eine Flasche Rotwein, uns geht's wirklich gut. 

 

 

 

 


24.04.2023 und 25.04.2023

 

In der Nacht zum 24. begann der Regen und immer wieder Gewitter, das ging so bis in den frühen Nachmittag, die Tageshöchsttemperatur war 20 Grad. 

Machte uns nicht aus, denn morgens sind wir früh um 7 Uhr die 12 km bis zur Mercedes-Werkstatt gefahren und haben den ganzen Tag (bis 16.45 Uhr) dort verbracht.

Einiges haben sie erledigen können, die neue Dieselpumpe wird am 25. eingebaut, ebenso das Kabel für die Sperre.

Also sind wir noch einen zweiten Tag in der Werkstatt. Den sehr dreckigen Dieseltank haben sie vor dem Ausbau erstmal noch von unten mit dem Hochdruckreiniger gesäubert. Nachdem er dann ausgebaut war, haben wir die obere, ebenso schmuddelige Oberfläche gesehen. Ab zum Waschen, hinterher hatte er seine silberne Farbe wieder. Im Unterfahrschutz, der als Schutz unter dem Dieseltank angebaut und in Fahrtrichtung offen ist, lagerten an die 2 kg Sand und kleinere Steine. Auch das wurde entfernt. Nun sind wir "erleichtert ".

Das fehlerhafte Kabel zur Sperre wird repariert und nicht neu verlegt.

Wieder waren wir bis kurz vor 17 Uhr in der Werkstatt zu Gast. Eigentlich wollten wir zwischendurch zum Verlängern unseres Visums, aber es war doch besser, als Ansprechpartner vor Ort zu sein. 

 


26.04.2023

 

Ein Tag ohne Werkstatt, nun ja fast. Zuerst haben wir unseren einen Reifen, der immer ein wenig Luft verliert, überprüfen lassen. Der Reifen hat keine Schäden, das Ventil wurde erneuert und der Reifen neu montiert (und dabei die Felge nochmal am Rand gereinigt), wir müssen beobachten. 

Danach sind wir wegen des Visums erfolglos bei dem Ministerium gewesen. Man kann die Verlängerung beantragen, dauert aktuell 4-6 Wochen und man muss dazu den Pass abgeben. Dazu kam dann noch die Auskunft, dass die Verlängerung verfällt, sowie man das Land verlässt. Das taugt so für uns nicht. Wir sind also unverrichteter Dinge wieder abgezogen und hoffen nun, dass wir bei erneuter Einreise einen uns wohlwollenden namibischen Menschen erwischen, der uns weitere Tage Visum gibt. 

Danach ging es zur Bank, denn bei einer Überweisung nach Namibia vor 4 Wochen haben wir bei der Empfängerkontonummer eine Ziffer vergessen. Das Geld kam weder beim Empfänger an, noch zu uns zurück. Nun haben wir eine Reklamation gestartet. Die Bankleute waren sehr hilfsbereit, nach 2 Stunden Warten haben sie unsere E-Mail Adresse notiert. Der Vorgang wird von einer zentralen Stelle geprüft, das dauert 48 Stunden. Wir sollen in 2 Tagen Nachricht erhalten, wo das Geld geblieben ist. 

Nun war es schon kurz vor 16 Uhr und so fuhren wir erst in das Restaurant mit dem leckeren Sushi und dann zum Camp Elisenheim zurück. Tagesausklang mit Gin. 

 


27.04.2023

 

Wir bleiben bis zu unserem Abflug am Montag in Windhoek. Heute waren wir noch einmal bei Mercedes in der Werkstatt. Beim Nachziehen der Schraube des vorderen rechten Dachträgerhalters haben es die Herren in der Werkstatt zu gut gemeint. Hier gilt leider auch „nach fest kommt ab“. Die Schraube vorne ist bombenfest, aber der Träger ist dadurch vorne nach unten gezogen worden, die Spannung hat die hintere Befestigung nicht ausgehalten. Die Halteschiene ist auf der rechten Seite von der Kabine abgerissen. Das bekommt man unterwegs nicht wirklich perfekt gelöst. Daher soll jetzt erst einmal die Leiste, so leicht verbogen wie sie ist, wieder angeklebt werden. Wir müssen dann unterwegs immer mal gucken, ob das hält.

Auf dem Weg zur Werkstatt haben wir voll getankt. Der Test, ob der Tank jetzt dicht ist stand ja noch aus. Wir haben gelernt, er ist noch nicht dicht.

Nach der erneuten Demontage des Tanks wurde ein Haarriss an einem der Befestigungspunkte gefunden. Wir hatten aber Glück, es gibt in der Nähe eine Werkstatt, die Aluminium schweisst. Da wurde der Bereich nachgearbeitet. Jetzt sollte wieder alles dicht sein.

Wo die vielen Wellblechpisten überall Ihre Spuren hinterlassen …

 


28.-01.05.2023

 

Dies ist unser letzter Beitrag vom 1. Teil unserer Afrikareise. Weiter geht es dann Ende Juli 2023, dann kehren wir wieder nach Namibia zurück.

Der Tank ist jetzt dicht, der überprüfte Reifen hält die Luft: Das ist nach diesen ganzen Turbulenzen sehr beruhigend.

Die Tage bis zum Abflug verbringen wir mit Arbeiten rund ums Heim, das wir ja hier unterstellen, verbrauchen die restlichen Lebensmittel und überlegen, welche Kleidung wir wieder mit zurücknehmen (manches haben wir das ganze vergangene Jahr nicht angezogen). Aber das Sitzen in der Sonne (die nun nach ein paar durchwachsenen Tagen mit Regen nun auch wieder durchgehend scheint) oder eben am Abend mit Sternen und Halbmond genießen wir sehr.  Nebenbei haben wir dann noch den letzten Gin vernichtet.

Wir freuen uns auf ein Wiedersehen mit euch, macht es gut, bleibt gesund.

Bis bald

Martina und Uli