Unsere Route
Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Tourdarstellung: MapOut
Weiter geht unsere Reise hier, im Simbabwe-Blog
13.10.2022
Gestern sind wir nicht weitergefahren, sondern haben einen entspannten Tag am Pool gehabt und unsere Route für Simbabwe grob geplant. Nebenbei wurden dann endlich mal die Dachfenster und die Solarzellen vom Schmutz der letzten 5 Monate befreit.
Tiere gab es tagsüber keine, das Hippo kam doch erst wieder in der Dunkelheit, hat aber um uns einen großen Bogen gemacht.
Der Sambesi, an dem wir hier gesessen haben, ist mit 2700 km Länge der größte Fluss im südlichen Afrika. Er entspringt im äußersten Nordwesten Sambias, fließt dann durch Angola, kehrt nach Sambia zurück. Später rauscht er über die Abbruchkante bei den Viktoriafällen, mündet schließlich im Karibasee, fließt dann in seinem natürlichen Flussbett weiter, erreicht dann Mosambik, wird zum Cahora-Bassa-See gestaut und irgendwann gelangt er in den Indischen Ozean.
Wir haben den Blick auf den Sambesi heute gegen den Blick auf den Karibasee eingetauscht, wir fahren also Stromaufwärts. Der Karibasee ist 10-mal größer als der Bodensee und bereits im Jahre 1912 war erstmals die Idee aufgetaucht, den Sambesi mit seinen starken jahreszeitlichen Schwankungen zu stauen, damit das trockene Land bewässert werden kann. Erst 1955 wurde die Idee wieder aufgegriffen und im Jahr 1956 begann die italienische Firma Impresit mit dem Bau der Staumauer an der nur 100 Meter breiten Karibaschlucht. Durch den Damm wurde der Sambesi auf etwa 280 km Länge gestaut, dies hat 5 Jahre gedauert. Der Stausee hatte gravierende Folgen für das Volk der Tonga, die bislang in dem Tal lebten. Sie ernährten sich vom Fischfang und betrieben in den Überschwemmungsgebieten des Sambesi Landwirtschaft. Sie kamen gut zurecht. Nun wurden 57.000 Menschen in das karge Hinterland zwangsumgesiedelt. Die Jagd war ihnen verboten und ohne ausreichend Wasser war auch der Ackerbau nicht mehr möglich. Bis heute wird die infrastrukturelle Entwicklung der Region vernachlässigt und die Tonga haben keinen wirklichen Nutzen durch den Karibasee.
Heute haben wir also noch den Blick auf den Karibasee von der sambischen Seite aus, wir sind in Siavonga bei der Eagles Rest Lodge. Auf der Fahrt hierher haben wir reichlich Baobabs gesehen, mache hatten sogar schon Blätter.
Morgen wollen wir den Grenzübergang auf der Staumauer nehmen und nach Simbabwe wechseln. Wie immer wissen wir nicht, wie schnell und ob überhaupt Internetzugang möglich ist. Es könnte also etwas dauern, bis wir hier weiter berichten können.
11.10.2022
Die heutige Strecke war nur 133 km lang und führte uns zunächst zum Ort Chirundu, der direkt an der Grenze zu Simbabwe liegt. Die Fahrt war kurzweilig, es wurde bergig und wir sind von 1200 Höhenmeter auf knapp 400 Meter hinuntergefahren. So manch ein LKW hat die kurvige Strecke bergab nicht geschafft, einige umgestürzte Fahrzeuge lagen am Rand der Straße.
Wir bleiben noch in Sambia und bogen in Chirundu links ab und folgten dem Fluss Sambesi, den wir aber noch nicht sehen konnten. Erst wenige Kilometer später kamen wir bei unserem nächsten Übernachtungsplatz "Breezes River Lodge" direkt am Fluss an.
Nicht lange nach unserer Ankunft kam schon eine 10-köpfige Elefantenherde auf das Grundstück. Ein Teil ließ sich das Schilf am Ufer schmecken, die anderen machten Baumpflegearbeiten.
Am Nachmittag gab es eine Bootsfahrt auf dem Sambesi. Wir kamen mit dem kleinen Boot sehr dicht an die vielen Elefanten. Es waren auch die Hunde der Besitzer mit an Bord. Der Cocker wollte regelmässig ins Wasser springen. Er hat dann kurzerhand den Namen CrocSnack bekommen weil er ziemlich sicher als Snack für die Krokodile geendet hätte. Auch zwei Büffel standen im niedrigen Wasser im Schilfgürtel für ihr Abendessen. Kurz nach dem Sonnenuntergang kehrten wir wieder zurück.
Im Fluss wohnen viele Hippos und es ist bekannt, dass eines gerne tagsüber zum Fressen auf den grünen Rasen der Lodge kommt. Diesmal war es aber erst in der Dunkelheit da und graste nicht weit von uns entfernt. In der Nacht besuchte dann noch ein weiterer Elefant das Camp.
10.10.2022
Der Tag fing nicht so gut an: Das iPad von Uli konnte nicht mehr aufgeladen werden. Zum Glück gibt es in Lusaka einen "Apfel-Laden" und wir besitzen jetzt ein neues Gerät. Erschreckend dabei, die Preise für Apple Geräte sind in Zambia 40% höher als in Deutschland.
Wir konnten dann noch auf dem Parkplatz beim Geschäft die Daten übertragen. Das dauerte natürlich. Zwischendurch haben wir Hamburger von "RocoMamas" geholt, die waren wirklich bislang die geschmackvollsten. Unseren heutigen Plan, noch weiter in südliche Richtung bis zum Ort Kafue zu fahren, haben wir dann verworfen und übernachten 12 km von Lusaka entfernt beim Eureka-Camp.
Interessanterweise ist das Camp eingezäunt, zwei Giraffen haben wir schon beobachten können, wie sie kleine Äste vom Boden gefressen haben. Da waren dann die Hälse für die langen Beine doch noch zu kurz, so dass sich die Giraffen echt klein machen mussten, um an die Nahrung auf dem Boden zu kommen.
Danach kam dann noch eine Herde Zebras auf unsere Wiese und hat uns besucht.
09.10.2022
Nachdem wir heute früh schon unsere komplette Wäsche der letzten Wochen sauber zurückbekommen haben (sollte eigentlich bis morgen dauern) stand erst einmal wieder eine kleine Reparatur am Heim an. Die vordere rechte Kotflügelverbreiterung war nicht mehr richtig fest. Beim Abbauen haben wir festgestellt, das diese durch vier Schrauben gehalten wurde, aber der sichtbare Bereich am Kotflügel geklebt war. Der Kleber hatte die Verbindung zum Blech des Kotflügels aufgegeben. Wir haben jetzt mal mit (leider weißem) Dekasylkleber versucht das Problem zu lösen. Mal sehen, ob es hält. Wir befürchten halt, dass die vier Schrauben bei den Wegen ohne Kleberunterstützung hier nicht lange halten, und dann ist die Verkleidung weg…
Rund um die Campingwiese stehen viele Bäume, an deren Ästen die kunstvollen Hängenester der Webervögel hängen. Diese Nester werden vorwiegend von den leuchtend bunt gefärbten Männchen gebaut. Dies passiert vor der Balz und da man bei Weibchen nie sicher sein kann, dass es ihr gefällt, baut er meist mehrere zur Auswahl. Der Scharlachweber, erkennbar am roten Kopf, rücken und Brust baut sein Nest aus Stöckchen, hier ist es noch ein bisschen unfertig, aber es sieht schonmal mit den grünen Blättern des Baumes sehr kreativ aus. Der gelbe Brillenweber fängt erst mit dem Nestbau an, aber die trockenen Gräser sind schon kunstvoll um die dünnen Äste gewoben.
Abends haben wir dann dem orangenen Vollmond beim Aufgehen zugesehen.
Ach ja, und ein Pfau ist hier auch unterwegs.
08.10.2022
Unsere Fahrt ging weiter auf der "Great North Road" über die größeren Orte Kapiri Mposhi und Kabwe bis zur Fringilla Lodge Campsite. Ab Kapiri Mposhi nahm der Verkehr deutlich zu, denn jede Menge LKW's kommen aus dem "Copperbelt", Sambias nördliche "Kupfergürtel"-Region und damit Afrikas größtem Bergbaugebiet.
Durch die vielen schweren Fahrzeuge, Hitze und wahrscheinlich schlechte Bauweise bildet die Teerstraße tiefe Spurrillen aus. Nicht so angenehm beim Fahren.
Zwischendurch gibt es dann immer mal wieder eine Mautstation, wo wir etwas Straßennutzungsgebühr entrichten müssen. Wir wundern (ärgern?) uns jedes Mal, dass die Straßen eher schlecht als gut sind, es aber an jeder Mautstation super tolle Gebäude der Behörde für die Maut gibt. Vielleicht sollten sie das Geld einfach mal in die Ausbesserung der Straßen stecken??
Beim Durchfahren von Kabwe waren wir überrascht von den vielen neuen Geschäften und Einkaufszentren und den europäisch anmutenden Einfamilienhäusern.
Weiter südlich tauchten beiderseits der Straße große Farmen auf, riesige Beregnungsanlagen stehen auf den abgeernteten Feldern.
Kleine Dörfchen liegen an der Straße und viele Bewohner wollen ihr Obst und Gemüse verkaufen. Kilometerlang werden hier Berge von Wassermelonen, Butternusskürbissen und Zwiebeln angeboten. Einfach unglaublich.
Nun sind wir nur noch 50 km von Lusaka entfernt und bleiben für 2 Nächte auf der Campingwiese der Fringilla Lodge. Es ist eine große Farm mit eigener Fleischerei, die bekannt für ihre "Boerewors" ist, die in etwa unserer frischen Bratwurst entspricht.
Heute konnten wir auch noch unsere Wäsche abgeben, morgen gibt es sie frisch gewaschen zurück.
Im Restaurant haben wir einen Burger (mit Pommes und ein wenig Salatbeilage) gegessen, der war lecker. Aber die Zubereitung hat doch eine Stunde gedauert, obwohl wir die einzigen Gäste waren. Was dauert da so lange dran?
07.10.2022
Heute war ein langer Fahrtag. Morgens sind wir um 9.15 Uhr aufgebrochen und ohne Pause, mit mehrmaligem Fahrerwechsel von Mpika über Serenje bis 25 km nach Mkushi gefahren. Die Great North Road hatte immer wieder mal tiefe Schlaglöcher, weit in die Straßenmitte ausgefranste Seitenränder und ab und an mal Passagen, wo der Teer komplett entfernt wurde. Bei den Schlangenlinien, die man hier fährt könnte man schon meinen, dass die Fahrer betrunken sind.-)
Einen Teil der Strecke sind wir ja bereits vor 2 Wochen gefahren, aber erst nach dem Ort Serenje kann man von einer Straße sprechen.
