Unsere Route
Karte: © OpenStreetMap-Mitwirkende
Tourdarstellung: MapOut
18.08.2021
Heute nahmen wir die Straße 93 bis zum Ort Seyðisfjörður, von dem Morgen unsere Fähre ablegt.
Die Fahrt auf dieser Strecke bot wieder großartige Aussichten, die wir bei unserer Ankunft in Island nicht hatten, da wir damals in den Wolken fuhren.
Nach Erreichen der Passhöhe ging es mit Blick auf den Fjord wieder hinab. Heute lag sogar ein Kreuzschiff im Hafen und das Städtchen war deutlich belebt.
Im Sonnenschein machten wir eine Ortsbesichtigung, die aber nicht wirklich lange dauerte, es ist nur ein kleiner Ort. Ein Foodtruck bot Lamm-Hamburger und Fish & Chips an, es war ein sehr leckeres Mittagessen.
Zurück am Womo saßen wir, bis die Wolken kamen und es zu kalt wurde, draußen und wurden von einem Saxophon-Spieler musikalisch unterhalten. Er saß weiter weg am Hang, aber der Klang wurde weit übertragen.
Auf dem Campingplatz ist es erwartungsgemäß ziemlich voll mit Fahrzeugen, die morgen, wie wir, auf die Fähre wollen. Aber es ist ausdrücklich verboten, woanders im Ort zu parken/übernachten. Von daher stehen wir hier alle in Stellplatz-Manier dicht bei dicht, wobei wir zumindest einen Platz am Rand haben, so dass eine Seite freie Sicht ist.
Nach fast drei Monaten geht es nun wieder zurück (Ihr wisst schon, Jever ist alle, letzte Flasche Rotwein trinken wir heute Abend und der restliche Sekt reicht gerade noch für die Fähre).
Wir haben eine unglaublich tolle Natur erlebt, Ende Mai noch die beginnende Vegetation, bis jetzt zum schon leicht herbstlichen. Bis auf die letzten zwei Wochen im Juli war es auch nicht zu voll, speziell im Hochland war es recht leer. Wir haben die Isländer als sehr nette und entspannte Menschen kennen gelernt und viel drüber gelernt, was unser Heim alles auf schlechten Wegen bewerkstelligen kann.
Mit Kreativität konnten wir so manches Problem lösen. Um nur eines zu nennen: Ihr erinnert euch sicher an die Geschichte mit unserer Besteckschublade.
Die Zeit ist für uns wie im Flug vergangen, wir planen die nächste Reise in einem Monat zu starten, mal gucken, ob das klappt.
Bis dahin, vielen Dank fürs mitreisen, Euch alles Gute, wir sehen / lesen uns.
17.08.2021
Nachdem wir Donnerstag früh auf die Fähre nach Dänemark fahren werden sind wir heute schon mal bis Egilsstaðir gefahren. Hier wollten wir noch einmal richtig lecker essen gehen. Dafür hat Martina ein Restaurant ausgesucht, das ausschließlich lokale Produkte verarbeitet.
Was sollen wir sagen, das war echt unser Ding.
Die Portionen der Speisen waren recht klein, es wurde empfohlen 2-3 Portionen zu bestellen, wenn man satt werden möchte. Wir haben uns dann sechs verschiedene Speisen bestellt, die wir gemeinsam gegessen haben. Danach waren wir dann gut gesättigt, haben uns daher auch noch die drei Desserts bestellt, die wir uns geteilt haben.
Jetzt werden wir die Nacht vielleicht etwas schlechter schlafen, aber das Opfer müssen wir dann bringen .-)
Wenn Ihr mal nach Egilsstaðir kommt, das Nielsen können wir nur empfehlen!
Da es heute sonst wenig zu berichten gab, gibt es auch nur Bilder vom Essen.
