Botswana, Juli / August 2022

Unsere Route

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende

Tourdarstellung: MapOut


Vor Botswana waren wir in Südafrika

Teil 1 findet Ihr hier

Teil 2 findet Ihr hier

 

22.07.2022

 

Der große Tag, unser erster afrikanischer Grenzübertritt. Wir hatten uns auf eine zähe, lang andauernde Prozedur eingestellt. Nach 90 Minuten Fahrt kamen wir am Grenzübergang Skilpadshek Border Post an.

Abgelaufen ist es dann aber recht fix. Innerhalb von 30 Minuten waren wir in Südafrika aus- und in Botswana eingereist.

Dabei haben wir dann auch gleich noch ein 90 Tage Visum für Botswana bekommen (überall steht geschrieben, dass man an der Grenze nur 30 Tage bekommt und dann im Land weitere 60 Tage bekommen kann.) Scheinbar hilft manchmal nett fragen.-)

Von hier sind wir dann die weiter nach Gaborone gefahren, schnell in einem großen Einkaufszentrum Telefonkarten kaufen, etwas Bargeld besorgen und Lebensmittel einkaufen.

Tja, schon wieder falsch gedacht. Hier war nix mit schnell. Nach 90 Minuten hatten wir dann glatt unsere Telefonkarten, Geld ging etwas schneller, schon die vierte Bank sagte uns zu (die anderen haben zu geringe Beträge angeboten oder aus unserer Sicht zu viel Gebühr verlangt). Tja, und der Supermarkt in dem Einkaufszentrum … wir suchen morgen nochmal einen anderen, das war nix.

Wir waren dann recht genervt und ein bisschen kaputt. Daher entschlossen wir uns auf dem am nahesten gelegenen Platz zu übernachten. So sind wir Mokolodi Nature Reserve gelandet. Hier stehen wir jetzt mitten in der „Wildnis“ ganz allein für die Nacht. Internet schwächelt ein bisschen. Da sind wir mal gespannt, wie das so in Botswana wird.

 


23.07.2022

 

Heute früh sind wir dann als Erstes zu einem anderen Supermarkt in Gaborone gefahren. Da war das Angebot so, wie wir uns das in einer so großen Stadt erhofft haben. Sehr gutes, umfangreiches Angebot. Einzig Chilis haben wir nicht bekommen. Dann noch kurz getankt, macht bei Preisen von umgerechnet 1,35 Euro fast Spaß, und dann ging es 300 KM nach Palapye. Im Süden von Botswana wohnen zwar die meisten Einwohner, aber touristisch ist das ein eher uninteressanter Teil. Die A1, die wir die komplette Strecke gefahren sind, ist eine Teerstrasse in sehr guten Zustand, man fährt endlos gerade aus. Hat dafür aber Zeit mal den tollen Himmel zu bewundern. Einen Zwischenstopp haben wir am Tropic of Capricorn eingelegt. Dies ist der Wendekreis des Steinbocks und damit die südlichste Stelle, an dem die Sonne umkehrt und wieder Richtung Europa zurückwandert. Man kann am 22. Dezember zur Mittagszeit einen Pfahl senkrecht in den Boden rammen und er wirft, auch bei Sonnenschein, keinen Schatten. Jeder Meter weiter südlich würde der Pfahl einen Schatten in südlicher Richtung werfen. Die Steine symbolisieren die 13 Staaten, durch die der südliche Wendekreis der Sonne verläuft. 

Danach ging es dann weiter zum Camping Itumela. Hier verbringen wir die Nacht. Im Restaurant am Platz gab es dann eine leckere Pizza, ein paar Windhuk Draught und einen Jägermeister zum Abschluss.

 

 

 


24.07.2022

 

Bei schönstem Sonnenschein sind wir heute in das „Khama Rhino Sanctuary“ gefahren. Es liegt 30 km von der Stadt Serowe entfernt und sichert auf einem 4300 ha großen Schutzreservat das Überleben der letzten Nashörner Botswanas. Nachdem im Jahr 1992 landesweit nur noch 9 lebende Nashörner gezählt wurden, erkannte man raschen Handlungsbedarf. Als das Schutzgebiet dann ein Jahr später geöffnet wurde, waren bereits nochmals 5 Nashörner von Wilderern getötet worden. Mittlerweile leben hier wieder 30 Breit- und 4 Spitzmaulnashörner. Aber auch andere Tierarten sind zu sehen.

Wir übernachten hier auf dem schön angelegten Campingplatz innerhalb dieses Schutzgebietes. Es gibt nur 13 Plätze, jeweils mit viel Platz drumherum und man kann die anderen Camper nicht sehen. Jeder Platz hat eine Grill- und eine Feuerstelle und ein kleines Betonbecken unter dem Wasserhahn, das als Vogeltränke dient. Da bei unserer Ankunft kein Wasser darin war, haben wir es aufgefüllt. In kürzester Zeit hatten wir Besuch von den verschiedensten Vogelarten. Echt klasse.

Am Nachmittag sind wir dann zu unserer ersten Pirschfahrt aufgebrochen. Es gibt in diesem Park nur sandige, sehr sehr schmale Pisten. Rechts und links ragen die Dornbüsche weit in den Weg hinein. Man kann teilweise nur gucken, dass es links und rechts gleichstark kratzt. Wir haben unsere Seitenwände nunmehr mit weiteren reichlichen Kratzer „verziert“.

Als wir an dem ersten Wasserloch in der „Malema’s Pan“ ankamen, sahen wir vier Giraffen, die auf das Wasser zustrebten. Wie schön, dass wollten wir doch schon immer mal im Original sehen, wie die Giraffen sich zum Wasser hinunterbeugen und trinken. Ich sag nur: Knickebein. Wenn sie dann den Kopf wieder hoch gehoben haben, spritzte noch einiges an Wasser durch die Gegend. Nach einiger Zeit war ihr Durst gestillt und eine Gruppe Zebras kam heran. Im Hintergrund stand die ganze Zeit über ein Nashorn und fraß Gras. Daran erkennt man, dass es sich um ein Breitmaulnashorn handelt, den die andere Art frisst von Büschen.

Nachdem dann nichts mehr zu sehen war, sind wir zum „Bird Hide“, dem Vogelbeobachtungshaus gefahren. Ein kleiner Teich soll das ganze Jahr über Wasser haben. Nun ja, viel war nicht mehr da. Aber es reichte für eine Nashornmutter, die mit ihrem Kleinen vorbeikam. Damit hatten wir nun nicht gerechnet. So nah kommt man sonst nicht an die Tiere heran. Während die Mutter seelenruhig das Wasser schlürfte, führte sich das Kleine fast als Wachhund auf. Immer wieder tänzelte es herum und sah in unsere Richtung. Als dann noch 2 Zebras durch die Büsche kamen, sah es die beiden fast böse an. Nachdem die Mutter Nashorn genug getrunken hatte, hatte der Nachwuchs auch Durst. Stupste seine Mutter an das Hinterbein und trank dann ausgiebig. Dann marschierten beide wieder in das Buschland. Die ganze Zeit über zwitscherte es um uns herum, denn in den Büschen und Bäumen waren gerade auch reichlich Vögel, die auch immer mal wieder kurz zum Wasser flogen.

Kurze Zeit später verließen auch wir dieses Wasserloch und fuhren zu unserem Platz. Am Abend gab es dann ein kleines Lagerfeuer zur Entspannung. 

 

 

 

 

 

 

 


25.07.2022

 

Heute früh ging es dann mit dem ersten Tageslicht zum Wasserloch an der Malema´s Pan.

Kurz nachdem wir eingeparkt hatten, kamen gleich mal die vier Giraffen von gestern wieder zu Besuch. Drei Riesentrappen waren auch da, die werden immerhin bis zu 135 cm groß. Leider kamen sie nicht näher an uns heran. Zwei Gnus tummelten sich in der Nähe, waren die ganze Zeit nur mit Fressen beschäftigt, Wasser benötigten sie nicht. Als nächstes erschien dann eine größere Herde Impalas. Ein Männchen trug geschwungene und in sich geringelte Hörner, zwei hatten noch sehr kurze Hörner, der Rest der Herde waren Weibchen. Der Rücken der Impalas ist rehbraun, der Bauch dann heller. Sie haben einen schwarzen Fleck über den Fersen (werden deshalb auch Schwarzfersenantilope genannt, Impala ist aber eindeutig kürzer). Die ganze Zeit pfiff der Wind ums Auto, so dass immer wieder der lose Sand um uns herum wirbelte. So einen Wind kannten wir hier bisher nicht.

Danach erschienen dann die Zebras. Sie kamen aus verschiedenen Richtungen, trafen sich dann am Wasserloch und verweilten ziemlich lange dort. Einzelne Zebras gingen dann ihrer Wege. 

In der Zeit, wo sich kein Tier am Wasser aufhielt, unterhielten uns drei Erdhörnchen. Sie huschten hin und her, fraßen genüsslich die Samen von Pflanzen und verschwanden dann wieder in ihren unterirdischen Gängen.