Eigentlich wollten wir schon früher stoppen. Aber das erste Camp lag mitten im Wald, 10 km von der Hauptstraße entfernt. Niemand war da und der Untergrund sehr schräg. Den zweiten Platz, der im Ort Mkushi sein sollte, gibts gar nicht mehr. Also mussten wir nochmal 25 km weiter fahren.
Nach 400 km und insgesamt 8,5 Stunden Fahrzeit stehen wir nun beim "Forest Inn Camp". Als wir ankamen, waren die Zikaden am Lärmen, das hat sich zum Glück mit Einbruch der Dunkelheit gegeben.
06.10.2022
Nach einer sehr ruhigen Nacht haben wir uns dann heute morgen die Wasserfälle angesehen. Es heißt zwar offiziell Chishimba-Wasserfall, aber er besteht eigentlich aus drei aufeinanderfolgenden Wasserfällen. Der erste heißt "Mutumena Falls" und hat im Augenblick die größte fallende Wassermenge. Die fließt dann in den See, der aufgestaut und vorwiegend für die Stromerzeugung verwendet wird. Ein wenig Wasser geht dann in den Bereich der "Kaela Rapids", zur Zeit sind da die Schieferfelsen in allen Größen zu sehen, das Wasser plätschert dazwischen herum. Und als Dritter kommt dann der Chishimba, bei dem das Wasser immerhin tief hinab fällt. Das ganze Areal kann man gut zum Wandern nutze, die Pfade sind schön angelegt und die Aussichtspunkte gut ausgewiesen. Beeindruckt haben uns auch die großen Bäume und die riesigen Palmen, die an einen Regenwald erinnern.
Danach haben wir kurz im Ort Kasame gestoppt und dort den mit einem Pfropfen geflickten Reifen richtig reparieren lassen. Unser Kühlschrank war auch sehr leer und musste dringend aufgefüllt werden.
Danach ging es dann über die "Old Great North Route" (auch Straße M 1 genannt) in südlicher Richtung bis nach Mpika. Dort verbringen wir wieder die Nacht.
05.10.2022
Heute ging es die bekannte Strecke zurück nach Mporokoso und von da aus weiter, nun auf geteerter Straße, in Richtung Kasama bis zum Wasserfall Chishimba. Wir waren erstaunt, dass wir in einer Schlange aus Bussen vor dem Eingangstor standen. Der freundliche Mann am Tor erklärte uns, dass heute der "Tag des Lehrers" ist und die Lehrer aus allen umliegenden Schule hier heute beim Wasserfall zusammenkommen. Die Veranstaltung wird aber um 18 Uhr enden und dann kehrt Ruhe ein. Das passte uns ganz gut, denn wir wollen beim Wasserfall übernachten.
Jede Schule bringt ihren eigenen Grill und Speisen mit und alle haben Spaß, laute Musik aus mehreren Boxen sorgt für Partystimmung.
Wir machten erst eine Runde zu den verschiedenen Aussichtspunkten des Wasserfalls, leider wird das Wasser gestaut, so dass nur wenig über die steile Kante fällt. Ein bisschen enttäuschend, da hatten wir mehr erhofft. Dafür hatten wir unterwegs schon eine Reihe netter Gespräche mit einigen Lehrern.
Wieder zurück auf dem mittlerweile sehr vollem Parkplatz schnappten wir unsere Stühle und setzten uns in den Schatten. Der Platz war gut ausgesucht, wir konnten die Feiernden beobachten, grüßten alle Vorbeikommenden und wurden daraufhin von so vielen freundlichen Personen angesprochen, dass war echt nett. Ach ja, für einige Selfies mussten wir auch herhalten.-)
Nach den nötigen Aufräumungsarbeiten kehrte so gegen 19.30 Uhr Ruhe ein, nur die Zikaden lärmten wie immer.
29.09.-04.10.2022
Der See Tanganyika erstreckt sich in der Nord-Süd-Richtung über 670 km und hat eine Breite von durchschnittlich bis 50 km. Er liegt im westlichen Teil des Ostafrikanischen Grabens und ist der längste Süßwassersee und mit 1433 Metern Tiefe der zweittiefste See weltweit. Die Grenzen von vier Staaten (Demokratische Republik Kongo, Tansania, Sambia, Burundi) liegen im See, wobei Sambia die kürzeste Küste hat. In ihm schwimmen über 350 Fischarten, viele Angler versuchen ihr Glück und zahlreiche Buntbarscharten werden an Aquariumbesitzer exportiert. Noch was geschichtliches: Als erste Europäer haben im Jahre 1858 Richard Burton und John Speke auf der Suche nach der Quelle des Nils den riesigen Tanganyikasee entdeckt. Der Zufluss im Norden, den sie für den Nil hielten, war aber leider der Fluss Ruzizi.
Wir genießen die Brise, die vom See weht, es gibt mal mehr, mal weniger Wellengang. Und wir beobachten die Fischer, die tagsüber, stehend in ihren kleinen Einbäumen, auf dem Wasser sind. Aber die von der Fischerei lebende Bevölkerung ist hauptsächlich in der Nacht im großen Trupp unterwegs und kesseln die Fische ein. Sie fangen die nur 4-5 cm großen Kapentafische (eine Süßwasser-Sardinenart) mit ihren flachen Rahmennetzen, ausgelegt in etwa 20 Metern Tiefe. Zuerst haben wir die lange Lichterkette auf dem See für das gegenüberliegende Ufer gehalten, so hell sind die. Aber durch das Licht der starken Lampen werden die Fischschwärme angezogen und schließlich die Netze mit lautem Rufen der Fischer in die Boote geholt. Dies passiert jede Nacht so von 3-4 Uhr. Manchmal singt auch ein Fischer, dass ist dann schon ein bisschen nervig, so mitten in der Nacht.
Den Tag über haben wir immer wieder Besuch verschiedenster Vögel: Der Weißbrauenrötel mit seinem schönen dunkelorangenen Bauch, die Familie Braundrossling mit weißen pfeilartigen Strichen auf dem Unterkörper plus orangenen Augen, ein Paar Witwenstelzen wippen wie unsere Bachstelzen und die Kräuselhaubenperlhühner mit ihrem getupftem Federkleid. Dann ruft ein Flötenwürger immer sehr schön, ihn habe ich nur kurz gesehen (er hüpft immer so schnell von Ast zu Ast).
In der Lodge wird auch Abendessen angeboten, dass nehmen wir sehr gern in Anspruch, es ist wirklich lecker. Bislang hatten wir jeden Abend Fisch dabei, mal die kleinen Kapentafische frittiert mit einer würzigen Sweet-Chili-Mayo, mal in der Auflaufform mit würziger Tomatensoße und Käse überbacken. Als Nachtisch gibt es Kuchen mit Orangensaft getränkt oder auch Bananenkuchen.
Danach gehen wir am Strand zu unserem Heim zurück (200 Meter) und sitzen an unserem Lagerfeuer.
Diese eine Woche als Ruhepause mit Nichtstun haben wir sehr genossen, es war einfach sehr schön am See. Morgen reisen wir weiter.
28.09.2022
Tja, die Übernachtung auf dem Parkplatz war dann doch nur eine begrenzt gute Idee. Bis 01:00 in der Nacht sind Autos / Lkw angekommen oder abgefahren. Immer mit reichlich rangieren. Von daher war bis dahin an Schlaf nicht zu denken.
Wir sind dann trotzdem um 6:30 los, um zu unserem Ziel, der Ndole Bay Lodge am Tanganyikasee zu fahren. Die 170 KM sollten teilweise sehr unangenehm zu fahren sein, das Navi sprach von 8 Stunden Fahrtzeit.
Wir wurden aber von der Strecke positiv überrascht. Meist ging es über eine ganz gut zu fahrende Schotterstrasse. Vorbei an vielen Ansiedlungen und häufig mit Rauch am Horizont. Es ist schon erschreckend, wie intensiv hier alles abgebrannt wird. Stellenweise hatten wir viele große Steine im Untergrund, da war das Fahren etwas unangenehmer, man denkt ja doch an die armen Reifen. Nach 4 Stunden Fahrzeit haben wir das erste Mal den Tanganyikasee gesehen. Dann kamen noch einmal 7 KM sehr unwegsame Stecke, und dann waren wir da.
Die Lodge liegt direkt am Tanganyijkasee, hat ein schönen Strand, ein gutes Restaurant und ganz schlechten Internetempfang.
Wir haben spontan beschlossen hier eine Woche Urlaub vom Reisen zu machen. Es wird daher die nächsten Tage voraussichtlich nichts Neues im Blog geben. Wir liegen im Schatten unter einem Anabaum und überbrücken die Zeit zwischen Frühstück und Abendessen mit lesen und ab und an mal in den See gehen. (Tagsüber sind die Hippos nicht in Strandnähe. Zwischen 09:00 und 16:00 soll es sicher sein)
27.09.2022
Als erstes haben wir uns nach dem Frühstück nochmals den Lumangwe Wasserfall im morgendlichen Sonnenschein mit Regenbogen angesehen. Dann ging es in dem Park zum nächsten Wasserfall, zum Kabwelume. Er liegt 5km unterhalb der Lumagwe Fälle, mit dem Auto fährt man 8 km. Von einem kleinen Parkplatz geht man noch 300 Meter, teilweise über Holzstege. Die Natur wurde immer üppiger, ein bisschen wie Urwald. Selbst in den abgebrannten Bereichen sprossen leuchtend grünen Blätter.
Dann hatten wir den tollen Blick auf den Wasserfall. Aufgeteilt ist er in mehrere Sektionen, voneinander getrennt durch mit Bäumen bewachsene Inseln. Große Stufen und viele kleinere Kaskaden. Dies ist für uns der mit Abstands schönste Wasserfall in Sambia. Die Viktoriafälle sind größer / haben mehr Wasser. Aber der Kabwelume ist einfach schön. Es gibt unendlich viele Details zum Gucken und, es gibt kein Gedränge von Touristen.
Die Anfahrt zu diesem Juwel ist schon echt Aufwand. Aber der Wasserfall war es für uns auf jeden Fall wert. Wenn wir nicht unbedingt weiter zum Tanganyika See gewollt hätten, wären wir noch einen Tag geblieben.
Danach fuhren wir auf der D19 in das 75 km entfernte Städtchen Mporokoso. Die Straße ist Piste und von tiefen Auswaschungen geprägt. Dementsprechend rumpelten wir dahin. Im Ort ließen wir unseren Reifen reparieren, das Loch wurde wieder mit einem kleinen Pfropfen verschlossen (hier im verschlafenen Nest kostete es 100 Kwacha, in der Hauptstadt Lusaka haben wir nur 40 bezahlt! Egal, in Lusaka hatten wir ein Trinkgeld dazu gegeben, so dass es auch 100 Kwatcha waren. Hier haben wir lächelnd erklärt, dass wir wissen, dass sie zu teuer sind und halt kein Trinkgeld gegeben). Dafür haben Sie uns aber einen Tipp gegeben, wo wir die Reparaturkits bekommen können. Gleich hier im Ort, 200 Meter weiter. Jetzt sind wir stolze Besitzer von zwei Reifenreparatursets (eines reicht nur für 3 x, bei unserem Verschleiss…) Das nächste Loch flicken wir selber! Evtl ist das schon in Kürze der Fall, scheint, dass der in Lusaka mit einem Stopfen geflickte Reifen anfängt, an der geflickten Stelle wieder Luft zu verlieren.