Zu Essen gab es:
* Tomaten mit Skyr, Chimichurri und Erdbeeren
* Weisskohl, getrockneter Birken-Räucherlachs, Rapsölschaum und Roggenbrösel
* Gebackene Portobellopilze, marinierter Blumenkohl mit Gemüseglasur
* Gegrilltes Lamm Tomahawk, Rhabarber, Sirup, scharfer Joghurt und Knoblauchgras
* Gebratene kleine Kartoffeln mit Löwenzahn-Mayo und Kräutern
* Schokoladen-Salzkaramell mit Erdbeerjoghurt und Kekskrümel
* Erdbeeren-Skyr-Ganache mit Rhabarber-Granita und Minze
* Baiser, Butterpudding und Himbersorbet
16.08.2021
Auf dem ersten Foto ist das tolle Farbspiel beim Blick aus dem Fenster vom Heim von gestern Abend zu sehen.
Wir hatten heute nur eine kurze Fahrt bis zu einem kleinen Parkplatz. Von hier aus sind wir zum Hengifoss gewandert. Es ging von 20 auf 254 Höhenmeter in 2 km, der Weg führte stetig bergan, mehrmals dabei sehr steil.
Zuerst kamen wir am Wasserfall Litlanesfoss vorbei, der von sehenswerten Basaltsäulen, die mal schief, mal senkrecht verlaufen, umgeben ist.
Dann kamen wir zu einer bestens platzierten Bank, von der wir den schönsten Blick auf den Wasserfall Hengifoss hatten. Er stürzt 118 Meter hinab und ist damit einer der höchsten des Landes. Die Fallkante besteht auch hier aus hartem Basalt und die waagerechten roten Schichten haben sich aus Vulkanasche gebildet. Die rötliche Farbe haben sie durch das enthaltene Eisenoxid erhalten.
Der Weg führte dann noch ein kleines Stück weiter, zum Ende hin auch über einen Holzsteg, auf den mehrere größere Felsbrocken nach dem Bau hinuntergefallen sind. Ein guter Hinweis, dass die Warnungen vor fallenden Felsen ernst zu nehmen sind.
Zurück am Heim sind wir kurz zum Food Truck gegangen und haben uns eine Suppe und eine Waffel mit Rhabarber-Marmelade gegönnt. Danach wussten wir, dass wir dafür besser zum nächsten Lokal gefahren wären…
Im Anschluss sind wir wieder zurück zu unserem Platz am See gefahren und haben den Tag in der Sonne genossen. So lässt’s sich leben.-)
15.08.2021
Vormittags war es zwar schon trocken, aber die Wolken hingen noch tief. Wir warteten ab: Um 12 Uhr kam die Sonne und wir machten uns auf die Wanderung in den Wald von Hallormsstaðir.
Die vielen verschiedenen Baumarten können wir bestätigen. Es ist ein richtig schöner Mischwald. Längs des Weges blühte es blau und lila, die roten Früchte der Steinbeere leuchteten in der Sonne.
An einem kleinen Weiher hat sich das Wollgras und auch das dunkelrot blühende Sumpfblutauge angesiedelt. Sehr idyllisch, zumal dort auch eine Holzbank zum Verweilen einlud.
Die Ausblicke in das Tal mit dem See änderten sich ständig. Es machte in dieser Umgebung und mit dem tollen Wetter einfach Spaß zu laufen.
Als wir gegen 15.30 Uhr wieder zurück am Womo waren, konnten wir in der Sonne gerade noch einen Kaffee trinken, dann kam ein frischer Wind auf und die Wolkendecke war wieder da. Da hatten wir ja genau die richtige Zeit für unsere Wanderung gewählt.
Zur Übernachtung sind wir auf dem Campingplatz geblieben.
14.08.2021
Auch heute lud das trübe Wetter nicht zum Wandern ein. Da wir noch ein bisschen Zeit haben, bis wir die Fähre nehmen, bummeln wir ein wenig.
Das Hochland haben wir über die Straße 910 verlassen. Einen kleinen Abstecher haben wir zum 1940 aus Felssteinen erbauten Hof Skriðuklaustur gemacht. Heute wird er als Museum und Kulturzentrum genutzt. Danach sind wir nach Egilsstaðir gefahren um unsere Vorräte zu ergänzen.