Etwas später fuhren wir dann auf den engen Sandpisten zu einer offenen Savannenfläche. Wir wollten ja eigentlich noch mehr Nashörner sehen. War aber leider nicht der Fall. An einem anderen, wirklich sehr kleinen Wasserloch, herrschte eine Großfamilie Geier. Sie saßen am Rand, badeten, flogen wieder weg und ein paar Impalas trauten sich nicht ans Wasser. Irgendwann beschlossen wir die Rückfahrt zum Camp. Gerade als wir uns vorne hinsetzen wollten, sahen wir vier Nashörner in Richtung des Wasserloches gehen. Das mussten wir doch noch abwarten. Eines der Nashörner hatte ein extra langes Horn (die können bis ein Meter lang werden), das war wirklich beeindruckend. 

Auf der anschließenden Fahrt zum Camp haben wir noch 4 weitere Nashörner beobachten können. 

Abends hatten wir wieder ein kleines Lagerfeuer, diesmal unter einem klaren Sternenhimmel.

 

 

 

 

 

 


26.07.2022 bis 28.07.2022

 

Nach dem Besuch der Nashörner ging es heute auf den gut ausgebauten Fernstraßen über Palapye bis nach Francistown. Die zweitgrößte Stadt Botswanas liegt am Fluss Tati. Im Jahre 1868 wurde hier Gold gefunden und der Brite Daniel Francis (nach ihm wurde dann die Stadt benannt) erwarb dann ein Jahr später die Schürfrechte von den Einheimischen. Die Stadt bestand damals nur aus einer Hauptstraße mit Saloons und kleinen Läden. Heutzutage ist Francistown ein Zentrum für Industrie und Handel, die Minen rund um die Stadt sind verlassen. Gebäude aus der Kolonialzeit gibt es leider nicht mehr. 

Das Cresta Garden Hotel bietet auch Plätze für Camper an. So stehen wir denn nun (wieder allein) unter Bäumen und haben einen Blick auf den weitläufig angelegten Park der Hotelanlage. Als wir das alles gesehen hatten, beschlossen wir unsere Reise für 2 Tage zu unterbrechen und fahren erst am 29. Juli weiter. 

Noch ein Wort zu Covid-19: In Botswana sind die Hygieneregeln viel strenger als in Südafrika. Hier ist im öffentlichen Raum das Tragen von Masken Pflicht. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


29.07.2022

 

Von Francistown ging heute die Fahrt auf der Fernstraße A 3 weiter. Dies ist zwar eine geteerte Straße, aber es gab doch immer mal wieder tiefe Schlaglöcher und ausgefranste Ränder. 

Unser Ziel war das Nata Bird Sanctuary. Es ist ein 230 km² großes Vogelschutzgebiet, gegründet im Jahr 1992, das am nordöstlichen Rand der Sowa Pan liegt, etwa 20 km von der Stadt Nata entfernt. Das Schutzgebiet wird als Gemeinschaftsprojekt von mehreren Gemeinden betrieben. 

Die Sowa Pan (oder auch Sua Pan) ist eine von drei großen Senken in der Makgadikgadi Region. Wenn die Pfannen nach der Regenzeit durch den Nata River Wasserzulauf bekommen haben hier unglaublich viele Wasservögel ihr Brutzentrum. Besonders viele Pelikane und über 250000 Flamingos sind dann anzutreffen. 

Der Weg in den Park ging nicht einfach durch das Tor, das war für uns zu niedrig, aber während Uli die Buchung an der Rezeption erledigt hat, hat Martina das Heim über einen Seitenweg in den Park gebracht.

Wir sind in der Trockenzeit hier (die Wege sind deshalb auch gut befahrbar) und es sind nicht ganz so viele Vögel zu beobachten. Jedoch gibt es noch ein paar Pelikane die in dem Salzsee nach Nahrung suchen. Leider haben wir bisher nur 3 Flamingos in der Nähe sehen können.

Es gibt hier auch noch andere Tiere, Gnus haben wir gesichtet, Zebras und Antilopen noch nicht. 

Im Schutzgebiet darf man auch übernachten und wir haben uns einen Platz direkt an dem Wasser ausgesucht. Damit wir das ganze Idyll auch ausgiebig genießen können, bleiben wir für zwei Nächte. Zum Sonnenuntergang waren noch ein paar Besucher an der 200 Meter entfernten Aussichtsplattform. Aber kaum war die Sonne untergegangen. haben dann die letzten Besucher den Park verlassen. Den eigentlich schönsten Teil des Sonnenuntergangs, die Zeit kurz danach, wenn der Himmel glutrot wird, haben wir dann ganz alleine erlebt. Auch der Sternenhimmel danach war allein unser, die nächsten Lichtquellen waren ca. 10 km entfernt. Bei dem Ambiente  hat dann auch der Rotwein prima geschmeckt.

 

 

 


30.07.2022

 

Heute früh weckte uns ein Sonnenaufgang, fast so schön wie gestern der Sonnenuntergang.

Wir hatten dann heute eine Reihe von Pelikanen, auch zwei die im Synchronflug über uns kreisten. Nur die Flamingos, die kamen heute nicht vorbei. Dafür aber ein Strauss, ein paar Gnus und zum Abend dann noch eine Herde Kühe.

Wir standen den ganzen Tag alleine am Wasser, keine einziger Besucher. Auch irgendwie schade, das Eintrittsgeld kommt ja den lokalen Gemeinden direkt und zu 100% zu Gute.

Der Sonnenuntergang war heute dann wieder ähnlich spektakulär wie gestern, heute allerdings mit Bier statt mit Rotwein.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


31.07.2022

 

Heute früh sind wir dann weitergefahren und haben unseren Platz der letzten zwei Nächte an ein Paar aus Südafrika „vererbt“. Als sie ankamen waren wir noch beim Frühstück, haben über den Platz geschwärmt.. da sind sie dann geblieben.

Wir wollten noch kurz zum sogenannten Pelikan Aussichtspunkt, hier haben wir von unserem bisherigen Platz in der Ferne viele Pelikane und Flamingos gesehen.

Der Versuch, den Wegen auf der Landkarte zu folgen war recht schnell wenig erfolgreich. Man konnte nach Karte fahren (ohne erkennbare Wege) oder Fahrspuren folgen und gucken, dass man immer die nimmt, die in etwa in die richtige Richtung führen. Mit letzterer Strategie sind wir dann zum gewünschten Punkt gekommen. Dabei mussten wir zweimal durch eine Gnu-Herde durch, aber die haben bereitwillig Platz gemacht.

Wir haben dann ca. 300 Meter vom Wasser entfernt angehalten, wollten die Vögel nicht zu sehr stören.

Die Menge an Pelikanen und auch Flamingos, die wir hier vorgefunden haben ist unglaublich. Es gibt hier zwei Arten von Flamingos: Die Rosaflamingos haben ein rosa-weißes Gefieder, die Flügeldecken sind rot, die Schwingen schwarz. Sie werden 120-140 cm groß, wobei die rosa Beine schon 40-50 cm lang sind. Der Schnabel ist rosa mit scharf abgegrenzter schwarzer Spitze. Die andere Art, Zwergflamingos, hat ein überwiegend rosa Gefieder, sind etwas kleiner (etwa 100 cm groß). Beide Arten leben, gern auch gemeinsam, vorrangig an seichten Salz- und Sodaseen, wo kaum andere Tiere leben. 

Wir saßen nachmittags hinter dem Auto im Schatten, da reichten die Flamingos von links bis rechts. Über eine Strecke von bestimmt 3 km überall Flamingos.

Die Pelikane haben nach einiger Zeit ihren Platz fliegend oder auch einfach schwimmend verlassen und sind leider bis zum Abend nicht wiedergekommen. Nun ja, wir hatten sie zum Glück in der großen Gruppe gesehen.

Wir haben dann beschlossen, hier die Nacht stehen zu bleiben, müssen wir morgen an der Ausfahrt halt noch einen Tag nachzahlen.

 


01. und 02.08.2022

 

Am 01. August haben wir das Vogelschutzgebiet verlassen und sind zur „Elephant Sands Lodge“ gefahren. Sie liegt etwa 60 km nördlich der Stadt Nata und ist 2 km abseits der Fernstraße über eine Sandpiste gut zu erreichen. Um ein großes Wasserloch liegen die Safarizelte, die Chalets und der Campingbereich. Als wir ankamen, waren noch alle Campingplätze frei, wir konnten uns also den Platz mit direktem Blick auf das Wasserloch aussuchen. Ein Gelbschnabeltoko wollte mal in unser Heim schauen und klammerte sich dabei am Fenster fest. Auf einem als Begrenzung liegenden Baumstamm genoss eine kleine Echse die Wärme.

Aber wir hatten dann gerade unsere Stühle positioniert, da kamen auch schon die ersten Elefanten um ihren Durst zu stillen. Bei der Anzahl 20 haben wir dann aufgehört zu zählen. Es war spannend, ihr Verhalten so ganz aus der Nähe zu erleben. Manchmal legen sie das Ende ihres Rüssels einfaches so auf die Erde, vielleicht dient das zur Entspannung. Dann kam einer, der ging einmal komplett durch das Wasserloch und tauchte seinen Kopf sogar unter. Ein anderer bewarf sich mit dem Schlamm vom Randbereich. Regelmäßig gab es kleine Rangeleien. In den beiden Tagen haben wir keine Elefantenkuh oder kleine Elefanten gesehen, es kamen immer nur Bullen.

