Simbabwe, Oktober 2022

Unsere Route

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


 

Vor Simbabwe waren wir in Sambia

 

14.10.2022

     

Die Ausreise aus Sambia war schnell erledigt. Nach nur 15 Minuten hatten wir unsere Ausreisestempel und das Carnet war auch abgestempelt. Überrascht waren wir, dass auch unser Coronaimpfstatus geprüft wurde.

Danach ging es über die Dammauer nach Simbabwe. Auch hier waren wir nach einer Stunde fertig. Da wir einen recht kleinen Grenzübergang gewählt hatten, hat es etwas gedauert, bis sie geklärt hatten, wie die Gebühren für das Heim zu errechnen sind.

Zwischendurch mussten wir noch zu einer Station draußen in einem Zelt. Als wir da rein gingen war niemand da. Nachdem wir wieder rausgegangen sind haben wir dann bemerkt, dass die beiden Damen der Station draußen ein Stück weit weg standen. Es war eine Schlange (50 cm lang und dünn wie der kleine Finger) vor dem Zelt. Die hat dann jemand erschlagen, und dann ging es auch weiter. Wir hatten sie nicht bemerkt….

Dann stand als Nächstes eine Reifenreparatur an, dieses Mal eine Schraube vorne rechts. Wir hatten Glück, die nächste Tankstelle hatte eine Top-Werkstatt dabei und das Team hat sich echt super gekümmert. Auf dem Weg hierher haben wir dann die 50.000 KM mit dem Heim vollgemacht.

Dann wollten wir noch schnell eine SIM-Karte kaufen. Das hat dann aber nicht geklappt, der Laden, in dem es diese geben sollte war grad nicht besetzt. Naja, gucken wir halt morgen nochmal vorbei.

Noch nah beim Ort Kariba haben wir unseren ersten Übernachtungsplatz in Simbabwe gewählt. Er heißt „Warthog“ (Warzenschwein) und ist für so große Autos eigentlich nicht geeignet. Wir stehen deshalb mitten auf einem Weg zwischen den aufgebauten Zelten. Nun hoffen wir, dass die Elefanten, die nachts durchs Camp laufen sollen, um uns herumgehen. Die Zebras haben sich jedenfalls nicht stören lassen und lagen zeitweise direkt neben dem Heim.


Internetzugriff ist hier grad noch schwierig. Bilder müssen also noch warten.

 


15.10.2022

 

Heute früh sind wir ein kleines Stück nach Kariba zurückgefahren. Der Ort Kariba entstand erst 1956 mit Beginn der Bauarbeiten für den Staudamm. Zuerst wurde eine Straße von Makuti nach Kariba entlang der uralten Elefantenpfade gebaut, dann konnten Baracken für die 10.000 Arbeiter aufgestellt werden. Das Ufer des Sees liegt auf 490 Metern Höhe, es ist schwülwarm dort und die nahen Berge in 835 Metern bieten deutlich kühlere Luft. Dies wurde bei der Stadtplanung dann entsprechend umgesetzt: Die schwarzen Arbeiter wurden am Seeufer angesiedelt, während sich die Europäer in den sogenannten "Kariba Heighs" (Kariba Höhen) niederließen. 

Wir sind der Straße in die Kariba Heighs bis zu einem Aussichtspunkt gefolgt und konnten auf den Karibasee hinab sehen. Leider sehr diesig, sonst hätten wir die sambische Seite gesehen. Hier gibt es auch ein Denkmal zur Erinnerung an die Rettung der Tiere aus dem ehemaligen Tal. Als der Sambesi gestaut wurde, retteten sich viele Tiere in höher gelegene Regionen. Allerdings wurden diese Bergkuppen dann irgendwann zu Inseln, die Tiere konnten sich nicht weiter retten und ertranken. Die "Operation Noah" gilt als die größte Tierrettungsaktion der Welt. Viele Helfer um den Wildhüter Rupert Fothergill trieben die Tiere, die schwimmen konnten, ans rettende Ufer, andere wurden in Boote verladen. Das war nicht immer erfolgreich. Die meisten der geretteten Tiere wurden an das Südufer gebracht, anschließend wurden dort Wildschutzgebiete eingerichtet. Die Aktion dauerte mehrere Jahre und ging etwa ab Dezember 1958. Auf der Tafel beim Denkmal werden 4855 gerettete Tiere verschiedenster Arten genannt. 

Es gibt noch einen zweiten Aussichtspunkt in Kariba mit direktem Blick auf den Staudamm, über den wir gestern gefahren sind und der zur Zeit nur einseitig wegen der Baustelle befahren werden kann. Der Damm ist 617 Meter breit und 128 Meter hoch. Die beiden Staaten Sambia und Simbabwe, deren gemeinsame Grenze mitten im Sambesi liegt, haben jeweils eigene Kraftwerke für Elektrizität gebaut. 

Unsere weitere Route durch Simbabwe führt uns südlich des Karibasees Richtung Westen, leider gibt es keine direkte Uferstraße. Unser erster Platz zum Übernachten liegt noch an der Ostseite des Sees, die dazugehörige Lodge ist sehr heruntergekommen und wird angeblich zur Zeit renoviert. Wir sind ja zum Glück autark und stehen auf einer der vier Flächen zum Campen, etwas erhöht zum Seeufer. 

Eine lokale Telefonkarte haben wir auch heute nicht bekommen können. Aktuell geht gerade noch (langsam) unsere sambische SIM Karte, aber das dürfte morgen dann wohl vorbei sein

 

 


16.10.2022

 

Es gibt so Tage,…..