Nach dem Einkauf fuhren wir 25 km auf der Straße 931 zurück bis zum Campingplatz Höfðavik. Er liegt direkt am See Lagarfljót, der der drittgrößte See Islands ist. Um uns herum gibt es das etwa 650 ha großes Waldgebiet Hallormsstaðir mit vielen verschiedenen Baumarten. Wenn die Wettervorhersage stimmt und es trocken ist, wollen wir wandern und das mal überprüfen (;-))
13.08.2021
Gestern konnten wir, gemütlich hinter dem Heim im Windschatten sitzend, die Sonne untergehen sehen. Heute Morgen waren dann aber alle Berge in den Wolken verschwunden.
Wir sind aber trotzdem los und fuhren erst noch die restlichen Kilometer auf der gestern begonnenen Route und kamen beim Staudamm dann auf die geteerte Straße 910. Wir folgten dann dem Schild „Laugarfell 2 km“. Kurz vor unserem Ziel waren die Wolken dann so tief, dass man auch von Bodennebel sprechen konnte. Wir übernachten hier bei einem Gästehaus. Das besondere hier ist ein schöner großer, in Stein eingefasster Hot Pot. Eigentlich gibt es hier zwei Hotspots, aber der zweite, kleine, war so heiss, den haben wir mal ausgelassen. Im großen Hot Pot waren wir dann für fast 90 Minuten und hatten ihn in der Zeit ganz für uns allein.
Im warmen Wasser zu sitzen, bei einer Lufttemperatur von 8 Grad mitten in einer Wolke, war schon toll.
Die geplante Wanderung zu einigen Wasserfällen haben wir uns gespart, wir hätten sie wohl nur hören können.
12.08.2021
Unsere Fahrt führte uns über die F 903 zurück auf die F 910 weiter nach Osten. Dieses Stück der Piste kannten wir schon, wir sind es schon in der anderen Richtung gefahren. Wir bewegen uns immer zwischen 650 und 800 Höhenmeter. Diese Gegend, obwohl meist in verschiedenen Grautönen, ist trotzdem abwechslungsreich. Ein schöner Vulkankrater, ein begrünter Flusslauf, golden schimmernde Basaltsteine. Manchmal nur eine einzelne Pflanze im Geröll.
Ein wenig später sind wir dann auf eine Route eingebogen, die uns abseits der Piste F 910 zum Kárahnjúka-Staudamm führt.
Die Fahrspur ist durch Markierungspflöcke gut zu erkennen und die manchmal sehr steinigen Passagen sind kein Problem. Eine tolle Sicht, da es auch heute wieder sonnig ist, hatten wir auf die markanten Berge Herðubreið und Snæfell.
Bei einem Platz mit Blick auf einen kleinen See und den Snæfell haben wir unsere Fahrt für heute gestoppt.
11.08.2021
Heute haben wir das Gebiet der Askja auf der F 910 verlassen und sind auf den Kverkfjallaleið F 902 abgebogen. Diese Strecke führt erst durch die Lavawüste Kreppunga bis zu dem Kverkfjöll, einem Vulkanmassiv am nördlichen Rand des Gletschers Vatnajökull. Zwischendurch sahen wir Berge, die von der Farbe eher in die Sahara passen. Schwarzer Lavasand und Schotterpiste wechselten sich ab.
Am Ende der Piste lag früher eine Eishöhle, ein großes Gletschertor aus blankem, blauen Eis soll es gewesen sein. Nach erhöhter vulkanischer Tätigkeit hat sich alles verschoben und man sieht nur noch den grauen Gletscherfluss aus einer kleinen Öffnung hinausschießen.
Nach der „Besichtung“ sind wir wieder 5 km zurückgefahren bis zur Hütte Sigurðarskali, bei der wir übernachten.
10.08.2021
Vor drei Wochen waren wir schon einmal hier bei der Askja und mussten über lange Schneefelder bis zum See Öskjuvatn und dem kleinen türkisen See Viti gehen. Die bunten Berge am gegenüberliegenden Ufer des großen Sees lagen im Schatten und wirkten grau. Da wir alles aber gern in Farbe sehen wollten, sind wir erneut hier.