Um die Gebäude sind kleine spitze Betondreiecke zum Schutz vor den Elefanten in die Erde eingelassen. Auf der Suche nach Wasser kennen die kein Pardon und würden einfach in die Gebäude eindringen. 

Früher war das Wasserloch wohl viel kleiner, da zerstörten die Elefanten dann im Stress durchaus auch die Safarizelte. 

Interessanterweise kamen die Elefanten am zweiten Tag erst nach 14 Uhr zum Trinken, aber selbst in der Dunkelheit waren immer noch viele da, zeitweise rund 20 Elefanten gleichzeitig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


03. und 04.08.2022

 

Wir sind weitergefahren zum Camp „Planet Baobab“, in der Nähe vom Ort Gweta. Die Fernstraße hatte teilweise wieder sehr viele Schlaglöcher. Es scheint einfacher zu sein, die Seitenstreifen mit Schotter als „Straße“ aufzufüllen, als sie ordentlich zu flicken. Wir hatten mehrere Passagen über teilweise mehr als einen Kilometer, wo alle auf den Seitenstreifen gefahren sind, statt auf der (kaputten) Strasse. Unterwegs haben wir wieder kurz Motorprobleme gehabt. Es war zum zweiten Mal die Kraftstoffpumpe, die einen Massefehler meldet. Nach einem Neustart war dann wieder alles in Ordnung.

Wir stehen hier für zwei Tage im sehr schön angelegten Camp im Seitenbereich für die größeren Fahrzeuge. Es gibt hier nur drei Plätze, jeder mit einer kleinen hübschen Hütte um im Schatten draußen sitzen zu können. Die anderen sechs Campingmöglichkeiten liegen am anderen Ende des Geländes. Dazwischen befindet sich die urig eingerichtete Bar mit interessanten Lampen, das luftige Restaurant, ein sehr großer Swimmingpool und die kleinen Häuschen zum Übernachten.

Wir freuten uns schon auf einen ruhigen Abend mit Blick auf einige angestrahlte Baobabs. Dann kam um 17:30 noch ein Tourbus mit 22 jungen Leuten, die Ihre Zelte aufbauten. Aber, es war trotzdem ruhig, der Trupp ist um 22:00 in den Zelten verschwundenen und war morgens auch kaum zu hören.

Nachdem wir hier gestern Steak gegessen haben, haben wir beschlossen, heute nochmals essen zu gehen. Der Ablauf dabei ist etwas ungewöhnlich. Man setzt sich in die Bar, bestellt sein Essen. Wenn das dann fast fertig ist wird man abgeholt und geht die paar Schritte ins Restaurant. Der Tisch ist nett gedeckt mit genähten Tischsets aus schönem Stoff. Das Essen (heute mal Burger mit Pommes) kommt dann wenige Minuten später. Bezahlt wird dann an der Bar. 

Nachmittags kamen dann zwei andere Tourbusse, nun sind wir sozusagen umringt von Zelten. 

 

 

 


05.08.2022

 

Die vergangene Nacht war trotz der vielen Menschen in den Zelten sehr ruhig. 

Heute haben wir die „Baobab-Route“, die von Gweta nach Mopipi führt, begonnen. Begonnen deshalb, weil wir heute erstmal nur 1/3 der Strecke gefahren sind. Kurz nach dem Ort Gweta haben wir die Luft in unseren Reifen erheblich reduziert, da die fast die gesamte Strecke durch feinen tiefen Sand führt. 

Die Baobab-Route ist ein alter Handelsweg (150 km) über die Ntwetwe-Pan, eine der beiden Haupt-Salzpfannen. Die Route geht von Norden nach Süden und unzählige Spuren kreuzen sich und jeder Fahrer sucht sich seine eigene Spur. Zum Glück gibt es gute Navigationssysteme, so dass man heutzutage nicht so schnell die Orientierung verliert. Aber manchmal führt der Weg trotzdem einige Meter neben der angezeigten Route. 

Als Erstes liegt der Green’s Baobab auf der Tour. An seinem Stamm befinden sich berühmte Namenszüge wie die der namensgebenden Brüder Green (machten 1852 eine Expedition). Wir haben zwar die Fächerpalmen in der Ferne gesehen, aber nicht realisiert, dass sich dort dann der Baum befindet. So haben wir nicht den Schlenker dorthin gemacht, sondern sind leider daran vorbei gefahren. Nun ja, kann passieren. 

Nur 9 km weiter gab es den Chapman’s Baobab. Den haben wir gesehen! Er diente den ersten Reisenden auf dem Weg nach Norden als Wegweiser. Im Jahre 2016 stürzte der Baum um und heute sieht man nur noch Holzreste von ihm am Boden liegen. Aber auch die sind noch recht groß. Der Baum hatte einen Gesamtumfang von 25 m und sieben einzelne Stämme. Viele Inschriften, wie zum Beispiel die des Abenteurers James Chapman waren zu sehen. 

Danach gab es wieder Spurengewirr, aber wir hatten keine Probleme und erreichten erst den Rand der Ntwetwe-Pan und schließlich begann die schnurgerade Fahrt über die total flache Salzpfanne. Es ist beeindruckend: Unendliche Weiten. Nur in der Trockenzeit ist eine Durchfahrt überhaupt möglich. Die Spur ist fest, aber wenn man ein bisschen am Rand fährt, hört es sich an, als wenn man durch Schneematsch fährt. Die kleine Anhöhe „Gabasadi Island“ haben wir schon bald gesehen. Eine fast nicht sichtbare Spur führt auf den Hügel. Kurzerhand hatte Uli die Differentialsperren und Untersetzung eingelegt und fuhr hinauf. Martina hatte kaum mit der Schnappatmung geendet, da parkten wir auch schon für die Nacht dort oben. Ganz einsam ist es hier, wir schauen auf die weißen Salzpfanne, ein paar Strauße waren die einzigen, die vorbeikamen. Wieder sahen wir der Sonne beim Untergehen zu und der Sternenhimmel ließ nicht lange auf sich warten.

 

 


06.08.2022

 

Der Aufgang der Sonne war wieder sehr farbenreich. Wir haben mal die Zeit gestoppt: Vom ersten roten Strich am Horizont und bis sie vollständig zu sehen ist vergehen nur 3 Minuten. Die Nacht war unglaublich still, noch nicht einmal Vögel waren zu hören. 

Heute ging es dann zum zweiten Teil der Baobab- Route, wobei es keine Baobabs mehr zu sehen gab. Wir sind noch 9 km auf der Salzpfanne gefahren, das war wieder wunderschön. 

Dann ging es durch die Savannenlandschaft. Die Wege wurden schmal und die Dornbüsche ragten zu beiden Seiten, manchmal gleichzeitig, manchmal um 2 Meter versetzt, in unsere Spur. Dazu kamen noch die Mopanebäume, die ihre alten, harten Äste auch noch unbedingt in den Weg hängen mussten. Unser Heim wurde an allen Seiten und natürlich auch auf dem Dach zerkratzt. Dazu wurden wir auch noch ordentlich eingestaubt. Hätten wir das vorher gewusst, wir wären diese Tour nicht gefahren, die ist für schon für einen Pickup grenzwertig. Für die knapp 100 km haben wir 5 Stunden gebraucht. Auf diesen Wegen (so manches Mal mussten wir die richtige Spur auch suchen, da half querfeldein fahren) ist schneller einfach unmöglich. Kurz vor dem Ort Mopipi haben wir wieder die Luft in die Reifen gefüllt. Da wir durch den „Hintereingang“ nach Mopipi gekommen sind galt es erst einmal den Weg zur Hauptstrasse zu finden. Klingt ganz einfach in der Zeit von Google Maps, aber die Strassen die ein Google fahren wollten waren teilweise nicht vorhanden, Fußwege oder gefühlt eine Strecke über das Grundstück von jemandem. Nach etwas probieren haben wir dann doch noch den Weg raus gefunden.

Auf der geteerten Straße ging es dann zu unserem Übernachtungsplatz, dem Boteti River Camp im Ort Xhumaga. 

 


07.08.2022

 

Heute ging es die wirklich gute, geteerte Straße bis nach Maun. 

Unterwegs überquerten wir bei Motopi die Brücke über den Fluß Boteti. Ein wenig Wasser war zu sehen, aber auffälliger war, dass die Gräser im Uferbereich abgebrannt wurden, das kannten wir bisher nur aus Südafrika.

Unterwegs am Straßenrand standen immer wieder Holzstäbe, an denen allerlei befestigt war. Mal waren es alte Reifen, buntes Plastik oder sogar alte Autoteile. Diese Zeichen markieren immer einen Sandweg, der nach dem Grasstreifen im Buschland beginnt und zu einem Grundstück mit Hütte führt. 

Viel öfter als in Südafrika stehen auch an den einfachen Hütten Autos, aber als Fortbewegungsmittel gibt es hier auch immer wieder die Eselskarren oder es wird geritten. 

Dann erreichten wir die Stadt Maun, die heute um die 60.000 Einwohner hat und ein wichtiger Startpunkt für die Safaris in das Okavangodelta ist. Bis in die frühen 1990er Jahren konnte man die Stadt nur über berüchtigte Allradsandpisten erreichen. Mit der Teerstraße entwickelte sich Maun dann schnell zur Touristenhochburg. Die Stadt selber hat keine Sehenswürdigkeiten, sie ist als Streusiedlung ohne Plan gewachsen. Es gibt aber zahlreiche Safariagenturen, bei denen man Ausflüge in das Moremi Wildreservat buchen kann und Charterfluggesellschaften, die Flüge über das Delta anbieten. 