Unseren Übernachtungsplatz bei der Kutemwa Lodge mussten wir hart erarbeiten. Wir wollen ja in unseren Betten schlafen, die Lodge bietet aber nur Chalets an (und im dicht besiedelten Gebiet hier gibt es nichts anderes). Nach langen Diskussionen haben sie sich auf das Argument eingelassen, dass wir ein Zimmer mieten, und wenn wir dann im Auto bleiben, können sie da ja auch nichts dagegen machen. Das Zimmer ist übrigens deutlich billiger als ein Campingplatz.)
Später haben wir dann noch Fish und Chips gegessen. War überraschend lecker.
26.09.2022
Nach unserem Frühstück sind wir einen steilen, steinigen Pfad hinaufgeklettert um den oberen Bereich des Wasserfalls Ntumbachushi anzusehen. Der Fluss fließt relativ ruhig, schroffe Felsen begrenzen den Wasserlauf und große Pflanzen wachsen am Uferbereich. Für den Abstieg haben wir einen schön angelegten Weg gefunden und mussten nicht steil hinab (sehr zur Freude von Martina).
Dann fuhren wir los, mussten aber gleich wieder anhalten, denn der Luftdruckprüfer piepste. Diesmal war es der hinterste rechte Reifen, der keine Luft mehr hatte. Also wieder mal Luft aufgefüllt und gehofft, dass wir im nächsten Ort Kawambwa einen Reparaturservice finden. So ohne Internet ist es schwierig, aber im Ort haben wir einen klitzekleinen Laden gefunden, vor dem Reifen lagen. Der junge Mann war auch gleich hilfsbereit. Nur, ihm fehlte ein Wagenheber. Kein Problem, dann nutzen wir halt unseren. Dann hat er keinen Schlüssel um die 19er Radmutter zu lösen. Als er dann noch weiteres Werkzeug benötigte haben wir die Aktion abgebrochen, denn dann können wir auch selbst den Reifen wechseln. Wird er halt später repariert.
Auf der Weiterfahrt gab es dann eine Umleitungsstrecke, weil die Hauptstraße noch nicht fertig ist. Damit die Hauptstraße nicht befahren wird, werden in Abständen Erdhügel quer über die Straße aufgeschüttet. Aber die Umleitung war eine Erdstraße und viel besser zu befahren als eine geteerte Straße mit Löchern.
Wir kamen an Dörfern vorbei und staunten immer wieder über die imposanten Termitenhügel, teilweise höher als die Dächer der Hütten.
Schließlich erreichten wir das Tor zum nächsten Wasserfall Lumangwe. Der letzte Besucher war vergangene Woche hier. Es ist alles irgendwie in die Jahre gekommen und nicht nur Covid-19 sorgt für Touristenmangel. Da wir wieder alleine hier übernachten, konnten wir uns den Platz in der Nähe der oberen Kante des Wasserfalls aussuchen.
Nun war der Zeitpunkt für den Reifenwechsel gekommen, mittlerweile ist Uli schon sehr geübt darin. Es ist wieder eine Schraube die im Reifen steckt. Wir hoffen auf eine Reparatur im nächsten größeren Ort Mporokoso.
Der Wasserfall Lumangwe erinnert ein wenig an die Viktoria-Wasserfälle. Es ist der Fluss Kalungwishi, der ist hier 120 Meter breit und stürzt sich eine 30 Meter hohe Felswand hinab. Ein Aussichtspunkt liegt direkt gegenüber, aber da steht man ein bisschen im Sprühnebel. Nun ja, warm genug ist es ja.
Heute war es ab Mittag bewölkt und der Sonnenuntergang zauberte nochmal ganz andere Farben an den Himmel.
25.09.2022
Heute früh hatten wir den Mumbuluma Wasserfall ganz für uns allein. Schon schön!
Wir reisen weiter im Nordosten von Sambia, der von vielen Seen und Wasserfällen geprägt ist. Zuerst erreichten wir nach 60 km Fahrt den Fluss Luapula mit seinen beeindruckenden Stromschnellen, die "Mambilima Falls" genannten werden. Die Zufahrt war durch einen dünnen Baumstamm auf zwei Astgabeln gekennzeichnet. Ein Mann nebst unzähligen Kinder eilte herbei, nannte den Preis für das Besichtigen. Nun durften wir durch das Minitor und die ganze Schar lief den Weg voraus. Es wurden immer mehr und die Dorfkinder in allen Altersklassen begleiteten uns die ganze Zeit, ließen uns aber die Natur genießen (wenn man ausblenden kann, das grad 50 Menschen neben einem stehen.-)
Auf der Weiterfahrt änderte sich der Bewuchs, nun gab es neben Palmen und Bananenstauden auch jede Menge riesige Mangobäume (werden hier leider erst im November reif).
Dann, nach gut 200 km Fahrt erreichten wir den Parkplatz des Wasserfalls Ntumbachushi (gesprochen Ntumba Schuschi). Er besteht zur Zeit aus zwei voneinander getrennten Fällen, in der regenreichen Zeit wird er dann zu einem breiten Wasserfall. Nachmittags scheint die Sonne darauf und wir haben uns auf den kurzen Weg zu den beiden Aussichtspunkten gemacht.
Bei dem Wasserfall darf man gegen Entgelt auch übernachten und so haben wir direkt hinter uns den einen Teil mit seinem lauten Rauschen.
24.09.2022
Es ging dann heute weiter, zuerst bis zum Ort Mansa. Auf dem Weg dorthin gab es eine Geschwindigkeitskontrolle in einem Dorf, wir mussten anhalten und bezahlen. In Sambia ist es ein bisschen schwierig zu erkennen, welche Geschwindigkeit gerade gilt. Mal gibt es ein Verkehrsschild mit Reduzierung des Tempos auf 60 oder 40, aber oft wird es nicht wieder angehoben. Dann gibt es Ortsdurchfahrten, in denen 80 erlaubt ist (mit dem Hinweis auf querende Fußgänger). Der Polizist erklärte uns heute: "Wenn Markt ist, darf man nur 40 fahren", wir waren mit 47 unterwegs. Nun gut, sind wir wieder schlauer.
In Mansa haben wir unsere Vorräte (Lebensmittel, Diesel, Frischwasser) aufgefüllt und sind dann noch gute 40 km bis zum Wasserfall Mumbuluma gefahren. Es war wieder eine Schlaglochstrecke, ein Straßendorf lag entlang des Weges. Doch hier sind die Jugendlichen geschäftstüchtig, sie füllen die Löcher auf und wollen dafür entlohnt werden. (Wobei unklar ist, ob sie die Löcher nicht anschliessend wieder leeren, um am nächsten Tag das gleiche Spiel wieder zu spielen. Sonst müssten die Schlaglöcher ja alle gefüllt sein.)
Den Mumbuluma Wasserfall haben wir uns auch angesehen, er besteht aus zwei Fällen und am unteren gibt es ein bis zu 8 Meter tiefes Becken. Er war sehr gut von jungen Erwachsenen besucht, die dort Party machten.
Es gibt hier auch eine Möglichkeit zum Campen und so bleiben wir für die Nacht hier stehen. Über den Fluß Mumbulama führt eine Brücke bis zur nächsten Siedlung und so war es bis 20 Uhr (dann sind wir nach drinnen gegangen) ein reger Verkehr, viele Fahrradfahrer, Motorräder und Autos fuhren die Straße entlang.
23.09.2022
Wir bleiben heute am südlichsten Rand des Ortes Samfya stehen und genießen den Ausblick auf den Bangweulesee. Der See erstreckt sich 75-80 km in Nord-Süd-Richtung und 40 km von Ost nach West. Bangweulu heißt in der Bantusprache: "Wo das Wasser den Himmel berührt“. Es ist eines der größten Feuchtgebiete und besteht aus dem See, den Sümpfen und aus Überschwemmungsgebieten, die in der Regenzeit gefüllt werden. Der See hat eine Oberfläche so um die 3000 km2 und am Ende der Regenzeit im Mai ist die komplette Wasserfläche etwa 15.000 km2 groß. Der See hat eine durchschnittliche Tiefe von 4 Metern, es gibt auch Stellen, die 10 Meter tief sind. Viele Fischer fahren mehrmals täglich in ihren Einbäumen aus Holz oder in Kanus auf den See. In ihren Netzen haben wir heute allerdings nur kleine Fische gesehen. Ein anderer Fischer hat versucht die Fische mit einem Holzstab, mit dem er ins Wasser geschlagen hat in sein gespanntes Netz zu treiben. Was wir gesehen haben, war er damit aber nicht wirklich erfolgreich. Trotz der großen Bilharziosegefahr gehen die Fischer hier in den See und die Kinder baden. Auch das Geschirr wird im See abgespült, die Wäsche wurde darin gewaschen und danach auf den Sand zum Trocknen gelegt.
Im Laufe des Tages haben wir dann eine Reihe von Schiffen vorbei fahren sehen mit unterschiedlichsten Ladungen.
Abends kam dann, wohl zum Vorglühen, die Ortsjugend für eine Stunde vorbei, alle echt herausgeputzt. Aber um 18:30 sind sie dann weiter gezogen und es wurde wieder ganz ruhig.
22.09.2022
Unser Übernachtungsplatz liegt nur 300 Meter von der oberenen Kante des Wasserfalls Kundalila (bedeutet: rufende Tauben) entfernt. Der Fluss Kaombe fällt hier 70 Meter in die Tiefe, teilt sich dabei in mehrere Schleier auf. Von oben kann man den Wasserfall nicht komplett sehen, aber ein kleiner Pfad, bei dem Trittsicherheit erforderlich ist, führt hinunter an ein kleines Becken am Fuße des Wasserfalls. Das wollten wir uns ansehen. Unten angekommen, wurden wir mit dem Blick auf den ganzen Kundalila belohnt. Die Sonne stand früh am Morgen genau richtig und beleuchtete das fallende Wasser.
Der Aufstieg war genauso anstrengend wie der Abstieg, aber wir fanden es klasse, denn nur von oben sieht man ja nicht wirklich viel.
Beim oberen Weg hat man einen Blick in das Luangwa-Tal, das wir ja letzte Woche besucht haben. Da hier immer noch viel in den Wäldern abgebrannt wird, gibt es leider keine klare Sicht.
Um 10 Uhr fuhren wir dann los und wollten vor dem Kasanka Nationalpark übernachten, um dann morgen Richtung Samfya am Bangweule-See zu fahren. Ein Besuch des Parks ist erst ab Mitte/Ende Oktober lohnenswert, wenn zig-tausende Fledermäuse dort abends auf Nahrungssuche gehen. Aber es war erst 12 Uhr und die Straße bis dahin war perfekt. Also beschlossen wir, die noch fehlenden 200 km heute schon zu fahren.