Da die Sonne die Berge hinter dem Öskjuvatn bescheinen sollte mussten wir bis zum späten Nachmittag warten. Die Zeit haben wir in der Sonne vor dem Heim gut rum bekommen. Dann sind wir die 8 km lange Stichstraße zum Parkplatz bei der Askja gefahren.
Heute gab es nur noch kleinere Schneeflecken an den Hängen. Der Weg war ohne Schnee, breit und gut begehbar. Die Sonne stand, wie wir es geplant hatten, hinter uns, so dass die Farben der Berge zur Geltung kam.
Zur Übernachtung sind wir dann auf den Campingplatz Dreki zurück gefahren.
09.08.2021
Nach dem Einkauf und Tanken haben wir heute Mittag Akureyri hinter uns gelassen und sind auf der Ringstraße 1 in östliche Richtung gefahren. Nachdem wir denn Wasserfall Goðafoss passiert hatten, bogen wir gegen 13 Uhr auf die Straße 844 ab, denn wir wollten heute wieder eine Route aus dem Trackbook nachfahren. Dieser anspruchsvolle Track ist insgesamt 140 km lang.
Die Straße 844 führt durch das Tal Bárðardalur entlang eines Flusses mit sehr interessanter Färbung. Die eine Hälfte bestand aus Gletscherwasser und war trübe, die andere Hälfte kam aus einer Bergquelle und war glasklar.
Nach 40 km ab dem Abzweig mussten wir um einen Bauernhof herum fahren und dann fing der Track erst so richtig an. Schön begrünt, ein Wasser plätscherte neben uns, der Untergrund der Piste mit gelblichem Sand. Dann wurde es spannend, wir gingen in Schräglage von 20 Grad. Als das überstanden war, kamen die grauen Lavafelder die wir zu durchqueren hatten. Das war eine holperige Angelegenheit, mehrmals waren das eine oder andere Rad in der Luft.
Nachdem wir den schwierigsten Teil gemeistert hatten, kamen zur Abwechslung bunte Berge in unser Sichtfeld.
Endlich erreichten wir die Piste F 910. Bis zum Campingplatz Dreki bei der Askja (hier waren wir vor 3 Wochen schon einmal) waren es nur noch 39 km. Und bei einer F-Piste dachten wir, kämen wir schneller voran. Aber Fehlanzeige. Die Piste war noch ruppiger als die Piste ohne Nummer. Für die ersten 19 km haben wir eine Stunde gebraucht. Die letzten 20 km war es besser, nur noch durch losen Sand. Nach einer halben Stunde waren wir um 20.15 Uhr dann am Zielort angekommen.
Schnell noch den Grill aufgeheizt, kurz danach gab es leckeren gegrillten Lachs.
Fazit des Tages:
Uli „ey boah ey“,
Martina „wenn es dem Uli Spaß macht“,
Heim „Ey, was soll das?“
08.08.2021
Heute haben wir spontan erneut einen Ruhetag eingelegt. Das Wetter war schon morgens sonnig, so dass wir vor unserem Heim gefrühstückt haben, frisches Baguette und leckere Croissants vom Laden nebenan.
Später haben wir uns dann in die Innenstadt begeben und ein spätes Mittagessen in einer Pizzeria zu uns genommen. Ein leckeres Eis gab es dann als Nachtisch.
Vor dem Kunstmuseum Akureyri wurde ein Teil des Fußweges farbig gestaltet. Man hat die grauen Bodenplatten bunt angemalt. Sah echt toll aus. Ausserdem wurden einige Mülleimer nett bestrickt.
Abends saßen wir noch einige Zeit draußen, aber um 21:30, bei 13 Grad sind wir dann doch rein gegangen.
07.08.2021
Nun haben wir heute die Hochebene Sprengisandur über die Piste F 821 verlassen. Sie führt nach Norden und endet in Akureyri. Das war wieder eine schöne Strecke, führte erst noch 20 km durch die graue Hochebene auf etwa 800 Meter und dann begann der Abstieg in das immer grüner werdende Tal. Ein kleiner Bach mit dem Namen Eyjafjarðara begleitete uns auf dem Weg nach unten und wurde dabei immer breiter.
Immer wieder flossen kleinere Rinnsale aus den Bergen über unseren Weg, am Horizont sahen wir neben dem vielen Grün auch noch schneebedeckte Gipfel.