Wir übernachten im Garten des Hotels Sedia Riverside, der als Campingplatz angelegt wurde. Im Restaurant  sitzt man unter großen Bäumen im Schatten, direkt daneben liegt der Pool. Wir stehen eigentlich am Fluß Thamalakane, den man aber leider von der Grundstücksgrenze aus nicht sehen kann. 

 


08.08.2022

 

Frühes Aufstehen war heute angesagt, denn wir sind zum Flughafen von Maun gefahren. Dort ansässig ist eine Charterfluggesellschaft, bei der wir einen Rundflug über das Okavangodelta gebucht haben. Gestartet sind wir dann etwa um 7.45 Uhr und der Pilot flog dann mit uns statt der üblichen 45 Minuten doch eine Stunde über das Delta. Dabei haben wir 170 km zurückgelegt. Der höchste Wasserstand im Delta ist so im Juni/Juli, aber wir sind zuerst noch über trockenes Gebiet geflogen. Dann kamen die Wasserläufe und damit auch die Tiere (Zebras, Elefanten, Impalas, Hippos). Sieht von oben echt toll aus. Hat uns gut gefallen.

Wieder am Boden sind wir dann zum Frühstück zum „Dusty Donkey“ (staubiger Esel) gegangen. Das Omelett mit Pilzen, Tomaten und Käse sowie die mit Bacon, Rucola und Tomaten gefüllte Teigrolle waren fantastisch.

Auf unserer Anreise haben wir am Ortseingang von Maun Werbung für einen neu eröffneten Spar-Laden gesehen. Da uns noch einiges fehlte sind wir da heute nochmal zum Einkaufen gefahren. Der Markt war nochmal vielfältiger im Sortiment als der andere, den wir am Tag zuvor besucht hatten. Beim einräumen der Einkäufe in das Heim kam dann grad mal eine Ziegenherde vorbei, mitten in der Stadt.

Da wir jetzt immer näher an die Malariazeit kommen, wollten wir unseren Vorrat an Tabletten für die Malariaprophylaxe ergänzen. In der Apotheke war dann erst einmal 30 Minuten anstehen angesagt. Aber der freundliche Apotheker erklärte, dass es in Botswana nicht nötig sei und das Malarona, das wir haben wollten, in Botswana auch nicht zugelassen ist. Ebenso gibt es hier keine Insektensprays mit dem Wirkstoff „Deet“. Da müssen wir eben ein bisschen haushalten mit unserem Vorrat.

Nun war es Mittags und wir beschlossen, dass unser Heim mal dringend eine Außenreinigung nötig hat. Viele Anbieter gibt es dafür in Maun. Bei einem haben wir angehalten und Uli hat den Preis von 300 Pula auf 100 Pula runtergehandelt. Nach einer Stunde (3 Leute haben sich abgewechselt beim Waschen) war es wieder schön von Staub befreit. 

Dann haben wir Maun verlassen und sind über Shorobe bis zum „Kaziikini Community Camp“ zum Übernachten gefahren. Dabei ging es die letzten 26 km über eine hellsandige Piste. Haha, endlich wieder Staub am Auto, aber längst nicht so viel.

Vor der Rezeption des Camp begrüßten uns schon mehrere Elefanten. Das fanden wir klasse. Auf unserem Stellplatz angekommen, bauten wir unsere Stühle und Tisch auf, wir wollten unser Abendessen kochen. Da kamen Elefanten direkt hinter unserem Heim entlang, denen gefiel offensichtlich nicht, dass wir ihnen im Weg standen. Sie drohten uns mit wackelnden Ohren, rackelten am dicken Ast (der war danach nach unten verbogen) und warfen den schweren Metall-Mülleimer umher, der unter dem Baum stand. Alles in 3 Meter Abstand. Wir fühlten uns nicht so wohl dabei. Wir sind dann aus dem Sichtbereich der Elefanten gegangen, dann konnten sie plötzlich doch einen anderen Pfad um uns herum nehmen.

Beim Abendessen haben wir dann eine weitere Gruppe Elefanten durch die Büsche ziehen sehen, die blieben dann aber in unserem Komfortabstand.-)

 


09.08.2022

 

Es gab keinerlei Ruhestörung in der Nacht durch umherstreifende Elefanten. So konnten wir ausgeschlafen in das „Moremi Wildreservat“ fahren. Bis zum Eingangstor waren es noch eine Stunde Fahrt (30 km) auf der Ruckelpiste, nix ungewöhnliches, die Straßen sind hier halt so. 

Den Eintritt konnten wir am Tor ganz normal (in bar) bezahlen und haben uns dann  für die „Black Pools“-Schleife entschieden. Sie ging erst durch niedrige Mopane-Büsche, die sich später mit Savannenlandschaft abwechselten. Auf dem Weg vor uns sahen wir unsere ersten Honigdachse. Sie wirkten sehr klein, bis 95 cm sollen sie sein, vielleicht war es der Nachwuchs. Auch eine Giraffenfamilie war wieder zur „Grünpflege“ unterwegs.

Erst als wir zum Rand des Okavangodeltas mit Wasser kamen, sahen wir auch große Herden von Gnus, Zebras, Impalas, Wasservögel in einer Reihe, dahinter Elefanten. Später beobachteten wir eine Gruppe von Elefanten am Wasser und dabei besonders einen kleinen. Wir hatten das Gefühl, dass er noch nicht so richtig weiß, was er mit seinem Rüssel anfangen soll. Wir blieben stehen, bis sie nach 20 Minuten weiterzogen. Im Anschluss suchten wir uns dann eine Strecke aus, die wohl wenige befahren wurde, es wurde immer schwieriger, den Weg im hohen Grass zu sehen. Selbst von oben vom Fahrersitz war nicht immer wirklich klar, wo der Weg weiter geht. Aussteigen und gucken ist in einem Bereich mit Raubtieren auch nicht die beste Idee (wenn man aufgrund das hohen Grases nichts sieht noch weniger), einfach mal quer Feldern fahren mochten wir auch nicht, zum einen sieht man keine Steine / Baumstümpfe oder Löcher im Boden, die mal schnell einen Reifen töten können, zum anderen wollten wir die Natur auch nicht mit unseren Abdrücken belasten. Letztendlich haben wir den Weg aber noch gefunden (und nehmen mit, wenn da lange keiner gefahren ist hat das einen Grund / es lohnt eher nicht). 

Bei unserer Mittagspause um 14 Uhr änderten wir mal wieder unsere Planung und beschlossen zum Nordtor zu fahren, das Wildreservat dort dann zu verlassen und in der Nähe eine Campmöglichkeit zu finden. Die Zustände der Wege reichten heuten von wirklich tiefen Treibsand, über sehr hoher Grassbewuchs auch in der Mitte des Weges (war wohl länger keiner mehr hier??) bis zu einer recht gut zu fahrenden Sandstrecke zum Northgate.

Kurz nach der Torausfahrt Northgate muss man auf einer Holzbrücke den Fluss Khwai überqueren.

Dann ging es noch bis zum Camp Trakkers Dog, der am Fluss Mbudi liegt. Hier stehen wir nun gefühlt alleine, direkt am Wasser. Abends hörten wir es platschen, das war ein Hippo auf dem Weg zu seiner Familie ein Stück weiter im Fluss. Das wurde uns dann etwas heikel, so im Dunkeln mit dem Risiko, dass gleich ein Hippo vor uns steht. Wir sind dann doch nach drinnen umgezogen.

 


10.08.2022

 

Heute früh war mal wieder Planänderung angesagt. Eigentlich wollten wir Richtung Maun weiterfahren. Aber als wir dann vor dem Heim beim Frühstück gesessen haben, haben wir beschlossen, doch noch einen Tag hier zu bleiben und am Nachmittag eine Mokoro-Tour zu machen (die direkt bei unserem Campingplatz startet).

Daher haben wir dann Tag mit dem Aufarbeiten der letzten Tage verbracht (Fotos sortiert, Blogtexte geschrieben, Heim gefegt) und einfach die Ruhe genossen. Hier im Winter im Schatten unter Bäumen bei knapp 30 Grad zu sitzen war auch nicht schlecht.

Nun zu unserer Mokoro-Tour: Der Mokoro ist ein langgezogener Einbaum, das traditionelle Verkehrsmittel hier im Okavangodelta. Eigentlich besteht ein Mokoro aus einem Stück besonders hartem Holz. Aber heutzutage werden für die Touristentouren Boote aus Fiberglas benutzt. Sie sind so groß, dass zwei Passagiere und der Poler Platz darauf haben. Die Sitze werden lose in das Boot gelegt, nach einer Stunde Fahrzeit wird es unbequem. Der Poler hat einen langen Holzstab und stakt damit durchs Wasser. Die Sitze werden lose in das Boot gelegt. Wichtig ist es, ganz still zu sitzen, um das Boot mit dem geringen Tiefgang nicht zum Kentern zu bringen (und nach einer Stunde Fahrzeit tut einem der Hintern weh).