Die Fahrbahn änderte sich jedoch für 70 km: Schlaglöcher, es fehlte auch immer wieder eine Straßenseite, die noch vorhandene aber dafür mit den tiefen Löchern. Manchmal war auch nur noch roter Sand mit Schotter. So hatten wir uns das jedenfalls nicht vorgestellt. Nun ja, die letzten 98 km waren dann wieder ordentlich zu befahren.
Auf unserer Strecke überquerten wir auf der Mukuku Brücke den Fluss Luapula. Die Brücke ist etwas Besonderes für Sambia. Bis zum Bau der Brücke musste der Verkehr zwischen der Luapula Provinz und dem Süden des Landes entweder durch den Kongo erfolgen (worüber es immer wieder Streit gab) oder einen über 1.000 km langen Umweg über den Norden machen. Daher hatte Sambia schon lange den Wunsch, eine Straße durch die Sümpfe und Lagunen zu bauen. Europäer und Amerikaner haben dieses Vorhaben aber als unmöglich abgelehnt. Erst die Chinesen trauten sich den Bau zu. Ein Damm über 40 km Länge musste gebaut werden um die 3 km lange Brücke zu realisieren. Im Jahr 1983 wurde die Brücke dann endlich fertig gestellt.
Rund um die Brücke leben die Ushi in kleinen Fischerhütten aus Schilf. Die Frauen halten die Fische in ihren Händen hoch und preisen ihn den Vorbeifahrenden an. Wir haben dann aber doch verzichtet.
In Samfya wollten wir auf den einzigen ausgewiesenen Campingplatz, der zu einer Lodge gehört. Die Toreinfahrt war nur 10 cm breiter als unser Heim. Das ganze Areal irgendwie Baustelle. Wir sollten im Zickzackkurs um Bäume herum und auf einer Fläche vorm Generator stehen. Weit weg vom See, laute Musik dröhnte herüber. Nicht unser Ding, so wollten wir nicht übernachten.
Zum Glück gibt es eine App mit Übernachtungshinweisen. Und nun stehen wir, nur 10 Meter entfernt vom Bangweule-See bei einem Privatmann, der Camping ermöglicht. Wirklich nett und schön.
21.09.2022
Wir waren erfolgreich und haben einen Geldautomaten gefunden, der unsere Karten akzeptiert und einen kleinen Laden, bei dem wir Wasser kaufen konnten. Nachdem wir auch noch Diesel aufgefüllt haben ging es auf der T2 (Great North Road) in südliche Richtung. Obwohl es eine wichtige Nord-Süd-Verbindung ist, war die Straße an den Seitenrändern ausgefranst und es gab viele sehr tiefe Schlaglöcher. An mehreren Abschnitten fehlt der Asphalt ganz und wir, und die vielen LKW's, versuchten, so gut es eben ging, auf der Sandpiste um die extremen Unebenheiten herumzufahren. So manches Mal stand ein LKW mitten im Weg, weil irgendetwas kaputt bzw. die Ladung verrutscht war. Dann ging es eben rechts und links vorbei. Aber alle fuhren wirklich vorsichtig und umsichtig.
Schließlich bogen wir auf eine "normale" Sandpiste ab und fuhren noch 12 km bis zum Parkplatz der Kundalila Wasserfälle. Hier darf man gegen Bezahlung auch übernachten.
19. und 20.09.2022
Am 19. haben wir einen Ruhetag eingelegt. Abends haben wir dem Restaurant noch eine Chance gegeben, Tomatensuppe und Pizza. Dazu zwei kühle Bier und wir waren satt.
Am 20. sind wir bis zum Ort Mpika gefahren und übernachten dort auch.
Hier wollten wir eine Reihe von Dingen erledigen. Zum einen läuft unser 30-Tage-Visum am nächsten Montag ab. Eine Verlängerung um 30 Tage haben wir problemlos im Immigration Office in den Reisepass eingetragen bekommen. Auch unseren defekten Reifen konnten wir flicken lassen (allerdings gab es keine Geräte, um ihn neu auszuwuchten).
Dann riss unsere Erfolgsserie. Die beiden Geldautomaten wollten kein Bargeld rausrücken. Und der in den Reiseführern empfohlene Supermarkt hatte nichts von unserer Einkaufsliste. Selbst stilles Wassser in 1,5 Liter Flaschen gab es nicht.
Man kann "Tonnen" mit 18,9 Liter kaufen. Aber wo sollen wir die denn lassen? Bei einer Tankstelle wurden wir fündig, aber 9 Flaschen Wasser reichen bei der Wärme nicht so lang. Den nächsten großen Supermarkt gibt es knapp 600 km entfernt. Das wird spannend.
Bei den Themen Geldautomat und Wasser müssen wir morgen nochmal einen Versuch starten.
18.09.2022
Heute war es wieder ein Fahrtag. Wir gewannen stetig an Höhe, unser Camp für die nächsten Nächte liegt auf 1430 Metern.
Erst ging es auf einer breiten Piste vorbei an Dörfern, aus einer kleinen Kirche hörten wir Gesang (heute ist Sonntag). Dann kamen 28 km geteerte Straße, das war schon komisch, Tempo 70 kam uns rasend schnell vor. Und die letzten 32 km bis nach "Kapishiya Hot Spring" waren wieder Piste, für die wir 1 Stunde brauchten. Also wieder langsame Fahrt, damit man den Auswaschungen und Löchern auf der Piste ausweichen kann.
Wir kamen an einem alten Herrenhaus vorbei, das man von der Straße aus leider nicht sieht. Aber das ganze Areal war ausgesprochen nett angelegt. Eukalyptusbäume, Schafe, eine Kuh und eine alte Maschine säumten den Weg.
Da wir bereits am Mittag im Camp ankamen, haben wir uns einen Platz direkt am Fluss Munswa aussuchen können. Später kam noch eine Truppe mit 9 deutschen Wohnmobilen, die seit Mitte Juli auf einer geführten Tour Afrikas Länder besuchen.
Das Camp hat seinen Namen nach einer heißen Quelle und es gibt ein Becken, in dem man das etwa 37-40 Grad warme Wasser genießen kann. Heute Nachmittag war es uns aber zu warm dafür. Der Platz ist unheimlich grün, es gibt einen Weg durch die Büsche / Bäume zum Vögel beobachten und es hängt ein sehr angenehmer Blütenduft in der Luft.
Abends sind wir dann im Restaurant essen gewesen. Es wurde überall über das Essen hier geschwärmt. Martina hatte für neun Euro den kleinsten Burger, den wir je gesehen haben und Ulis asiatische Nudelsuppe für 15 Euro war auch eher eine Vorspeise. Hier stimmen aus unserer Sicht Preis und Leistung echt gar nicht.
17.09.2022
Als wir uns heute zum Frühstück vor das Heim setzten war für uns klar, den Ponton nehmen wir nicht. Dieses "nur bis 5 Tonnen" und dann doch alles kein Problem überzeugt nicht, und der fehlende Meter für unser Heim macht es ja auch nicht besser.
Als wir dann vor dem Heim saßen kamen auch der Ranger vom Eingangstor des Parkes sowie unser Campingplatzbetreiber und teilten uns mit, dass das mit dem Ponton doch nicht geht. Fanden wir super, dass die Beiden da auch überlegt hatten!
Also blieb die Alternative, selbst durch den Fluss zu fahren. Die maximale Wassertiefe hat Uli den Beiden gezeigt, diese wurde mit einem abgebrochenen Ast dokumentiert. Dann sind alle zum Fluss und ein junger Mann musste durch den Fluss gehen und mit dem Stock die Tiefe prüfen. Der Ranger wachte mit seinem Gewehr ob Krokodile oder Hippos kommen, aber der junge Mann ging trotzdem immer nur weiter, wenn ihm der Ranger fordernd „weiter weiter“ zurief. Es wurde eine Route gefunden, die nicht zu tief war. Dann wurde die Fahrstrecke mittels Stöcken festgelegt.
Die steile Abfahrt zum Fluss war schon echt "off-road", aber der Sand war fest.
Den Fluss Luangwa haben wir in 40 Sekunden (Sperren drin, Reifendruck auf Tiefsand) durchquert. Nur das andere Ufer sah zwar fest aus, aber beim Drüberfahren entpuppte es sich als sehr feiner Sand. Fahren in der Ebene ging, aber die Böschung sind wir nicht hochgekommen. Es drehten alle Röder durch. Wir konnten zwar zurück fahren, aber hoch ging es einfach nicht.
Wer Uli kennt, weiß, dass er sich auf alles Mögliche für die Fahrt vorbereitet hat. So haben wir zwei Sandbleche am Heck, die nun zum Einsatz kamen. Der Ranger und der Campingplatzbetreiber wateten zu unserer Hilfe auch noch durch den Fluss. Mit dem Spaten den Sand vor den mittleren Reifen weg gebuddelt, Sandbleche hingelegt und los ging es. Beim ersten Mal schafften wir nur die Hälfte der Steigung. Also nochmals buddeln und die Sandbleche unter die Hinterräder. Dann eine ausgewaschene letzte steile Uferböschung hinauf. Nun war der eigentliche Fahrweg erreicht.
Für die Transitstrecke durch den Nord-Luangwa Nationalpark muss man auch Eintritt bezahlen. Aber der Park bietet auf dieser Route wenig spannendes. Es ist alles sehr ursprünglich, die Piste mit groben Kieseln bedeckt. Zwischendurch versperrte ein vermutlich von einem Elefanten umgekippter Baum den Weg. Da musste dann die Säge ran. Entdeckt haben wir viele Leoparden-Orchideen (Ansellia Africana). Sie kommen in Gegenden mit ausgeprägter Trockenheit vor und wachsen oben auf den Bäumen. Leider ist gerade keine Blüte zu sehen, die sollen gelb mit roten Flecken sein.
Die Nacht haben wir in dem kleinen Camp Samala verbracht, 3 km hinter dem Ausgangstor gelegen. Aber die Fahrt dahin ist eher für schmalere Autos geeignet, wir kurvten mehrmals vorsichtig um die Baumstämme. Dafür wurden wir mit einem tollen Platz belohnt. Er liegt sehr schön an einem Fluss, der wunderbar plätscherte. Die Sonne lugte durch die Blätter der Bäume, abends glitzerten die Sterne durch die Blätter. Richtig gut.
16.09.2022
Heute galt es nun die letzten rund 120 km bis zur Pontonfähre über den Luangwa zu fahren. Schon kurz nach unserer Abfahrt erschien das erste Hinweisschild für unseren Campingplatz Ituba, der in unmittelbarer Nähe zur Fähre liegt. Echt gut ausgeschildert, denn es ist eher untypisch, dass solche Schilder vorhanden sind.