Nach insgesamt 40 km waren wir auf 100 Höhenmeter zurück und die Gegend ist wieder bewohnt und wird bewirtschaftet (Man sieht Schafe, Kühe und Pferde auf den Weiden).
Nach dem Kauf von Bier im „Vínbúðin”, dem extra Laden für alkoholische Getränke, sind wir zum Stadtcampingplatz von Akureyri gefahren. Aller guten Dinge sind drei und so haben wir, obwohl heute Samstag ist, einen Platz bekommen. (Beim 1. Mal Anfang Juni war er noch geschlossen, heute vor 2 Wochen war er voll, es wurden keine Gäste mehr aufgenommen).
Unsere nasse Markise haben wir zum Trocknen rausgekurbelt, das Trocknen hat jedoch nicht geklappt, leider hat auch hier die Wettervorhersage nicht gestimmt.
Aber trotzdem hat Martina erneut den botanischen Garten aufgesucht. Anfang Juni waren die Beete kahl, heute dagegen blühte es in allen Farben in den schön angelegten Beeten.
Abends sind wir dann zum Lemon gegangen und haben uns leckere Sandwiches mit tollen Säften gegönnt.
06.08.2021
Wir haben heute hier in Laugafell einen Ruhetag eingelegt. Es sollte den ganzen Tag die Sonne scheinen und das wollten wir genießen. Leider kam es anders, es zog sich immer mehr zu und am Abend hat es dann gegossen. Nach dem Regen sind wir in den Hot Pot gegangen und von dort aus haben wir um 22.07 Uhr (offizielle Sonnenuntergangszeit) doch noch die Sonne ganz kurz durch die Wolkendecke blicken sehen. Um 22.55 Uhr haben wir unser Bad beendet, da war es immer noch nicht richtig dunkel.
05.08.2021
Das Wetter war heute ziemlich unentschlossen, mal schien die Sonne durch die weißen Wolken und es war richtig schön warm. Dann kam ein kalter Wind auf und trieb die grauen Wolken mit dem Regen zu uns.
Aber zunächst war uns das Wetter egal, wir fuhren in etwa 1,5 Stunden zu unserem heutigen Übernachtungsplatz nach Laugafell. Erst nahmen wir die Wellblechpiste F26 und danach die F 752. Die zweite Piste war eindeutig die schönere, mehrmals hatten wir einen tollen Blick auf den Gletscher Hofsjökull. Längs neben den Bach- und Flussufern ist es schön begrünt. Die Farbe der Steinwüste änderte sich von grau auf graubraun, es wurde zunehmend hügeliger.
Laugafell liegt auf 740 Metern, besteht aus drei Gebäuden, einem Platz, auf dem man übernachten kann und einem großen Hot Pot. Diesen haben wir gleich nach der Ankunft ausprobiert. In angenehmen 38 Grad hält man es lange aus, ohne dass man sich überhitzt. An einer Seite ist er sogar so tief, dass wir bis zum Hals drin stehen konnten. Der Untergrund besteht wie meistens bei solch natürlichen Hot Pots aus glitschigen Steinen. Uns macht das nichts aus, wir haben unsere Badeschuhe an.
Am Abend haben sich leider die grauen Wolken durchgesetzt, so dass wir drinnen unser gegrilltes Lammfleisch und den restlichen Nudelsalat von gestern gegessen haben.
04.08.2021
Heute haben wir die zweite Überquerung der Hochebene begonnen. Wir wollten aber nicht die eintönige F26, benutzen, sondern hatten uns aus einem Trackbook zwei Routen ausgesucht. Beide haben keine Straßennummer, sondern sind Touren, die wenig befahren werden.
Die erste Strecke ging über 50 km. Nach dem Regen mit vielen tief hängenden Wolken am Vormittag war es jetzt trocken und auf 600 Meter Höhe war es eine gute Sicht auf die umliegenden Berge. Die Strecke war vom Untergrund abwechslungsreich, zeitweise war es steiniger, dann wieder sandig und es gab einige steile Steigungen. Die Umgebung war dann irgendwann nur noch eine Steinwüste, aber noch immer irgendwie interessant anzusehen. Das Fahren hat riesigen Spaß gemacht (zumindest einem von uns).