Es war sehr ruhig auf dem Wasser, Libellen surrten über die Seerosen, wir glitten einfach so dahin. Am Ufer standen Elefanten, die übrigens pro Trinkvorgang 14 Liter Wasser in ihrem Rüssel aufnehmen können. Der Poler, der unser Mokoro gefahren hat, erklärte uns, dass die Hippos immer erst gegen Abend in unseren Flussbereich kommen. Tagsüber fühlen sie sich von den vielen Booten gestört, da versammeln sich die Hippos in einem Hippo-Pool, der ein paar Kilometer den Fluss runter liegt. Dieser Hippo-Pool ist ein etwas tieferer Bereich im Fluss und das war auch der Wendepunkt unserer Tour. Netterweise tauchten immer wieder Hippos aus dem Wasser auf. Ein paar Vögel gab es auch zu sehen, aber eigentlich genossen wir sehr den fantastischen Blick vom Wasser auf die Ufer. Unser Poler gab uns viele Erklärungen, das hat er wirklich nett gemacht. 

Am Abend schien der fast volle Mond und beleuchtete unseren Uferbereich, so dass wir noch bis 20.30 Uhr draußen saßen. Dann wurde es uns zu kalt. Eine halbe Stunde später plätscherte es dann ganz ordentlich im Fluss vor unserem Womo. Ein Hippo. Leider war es dann doch zu dunkel, so dass wir nicht sehen konnten, was es da so treibt. 

Mittlerweile ist es der 3. Tag ohne Internet. Geht.-)

 


11.08.2022

 

In der Nacht haben wir keine weiteren Hippos mehr gehört. 

Unsere Fahrt war heute nur 17 km lang (Dafür haben wir rund 4 Stunden gebraucht). Wir sind in Richtung des Flusses Khwai abgebogen, da gibt es viele Wege zu fahren, zwar mit viel Tiefsand, aber zumindest der Bewuchs passte gut zu unserem Heim (kaum neue Kratzer). 

Der Khwai führt auch noch Wasser, so dass es viele feuchte Wiesen gibt und die Wasserlöcher sind auch gut gefüllt. Deshalb sieht man in diesem Bereich auch mehr Tiere als anderswo. 

Wir kamen zu einem Wasserloch. Direkt im Randbereich lag im Wasser Reste von einem toten Elefanten, noch nicht völlig verwest. Wir wollten schon weiter fahren, da sahen wir einige Krokodile träge im Wasser herumdümpeln. Nach einiger Zeit schwamm eines zu dem Elefantenkadaver und versuchte, noch etwas abzubekommen. Das gelang ihm nicht wirklich gut. Ein etwas kleineres Krokodil hatte eine andere Technik: Es verbiss sich in den weichen Resten und machte schnelle Umdrehungen um seine Längsachse im Wasser. Und hatte damit Erfolg. So ging das eine ganze Weile. 

Wir guckten ganz gespannt nach rechts zum Wasser, da sahen wir zufällig, dass sich von hinten links ein Elefant näherte, ging dann langsam mit wachsamem Blick 5 Meter vor unserem Heim zum Wasserloch. Wir saßen ganz still und mochten kaum hingucken, denn einem so nahen Elefanten soll man nicht in die Augen sehen. Er könnte sich bedroht fühlen. Endlich war er am Wasserloch, aber ihn irritierten die beiden Krokodile. Er war auch mehr damit beschäftig am Kadaver und der Erde drum herum mit dem Rüssel zu schnüffeln als nach Wasser zu gucken. Die Krokodile schwammen dann zwar weg, aber es kam ein größeres Krokodil und versuchte auch noch zu fressen. Mit einer heftigen Schwanzbewegung erzeugte es lautes Wasserklatschen. Der Elefant stand in dem Moment mit dem Hinterteil zu ihm (guckte uns mal wieder an) und erschreckte sich ganz ordentlich. Nachdem wir (und noch 2 andere Autos) aber weiterhin ruhig waren, verschwand er dahin, wo er herkam. Getrunken hat er hier nicht. 

Wir fuhren noch ein bisschen am Fluss entlang, Hippos und Wasserböcke waren am Ufer. Schließlich erreichten wir die Magotho Campsite. Leider waren schon alle Plätze direkt am Ufer vergeben und so stehen wir unter einer großen Akazie ein paar Meter entfernt in der Savannenlandschaft. Die einzelnen Campingplätze sind hier sehr weit voneinander entfernt. Man steht wirklich alleine in der Natur.

Das versprochene Feuerholz wurde uns nicht gebracht, daher ist Uli los und hat trockenes Holz gesammelt. Haben wir halt das verbrannt. Vorher ist aber noch ein Elefantenbulle auf uns zugekommen. Er musste unbedingt direkt hinter dem Heim durch. Nachdem wir ganz still gesessen haben ist er dann vorbeigegangen, aber so richtig wohl haben wir uns dabei nicht gefühlt. Nur ein Meter Abstand zur Rückwand ist echt wenig.

Nachts war es dann ruhig, man hat ein paar Nilpferde gehört, aber zu sehen war nichts mehr.

 


12.08.2022

 

Wir sind heute noch weiter am Khwai entlanggefahren, zwar keine besonderen Tiersichtungen (soweit ist es schon, das Zebras, Giraffen und Antilopen keine besonderen Sichtungen sind), aber die Landschaft ist mit dem Wasserlauf schon wirklich etwas besonderes. Aber da wir noch bis nach Maun wollten hatten wir nicht wirklich die Ruhe, den Anblick zu geniessen. 140 KM dauern auf den Wegen hier schon mal 6 Stunden.

Dann ging es über die Sandpiste, manchmal mit tieferem Sand, dann wieder Wellblech bis nach Shorobe. Zu Beginn hatten wir Glück. Als wir bei Mababe zum Mababe River kamen führte die Strasse durch den Fluss. Der Weg ging auf der anderen Flussseite weiter, Fahrspuren waren auch auf der anderen Seite zu sehen. Mhm, was tun, war nicht wenig Wasser im Fluss? Dann schlug das besagte Glück zu. Von hinten kam ein Einheimischer. Der bog kurz vor dem Fluss mit seinem Pickup links auf einen kleinen Weg ab. Wir wussten zwar nicht, ob er auch in unsere Richtung fährt, haben uns aber mal trotzdem dran gehängt. Er fuhr in unsere Richtung, und, als wir dann wieder an der Hauptstrasse ankamen, lagen Bäume als Absperrung auf der Strasse in Richtung Fluss. Wohl damit keiner versucht, durch den Fluss zu fahren. Warum auch immer gab es das in der Richtung, aus der wir kamen nicht. 

Überhaupt haben wir hier festgestellt, dass man hier versucht immer um das Wasser drum herum zu fahren statt eben mal schnell durch. Am Kwai gab es, wenn der Weg durch Wasser führte, immer einen Weg drum herum. Wir hatten den Eindruck, dass der erste mit dem Problem einen Weg drum herum sucht, und alle, die danach kommen, den gleichen Weg nehmen. Auch eine Art Wege zu erstellen.-)

Bevor wir wieder auf den Campingplatz beim Sedia Hotel fuhren, kehrten wir bei der hiesigen Brauerei, der „Okavango-Craft-Brewery“ zum Essen und natürlich Biertesten ein. Es gibt 5 verschiedene Sorten, alle werden mit Hirse (als Malz) und dem Wasser aus dem Okavangodelta gebraut. Jede Sorte war auf ihre Art lecker.Die Bedienung hat mehrfach betont, wie wichtig es ist, das sie das Bier verkaufen, da sie Teile der Einnahmen verwenden, um den Menschen im Kwai Bereich zu helfen, sich vor den vielen Elefanten zu schützen, indem sie ihnen Chillipulver kaufen. Das wird dann genommen um Bereiche abzustreuen, in den die Elefanten nicht kommen sollen.

Ja, da wollten wir dann helfen und drei Sorten Bier mitnehmen. Und, was sollen wir sagen, Kingfisher Pale Ale war ausverkauft. Also nur zwei Sorten (20 Dosen) mitgenommen. 

 


13.08.2022

 

Heute haben wir uns erst einmal um die Pflege der Ausrüstung gekümmert. Wieso ist eigentlich der Druckluftschlauch schon wieder undicht und wieso haben wir jede Menge O-Ringe mit, aber keinen 15 x 2 mm??? Müssen wir die Tage in Maun mal gucken, ob wir da Ersatz bekommen. Der 14 x 1 mm O-Ring geht zur Not, aber nach 2-3 mal benutzen ist der dann auch defekt. So viele haben wir davon dann auch nicht dabei, dass das eine dauerhafte Lösung ist.

Danach haben wir uns um das Thema  „wie geht’s nun weiter nach Botswana?“ gekümmert. 

Gar nicht so einfach. Auf der einen Seite passt das, was wir so im Kopf haben einfach nicht in ein Jahr hinein, auf der anderen Seite ist es hier unten ähnlich wie in Deutschland (wenn auch aus anderen Gründen), November und Dezember sind eher ungeeignete Reisezeiten. Bei dem vielen (heftigen) Regen sind viele Strassen einfach unpassierbar oder zumindest kann man schlecht kalkulieren, wann man wo durch kommt. Gutes Reisewetter im November und Dezember hat man eigentlich erst ab Tansania / Kenia. Aber wenn wir bis dahin fahren reicht das angedachte Jahr auf keinen Fall.