Auf unserer Route durchfuhren wir viele kleine Dörfer. Immer, wenn die Kinder uns erspähten, kamen sie zum Wegesrand und riefen laut nach Süßigkeiten („sweeties, sweeties“).
Mehrere trockene Flüsse mussten wir wieder durchqueren (zweimal hatten wir eine unfertige Bücke) und die Piste war im Allgemeinen okay. Nur die letzten 20 Kilometer ging es durch dichteren Wald. Manchmal standen die Bäume sich direkt gegenüber und ließen uns kaum Platz zum Durchfahren. Zum Glück waren sie ziemlich gerade gewachsen, da ging es dann mit langsamer Fahrt.
Die Pontonfähre haben wir schon angeguckt und mit dem Fährmann gesprochen. Seine erste ‚Reaktion auf die Frage, ob er 7 Tonner transportiert war ein klares nein, nur bis 5 Tonnen. Dann schritt er aber trotzdem unser Auto ab und prüfte dann auf der Fähre, ob die Länge passt. Der kam dann zurück und sagte dass es doch geht. Komisch ist, dass er auf der Fähre 6,5 Schritte machen konnte, bei unserem Heim hat er aber 7,5 Schritte gebraucht. Aber der Fährmann ist optimistisch………
Unser Campingplatzbetreiber bot uns einen Plan B an: in einem Monat müssen sowieso alle Autos durch den Luangwa fahren und falls die Fähre nicht klappt, könnten wir es durch das Wasser versuchen.
Beide Möglichkeiten klingen nach Abenteuer. Plan C wäre wieder zurück zur Hauptroute und den weiten Weg um den nördlichen Luangwa Nationalpark herum zu fahren..
Für heute Nacht stehen wir direkt am Luangwa, vor uns liegen die Hippos, ihr Pfad geht bei uns entlang. Wir haben über uns den Anabaum, auch Apfelring-Akazie genannt. Die harten Früchte sehen wie Apfelschalenspiralen aus und sind bei Elefanten als Nahrung begehrt. Mal sehen, wie viele Tiere uns in der Nacht besuchen. Ein Elefant ist schon direkt hinter unserem Heim vorbeimarschiert. Danach haben wir mal Fußabdrücke verglichen. (Der Elephant hat deutlich gewonnen)
15.09.2022
Wir haben beschlossen einfach mal zum Ponton zu fahren und zu gucken, ob wir mit ihm über den Fluss kommen.
Dazu sind wir heute erst einmal bis zum Kamukonzo Community Camp gefahren. Die Strassen waren soweit ok, des öfteren ging es durch ein trockenes Flussbett, das war dann schon mal steil runter / rauf. Es gab relativ viel Gegenverkehr auf der Strecke, und, was uns gewundert hat, auch immer wieder normale PKW. Irgendwann bleiben wir einfach mal an so einer Flussbettquerung stehen, um zu sehen, wie die das machen.-)
Wir haben auf dem Weg zwei Nationalparks durchquert. Den Nsefu Sektor und den Luambe Nationalpark. Für beide mussten wir keinen Eintritt zahlen, da wir sie nur im Transit durchquert haben. Den Nsefu Sektur hat Norman Carr, der „Vater des Tierschutzes im South Luangwa“ (es war ein ehemaliger Elefantenjäger), dem Chief Nsefu im Jahre 1949 abgeschwatzt. Dafür mussten auch Dörfer umgesiedelt werden.
Im Jahre 1954 ernannte der Chief Luambe ein schönes Gebiet am Fluss zum königlichen Wildschutzgebiet, dies ist der heutige Luambe Nationalpark.
Tiere haben wir in den Parks auf der Transitstrecke nur wenige gesehen. Es gab Kronenkraniche, einen Fischadler, einige Zebras und sehr wenige Antilopen.
Für etwas Aufregung hat gesorgt, dass wir nach der Hälfte der Strecke einen platten Reifen hinten links hatten. Das Loch konnte man leicht finden, es pfiff recht deutlich. Wir haben uns bis zum Campingplatz gerettet indem wir zweimal Luft wieder aufgepumpt haben (auf 5 statt auf 2,5 bar). Da mussten wir den Reifen dann erst im Camp wechseln.
Wir haben uns einen Dorn in den Reifen gefahren. Müssen wir bei nächster Gelegenheit also mal wieder einen Reifenfachmann aufsuchen. Nur ein Ersatzreifen ist bei unserem Verschliess (drei in 4 Monaten) nicht wirklich viel.
14.09.2022
Heute war mal Ruhetag am Fluss. Wir konnten immer mal wieder Elefanten beobachten, die den Fluss überquert haben. Es war dabei nicht immer einfach für die Riesen den Steilhang hinunter zu kommen. Einmal hat ein kleiner Elefant den Halt verloren und ist „auf dem Hosenboden“ gelandet. Auch ein Hippo ist wieder grasen gekommen.
Nachts haben dann drei Elefanten unser Camp unsicher gemacht und sind um 3:00 hinter unserem Heim durchmaschiert.
Ansonsten haben wir heute versucht eine Strecke für unser Ziel westlich der Nationalparks zu finden. Das ist gar nicht so einfach. Durch den südlichen Park führt eine Strecke. Da geht es dann aber vor der Hauptstrasse sehr enge Serpentinen hoch, das als Offroadstrecke mit unserem Heim? Alle die die Strecke kennen meinen, das geht nicht.
Zwischen den Parks durch ist die Strasse wohl inzwischen komplett zugewachsen.
Durch den Nordpark müssen wir zu Beginn mit einem Ponton über den Luangwa Fluss übersetzen. Auf allen Bildern, die wir finden konnten (und aus allem was uns die anderen Reisenden erzählen, die da gerade her kommen) wird unser Heim da aber eher nicht drauf passen.
Oberhalb der Parks gibt es auch eine Strecke, aber da wird dann unser Diesel echt knapp, da es da erst einmal keine Tankstellen gibt.
Bleibt als letzte Lösung wieder komplett zurück nach Lusaka um dann westlich der Parks wieder hoch zu fahren…
Mal gucken, was es wird, wir werden berichten.
13.09.2022
Den Tag bis zum Beginn der abendlichen Pirschfahrt um 16 Uhr verbrachten wir in unserem Camp. Wir konnten unseren Stellplatz wechseln und haben nun den direkten Blick auf den Fluss Luangwa. Gegen Mittag kam der Gemüsehändler Thomas mit seinem Fahrrad vorbei. Die Ananas war süß und saftig, die scharfen Chilis gibts später mal in einer Tomatensoße.
Am Nachmittag wurden wir abgeholt und fuhren zum südlichen Luangwa Nationalpark. Auf dem Weg dahin passierten wir bereits ein Wasserloch, grüne Pflanzen und 4 durstige Elefanten und zwei Hippos darin.
Dann ging es in den Park. Auf einer großen Fläche grasten Impalas und Zebras, im Hintergrund des Fotos ist ein Leberwurstbaum zu sehen. Die gibt es hier in großer Anzahl und die herabgefallenen Blüten sind ein Leckerbissen für die Impalas.
Die hier lebenden "Crawshay-Zebras" sind eine Unterart der Steppenzebras und haben die dichteste Streifung am ganzen Körper (und keine braunen Zwischenstreifen). Diese Art kommt in keiner anderen Region von Afrika vor.
Gleich danach trafen wir auf zwei kleine Giraffen mit ihren Müttern. Auch diese "Thornicroft-Giraffe" lebt nur im Luangwa-Tal. Anhand der Fellzeichnung sind die verschiedenen Giraffenarten zu unterscheiden.
Nun war die Zeit für den "Sundowner" gekommen. Am Fluss durften wir aussteigen und unser Bier beim Betrachten des Sonnenuntergangs genießen.
Danach wurde es schnell dunkel, aber der Beifahrer hat mit Hilfe einer Lampe die Gegend nach leuchtenden Tieraugen abgesucht.
Ein paar Löwen waren auf der Pirsch, legten sich aber hin, als immer mehr Fahrzeuge anhielten. Wohl zu aussichtslos, Beute zu fangen, wenn man ständig angeleuchtet wird.
Dann lief ein Leopard durch den Busch, wir konnten kurz seinen Weg verfolgen. Interessanterweise war er viel kleiner als wir erwartet haben, aber es war ein Weibchen und die sind deutlich kleiner als die Männchen (die wir also bisher gesehen haben).
Einige kleine Tiere, wie die Ginsterkatze (gefleckter Körper, gestreifter Schwanz), Mangusten und ein Hase huschten so schnell in die Büsche, Fotos waren nicht möglich. Ebenso schnell verschwand die Hyäne.
Fasziniert waren wir vom "Beleuchter", als er während unserer Fahrt ein grünes Chamäleon entdeckte. Es war auf dem grünen Busch wirklich schwer zu erkennen.
Nach vier tollen Stunden wurden wir am Camp abgesetzt, es war immer noch 28 Grad warm und bei einigen kalten sambischen Bieren (Marke Mosi) haben wir den Tag ausklingen lassen.
12.09.2022
Die Stadt Chipata liegt nahe der Grenze zu Malawi und auf den Straßen geht es sehr lebhaft zu. Nachdem wir ja schon viele Radfahrer in Sambia gesehen haben, wurden hier für sie Radwege angelegt, die auch tatsächlich genutzt werden.
An der Hauptstraße gibt es reichlich Läden und daher sind viele Leute unterwegs.
Nach Supermarkt und Tankstelle haben wir den Ort in Richtung Mfuwe verlassen.
Nur noch 130 km trennten uns von unserem Ziel, dem "Wildlife Camp" am Fluss Luangwa.
Unterwegs waren wir überrascht, wie bewohnt die ganze Strecke bis dorthin ist.
In Mfuwe haben wir den Laden "Tribal Textiles" besucht. Dort werden Stoffe mit der Batik-Methode verschönert. Hinter dem Verkaufsraum wird Interessenten kurz erklärt, wie die schönen Kissen, Tischdecken und Bettbezüge bemalt werden. Zuerst werden die Umrisse gezeichnet, nachdem dies getrocknet ist wird mit Farbe ausgemalt und hinterher bei 150 Grad fixiert.
Anschließend erreichten wir nach kurzer Fahrt unser Camp für die nächsten 3 Nächte. Es liegt nur wenige Fahrminuten vom Eingangstor des südliche Luangwa Nationalparks entfernt. Heute genießen wir den Blick auf den Fluss, für morgen haben wir eine abendliche Pirschfahrt in den Park gebucht.
Ständige Gäste hier sind die Meerkatzen und die Paviane. Sie machen auch regelmässig Beute, da sie jede sich bietende Gelegenheit nutzen, Lebensmittel zu stehlen. Es reicht, einen Moment nicht aufzupassen, dann werden die Dinge vom Tisch vor einem weg gemopst (ist zum Glück diesmal nicht uns, sondern den Nachbarn passiert).
11.09.2022
Die zweite Etappe begann heute ab der Luangwa Brücke. Im kleinen Örtchen davor gab es einen Straßenmarkt. Im Vorbeifahren haben wir Stände mit Korbwaren und getrockneten Fischen gesehen. Nix für uns dabei.