Der zweite Track war als historische Sprengisandur angegeben, die dem historischen Reitpfad über das nördliche Hochland etwas genauer folgt, als es die heutige F26 tut.
Die Strecke führte die ersten 20 km auf einem Damm entlang, der zum Aufstauen des Sees Kvislavatn gebaut wurde. Hübsch war der See nicht, seine Wasserfarbe war schlammig gelblich. Dann holte uns der Regen ein und machte die triste Landschaft noch trostloser. Nach 25 km auf dieser unspektakulären Route sollten wir Geradeausfahren (jetzt wäre der spannende Teil der Strecke gekommen), das war aber jetzt per Straßenschild als Sackgasse ausgewiesen.
Daher brachen wir an dieser Stelle den Track ab, bogen stattdessen rechts ab und erreichten schließlich die F 26, der wir nun in Richtung Norden folgten. Die F26 war Grau rechts und links (und der Himmel hat da dann auch mitgemacht) bis wir schließlich am Campingplatz Nýidalur ankamen, der zwar 800 m hoch liegt, aber durch grünes Moos und rosa Blümchen ringsum nach dem grau auf den letzten Kilometern wirklich ansprechend ist.
03.08.2021
Mit Sonne sind wir gestartet und hatten einen tollen Blick auf die Kraterreihe.
Ein kurzes Stückchen fehlte uns noch von der Straße 35, wir ließen den Gullfoss links liegen (hatten wir uns Ende Juni bereits ausführlich angesehen) und nahmen die Straße 30 bis nach Flúðir. Dort füllten wir unsere Vorräte in einem kleinen Supermarkt auf, denn wir wollen die nächsten Tage die andere Nord-Süd-Verbindung über die unbesiedelte Hochebene in Richtung Norden befahren.
Unsere Nacht verbringen wir auf dem Campingplatz Sandartunga. Hier gibt es durch Baumbepflanzung kleinere Nischen, was uns gut gefällt.
02.08.2021
Beim Durchfahren des steinigen Flussbettes wurde ziemlich gut sichtbar, wie steif das Heim ist und wie schnell damit ein Rad in der Luft hängt. Aber Dank der Differentialsperre war das kein Problem und der Überhang hinten am Heim passte ja auch zur Strecke.-)
02.08.2021
Nach einem kurzem Abstecher zum See Hvítárvatn sind wir der Straße 35 bis zur Piste F 336 gefolgt. Diese 8 km lange Piste führt bis zu einer Gletscherzunge. Zwischendurch holten uns die niedrigen Wolken ein, so dass wir nur noch die Straße sehen konnten, rechts und links war alles im Nebel verschwunden. Bei dieser Sicht gab es keinen Blick auf den Gletscher, wir haben gewendet und sind zurück zur Straße 35.
Einige Kilometer weiter war der Nebel verschwunden und wir sind auf die holperige F 335 eingebogen, die am Gletschersee Hagavatn endet. Nach 15 km gibt es eine Hütte, danach durchfährt man ein steiniges Flussbett. Den richtigen Weg muss man hier wirklich suchen. Nachdem wir das gut gemeistert haben, standen wir bei Wasserfällen vor einem ziemlich steilen Anstieg über loses Geröll für die letzten zum Ende der Strecke. Das haben wir uns dann geschenkt und haben gewendet. Wir sind das Stückchen bis zur Hütte zurück gefahren und bleiben hier über Nacht.
01.08.2021
Von Kerlingarfjöll fuhren wir zurück auf die Straße 35 und weiter Richtung Süden. Nach einigen Kilometern auf ruppigerem Untergrund als bisher, kehrten wir im Café Árbuðir ein. Hier gaben ein kleines Stückchen Kuchen für jeden von uns.
Danach durchquerten wir die Svarta und kamen nach Hvítarnes, am See Hvítarvatn gelegen. Hier steht die älteste Hütte für Wanderer, gebaut in den Jahren 1928/1929. Platz bietet sie für 30 Übernachtungsgäste. Mittlerweile ist sie modernisiert worden, das Moosdach z.B. wurde durch ein Wellblechdach ersetzt.