Müssen wir zum Glück ja nicht jetzt endgültig entscheiden. Falls wir als nächstes wirklich nach Sambia fahren, müssen wir uns dann halt dort irgendwann entscheiden, ob wir weiter nördlich fahren, oder drehen und über Malawi zurück fahren. Dabei müssen wir zumindest immer die Visa-Regeln im Kopf haben. Man kann hier nicht beliebig lang in einem Land bleiben, bekommt aber auch nicht unbedingt ein paar Tage nach einer Ausreise gleich wieder ein neues Visum… Das ist in Europa irgendwie einfacher.-)

So haben wir den Tag, Reiseführer lesend, im Schatten verbracht. Hier sind es tagsüber jetzt auch mal Temperaturen von knapp über 30 Grad. Nachts kühlt es sich dann immer noch auf angenehme 10-12 Grad ab. 

Von unserem Sitzplatz aus haben wir den Blick auf zwei Palmen mit interessanten Früchten. Es ist die Ilala-Palme. Die Früchte reifen zwei Jahre am Baum, dann brauchen sie noch zwei Jahre zum Herunterfallen. Einige liegen hier herum und Uli hat das passende Werkzeug, um die harten Früchte zu knacken (Beil!). Drin war ein ebenso harter Kern und den hat Uli nur mit einer Säge öffnen können. Er ist weißlich und nachdem wir das nun wussten, konnten wir auch die Palme benennen. Der Kern wird auch vegetarisches Elfenbein genannt und verziert als Souvenir angeboten. Die Früchte werden gern von Elefanten und Affen gefressen, die damit gleichzeitig als Samenverteiler dienen. 

 


14.08.2022

 

Nachdem wir uns gestern mit der Frage geplagt haben, wie wir die nächsten Monate nun weiterreisen wollen, stand für heute mal an, nach den nächsten Tagen zu gucken. Wir wollen in / durch den Chobe Park in Richtung Norden. Da geht dann nichts mehr spontan, man muss, bevor man zum Tor des Parks fährt, die Übernachtungsplätze im Park gebucht haben. Und das geht halt nur, wenn man mal verbindlich ein paar Tage vorausplant. (Das mögen wir ja nicht wirklich). Alternativ in einem Tag nach Norden durch den Chobe durch zu fahren ist nicht wirklich möglich, wenn man zumindest etwas sehen möchte. Google veranschlagt für die Strecke 8,5 Stunden und wir gehen davon aus, dass Google zu optimistisch ist.

Wir möchten nun für zwei Nächte im Chobe stehen, bevor wir den Park in Richtung der Chobe Enklave, die nicht zum Park dazu gehört, verlassen. Da sind wir mal gespannt, ob wir da noch etwas bekommen, die wenigen Plätze sind wohl häufig ein Jahr im voraus ausgebucht. 

 


15.08.2022

 

Der Tag der kleinen Besorgungen in Maun.

Zum einen mussten wir uns mal wieder um unsere Wäsche kümmern. Hier haben wir uns schon ganz gut an das afrikanische Modell gewöhnt, einfach waschen lassen, nix selber machen. Daher haben wir unsere zwei Wäschesäcke morgens in einer Wäscherei abgegeben, nachdem das Hotel, bei dem wir immer noch stehen, ernsthaft das Waschen nach Stückpreisen abrechnen wollte. Um 17:00 konnten wir die Wäsche dann fertig zusammengelegt abholen.

Danach ging es zum zweiten Anlauf, Mittel zur Malariaprophylaxe zu bekommen. Beim letzten Mal hat uns der Apotheker ja erklärt, dass das Mittel, das wir haben möchten, in Botswana nicht zugelassen sei. Erstaunlich, ist immerhin von der WHO empfohlen. Nach einigen Recherchen haben wir nun herausgefunden, dass der Apotheker Unsinn erzählt hat. Aber erfolgreich waren wir heute auch nicht. Mehrere Apotheken haben uns erklärt, dass das Mittel gerade nicht zu bekommen ist. Da hoffen wir jetzt mal auf Kasane oder Livingstone, die nächsten größeren Orte auf unserer Route. Für einen Monat haben wir ja erst einmal Mittel dabei.

Danach galt es dann Ersatz für unseren nicht mehr ganz dichten Druckluftschlauch zu bekommen. Bei dem vielen Tiefsand hier lässt man ja regelmäßig viel Luft aus den Reifen, um da durch zu kommen. Die muss dann nur später halt wieder in die Reifen rein. Bis zur nächsten Tankstelle kann man so nicht fahren.

In Rileys Garage hat man mir auf meine Frage nach einem solchen Schlauch erklärt, dass man da nichts hätte. Aber man wollte mein Problem besser verstehen. Also hab ich den defekten Schlauch geholt. Wir sind dann erst zusammen ins Lager gegangen und haben geguckt, dann zum Heim und haben Versuche mit angedachten Lösungen gemacht, ob das so geht / dicht ist. Dann wieder zusammen ins Lager. Nach 45 Minuten war dann der Stand, dass mit den Teilen im Lager keine Lösung möglich ist. Da hat der nette Verkäufer dann den Schlauch aus dem Hut gezaubert, den ich haben wollte. Neuen Schlauch verkaufen weil der alte etwas defekt ist war wohl gegen seine Überzeugung (muss sich doch einfach lösen lassen). Immer wieder unglaublich, wie hilfsbereit die Menschen hier sind.

Danach durfte Uli noch kurz ins Männerparadies (Baumarkt) Schrauben (für unsere Faltstühle) und eine größere Säge (für die Bäume im Weg) kaufen. Zukünftig wird man die engen Wege erkennen, die wir genutzt haben, da liegt dann jede Menge abgesägtes Holz am Rand.-)

Ach ja, und dann haben wir auch noch einen Campingplatz im Chobepark gebucht. Leider war nur auf einem der beiden etwas frei, zum Glück aber bei dem, der auf halben Weg liegt. Dann müssen wir halt schon am zweiten Abend aus dem Park raus. 

Abends waren wir dann im Ort in einem tollen Restaurant. Zum Glück hatten wir reserviert, denn so viele Tische gibt es nicht und das Essen dort ist sowas von lecker. Auch das ganze Ambiente ist einfach schön, viele Grünpflanzen und die Kerzen sorgten für eine romantische Stimmung. Also, wenn ihr mal in Maun seid, besucht unbedingt Marc‘s Eatery.

Morgen wollen wir dort auch einmal das Frühstück probieren.

 


16.08.2022

 

Das Frühstück in Marc’s Eatery war so lecker wie das Abendessen gestern. Einzig etwas spät das ganze. Sie machen um 10:30 auf, und als wir 10:40 ankamen wurde gerade das Schild, das sie offen haben rausgestellt und man war noch am fegen.

Egal, wir hatten Hunger.-)

Sauerteigbrot und Chiabatta verkauft Marc auch, können wir auch empfehlen!

Später ging es dann zum neuen Spar Markt, für die nächsten Tage einkaufen, Geschäfte wird es erst wieder in Kasane geben und bis dahin kann es ein paar Tage dauern.

Morgen geht es dann los, Richtung Chobe Nationalpark. Wir gehen davon aus, dass es dort keine Internet / keinen Telefonempfang gibt. Es kann also hier mit Updates die nächsten Tage etwas dauern.

 


17.08.2022

 

Unsere Fahrt ging heute von Maun bis zum Dizhaana Camp. Auf der uns bereits bekannten Strecke haben wir nach dem Ort Shorobe wieder Luft aus den Reifen gelassen, dabei querte hinter uns eine Elefantenherde die Straße. Die Abzweigung zum Moremi Nationalpark ließen wir diesmal links liegen und fuhren weiter geradeaus, um einen Übernachtungsplatz zu suchen. Das erste Camp haben wir wieder verlassen, den dort trafen wir niemanden an. Beim zweiten hatten wir bereits telefonisch vorab erfahren, dass alles besetzt ist. Das dritte war dann unser. Mitten im Busch, an einem Wasserlauf des Khwai lag die Nr. 6 des Campingplatzes. So gefällt uns das. Als dann wenig später eine Elefantentruppe fressend und trinkend am anderen Ufer erschien, war es nochmal besser. Eine weitere Herde Elefanten durchquerte dann das Wasser, auch toll. Wir hörten auch die Hippos, die an mehreren Stellen hinter unserem Platz in einem anderen Wasserlauf waren und sich so „unterhielten“. Abends und auch die ganze Nacht hindurch bis zur Morgendämmerung sind die Frösche zu hören. Eine Art klingt wie aufeinander schlagende Klanghölzer, die anderen quaken einfach.

Da wir abends aber echt müde waren (und wir diese Geräusche auch schon in den letzten Nächten in Maun hatten) hat es uns nicht gestört. 

 

 

 

 

 

 

 


18.08.2022

 

Am Vormittag ging es dann weiter auf unserer Route in Richtung Chobe Nationalpark. Erst ging es am malerischen Wasserlauf weiter, wir sahen endlich die Hippos, die wir die Nacht gehört hatten. Aber hier wohnen noch mehr davon, ein paar Kilometer weiter haben wir eine große Familie gefunden. Da immer wieder welche unter Wasser sind, ist das Zählen nicht so einfach, aber es waren wohl 10 Flusspferde in unterschiedlichen Größen. 