Die Straße war heute auf der kompletten Strecke ohne Schlaglöcher. Was für ein angenehmes fahren. Unterwegs waren immer wieder Schilder, die daraufhin wiesen, dass die Straße mit EU Fördergeldern erneuert wurde. Gruß nach Brüssel, gut investiert.-)
Unterwegs gab es, nachdem wir die bergige Region verlassen hatten, wieder schöne Ausblicke in die Landschaft, wobei natürlich grad immer noch alles sehr trocken ist. Der Regen beginnt erst im November. Die vielen kleinen Siedlungen sehen alle sehr gepflegt aus (manchmal sogar Hütten mit Solar auf dem Dach). Aber in den größeren Dörfern liegt viel Müll am Straßenrand.
Heute konnten wir wieder mal beobachten, so ein Pick-Up ist ein unglaublich vielseitiges Fahrzeug. Wir konnten leider nicht zählen, wie viele Menschen darauf Platz gefunden haben, aber 20 Personen waren es mindestens. Natürlich alle auf der Ladefläche.
Nach 340 km haben wir den Ort Chipata erreicht und stehen auf einem schön angelegten Campingplatz im sehr grünen Garten mit Blick auf die Stadt. Als Kontrastprogramm zu den vielen wilden Tieren, die wir schon häufig als Besuch hatten, scharrten 2 Hühner um uns herum. Auch mal nett.
10.09.2022
Unser nächstes Ziel ist der "South (südliche) Luangwa Nationalpark". Er liegt von der Hauptstadt Lusaka gute 700 km entfernt, so dass wir mehrere Etappen geplant haben. Wir haben Lusaka von Westen nach Osten durchquert, in einer langen, eigentlich je Richtung 2-spurigen Straße ging es am heutigen Samstag sehr trubelig zu. Die Verkaufsstände liegen dicht nebeneinander und verkauft wird alles mögliche: Lebensmittel, Kleidung bis hin zu Baubedarf. Der Verkehr stockte immer wieder, die Leute querten die Straße, jedoch nicht bei den Ampeln. Ist da wohl zu gefährlich;-)
Nach einer guten Stunde hatten wir Lusaka hinter uns gelassen und es ging auf der Teerstraße T4 nach Osten weiter. Die Landschaft änderte sich allmählich. Nun ging es hügelig bergauf und bergab. Eine tolle "Palme" stand mitten auf einem Bergrücken. Bei näherem Hinsehen war es ein Sendemast, der mit unechten Zweigen zur Palme dekoriert wurde. So fügt er sich gut in die Umgebung ein.
Einige Straßenabschnitte hatten es echt in sich: viele, überall verteilt liegende große und auch tiefe Schlaglöcher. Da wird die Reisegeschwindigkeit erheblich reduziert und so sind wir heute bis zum Bridge Camp am Fluss Luangwa gekommen. Leider liegt das Camp nicht direkt am Fluss, nur von der am Hang liegenden Rezeption kann man den Fluss und am gegenüberliegenden Ufer Mosambik sehen.
08.09.2022 und 09.09.2022
Die beiden Tage haben wir „im Garten“ bei Harry und Geke in Lusaka verbracht. Endlich mal wieder Wäsche machen, diverse Dinge am Heim richten und gucken, wo wir nun die nächsten Tage konkret hin wollen.
Abends gab es dann, zusammen mit einigen anderen Overlandern, ein leckeres Abendessen und spannende Gespräche.
Außerdem haben wir unsere Vorräte mal wieder aufgestockt und den Tank wirklich voll gemacht.
07.09.2022
Nachdem wir nun beide Teile des Kafue Nationalparks erkundet hatten, ging unsere Fahrt in die 270 km entfernte Hauptstadt von Sambia, nach Lusaka.
Bis kurz davor reichte unser Diesel, dann brauchten wir eine Tankstelle. Und das war eine interessante Erfahrung. Als wir ankamen, wurde gerade der erste der beiden Tanks eines LKWs gefüllt. Dann hieß es warten. Die Tankwartin musste den Tank des LKW langsam befüllen, es schäumte sehr. Parallel klopfte der Beifahrer immer wieder am Tank, damit er wirklich voll wurde… nach gut 20 Minuten waren die Tanks dann voll. Der Fahrer bezahlte, wie hier üblich, in bar. 13.000 Kwacha (etwa 800 €) in 100er Scheinen. Größere Scheine gibt es hier nicht. (100 Kwacha = 6 €). Echt ein anhängliches Bündel Scheine.
Nun waren wir endlich dran: Aber nachdem 100 Liter in unserem Tank waren, hieß es, dass der Dieseltank der Tankstelle jetzt leer ist. Nach 25 Minuten haben wir dann unseren Weg fortgesetzt.
Schließlich wollten wir noch zu einem Betrieb, der Reifen repariert. Seit Tagen mussten wir jeden Morgen einen Reifen mit Luft befüllen. Der Reifentyp fand schnell mittels Wasserprobe heraus, wo die schadhafte Stelle ist, eine lange Schraube war das Problem. Mitttels eines Reparatursets konnte er schnell das Loch flicken. Echt cool, Schraube rausgezogen, mit einer Art Ahle das Loch bearbeitet, Dichtstopfen reingedrückt, fertig. Hier wurde uns in nur 10 Minuten geholfen. Bezahlt haben wir dafür 40 Kwacha. Manchmal sind wir echt erstaunt.
Nach einem kurzen Stopp im libanesischen Supermarkt sind wir zu "Lukasa" gefahren. Das ist unser Übernachtungsplatz für die nächsten Tage. Die beiden sehr netten Eigentümer haben ein großes Grundstück mit wunderschön angelegtem Garten und Swimmingpool.
06.09.2022
Bei Sonnenaufgang sind wir wieder gestartet, denn bis zum nördlichsten Teil des Kafue Nationalparks, den "Busanga Plains" (Busanga-Flutebene) waren es noch 1,5 Stunden Fahrzeit.
Der Fluss Lufupa strömt im äußersten Norden in den Park und überflutet weitflächig in der Regenzeit das flache Land. Zwischen März und Mai ist der Höchststand, danach trocknet das Grasland ab und man kann es ab Juni/Juli mit dem Auto befahren. Auf dem Weg dorthin kamen wir an einer Fischbarriere vorbei. Obwohl es ein Nationalpark ist, gestattet der sambische Staat dem Volk der Kaonde, hier weiterhin traditionell Fisch zu fangen. Dazu bauen sie vor der Regenzeit ein Holzgestell quer über den Fluss, die Fische können nicht weiter und werden dort dann eingesammelt.
Dann erreichten wir den Bereich der Flutebene. Eine riesige (trockene) Grasfläche, einzelne Bauminseln mit Palmen, Euphorbien und Leberwurstbäumen darin. Jedoch bleiben auch in der Trockenzeit einzelne Wasserläufe erhalten, so dass die riesigen Herden verschiedenster Antilopenarten immer ausreichend Wasser haben.
In den größeren, aber nicht mehr so tiefen, Wasserlöchern wohnen Hippos, bei denen nunmehr schon viel Körper aus dem Wasser ragt.
Nun haben wir auch Kronenkraniche und einen afrikanischen Klaftschnabel gesehen, auch sie bewohnen Graslandschaften in Wassernähe.
Unsere Tour führte uns durch unzählige hellgraue Termitenhügel die nur maximal einen halben Meter hoch sind. Sah echt kurios aus.
Dann ging es abwechselnd durch Wald und Grasflächen, begleitet von Tsetsefliegen entlang der Parkgrenze zur Teerstraße.
Im Wald waren in Abständen schwarz-blaue, flatternde Tücher aufgehängt. Diese dienen zur Bekämpfung der Tsetsefliegen. Der Stoff ist mit Insektizid getränkt und durch einen Duft (und die dunkle Farbe plus Bewegung) werden die Fliegen angelockt. In vielen Gebieten konnten so die Fliegen völlig ausgerottet werden. Früher versprühte man großzügig Insektizide, wie z.B. DDT, aber dadurch starben auch Vögel und andere kleine Tiere.
Nach 8,5 Stunden Fahrzeit sind wir wieder bei Roy's Camp angekommen.
05.09.2022
Heute sind wir wieder früh losgefahren, denn wir wollten ja in den nördlichen Teil des Kafue Nationalparks. Kurz vor 7 Uhr standen wir vor dem Tor. Niemand da und die Schranke mit Schlössern gesichert. Gemäß Schild vor dem Eingang ist ab 6 Uhr geöffnet. Einen Weg um die Schranke drum herum gab es auch nicht. Was tun? Erst mal einen Kaffee / Tee kochen. Um halb acht kam dann eine Rangerin und nach dem Bezahlen fuhren wir auf der einzigen Piste nach Norden.
Wir kamen durch Wald, Grasland mit Bäumen, abgebrannte Bereiche mit einem Hauch von grünem Gras. Es gab unterwegs nur wenige Antilopen, ein paar Warzenschweine und ein paar Hippos im Teich aber reichlich Tse-Tse Fliegen.
Das änderte sich auch nicht, als wir einen Nebenweg in der Nähe des Flusses genutzt haben.
So sind wir dann zu unserem Campingplatz Bongololo gefahren, stehen auf der 5 Meter hohen Uferkante des Flusses Lufupa und beobachten die Affen, die im Baum gegenüber herumturnen. Wir haben ihnen regelmässig mit unserer Zwille signalisiert, dass wir ein Überqueren des Flusses nicht gut finden. Inzwischen treffen wir sogar ab und zu mit der Zwille.-)
Nicht weit von uns hörten wir Hippos.
Als es dann dunkel war, kamen sie zu unserem Flussbereich und gingen aber zum Glück gegenüber ans Ufer. Der Fluss ist hier nur 3 Meter breit und bei unserem Platz war auch eine Rampe, auf dem die Hippos hätten zu uns hoch kommen können. Wir haben unser Lagerfeuer daher etwas heftiger brennen lassen in der Hoffnung, dass das die Hippos abhält, bei uns vorbei zu schauen.
Ab 4 Uhr kehrten sie dann in den Fluss zurück, es plätscherte ziemlich. Da der Mond inzwischen untergegangen war konnten wir aber nichts sehen.
03.09.2022 und 04.09.2022
Am 03. September haben wir unseren Dieseltank nochmal in Itezhi-Tezhi befüllen lassen (in Afrika wird man bedient) und haben uns dann auf den Weg zu Roy's Camping gemacht, von dem wir in den nördlichen Teil des Kafue Nationalparks starten wollen. Beim ersten Kontrollpunkt wurden wir gefragt, wo wir her kommen und dann, mit fröhlichem Lächeln der Dame, ob wir nicht ein Geschenk für sie hätten. Wir haben, ebenfalls lächelnd, erklärt, das wir nichts für sie haben. Da konnten wir dann weiterfahren.