Erster Ärger morgens, der eSIM Karten Provider für Simbabwe besteht immer noch drauf, das wir ein Konfigurationsproblem haben, und es bestimmt nicht an ihm liegt… den Hinweis, dass in Sambia alles ging, ignoriert er weiterhin… also weiter kein Internet in Simbabwe… (außer wir stehen nahe zur Grenze zu Sambia)

Die steile 4x4 Passage mit vielen Serpentinen stellte sich als ziemlich harmlos heraus. Einzig ab und an sehr steinige / felsige Passagen. Aber, kurz nachdem wir oben waren verlor der mittlere Reifen auf der rechten Seite Luft. Reifenschaden Nummer sieben. Dieses Mal ein Riss in der Lauffläche. Vermutlich durch einen Stein, den wir überfahren haben. Ärgerlich, zumal unsere Reifen extra für Felsenkletterei gemacht sind, extra verstärkt,.. wusste der Reifen wohl nicht.

Inzwischen merkt man, das hier der Sommer kommt. Es wird tagsüber schon mal knapp 40 Grad heiß, ohne Wolken. Entsprechend heiß ist es auch im Heim. Mist, wenn dann nach ein paar Stunden fahren das Gebläse keine Luft mehr ins Fahrerhaus pustet. Nach einer Stunde Gebläse aus (schwitzen bei offenen Fenstern) ging es dann aber wieder.

Auf dem Weg zum Übernachtungsplatz hat dann noch das Getriebe Probleme gemacht. Es gab keinen Kraftschluss mehr zu den Rädern. Sprich der Motor lief, aber das Heim hat sich nicht mehr bewegt (wie wenn man Leerlauf eingelegt hätte). Nach kurzer Pause ging es immer wieder für ein Stück. Wir hoffen mal, dass das auch ein Temperaturproblem war und es morgen dann wieder geht.

Im Heim waren dann fast 45 Grad, als wir am Ziel (im Ort Binga) angekommen sind. Da ist dann selbst das kalte Wasser zum Händewaschen unangenehm warm. Nun ja, und der Kühlschrank mag nicht so recht kühlen und einige elektronische Geräte verweigern den Dienst aufgrund der Temperatur.

Aber zur Not trinkt man das nur 10 Grad warme Bier und hofft, dass es bis zum Schlafengehen im Heim unter 35 Grad sind.-)

 


17.10.2022

 

In Binga konnten wir zwar eine Simkarte kaufen, aber bis zum Tagesende nicht nutzen, da sie vom Verkäufer durch ein technisches Problem nicht freigeschaltet werden konnte.

Nachdem wir Binga verlassen hatten, stellten wir fest, dass das Getriebe-Problem noch immer besteht. Wir können nur im 3. Gang mit maximal 60 km/h fahren, der vierte und fünfte Gang funktionieren nicht mehr. Unseren Plan, nochmal an einem anderen Platz am Karibasee zu übernachten haben wir dann verworfen und sind zur A8, der Verbindungsstraße zwischen Victoria Falls und Bulawayo gefahren. Hier stehen wir jetzt an einem Campingplatz (Tusker Camp) mit Sicht auf ein Wasserloch. Den Nachmittag haben wir überlegt, wie wir weiterfahren, wo wir eine Mercedes-Werkstatt mit den größten Chancen für eine ordentliche Diagnose/Reparatur finden. Am Abend haben wir uns dann schließlich für eine Werkstatt in Bulawayo entschieden, die ist nur noch 300 km entfernt. Sollte bei unserem Tempo ja in 6 Stunden zu schaffen sein (wenn der dritte Gang hält)

Zum Abschluss dieses turbulenten Tages genießen wir ein paar simbabwisches Bier mit dem Namen "Zambezi" am Lagerfeuer. 

 


18.10.2022

 

Nach 260 km auf der guten Teerstraße sind wir in Bulawaya angekommen. Erster Hinweis der Mercedes-Werkstatt war, dass sie nur PKW machen und auch bei PKW keine Getriebe reparieren, die schicken sie alle nach Südafrika. Tja, was soll man sagen, vielen Dank liebe Mercedeshotline in Deutschland, ihr hattet nicht nur eine falsche Adresse von eurer Werkstatt, sondern auch keine Ahnung, was die machen.

Die Mercedes-Werkstatt hat dann aber trotzdem versucht, Fehler aus den Steuergeräten auszulesen, da war aber nichts angezeigt (ist unser eignes Gerät zum Fehlerauslesen also gar nicht so schlecht). Dann hat ein Mechaniker noch am Straßenrand (auf den Werkstatthof oder gar in die Halle hätten wir nicht gepaßt) das Getriebeöl kontrolliert. Unsere Hoffnung war, etwas Öl nachfüllen löst das Problem. Das Getriebeöl hatte jedoch einen stark verbrannten Geruch. Vermutlich muss das Getriebe getauscht werden. Wie gesagt, kann uns diese Werkstatt nicht weiterhelfen und verwies uns an die Werkstatt in Polokwane/Südafrika. Da sind wir nun auf dem Weg dorthin. Heute sind wir noch bis Gwanda gefahren und übernachten auf dem urigen Hof von GunPa's Gästehaus. Hier haben wir noch lecker Hähnchenschnitzel mit Pommes und Salat gegessen.

Morgen sind es dann noch mal 200 km bis zur Grenze. Das wird noch spannend, da wir in Südafrika in den letzten 12 Monaten bereits ein Visum von 90 Tagen hatten. Eigentlich gibt es nur alle 12 Monate 90 Tage, oder wenn man aus Deutschland einreist. Wir gucken mal, ob wir den Grenzbeamten überzeugen können, dass wir nochmal 90 Tage bekommen.  

 


Tja, da ging es dann ganz ungeplant wieder zurück nach Südafrika. Daher geht es hier weiter.