Gleich danach wurden das Auto und Uli gefordert. Es ging einen Berg hinauf, aber es war eine tiefe Spur mit losem Sand, die führte auch noch zusätzlich um eine Kurve.

Nach zweimaligem Versuch (wir konnten noch rückwärts zurück) hat Uli dann noch mehr Luft aus den Reifen gelassen. Und nun war es kein Problem mehr. „Schnaufend“ fuhr unser Heim den Hang hinauf. 

Danach führte die Strecke wieder zur Hauptstraße und wir suchten einen Campingplatz für die Nacht. Nach dem Ort Mababe waren zwei in den Karten eingetragen. Der eine davon existiert aber wohl schon seit Jahren nicht mehr, nicht mal die Fahrspuren waren zu erkennen. Der zweite Campingplatz dahinter hat keine Rezeption. An dem schönsten Platz standen Zelte und es sah so aus, als wenn die Anwesenden dort wohnen würden. Auf unsere Frage ob dies die Rezeption sei reagierten sie etwas verwirrt, dass jemand etwas für die Übernachtung bezahlen will. Sie vermuteten, dass evtl. beim Platz 1 eine Rezeption sei. Das stimmte aber auch nicht, und, der auch noch schöne Platz 1 war belegt. Da sind wir dann wieder gefahren. 

Im Ort Mababe wollten wir auch nicht übernachten, der Campingplatz war eine kleine Stelle auf einem Grundstück, mitten im Ort. Alles grau in grau.

Nun stehen wir etwas abseits der Hauptstraße an einem „Feldweg“ im Busch und haben viel Ruhe um uns herum.

 


19.08.2022

 

Heute hatten wir nur 10 km bis zum Mababe-Tor des Chobe Nationalparks zu fahren. Gegen 7.30 Uhr waren wir dann drin, das Ziel war der Campingplatz Savuti mitten im Park. Vom Tor nach Savuti fährt man entweder die Route über die Marsch (Marsh Road), die nur in der Trockenzeit befahrbar ist, oder die tiefsandige Sandpiste. Wir haben uns für die Marsh Road entschieden (70 km, angegebene Fahrzeit für einen PKW +/- 4,5 Stunden). Die Piste führt durch die „Mababe Depression“ (Mababe Senke) die ein Überbleibsel eines riesigen Sees ist, der vor etwa 30.000 Jahren weite Teile Botswanas bedeckte. Die Oberfläche der Senke ist aus lehmhaltiger Erde. Da bleiben dann auch die Fußabdrücke der Elefanten in dem nassen Lehm als tiefe Löcher auf der Fahrstrecke zurück. Diese versucht man dann möglichst zu umfahren. Klappt nicht immer, denn manchmal stehen die Mopanesträucher ganz dicht am Weg. Muss man dann wahlweise entscheiden, Schlagloch oder Kratzer am Auto.

Nun zu den Tieren: Großes Glück hatten wir heute, vier Löwen konnten wir beobachten. Einer lief auf dem Weg, die anderen drei lagen nur 1-2 Meter vom Rand entfernt. Obwohl wir ganz  langsam an ihnen vorbeifuhren gingen sie auf Distanz und dann ab in den Busch. 

Die Tierwelt war nicht so reichhaltig wie wir dachten. Aber Giraffen, Impalas und Gnus gab es zu sehen, aber nur 2 Elefanten, 3 Zebras und 4 Warzenschweine.

Beeindruckend war der eine große Baobab (da wirkt unser Heim echt klein dagegen) und mehrere nebeneinander, die hier als Baobab-Wald bezeichnet werden. 

Die ganze Savuti-Region wird vom Fluss Savuti bewässert, allerdings schon immer sehr unregelmäßig. Das letzte Mal im Jahr 2010. So fuhren wir heute eine längere Strecke im trockenen, sandigen Savuti-Kanal. 

Am Nachmittag sind wir dann auf dem Campingplatz Savuti angekommen, der auch hier nicht eingezäunt ist, sodass Tiere durchs Camp streifen könnten.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


20.08.2022

 

Unsere heutige Route ging von Savuti über Linyanti, raus aus dem Park beim Linyanti-Tor und dann südöstlich entlang an der Grenze vom Chobepark bis zur Thobolo‘s Bush Lodge in der sogenannten Chobe-Enklave.

Das war die Kurzform. Gedauert hat alles etwas länger.

Die Linyanti-Sümpfe, im Nordwesten des Chobe gelegen, gelten als Schmuckstück des Nationalparks. Die Sumpflandschaft ist das Gegenteil des trockenen Savutibereichs. So steht es geschrieben und deshalb wollten wir dahin. Der Linyanti liegt 40 km von Savuti entfernt, mit tiefen Sandpisten. Allrad ist unbedingt erforderlich. Aber was uns erwartete, war noch heftiger. Den ersten Hügel hinauf durch Tiefsand ging ja noch. Dann kam eine etwa (wie wir hinterher wussten) 2 km lange tiefsandige Strecke, dabei immer kratzige Büsche direkt neben der Spur. Also Sandpiste ist ok, Sträucher neben dem Weg, auch ok, kann man meistens ausweichen. Aber die Kombination von beidem: Nö! Da geht dann nur, Fuß auf dem Gaspedal lassen und über die schrammelnden Äste hinweghören. 

Aber zum Glück gab es auch festere Wegstrecken, zur „Entspannung“. Nach 2 Stunden Fahrzeit waren wir dann im Bereich des Linyanti. Wir wollten nun noch zum Uferbereich, der nur 7 km lang ist. Ging dann kurvig durch kleine, abgefressene, trockene Mopanesträucher, aber wir haben am westlichsten Ufer einen Frühstücksplatz gefunden und dabei einen Graueisvogel bei seinem Mahl beobachtet. Andere Tiere: Fehlanzeige. 

Dann ging es weiter auf einem Weg, mal näher, oft weiter weg vom Ufer. War nicht so leicht zu fahren. Aber die Krönung war die Strecke ab dem Camp bis zum Tor. Sehr enge Kurven, Weg kaum zu erkennen, stets durch die Büsche. Mehrmals haben wir abgerissene größere Äste aus dem Weg geräumt. Uns fehlten nur noch 500 Meter der insgesamt 3 km langen Strecke bis zum Ausgangstor. Da lag dann ein umgefallener Baum quer über dem Weg. Ein Umfahren oder Wegräumen war unmöglich. So mussten wir wieder umkehren. Da haben wir für diesen Streckenabschnitt insgesamt dann glatt ne ganze Stunde benötigt. Wenn man wenigstens noch mal was Tolles gesehen hätte………..

Zurück auf dem Hauptweg ging es dann zügig hinaus aus dem Chobe Nationalpark. 

Fazit der Tour bis hierhin: Für größere Fahrzeuge zwar machbar, aber nicht empfehlenswert. Kaum Tiersichtungen, vielleicht die falsche Jahreszeit. 

Der Chobe NP wurde 1968 errichtet, ausgeklammert wurde dabei die „Chobe-Enklave“ zwischen der Ngoma-Brücke und dem Linyabti-Camp. Dieses Gebiet war zu diesem Zeitpunkt schon so besiedelt, dass es nicht mehr in den Nationalpark integriert werden konnte. 

Auch hier ging es über unterschiedlichen Untergrund, mal über harten Lehmboden, mal über Sandpisten in hell, dunkelgrau oder rot. Die letzten 10 km unserer heutigen Strecke ging es leider nochmals durch Tiefsand und engstehende Büsche gleichzeitig.

An der Einfahrt zum Thobolo‘s Bush Lodge und Camp begrüßte uns ein Baobab, von unserem Platz können wir die Tiere zum Wasserloch laufen sehen. Und zwar reichlich. So viele Tiere haben wir die letzten Tage nicht gesehen. 

Die Lodge hat eine super angelegte Terrasse, von der man perfekt auf die beiden Wasserlöcher gucken kann. Dazu noch eine Bar mit kalten Getränken. Ein gebrauchter Tag endete doch noch gut.-)

 


21.08.2022

 

Wir haben einen weiteren Tag auf dem Campingplatz verbracht. Nach den beiden anstrengenden Fahrtagen ist eine Ruhepause echt angenehm.

So genießen wir die Sonne, der heftige Wind treibt leider jede Menge Sandwolken durch die Gegend, aber am Nachmittag wurde es windstiller. 

Tagsüber kamen nur wenige Tiere zu den Wasserlöchern. Aber am Abend, als wir dann auf der Terrasse saßen, kam erst wenige Elefanten, rannten förmlich zum Wasser und tranken. Bei manchem hatten wir den Eindruck, dass sie extra für unsere Fotos posieren. Dann aber kam die Großfamilie, auch in schnellem Tempo. Da sie etwas länger verweilten und es auch noch hell war, konnten wir 50 Tiere in allen Größen zählen. Nachdem sie ihren Durst gestillt hatten, gingen sie in unterschiedliche Richtungen wieder in den Busch. 

Eine einsame Giraffe war schon vor den Elefanten in die Nähe des Wasserloches gekommen. Aber Giraffen sind beim Trinken extrem angreifbar und entsprechend vorsichtig. So hat sie eine ganze Weile gebraucht und erst in der Dämmerung getrunken. 

Danach gingen wir wieder zurück zu unserem Heim und saßen noch draußen, als wir das Hufgetrappel einer Büffelherde hörten, die nah an uns vorbeiliefen. So spannend ist das bei uns im Busch.