Wir fuhren daher Richtung Nordosten noch ein kurzes Stück auf der geteerten Straße (mit Schlaglöchern und zur Eingewöhnung manchmal unterbrochen durch Schotterstraße), dann etwa 45 km auf einer staubigen Wellblechpiste. Für die Strecke von 57 km hat Martina gute 1,5 Stunden gebraucht. Ihre Arme waren dann genug durchgerüttelt und wir haben einen Fahrerwechsel gemacht. Uli hat den Rest der Tour nur noch geteerten Untergrund gehabt. Zwischendurch passierten wir einen Kontrollpunkt, da wurden wir nur gefragt: Woher? Wohin? Und unser Kennzeichen wurde notiert. Anschließend wurde die Schranke für uns geöffnet.
Roy's Camping liegt direkt am Fluss Kafue, wir bleiben hier für zwei Nächte. In dem Kafue sind viele Hippos unterwegs und wir müssen immer wieder über ihre Lautäußerungen grinsen, wenn sie sich etwas "zurufen".
Am Sonntagvormittag verließ eine Hippofamilie, auch kleine waren dabei, das Wasser und gingen das gegenüberliegende Ufer hinauf. Da lief doch glatt ein Leopard an ihnen vorbei und verschwand genauso schnell, wie er gekommen ist.
Nachmittags kehrten die Hippos so nach und nach wieder in den Fluss zurück.
Ein Krokodil haben wir auch direkt vor uns im Fluss gesehen. Gut dass wir uns abends ein Lagerfeuer gemacht hatten.
Morgen geht es dann in den nördlicher Kafue, es könnte also sein, das wir ein paar Tage ohne Internet sind.
Als wir vor unserem Frühstück aus dem Fenster sahen, sonnten sich ein paar Klippschliefer auf den Steinen vor uns. Leider blieben sie nicht sitzen als wir die Tür vom Heim geöffnet haben.
Heute haben wir mal eine landschaftliche Rundtour entlang der Kafue Flats gemacht. Die Kafue Flats sind ein riesiges Gebiet von Sumpf, Lagunen und den saisonalen Überschwemmungen des Flusses Kafue. Es reicht vom Staudamm des Itezhi-Tezhi -Sees bis hin zur 240 km entfernten Stadt Kafue und ist bis zu 50 km breit.
Wir sind vom Staudamm etwa 70 km am Südufer der Kafue Flats bis zum Städtchen Namwala gefahren. Dann ging es von dort zum Fluss Kafue, haben den auf einer Pontonfähre überquert und sind dann am nördlichen Rand des Überschwemmungsgebietes wieder zurück nach Itezhi-Tezhi.
Die erste Strecke bis nach Musungwa führte durch schöne Tongadörfer, überall wuchsen schöne Palmen, teils mit gelblichen Früchten so groß wie Kokosnüsse. Die Hütten sahen alle sehr gepflegt aus. Dann ging es entlang der Kafue Flats. Die Wege waren trocken und wir waren beeindruckt von der Größe der baumlosen Graslandschaft. Wir sahen mehrere Fußballfelder mit hölzernen Toren. Ein Feld hatte sogar eine Tribüne am Rand stehen. Die Bäume waren sehr unterschiedlich: Manche mit Herbstlaub, andere kahl oder sie lockten mit roten Blüten.
Dann führte die Strecke etwa 3 km direkt über die Kafue Flats. Der Weg über Grasebene war eher ein Trampelpfad, keine Spur mehr für ein Auto. Der nun trockene Lehmboden war zur feuchten Zeit von den weidenden Rinderhufen zerfurcht worden. Es war sehr rumpelig.
Das "Beste" kam kurz bevor wir wieder das "Festland" erreichten. Links neben uns tauchte Wasser auf, durch tiefe Furchen, teilweise mit etwas Wasser, mussten wir durch. Aber unser Auto und Uli sind ein eingespieltes Team, wir kamen wieder auf fahrbare Wege.
Wir erreichten Namwala nach ungefähr 4 Stunden Fahrzeit. Auf dem Weg zur Fähre stand ein Bus, festgefahren im Sand. Den haben wir dann eben mal schnell rausgezogen. Mehr als 10 Minuten hat die ganze Aktion nicht gedauert und die wartenden Passagiere konnten nun endlich weiter zur Kirche gefahren werden.
Zur Fähre führt ein aufgeschütteter Damm, da rundherum das Überschwemmungsgebiet liegt. Der Damm ist nicht im besten Zustand: Viele Bodenwellen und einige Umfahrungen waren erforderlich, weil Teile des Dammes abgerutscht waren. Aber irgendwann erreichten wir die Pontonfähre. Unser Heim, ein paar Motorräder und viele Personen fanden darauf Platz. In 5 Minuten wurden wir sicher an das andere Ufer gebracht.
Dann ging es über eine gute Schotterstraße, wieder vorbei an vielen Ansiedlungen, nach Itezhi-Tezhi zurück.
Wir übernachten heute bei einer anderen Lodge am Stausee.
01.09.2022
Der Kafue Nationalpark ist der größte in Sambias und wurde 1950 gegründet. Er hat einen großen südlichen und einen nördlichen Teil. Im Jahr 1977 wurde der Ithezi-Thezi-Damm im Südteil fertiggestellt und es entstand durch den nun aufgestauten Fluß Kafue ein 370 km2 großer Stausee, der Ithezi-Thezi-See. Der Plan war, das Wasser des Stausees für ein Kraftwerk, das mehr als 260 km flussabwärts in der Kafue-Schlucht liegt, zu nutzen. Da die Stromerzeugung einen stetigen Wasserfluss benötigt war es bis dahin durch die extremen saisonalen Schwankungen des Flusses (Trockenzeit/Regenzeit) nicht möglich. Bei der Schlucht gibt es keine Möglichkeit, einen Stausee zu bauen.
Da durch diesen Eingriff die Ökologie des Nationalparks stark beeinflusst wurde, gab es die Idee, immer im März (Ende der Regenzeit) die bisherigen flachen Gebiete zu überschwemmen. Ist aber nie passiert, weil der Wasserstand im Stausee nicht ausreichte und die Stromerzeugung wichtiger war.
Nicht nur die Tierwelt musste sich neu orientieren, auch Straßen und Camps wurden geflutet. Nun ja, manchmal ist der Plan in der Theorie schön, aber in der Praxis doch unausgereift.
Nun zu unserem Tag: Wir haben heute eine Halbinsel umrunden wollen. Mehr als die Hälfte hatten wir schon hinter uns, der "Weg" war bis dahin immer erkennbar gewesen. Nun führte er uns dicht an das Wasser des Sees, es gab schon schmatzende Fahrgeräusche wegen des feuchten Bodens. Irgendwann führte die Fahrspur in das Wasser. Wir haben dann noch versucht, um die kleine Bucht zu fahren, aber einen Weg haben wir dann nicht mehr gefunden. Also sind wir wieder zurück und haben den Weg von der anderen Seite der Halbinsel benutzt. Aber nach einem besonders schönen Aussichtspunkt ging es auch hier nicht mehr weiter.
An dem ersten Teil der Halbinsel sahen wir viele Tiere. Große Herden von Pukus (Grasantilopen) und Lechwes (Moorantilopen). Sie sind verwandt mit den grauen Defassa-Wasserböcken, die ebenfalls ein dickes und langes Fell haben (und das im warmen Afrika).
Verschiedene Vögel, wie Sattelstorch, Marabu, Reiher und Kiebitze suchten im Uferbereich nach Nahrung. Und wie immer, die Warzenschweine liefen in unterschiedlichen Größen umher, ihr Schwänzchen immer hochgereckt, das kleine Pinselchen am Ende zeigt wie ein Fahrradwimpel an, wo sie sich im hohen Gras befinden. Wir mögen sie.
Auf dem Hinweg begegneten uns 3 Elefanten, auf dem Rückweg war eine große Gruppe daraus geworden. Es ist halt immer viel Glück dabei.
Nach dieser Strecke wollten wir noch durch den Teakholzwald fahren. Der Weg dadurch wurde augenscheinlich schon lange nicht mehr benutzt, mehrmals ist Uli aus dem Auto gesprungen und hat Äste aus dem Weg geräumt. Leider war das auch ein Wohngebiet der Tsetsefliegen. Bei jeder Türöffnung fanden 2-3 der aggressiven Tiere in das Fahrerhaus. Man muss sie richtig zerdrücken, echt nervig. Das Fotografieren fand deshalb nur durch die Scheiben statt.
Danach ging es dann auf der 1A-Wellblechpiste zum Musa-Tor und wir verließen den Park. Wenige Kilometer weiter fanden wir einen Platz bei einer Lodge. Nun stehen wir direkt am See und haben auch einen Blick auf die Staumauer.
31.08.2022
Auf der recht guten Schotterstraße erreichten wir in 2 Stunden das Dundumwezi Tor im Süden des Kafue Nationalparks. Einen Übernachtungsplatz hatten wir in der "Hippobay Campsite" gebucht, so dass wir die Fahrt dorthin zeitlich ungebunden gestalten konnten.
Unterwegs sahen wir mehrere Ochsenkarren, in Botswana wurden Esel vor die Karren gespannt. Schon interessant, wie unterschiedlich das in doch so nah beieinander liegenden Ländern ist.
Im Kafue Nationalpark sind die Wege auch für große Fahrzeuge gut geeignet, nur wenigen Ästen mussten wir ausweichen. Wir sind durch die "Nanzhila Plains" gefahren, was auch nur in der Trockenzeit möglich ist. Der Nanzhila überflutet zur Regenzeit diese Grassavanne. Viele abgebrannte Gebiete gab es, dazwischen spross schon wieder grünes Gras. Die Bäume, unter anderem auch wieder die imposanten Baobabs, standen teilweise gedrängt auf kleinen Hügeln, die bei Wasser sicher herausragen. Was aber leider fehlte, war die Tierwelt. Bis auf die Tse-Tse Fliegen. Die hatten wir heute das erste Mal reichlich. Fotografieren ist jetzt etwas aufwendiger. Bisher war es anhalten, fotografieren, weiterfahren. Jetzt ist es anhalten, Fenster öffnen, fotografieren, Fenster schließen, Fliegen erschlagen, weiterfahren.-)
Erst als wir den Weg südlich des Flusses Nkala fuhren, sahen wir weibliche Rappenantilopen, Wasserböcke und Zebras. Ein sehr scheues und flinkes Oribi kam uns auch vor die Linse. An einem äußerst aggressiven Elefanten sind wir lieber schnell vorbeigefahren.
Am See Ithezi-Thezi weideten noch viel mehr Antilopen, leider waren sie weit entfernt.
Unser Stellplatz wird seinem Namen gerecht, denn in der Bucht vor uns liegen die Hippos. Nachmittags konnten wir sie jedoch nur hören, erst in der Dämmerung kamen sie an das Ufer.