Am Nachmittag sind wir durch die Heide- und Mooslandschaft gewandert und erholten uns dann mit Blick auf den Gletscher bis wir durch die dunklen Regenwolken nach drinnen vertrieben wurden.
Bei der Hütte darf man gegen Entgelt auch mit dem Wohnmobil übernachten und so stehen wir hier fast alleine (nur ein Zelt steht hier noch) in der ruhigen Natur.
31.07.2021
Es ging heute zurück auf die Straße 35, nach 28 km haben wir den Abzweig zum Kerlingarfjöll erreicht. Auf dieser Piste F 734 erreicht man nach 11 km einen Campingplatz, an dem wir zunächst vorbeifahren. Nach weiteren, nunmehr sehr ruppigen 6 km, erreichen wir den Parkplatz im Hveradalir.
Unglaublich, was wir hier zu sehen bekommen: Farbige, sanft abgerundete Bergkuppen, schwefeliger Dampf aus dem Erdreich, kleine Bäche und dazu noch Schnee auf den Bergspitzen.
Auf angelegten, mit Holzstufen befestigten Fußwegen, zum großen Teil als Gratwanderung, kann man diese tolle Umgebung erkundigen. Da wir auch so ein Glück mit schönem Wetter hatten (blauer Himmel und ein paar kleine Wölkchen als schmückendes Element), bot sich uns die ganze unglaubliche Farbpracht des farbigen Rhyolithgesteins dar.
Später sind wir zum Campingplatz Kerlingarfjöll zurückgefahren und bleiben hier für eine Nacht.
30.07.2021
Heute sind wir in Hveravellir geblieben und haben das tolle Wetter für eine Wanderung zum Vulkankrater Strýkur genutzt. Hin und zurück ist es der gleiche Weg, 13 km insgesamt. Der Trampelpfad führte durch verschiedenes Gelände: Wiese, bereits begrüntes Lavafeld, Steinfelder in verschiedenen Farben, aufgebrochene Lava. Dabei immer im Blick die Gletscher Hofsjökull und auf der gegenüberliegenden Seite der Langjökull.
Bei 850 Höhenmeter hatten wir den Kraterrand erreicht. Bizarre riesige Lavaformationen ragten aus dem Krater, es war so toll anzusehen.
Am späten Nachmittag genossen wir, hinter dem Heim in der Sonne sitzend, den Blick auf den Hofsjökull und beobachteten diese Wolke, die die einzige am ansonsten blauen Himmel war.
29.07.2021
Nach einer sehr ruhigen Nacht am See Blöndulon sind wir auf unserer Fahrt auf die Straße 35, die Kjölur-Route gekommen. Es ist eine Nord-Süd-Verbindung über das Hochland und war früher eine F-Piste. Nun ist sie auch für normale Fahrzeuge zugelassen, aber wir sind auf unserem heutigen Teilstück kilometerlang über „Wellblech“ gerumpelt.
Wir stehen jetzt auf dem Campingplatz Hveravellir, der auf 625 m Höhe mitten im Thermalgebiet liegt. Es zischt und brodelt aus dem Untergrund. Über Holzplanken sind die Solfatare und Fumarolen gut aus der Nähe anzuschauen. Es gibt hier auch einen Hot Pot, aber bislang waren uns zu viele Menschen darin. Mal sehen, vielleicht ist es heute Abend leerer.
Bei einer kleinen Rundwanderung durch ein mittlerweile begrüntes Lavafeld hatten wir (leider nur mäßige) Sicht auf grün-braune Berge und den Gletscher Hofsjökull. Dieser Gletscher ist der drittgrößte Islands, bedeckt 995 km2, ist bis zu 1760 m hoch und unter dem Gipfel schlummert ein Vulkan.
Wir waren früh genug auf dem Campingplatz und hatten Glück, denn wir gucken auch vom Womo direkt auf den Hofsjökull. Abends kam noch ein bisschen die Sonne heraus und das Farbspiel war richtig schön.