 

Um das Video im Vollbildmodus anzusehen müsst Ihr auf YouTube im Videofenster klicken, und dann in YouTube auf Vollbildmodus gehen.

 


22.08.2022

 

Nach dem Frühstück haben wir unser Frischwasser aufgefüllt und sind dann ein Stück weiter gefahren. Es ging eine gute halbe Stunde auf der überraschend hügeligen Sandpiste weiter. Bislang waren wir in Botswana immer nur auf einer Ebene, dafür aber auf etwa 1000 Höhenmetern, unterwegs. 

Ab dem Ort Kachikau gibt es dann wieder eine geteerte Straße, also legten wir einen kurzen Stopp ein und füllten die Luft in den Reifen auf. 

Links neben uns tauchte dann der Fluss Chobe auf, dahinter liegt schon Namibia. 

Wir wollen noch ein wenig in dieser Region verweilen und so kehrten wir bei einer Lodge mit Camping ein und haben von unserem Platz einen Blick über den Fluss (und sehen sogar eine Hippo-Familie). Es gibt hier auch die Möglichkeit eines 3-gängigen Abendessens, wir haben es uns schmecken lassen. 

 


23.08.2022

 

Wir bleiben noch eine weitere Nacht in der „Mwandi View Campsite“. 

Die Sonne scheint, es sind um die 30 Grad, der Wind bläst in Böen kräftig und ab Mittag gab es sogar ein paar Wolken. Mal was anderes, hatten wir doch die letzten Wochen immer einen blauen Himmel.

Nun hatten wir heute Zeit, die Fotos der letzten Tage zu sortieren und unsere Route für die nächste Zeit zu planen. Wobei wir leider erfahren haben, dass bei den beiden  Camps in der Nähe des Chobe Nationalparks erst wieder Buchungen ab dem 27. bzw. 30. August möglich sind. Das ist uns aber zu lang hin. Nun werden wir morgen bis Kasane fahren und dann mal sehen, was wir dort so finden. 

Tagsüber haben uns immer wieder Gelbschnabeltokos besucht. Abends gab es dann erst einen super Sonnenuntergang. Danach haben wir uns wieder ein 3-gänge Menü gegönnt. Es gab kleine Blätterteigschnecken herzhaft gefüllt, Kartoffelsalat, Hähnchencurry mit Reis und als Nachtisch einen wunderbar lockeren Karottenkuchen mit Vanillesoße. Das Essen war heute noch leckerer als gestern. 

 

 


24.08.2022

 

Nun sind wir in Kasane angekommen und bleiben für 3 Nächte im "Thebe River Camping". Wir haben den Platz 1 und stehen damit direkt am Fluss Chobe.  Am gegenüber liegenden Flussufer beginnt schon Namibia.

Um nach Kasane zu gelangen sind wir auch schon 50 km durch den Chobe Nationalpark gefahren. Das ist die Transitstrecke, schön breit und geteert. bezahlen muss man nichts dafür, am Anfang und am Ende der Strecke muss man sich jedoch in ein Buch ein- bzw. Austragen. Man darf nicht anhalten, außer Tiere queren die Straße. Wir haben für 9 Elefanten gestoppt, außerdem haben wir 5 Zebras gesehen und eine männliche Rappenantilope stand im Schatten. Da er fast schwarz ist, haben wir ihn erst recht spät gesehen, deshalb heute leider kein Foto von dem schönen Tier. Aber im Norden von Botswana sollen um die 2500 Rappenantilopen leben, fehlen uns nur noch 2499.

 


25.08.2022

 

Für heute hatten wir eine Bootstour auf dem Fluss Chobe gebucht. Gegen 15 Uhr ging's los, unser Boot hatte unten einen Sitzbereich und man konnte über eine Treppe nach oben auf eine Plattform gelangen. Da gab es zwar keine Stühle, aber dadurch, dass man sich dort überall hin bewegen konnte, war die Sicht auf die Wasserarme und Tiere natürlich viel besser. So haben wir die Zeit bis zum Sonnenuntergang um 18 Uhr dort verbracht. 

Am Flussufer lagen viele Krokodile in unterschiedlichen Größen, ein Weißkehlwaran lag ebenso bewegungslos am Ufer. 

Einen Schlangenhalsvogel konnten wir beim Herunterwürgen eines Fisches beobachten. In der Gestalt sind sie Kormoranen sehr ähnlich, doch der lange, spitze Schnabel und der lange, S-förmig gebogene Hals erinnern eher an einen Reiher. 

Noch einen besonderen Vogel gab es, den Nimmersatt aus der Familie der Störche. Der gelbe Schnabel ist nach unten gekrümmt und seine Beine sind rot-orange. Auch er sucht im flachen Gewässer nach Fischen.

Einige Hippos standen auf dem Gras, was sehr ungewöhnlich ist, da sie normalerweise tagsüber zur Hautpflege im Wasser sind und nur nachts zum Fressen an Land gehen.

Spektakulär war dagegen die Anzahl der Elefanten. Tagsüber halten sie sich im Buschwald auf und nachmittags kommen sie zum Wasser. Da wird sich gesuhlt, mit Schlamm oder Sand um und auf sich geschmissen oder halt einfach nur getrunken. Einer hat sehr zu unserer Freude auch einen Wasserarm durchquert. Wir sind uns aber nicht sicher, ob er auch an der tiefsten Stelle noch laufen konnte oder ob er tatsächlich geschwommen ist. 

Auf einer größeren Grasinsel weidete eine große Büffelherde. Dorthin wandern sie, kurz bevor sie Nachwuchs bekommen, denn die Löwen können nicht schwimmen und so sind die Büffel dort sicher. Nach etwa 3 Monaten verlassen sie dann die Insel.

Als sich die Sonne so langsam senkte waren wir auf dem Rückweg zur Anlegestelle. Mit dem Auto wurden wir gegen 19 Uhr wieder zurück ins Camp gebracht.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


26.08.2022

 

Der Wecker klingelte heute um 4.30 Uhr, da wir eine morgendliche Pirschfahrt in den Chobe Nationalpark gebucht hatten. Nachdem wir bislang immer selber gefahren sind, wollten wir auch mal eine Fahrt im Safariauto ausprobieren. 

Am Eingangstor zum Nationalpark stauten sich, trotz der frühen Morgenstunde, zahlreiche Autos der Safari-Anbieter. Jeder Fahrer musste für seine Gäste die Registrierung für den Park durchführen. Das schien aber gut organisiert, denn wir mussten nur kurze Zeit auf ihn warten. 

Nun ging es los. Die Wege waren auch hier Sandpisten und ohne unsere bequemen Schwingsitze spürten wir so manche Unebenheit. Die Fahrer stehen untereinander in Kontakt und so konnten wir nach wenigen Minuten die ersten 3 Löwen auf der Suche nach Nahrung erblicken. Sie gingen auf eine Büffelherde zu, aber wie die Jagd ausging konnten wir durch die Büsche leider nicht sehen. 

Wir erreichten die Uferzone des Chobe und sahen viele verschiedene interessante Vögel. Beeindruckt hat uns der Scherenschnabel. Der Unterschnabel ist bei ihm deutlich länger als der Oberschnabel. Er fliegt dicht über dem Wasser, durchpflügt dabei, in einer schnurgeraden Linie, nur mit der Spitze des Unterschnabels die Wasseroberfläche. Kommt es zur Berührung mit einem Fisch, schnappt er mit dem Oberschnabel zu, sogar ohne seinen Flug zu unterbrechen. 

Ein Löffler und ein Nimmersatt staksten im flachen Uferbereich umher auf der Suche nach dem Frühstück, sah echt lustig aus. 

Der Vogel mit den großen hängenden gelben Kehllappen ist ein Weißscheitelkiebitz. 

Gleich danach turnten Affen in den Sträuchern oder suchten sich eine Astgabel für die Ruhepause aus. 

Dann erhielt unser Fahrer die Nachricht, dass erneut Löwen zu sehen sind. Damit wir einen guten Blickpunkt hatten, gab er jetzt richtig Gas. Und wir waren Fahrzeug 5 (von bestimmt insgesamt 15) und konnten das Rudel gut sehen. Erst lagen die sieben Löwen entspannt im Schatten eines Strauches, als aber immer mehr Autos kamen, ging einer nach dem anderen und sie suchten sich einen neuen Ruheplatz etwas weiter weg von der Piste.

Auf dem Rückweg hielten wir noch kurz bei den Warzenschweinen an. Die sind auch echt originell, wie sie kniend mit der Schnauze den Boden umgraben. 

Als Nächstes kamen Elefanten von einem Hügel herab und wollten zum nahegelegenen Wasser. Leider standen ihnen die vielen Safariautos im Weg. Kurz hat die Herde gezögert, einzelne Elefanten gingen wieder zurück, aber der Großteil entschied sich durch die parkenden Autos durchzugehen. 

In den letzten Tagen sahen wir immer wieder die Knochen und auch die großen Schädel von Elefanten und Flusspferden. Heute haben wir Büffelhörner neben dem Weg entdeckt. 

Zum Schluss hatten wir noch einen schönen Blick auf die Landschaft und um 10 Uhr waren wir wieder bei unserem Heim (und genossen unser selbst bereitetes Rührei mit Bacon).

 

 

 

 

 


 

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