30.08.2022
Zuerst sind wir heute zu einem Baobab mit Aussichtsplattform gefahren. Eine sehr steile Leiter führte hinauf. Teilweise fehlten die Trittstufen, da musste die andere Spur benutzt werden. Von oben konnte man dann in der Ferne die Gischt der Wasserfälle sehen. Unten am Stamm war schon ein Händler, der seine Waren fast schon aufdringlich anbot. Zwei andere kamen auch schon mit ihren Paketen an. Da ging dann für uns die Fahrt weiter.
Bei der Polizeikontrolle wenige Kilometer nach Livingstone wurden nur unsere Reisepässe/Visum angeschaut.
Dann kam unsere erste Mautstelle. Neben der Straßennutzungsgebühr, die wir ja schon an der Grenze bezahlen mussten, wird zusätzlich Maut kassiert. Für uns sind es 40 Kwacha (€ 2,47), Kategorie "Minibus".
Nun ging es durch die hügelige Landschaft immer weiter leicht bergan (ist mal wieder interessant, denn Botswana war eine Ebene ohne Hügel) bis nach Kalomo. Unterwegs wurde direkt an der Straße sehr viel Brennholz angeboten, überall die gleiche Verpackung. Genauso gibt Straßenstände, mehrere dicht nebeneinander, die alle Tomaten verkaufen. Und zwar echt rote. In Botswana gab es nur grüne im Supermarkt und nirgends sonst.
Beeindruckend sind die vielen, schwer bepackten Radfahrer hier in Sambia. In Südafrika waren nur wenige in den Städten unterwegs, in Botswana sind uns keine aufgefallen.
In Kalomo wollten wir bei einer Lodge campieren, aber die bieten Camping nicht mehr an. Weitere Möglichkeiten waren hier nicht in unseren vielen Nachschlagewerken angegeben. An der Straße stand ein Werbeschild für eine andere Lodge, also mal eben dorthin abgebogen. Nun stehen wir also bei dieser Lodge im hinteren Bereich.
Die Straßen in Sambia waren bisher wirklich top. Das ist morgen dann erstmal vorbei, wir wollen in einen Nationalpark und bis dahin sind es noch 80 km Schotterstraße.
29.08.2022
Die Reparatur der Dachluke war doch etwas aufwendiger. Der blöde Pavian hatte nicht nur den Deckel des Dachfensters zerbrochen, sondern auch die Metallschiene verbogen, die die Luke öffnet und schließt. Da haben wir dann beschlossen, einen weiteren Tag hier stehen zu bleiben.
Und da wir ja Zeit hatten wollten wir gleich nochmal unser Wasser nachfüllen. Zwar gibt es hier am Platz nur gereinigtes Flusswasser, aber unsere Wasserfilteranlage ist ja für so etwas ausgelegt. Die Wasserpumpe kann ja auch direkt Flusswasser ansaugen. Gesagt, getan. Und ruck, zuck war der Befüllschlauch zwischen Pumpe und Filter geplatzt. Da hätten wir wohl doch besser einen Schlauch verwendet, der hohe Drücke verträgt. Die beiden Filter waren sehr schnell ziemlich zugesetzt, so dass der Druck der Pumpe den Schlauch hat platzen lassen.
Schöne Schweinerei, Wasser überall. Zum Glück steht immer einer von uns beim Befüllen neben dem Heim, so dass wir sofort die Pumpe abstellen konnten.
Also, alles repariert und getrocknet, Filter gesäubert und ein neuer Anlauf.
Nach nicht mal 100 Liter sah der gekürzte Schlauch schon wieder aus wie ein Luftballon. Da haben wir das Befüllen beendet, die Filter nochmals gereinigt und einen verstärkten Schlauch eingebaut. Wir sind mal gespannt, wie das beim nächsten Wassertanken so ist.
Abends haben wir dann noch unseren ersten Elefanten in Sambia gesehen. Er lief hinterm Zaun entlang Richtung Fluss.
28.08.2022
David Livingstone (1813-1873), nach dem dieser Ort benannt wurde, war ein schottischer Missionar und Afrikaforscher. 1840 ging er als Missionar nach Südafrika. Ab 1849 fingen seine Forschungsreisen in Afrika an. Nachdem er 1851 von dem Wasserfall des Sambesi im gehört hatte, hat er sie im Jahre 1855 endlich gesehen. Er benannte die Wasserfälle zu Ehren seiner Königin Victoria (Victoria-Falls). Die einheimischen Kololo nennen den Wasserfall hingegen Mosi-oa-Tunya (donnernder Rauch). Der Name verweist auf den Wasser-Sprühnebel, der von den Fällen bis zu 300 m Höhe aufsteigt und noch in bis zu 30 km Entfernung zu sehen ist. Diesen Sprühnebel sieht man am besten zum Ende der Regenzeit (Februar/März), wenn der Sambesi einen hohen Wasserstand hat. Allerdings sieht man dann nicht den Boden der Schlucht.
Der Wasserfall besteht aus vier einzelnen Fällen, die Gesamtbreite beträgt 1708 Meter. Drei der Wasserfälle liegen in Simbabwe (und sind nur von dort zu sehen) und nur der "Eastern Cataract" liegt in Sambia. Von Livingstone sind es nur 10 km bis zum Wasserfall.
Wir parkten beim Ticketschalter, liefen an Souvenirläden vorbei und kamen dann zum Eingangstor. An der bronzene Statue von Herrn Livingstone vorbei führt der Weg zu einem Rundweg der gut zu laufen ist. Immer wieder gab es Plattformen mit bester Sicht auf die Wasserfälle und zwischendurch muss man eine schmale, eiserne Fußgängerbrücke überqueren. Je nach Windrichtung und Wasserstand bekommt man die Gischt ab. Bei den heutigen 32 Grad waren ein paar Spritzer eine nette Abkühlung. Der Pfad endet an einem Aussichtspunkt, direkt gegenüber liegt der äußerste Aussichtspunkt von Simbabwe. Auf dem Rückweg hatten wir dann einen guten Blick auf die Victoria Falls Bridge. Sie überspannt den Sambesi über der zweiten Schlucht der Fälle. Da der Fluss hier die Grenze zwischen Simbabwe und Sambia bildet, verbindet die Brücke beide Länder und hat Grenzposten an beiden Enden. Ihre größte Spannweite beträgt 156,5 Meter, ihre Gesamtlänge 198 Meter und ihre Höhe 128 Meter. Mutige können "Bungee Jumping" in der Mitte der Brücke nutzen um den besonderen Kick zu erhalten, es ist der höchste Brückensprung der Welt.
Wir sind den Weg zweimal bei unterschiedlichen Sonnenständen gelaufen. Es ist schon beeindruckend, wie das Wasser da über die Breite nach unten in die Schlucht stürzt. Wenn wir auf dem „Rückweg“ über Simbabwe kommen, werden wir uns auch noch diesen Teil ansehen.
Zwischendurch haben wir Pause an einem Kiosk gemacht und konnten miterleben, wie ein Pavian mit Kind unter dem Bauch in aller Seelenruhe mitten in eine Gruppe junger Leute marschierte, eine Tüte Chips griff und wieder ging. Unglaublich dreist.
Als wir dann nach unserer zweiten Runde zurück zum Heim kamen wunderten wir uns. Die Dachluke am Badezimmer war offen und etwas schräg. Eigentlich waren wir sicher, diese geschlossen zu haben.
Es stellte sich dann heraus, das ein Pavian diese aufgebrochen hat. Da darunter ein Lüfter ist, ist er zum Glück nicht ins Heim gekommen. Aber die Dachluke war natürlich kaputt. Zum Glück haben wir eine Ersatzluke mit. Gedacht für Schäden durch zu tiefe Äste, da die Luke der höchste Punkt am Heim ist.
Damit ist morgen früh erst einmal Arbeit auf dem Dach angesagt.
27.08.2022
Heute ging es weiter nach Sambia. Zuerst fuhren wir über die Kazungula-Brücke. Diese wurde erst im Mai 2021 offiziell eröffnet. Die Planung für den Brückenbau begann aber schon im Jahr 2007, der Baubeginn war dann 2014. Die Grenze zwischen Botswana und Sambia verläuft mitten im Fluss Sambesi und ist gerade mal 150 Meter lang. Damit die beiden anderen Staaten Namibia und Simbabwe nicht berührt werden, verläuft die Brücke in einem Bogen über den Fluss. Damit ist ein deutlich schnellerer Grenzübertritt möglich, gerade auch für den Warenverkehr/LKWs. Vorher mussten alle Länderwechsler mit einer Pontonfähre über den Fluß, das dauerte für einen LKW bis zu einer Woche.
In einem großen Gebäude nach der Brücke finden dann Verwaltungsdinge für den Grenzübergang statt. Auf der linken Seite fängt man an, da hat Botswana seine Schalter. Das Ausreisedatum war schnell im Reisepass dokumentiert und das Zolldokument für unser Heim gestempelt. Auf der sambischen Seite muss man mehrere Schalter und auch andere Gebäude aufsuchen. Nachdem wir alle Stempel hatten, bei Interpol waren und die Maut für die Brücke, die Einreisegebühren für uns, und die Versicherung für das Heim und die Straßenbenutzungsgebühren bezahlt hatten, fuhren wir zum sambischen Grenzbeamten. Der kontrollierte alle Unterlagen und nach nur 1,5 Stunden waren wir in Sambia. Wir hatten mit deutlich mehr Zeit gerechnet. Etwas schräg war, dass die Gebühren meist in Dollar, aber an einer Stelle dann auch in Kwacha (gesprochen Kwatscha) zu zahlen war. Daher mussten wir zwischendurch dann auch noch Kwacha besorgen.
Dann ging die Fahrt nach Livingstone.
Unterwegs gab es dann gleich mal die erste Polizeikontrolle. Die Polizistin stand bei der Beifahrertür und wollte den Führerschein sehen. Sie hat dann freundlich Ulis Führerschein angeguckt, dann aber doch auch Martinas Führerschein sehen wollen. Martina saß ja schliesslich rechts.
Nach unserem Hinweis, dass bei uns der Fahrer links sitzt ging sie hinter das Heim und hat kontrolliert, ob wir einen Aufkleber mit Linkslenkerhinweis am Heck haben. Den haben wir rechts unten. Aber das hat ihr nicht gefallen, das Schild sei ja ok, aber links müsse auch etwas stehen. Ulis Hinweis, dass das Schild absichtlich genau da geklebt sei, weil da die PKW Fahrer hinter uns sitzen und damit genau auf das Schild gucken hat sie nicht überzeugt. Wir sollen noch große Buchstaben "LHD" basteln und diese auf die linke Seite kleben. Werden wir machen, wenn das nochmal moniert wird.-)
In Livingstone kauften wir sambische SIM-Karten (was länger gedauert hat als der Grenzübertritt) und fuhren zum Campingplatz beim Hotel Victoria Falls. Von der Terrasse des Restaurants schaut man direkt auf den Sambesi, auf dem kurz vor Sonnenuntergang zahlreiche Boote Richtung der Viktoriafälle fuhren.